Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Allgemeine Themen > Umgang mit Krebs und Krankheitsbewältigung

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 28.03.2008, 00:55
Yunah Yunah ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 27.03.2008
Beiträge: 3
Standard Traurigkeit und viele Unsicherheiten

Hallo, ich habe mich gerade hier angemeldet, weil ich auf der Suche nach Ratschlägen nicht wirklich viel brauchbares im Netz gefunden habe - hier scheint mir ein Ort zu sein, an dem ich meine persönlichen Fragen und Gedanken loswerden kann.
Meine beste Freundin ist an Krebs erkrankt und ich weiß manchmal nicht, wie ich damit umgehen kann. Alles ist furchtbar kompliziert - das ob und wie des Kontaktes ist bestimmt von körperlichem Befinden und seelischer Verfassung.
Ich mache mir sehr viele Gedanken und würde gern mehr für sie tun, weiß aber nicht, wieviel ihr gut tut. Hier wird viel geschrieben, daß jemand, der das nicht erlebt hat, nicht nachfühlen kann, wie es ist. Aber man kann das Gefühl haben, so nah bei jemandem zu sein daß man seine Gedanken, Ängste und die Traurigkeit (fast körperlich) miterlebt.
Gleichzeitig ist sie mir so fern, vielleicht weil ich so unsicher bin. Ich weiß nicht, was ich für sie tun kann, will sie nicht nerven aber da sein, bin ganz schlecht im Zuspruch geben und will "es wird schon"-Banalitäten nicht sagen, ich schreibe Briefe, weiß aber nicht, wie ehrlich sie sein dürfen, um sie nicht weiter runter zu ziehen. Allein schon ein Telefongespräch ist so schwer - ich fühle den Schmerz aber wir reden über den Alltag - lenkt sie das ab oder findet sie es lästig und unwichtig... Wir reden auch über die Krankheit, aber mir fehlen so oft die Worte. Besuchen kann ich sie nicht ohne weiteres: 600km liegen dazwischen und als ich es anbot, wollte sie es aufgrund der aktuellen Situation nicht. Es ist auch so, daß fast jeder Kontakt von mir ausgeht und ich manchmal nicht weiß, ob ich weitermachen soll. Wenn kein Kontakt gewünscht ist, läßt sie mich das wissen und es ist okay, aber auch sonst, meldet sie sich nicht, gibt mir aber das Gefühl, daß sie sich freut wenn ich mich melde.
Ich kann all ihre Reaktionen akzeptieren, aber es tut trotzdem sehr weh, wenn man so nah dabei ist und alles weiß, aber fast eine Wand aus Panzerglas einen zu trennen scheint.
Ich bin so furchtbar traurig und habe Angst um sie, nicht nur vor dem was sie körperlich erlebt sondern besonders um die Schmerzen in ihrer Seele.

Vielleicht kann jemand schreiben, was ihm gut getan hat und was nicht, ob man solche Gedanken mitteilen sollte oder das einen Betroffenen noch mehr belastet (ich denke immer, ich habe kein Recht, sie in der Situation auch noch "damit" zu belasten, auf der anderen Seite - wünscht man sich die Offenheit vielleicht?).

Bin heute sehr durcheinander und hoffe es ist okay, daß es so lang wurde.
LG!
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:09 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55