Brauche mal einen Rat!!!

[flockifloeckchen]

Hallo zusammen!!!

Normalerweise halte ich mich nicht in diesem Forum auf, sondern im BK Forum. Da ich leider betroffen bin. Aber darum geht es jetzt nicht.

Ich mache mir Sorgen und Gedanken über meine Freundin. Sie hatte am Montag eine Ausschabung im Krankenhaus und gleichzeitig eine Gewebeprobeentnahme. Heute wurde ihr mitgeteilt, dass es sich um was bösartiges handelt "Gebärmutterhalskrebs". Sie wurde heute aber aus dem Krankenhaus entlassen und soll am Montag wieder rein und am Dienstag wird die ganze Gebärmutter entfernt. Man sagte ihr die Eierstöcke bleiben drin aufgrund der Hormone.

Meine Frage ist jetzt was kommt da alles auf sie zu. Muss sie jetzt auch das gleiche durchmachen wie ich??? ( Chemo + Bestrahlungen etc.??) Ach und sie ist auch erst 33 Jahre.

Liebe Grüße
Flocke

[Cee]

Hallo Flocke,

schwer zu sagen, ob Deine Freundin eine Radio/Chemo nachgeschoben bekommt. Das hängt weitestgehend von einer detaillierten Diagnose ab, die m.E. aber erst nach der OP feststehen kann, wenn der pathologische Befund des eingeschickten Gewebes da ist. Das dauert gerne mal 3-4 Tage nach OP. Nach Vorlage des FIGO und des Gradings wird dann innerhalb einer Tumorkonferenz gem. Leitlinien der deutschen Krebsgesellschaft über die nachfolgende Therapie entschieden.

Und dann wird Deine Freundin ziemlich sicher eine ganz andere Chemo (falls sie eine bekommt) erhalten als Du und mit großer Wahrscheinlichkeit (wenn sie wie üblich bei GMHKrebs) Cisplatin als Monochemo erhalten (und nicht ihre Haare verlieren). Normalerweise wird dann auch eine Radiotherapie durchgeführt - ABER, wie schon geschrieben, das kann alles auch ganz anders sein, je nach Diagnose und Ausbreitung des Tumors, bzw. Metastasen. Wird denn nur die GM entfernt (ausser die Eierstöcke) oder auch Bauchfell und Lymphknoten?

Es kann auch sein, dass mit der Entfernung der GM alles vorerst erledigt ist. Das zumindest wünsche ich ihr.

[Canaris]

Meine Mutter hatte BK, Meine Frau GBHK

2 vollkommen unterschiedliche Baustellen.

BK zeichnet sich aus durch eine enorm schnelle Metastierungsgeschwindigkeit mit sehr hartnäckige Wanderzellen. Deshalb wird bei BK fast immer eine recht langwierige Chemo Therapie eingesetzt.

Bei Gbhk ist dies aus noch nicht näher bekannte Gründe eher der Ausnahme. Du wirst hier lesen von Primär Tumoren um die 6 Zentimeter ohne Metastasen. (Bei BK unmöglich) Wenn Metastasen dann meist im Beckenbereich ( Blase Mastdarm, Beckenknochen oder Zwergfell). Seltener in Leber oder Lunge.

Das ist eine der Gründe wieso bei GBHK meist kein ganz-körperlicher Chemo eingesetzt wird sondern meist "nur" eine Bestralungs-Chemo-kombinationstherapie wobei das bereits vom Vorrednerin erwähnte "Cisplatin" als Verstärker eingesetzt wird. Aber bitte, wennich eines gelernt habe ist dass jeder Krebs anders ist und ich schon im Krankenhaus patienten kennen gelernt habe mit ähnliche diagnostische Bilder un trotzdem komplett unterschiedliche Behandlungen.

Es hängt vom Type ab , wohin der Tumor gwachsen ist, hystolgischer Befund, Lympfedrüsen befall. etc etc.

Ein Spaziergang wird es sicher nicht denn der Operation nach Wertheim ist in seine Auswirkung ein sehr schwerer Operation. Dass Sie danach wahrscheinlich eine Bestrahlungs- und Chemotherapie ( eben dieses Cisplatin) zur gleicher Zeit (!) bekommt ist auch kein Zuckerlecken.

Wie gesagt. 2 vollkommen unterschiedliche Baustellenmit mit vollkomen unterschiedliche herangehensweisen.

[Cee]

Zitat von Canaris

Das ist eine der Gründe wieso bei GBHK meist kein ganz-körperlicher Chemo eingesetzt wird sondern meist "nur" eine Bestralungs-Chemo-kombinationstherapie wobei das bereits vom Vorrednerin erwähnte "Cisplatin" als Verstärker eingesetzt wird.

äh, was bitte ist das Ja, Cisplatin macht die Zellen angreifbarer für die Radio. Aber dass es sich "nur" um eine Bestrahlungs-Chemo handelt, halte ich für mangelnde Kenntnis

Zitat von Canaris

Ein Spaziergang wird es sicher nicht denn der Operation nach Wertheim ist in seine Auswirkung ein sehr schwerer Operation. Dass Sie danach wahrscheinlich eine Bestrahlungs- und Chemotherapie ( eben dieses Cisplatin) zur gleicher Zeit (!) bekommt ist auch kein Zuckerlecken.

DAS weiß ja noch niemand so genau - im Posting ist ja nur die Rede von der Entnahme der GM

[flockifloeckchen]

Hallo,

vielen Dank erstmal für die netten Antworten und auch der Aufklärung.

Habe eben nochmal mit meiner Freundin telefoniert, sie ist momentan ganz unten und ich kann glaube ich auch am besten Verstehen was sie da momentan durchmacht. Sie hat auch eine kleine Tochter von 2 Jahren (wie ich) unseren beiden Mäuse sind gerade mal 4 Monate auseinander.

Aber ich finde sie lässt sich sehr hängen, sie meinte heute noch sie könne sich nicht um ihre Tochter kümmern, ihr wäre nur schlecht und könnte .
Sie hat aber doch die OP am Montag bzw. Dienstag und ich glaube das sie mehr Hilfe braucht, wenn sie von der schweren OP wieder nachhause kommt. Sie werden die Gebärmutter komplett durch den Bauch entfernen.

Wie waren eure Erfahrungen und Ängste nach der Diagnose?

Ach ja und was heisst Wehrheim OP oder s.ä.?

Liebe Grüße Flocke

[nikita1]

Wenn Metastasen dann meist im Beckenbereich ( Blase Mastdarm, Beckenknochen oder Zwergfell). Seltener in Leber oder Lunge.

ich bin ja kein Arzt, aber was ich so lesen konnte, als auf zwei Beinen wandelndes Exemplar eines Tumors mit ca. 6 cm und ohne Metastasen:
die Blase und der Darm werden in der Regel nicht von Metastasen befallen, sondern der Haupttumor wächst in die Beckenwand ,die Blase oder den Darm/Rektum ein. Obwohl zwischen Blase und Gmhals nur ca. ein Millimeter liegt, schafft es ein sehr grosser und agressiver Krebs erst nach langer Zeit dort reinzuwuchern.

Metastasen gelangen dann meist über die Blut-oder Lymphbahnen in die Leber und auch Lunge. Bei Goldlack, die letztes Jahr verstarb (ich denke immer an dich ) war es so: die Leber und im KH lernte ich eine Frau kennen, wo es die Lunge erwischt hat.
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Hallo flockifloeckchen
Ich denke aber wie Cee, erst nach der OP wird entschieden und zwar auf der Basis der befallenen/nicht befallenen Lymphknoten und ob tumorfrei operiert werden konnte oder nicht , ob noch eine Anschlussbehandlung notwendig ist.
Zumal es nicht unbedingt eine Total-OP (Wertheim ) sein muss, es kann auch eine ganz normale Hysterektomie sein. Deine Freundin kann im KH ihren Befund anfordern, also die Einteilung nach Figo, sowie die Histologie vom Tumor (agressiv oder nicht)
http://www2.uni-jena.de/ufk/Zervixinfo/stadien.html

http://www.krebsinformationsdienst.d.../operation.php

Vollständige Hysterektomie, erweiterte Hysterektomie (Wertheim-Operation)

Hat sich der Tumor bereits weiter ausgedehnt und sind der obere Scheidenanteil und/oder der Halteapparat der Gebärmutter befallen, so ist eine vollständige Entfernung der Gebärmutter, die Entnahme der Lymphknoten und, je nach Ausbreitung der Tumorzellen, auch von weiterem betroffenem Gewebe erforderlich. Unter Umständen müssen auch bei Frauen vor den Wechseljahren die Eierstöcke entfernt werden. Zu klären ist je nach Ausbreitung der Erkrankung und abhängig vom Allgemeinzustand in dieser Situation, ob mit einer Bestrahlung oder einer kombinierten Radiochemotherapie nicht eine weniger belastende Therapiemöglichkeit gewählt werden kann. Sind Lymphknoten außerhalb des kleinen Beckens im Bauchraum von Tumorzellen befallen, wird die Bestrahlung oder Radiochemotherapie gegenüber der Operation bevorzugt.
Durchführung

Je nach Tumorstadium kann ein solcher Eingriff unterschiedlich umfangreich ausfallen. Für die Einteilung des Operationsumfangs verwenden Fachleute bis heute die Namen der Operateure, die das jeweilige Verfahren ursprünglich entwickelt haben: So gibt es beispielsweise den Begriff der „Wertheim-Operation“; heute wird die Hysterektomie aber häufiger nach „Piver“ oder „Ruthledge-Piver“ durchgeführt. Auch die Begriffe „nach Meigs“, „nach Latzko“ und „nach Okabayashi“ bezeichnen Operationsverfahren bei fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs. Je nach Operationsverfahren und Ausbreitung der Tumorzellen auf Halteapparat oder Scheide wird auf jeden Fall versucht, einen möglichst großen Anteil der Scheide zu erhalten und die Nerven im Bauchraum soweit wie möglich zu schonen. Können die Eierstöcke bei jüngeren Frauen belassen werden – was ihnen nach Möglichkeit einen normalen Hormonspiegel erhalten soll – werden sie während der Operation oft verlagert, um sie bei einer eventuell notwendig werdenden Bestrahlung aus dem Strahlenfeld heraus zu halten.

[Canaris]

Liebe Cee,

ich habe das Nur , ja absichtlich unter Gänsefüschen gesetzt , gerade weil es kein NUR ist.

Ich wollte doch nur der unterschied darlegen.
Bei BK bekommt der Patient meist eine über 6 Monate dauernde Chemotherapie , welches nur ein Ziel hat , nämlich potentielle Metastasen den Gar aus zumachen.

Du wirst mir doch recht geben dass dies bei GBHK fast nie pasiert. Es gehört nicht zur Standardmethode, weil es in gegensatz zur BK seltener zur Fernmetastasen kommt.
Dass es natürlich auch hier zur fernmetasten mit schwierige Komplikationen kommen kann , sind wir uns wohl allen bewusst.

Cisplatin wird bei GBHK wirklich eingesetzt um der zu bestehender Primärtumor von 2 Seiten anzugreifen.

Wenigstens habe ich es so verstanden.

[Cee]

Zitat von Canaris

Wenigstens habe ich es so verstanden.

Lieber Canaris,

genau das kann ein Problem sein; manchmal verstehen wir etwas falsch oder anders, als es tatsächlich ist. Dann entstehen unter Umständen recht gefährliche "Halbwahrheiten", mit denen Menschen, die so gar keine Ahnung von der Materie haben, nicht umgehen können. Denn die, die sich hier sehr frisch und neu an uns wenden, wollen Antworten, mit denen sie etwas anfangen können. Und da müssen wir alle uns auf das beschränken, was fundiertes "WISSEN" ist - und nicht darauf, was wir verstehen oder denken

Das war also nicht als Angriff gemeint, Canaris, aber als Hinweis, dass wir uns hier auf Tatsachen beschränken sollten.

Zur Chemo möchte ich Dir folgendes auf den Weg geben: Meine Ärzte haben immer gesagt, es gibt keine Chemo, die mehr oder weniger hilft. Jede Chemo, ist als Mono- oder Kombichemo, auf einen bestimmten Tumor "zugeschnitten". Denn einige Tumorarten sprechen nur auf einige Zytostatika an, andere auf Tumore eben auf wieder andere Zytostatika an - alles gerechnet auf Körpergewicht und Fettanteil des erkrankten Menschen.
Bei der Vielfalt aller Krebserkrankungen und deren Behandlung mit Chemo/Radio etc. sollte man einfach vermeiden, alles über einen "Kamm zu scheren".

Denn selbst bei ein und der gleichen Tumorart gibt es, aufgrund der unterschiedlichen FIGO-Einstufungen, krankheits-Vorgeschichte, ggf. körperlicher Gebrechen etc. manchmal auch unterschiedliche Behandlungsweisen.

[Para]

Hallo zusammen,
ich hatte im Mai eine Wertheim OP nach Gebärmutterkrebs Figo IIa. Da ein Lymphknoten von 29 befallen war bekomme ich Chemo mit Carboplatin und Taxol und muss dann noch 2 Brachybestrahlungen über mich ergehen lassen. Nun plane ich meine Rehaeinweisung. Ich bin derzeit bei der 5. Chemo von 6 und habe alles recht gut überstanden. Nun meine Frage: hat jemand Erfahrung mit der Rehaklinik in Bad Sooden Allendorf Sonnenbergklinik oder Bad Soden Saalmünster der Bellevue Klinik? Ich war vor meiner OP sehr sportlich (vor allem Tennis) und möchte da wieder hin, z. Zt bin ich außerordentlich klapprig, habe auch noch Schwierigkeiten mit Wasser in den Beinen.
Liebe Grüße Para

[Cee]

Hallo Para,

im Krebs-Kompass-Forum gibt es ziemlich weit unten einen Thread "Nachsorge und Rehabilitation", vielleicht findest Du da zusätzlich Informationen. Hier ist der Link http://www.krebs-kompass.org/forum/f...splay.php?f=47

Denn Du scheinst ja an Gebärmutterkörperkrebs erkrankt zu sein; davon gibt es hier nur sehr wenige Erkrankte Auch ist Deine Chemo anders zusammengesetzt, als es unsere waren.

Weiterhin gute Besserung!

[flockifloeckchen]

Hallo zusammen,

wollte mich nochmal melden und erzählen, wie es meiner Freundin geht. Also die OP hat sie gut überstanden.

Heute bekam sie die Nachricht das die Lymphknoten nicht befallen sind, das ist doch schon der erste Schritt zur Besserung!!!!!! Die Ärztin war wohl über den Tumor sehr erschrocken, da er wohl doch schon sehr groß gewesen sein muss??!! Nächste Woche wird entschieden (Tumorkonferenz im KH) ob eine Chemo oder Strahlentherapie gemacht werden muss und sie hat so eine Angst vor der Chemo. Ich bin ja gerade mittendrin und bei mir klappt es ja auch, aber bei jedem ist es ja anders.

Habe da auch nochmal eine Frage, wie sieht das aus, hat meine Freundin auch Anspruch auf eine AHB? Das wäre nämlich Supi und wir könnten zusammen fahren.

Liebe Grüße FLOCKE

[Cee]

Liebe Flocke,

ich weiss ja nicht was genau bei der OP alles gemacht wurde, aber Anspruch auf ne AHB (Anschlussheilbehandlung) hat Deine Freundin mit der Diagnose Krebs sicher. Diese muss innerhalb von 5 Wochen NACH ABSCHLUSS der Therapie angetreten werden. Deshalb ist es halt wichtig zu wissen, wie hinsichtlich der weiteren Behandlung auf der Tumorkonferenz entschieden wird.
Sofern Deine Freundin noch Radio/Chemo nachgeschoben bekommt, kann sie die AHB danach antreten.

Deine Freundin sollte sich im KH vom Sozialdienst beraten lassen. Sehr häufig wird bereits im KH die AHB beantragt. Ggf. machen das aber auch die ambulaten Strahlenpraxen, die meistens Formulare im Büro liegen haben. Die füllt Deine Freundin dann aus und alles weitere veranlassen die dann.

Vielleicht kannst Du nach der Tumorkonferenz mal eine detaillierte Diagnose mitteilen? Dann sind weitere Einschätzungen entwas einfacher

Alles Gute für Deine Freundin - und für Dich natürlich auch

[flockifloeckchen]

Hallo zusammen,
Hallo Cee,

so meine Freundin ist erst seit gestern wieder aus dem Krankenhaus raus. Hat ihre Unterlagen gestern auch bekommen. Es wurden 41 Lymphknoten entfernt. Finde ich ja schon sehr ordentlich. Am Montag hat sie schon einen Termin bei dem Onkologen. (Bei dem ich auch bin.)
Leider muss sie auch eine Chemo machen kombiniert mit einer Strahlentherapie. Die Chemo heißt Platin und Gemcitabine. Hat einer von euch Erfahrung mit dieser?

Liebe Grüße

Flocke

[Cee]

Hi Flocke,

da scheint noch was anderes im "Busch" zu sein, denn sie bekommt eine Kombi-Chemo. Damit kenn ich mich leider nicht aus. Bist Du sicher, dass es Gebärmutterhalskrebs ist? Oder Gebärmutterkörperkrebs? Hmm, da bin ich grad etwas ratlos, weil mir hier die Erfahrung fehlt. Mal schauen, vielleicht hat hier jemand anders noch etwas bei zu steuern? Oder es liegt möglicherweise an der Grösse des Tumors. Ich weiss es leider nicht.

Aber ich wünsche Euch beiden weiterhin alles Gute. Berichte gerne mal weiter.