unheilbares Gebärmutter Sarkom

[Dunja74]

Guten Abend!
Ich heiße Dunja und bin 31 Jahre alt. Ich habe lange überlegt, ob und wie ich hier schreiben soll. Und vor allem, warum.
Letztes Jahr am 13.Oktober bekam ich eine Diagnose, die mein Leben verändern sollte: Gebärmutterkrebs! Ein Sarkom des Gebärmutterkörpers, das schon im letzten Stadium war und unglaublich viele Tochtergewächse in meinem Körper gebildet hatte.
Drei Monate wurde ich mich verschiedenen Chemotherapien vollgepumpt mit allen Nebenwirkungen. Doch das grausame ist, der Krebs ist weiter fortgeschritten, einfach so weiter gewachsen. Gerade hat er angefangen, sich durch die Haut nach außen durchzufressen.
Kurz vor Weihnachten habe ich eine Schmerzpumpe eingesetzt bekommen, da ich mit Schmerzen sehr große Probleme bekommen habe. Ein weiteres großes Problem ist das Wasser in meinem Bauch. Es kommt einfach immer wieder.
Letzen Mittwoch hab ich alle Therapien abgebrochen. Es macht ja doch keinen Sinn mehr, sie machen mich nur noch kaputter.
Ich habe eine sehr nette Ärztin, die mir trotzdem weiterhelfen wird vor allem bei palliativen Fragen. Sie meint, es seinen nur noch wenige Wochen, die mir blieben.
Ich will diese Wochen nicht wieder im Bett verbringen und ich will sie genießen, soweit es geht.
Vielleicht gibt es ja hier ein paar andere Frauen, die, als selber Betroffene oder Angehörige, in ähnlicher Situation sind?

Dunja (d.herzog74@yahoo.de)

[Moni Hirsch]

Ach Dunja...............

Ich glaube tröstende Worte brauchst Du keine mehr.
Deine Geschichte jedoch hat mich arg tief berührt.Das was mir sofort auffiel................DEIN MUT !
Gott wo nimmst Du all die Kraft her ??? Es gehört ne Menge Courage zu solch einer Entscheidung.
Solange Du kannst nutze wirklich jede Minute !!!
Wie konnte es nur so weit kommen ? In Deinem Alter ? In der heutigen Zeit !
Es ist so ungerecht...........

Ich wünsche Dir.......................Ja was ? Ein Wunder ? Ich weiß es nicht. Aber auf jeden Fall einen ganz lieben Menschen an Deiner Seite !

Denk' an Dich
Moni

Liebe Dunja,

ich bin, nachdem ich Deine Zeilen gelesen habe, genauso fassungslos und erschüttert wie Moni, weil Du noch so jung bist und trotzdem Dein Schicksal
so tapfer annimmst. Hast Du denn keine Angehörigen oder einen Freund, die Dir in der letzten Zeit eine Hilfe und Stütze sein könnten, die einfach nur bei Dir wären?
Ich würde Dir so gerne ein langes und besseres Leben wünschen, wenn es nur möglich wäre, denn Dein Leben hat ja gerade erst angefangen und wird auf so grausame und ungerechte Weise schon wieder beendet.
Aber es ist gut, daß Du eine verständnisvolle und offenbar sehr gute Ärztn hast, die Dich in der letzten Zeit begleitet und Dir hilft, daß Deine Schmerzen etwas erträglicher werden.
Deine Entscheidung, alle Therapien abzubrechen, da die Krankheit weiter fortgeschritten und keine Heilung mehr möglich ist, verdient allergrößte
Bewunderung vor so viel menschlicher Größe!!!

Trotz allem macht es mich sehr traurig, gerade weil Du noch so jung bist, und ich möchte Dich einfach nur in den Arm nehmen, Dich festhalten und Dir in der schwersten Stunde einfach nur beistehen.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Du noch all das machen kannst, was Du Dir noch vorgenommen hast und danach ohne Schmerzen und in Frieden gehen darfst.
Meine Gedanken und guten Wünsche begleiten Dich auf Deinem Weg!

Fühl Dich innigst gedrückt
von Leni

[Birgit4]

Liebe Dunya, ich habe deine Zeilen bestimmt 5 mal gelesen ,um zu verstehen was da gerade mit dir passiert.
Ich bin 48 und auch Betroffene. Erstmal möchte ich schreiben das ich deine Einstellung ,solange das Leben noch Lebenswert ist, zu genießen.
Wir können nicht davor weglaufen ,also müssen wir es anehmen.
Trozdem könnte ich schreien, "Warum "ich finde es nicht in Ordnung das ein Mensch mit 31 Jahren so krank ist, mein Gott ,liebe Dunya ich kenne deinen Schmerz, deine Wut deine Trauer ,und deine entlos fließenden Tränen.Du bist nicht allein ,wir alle hier ,nehmen dich in unsere Mitte ,drücken und trösten dich.
Sei lieb von mir in den Arm genommen, und sei weiterhin so tapfer und stark. In Gedanken bei dir .....eine traurige Birgit

[Dunja74]

Hallo Ihr Lieben,
ganz vielen Dank für Eure netten Antworten.
Mitlerweile haben sich meine Gefühle und Gedanken ein wenig beruhigt. Ich akzeptiere meine Situation jetzt. Ich will die letzten Wochen nicht mit Jammern und Weinen mehr verbringen, das hab ich vorher wahrlich schon genug.
Das schlimmste ist, dass mein Mörder in meinem eigenem Körper heranwächst und gedeiht während es mir immer schlechter geht, dass ich ihn ernähre mit meinem eigenem Körper.
Ich bin alleinstehend, aber ich habe eine sehr nette Famielie und ein paar sehr nette Freunde. Ich muss nie alleine sein, auch wenn ich manchmal einfach meine Ruhe brauche.
Ich weiß wenigstens, woran ich sterbe und dass ich demnächst sterbe. Es gibt so viele Menschen, auch jüngere, die von heute auf morgen ganz plötzlich sterben, ich kann mich wenigstens ein wenig vorbereiten. Auch wenn einiges noch unbekannt ist. Der Krebs zerstört mich, aber was mich letztendlich umbringt, weiß ich noch nicht. Mein Krebs ist ja eigentlich fast überall. Ich hätte nie gedacht, dass so viel Krebs in einem Menschen wachsen kann, vor allem in mir. Immer wenn ich wieder zu meiner Ärztin gehe, ist sie erstaunt, wie schnell sich mein Krebs weiter ausbreitet.
Ich hoffe, dass Euch das alles erspart bleibt.

Liebe Grüße
Dunja

[Sonjuschka]

HAllo Dunja,

ich bin wirklich beeindruckt von so viel Stärke und Kraft. Es macht mich wirklich traurig und betroffen, wenn ich Deine Geschichte lese. Unbegreiflich, wie schnell so ein Zellklumpen von einem ganzen Körper Besitz ergreifen kann. Ich wünsche Dir auch weiterhin alle Kraft dieser Welt damit Du die Zeit, die Dir bleibt aus vollen Zügen genießen kannst und daß Du nicht zu viel Schmerzen erleiden musst.
Fühl Dich ganz fest gedrückt.

LG
Sonja

[Birgit4]

Liebe Dunja, uns bleibt hier im Forum leider nicht erspart,wir leiden alle gleich ,bei dem einem geht es schneller bei dem anderen wächst der Krebs nicht so schnell.Aber er frisst uns alle auf.Und deswegen müssen wir hier zusammen halten.
Ich finde dich bewundernswert, und ich werde auch so sein wie du ,man muß respektieren das man sterblich ist. Dieses Leben ist nur eine Prüfung an uns, wir sterben nicht ,wir leben dann in einer anderen Welt. " Ohne Schmerz ,ohne Angst und ohne Tränen, und Trauer."
Ich wünsche dir das du keine Schmerzen hast, schreibe mir wie es dir geht ,ich bin für dich da.
Sei lieb geknuddelt,und in meinen Arm genommen....deine Birgit