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  #91  
Alt 12.04.2013, 19:52
sanna53 sanna53 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Gina! Ich denke, dass alles im Leben Zufall ist. Bestimmt für eine schlimme Krankheit ist niemand. Wenn ich da so an meine Patienten denke, die überleben auch einige Reanimationen oder führen einen Lebenwandel, den ich keine Woche überleben würde. Meine Tante z.B. hat ihr Leben lang getrunken und geraucht, gestorben ist sie friedlich nach einem guten Abendessen im Bett, einfach so eingeschlafen. Ich denke nur, dass der Zufall oft sehr ungerecht verteilt ist. So kann ich das sehen. Versteh Dich in viele Dingen, oft sinds Kleinigkeiten, die einen wieder so zusammenfallen lassen, und wenn's nur eine angebrochene Zigarettenschachtel ist, die man noch findet. Drück Dich ganz lieb-Sanna
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  #92  
Alt 12.04.2013, 20:03
sanna53 sanna53 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

PS : meine Tante hat eine Reanimation überlebt, hat kräftig ihren Lebenswandel danach weiter geführt und wurde 94 Jahre alt. Sie war meist böse, hat ihrem Mann das Leben zur Hölle gemacht, vielleicht sind's oft die guten, die eher gehen müssen. Wahrscheinlich sind die irgendwie " abgesichert", weil die nix an sich ranlassen und ihr Leben ohne grosse Gedanken an andere leben. Weiß es nicht, aber meine Freundin-auch viel Krebs in der Familie- sieht's auch so. Selbstschutz , so psychisch mein ich ist auch ein guter Schutz vor Krankheiten. Wissen wird mans nie, Georg war immer hilfsbereit, freundlich und hat selten auf sich geschaut, er war immer der Mann für alle, die ihn gebraucht haben und er hat's gern gemacht. So,nun wünsch ich Dir was...... Sanna
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  #93  
Alt 12.04.2013, 20:09
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

diese Fragen kenne ich auch... Allerdings glaube ich nicht, dass alles im Leben Zufall ist (sorry, Sanna). Ich denke, dass alles, was wir tun wiederum eine andere Aktion nach sich zieht. Wie wir darauf reagieren und was wir damit anfangen, entscheiden wir selbst. Das erklärt natürlich nicht, weshalb einige Menschen so schwer erkranken und andere nicht. Dafür habe ich überhaupt keine "Erklärung". Die Disposition zu einer solchen Erkrankung tragen wir ja wohl alle in uns. Meine Mutter meint, dass es tatsächlich vorherbestimmt ist, wie viel Zeit uns hier vergönnt ist. Das ist sozusagen "Schicksal". Etwas Ähnliches habe ich bei Elisabeth Kübler-Ross gelesen. Ich meine mich zu erinnern, dass sie schreibt, dass diejenigen, die früh gehen müssen, eben bereits alle Lektionen gelernt und alle Aufgaben erfüllt haben. Weiß nicht, ob ich das glaube. Manchmal denke ich, dass es nicht entscheidend ist, wie viel Zeit wir hier verbringen, sondern dass wir die Zeit, die uns geschenkt wird, nutzen. Und vielleicht ein paar Spuren in den Herzen derjenigen Menschen hinterlassen, die wir lieben. Und das hat dein Papa auf jeden Fall getan...

Und Nina, die Welt ist bunt!!! Nicht nur schwarz oder weiß...

Liebe Grüße
Miri
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #94  
Alt 12.04.2013, 20:18
sanna53 sanna53 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Miri! Kein Problem, Denk da hat jeder so seine eigene Theorie, erfahren werden wir es so und so nicht. Da kann man dann auch weiter fragen, wieso ein Kind stirbt, die Antwort werden wir nie bekommen. Leider, denn jeder denkt wohl über so was nach, wenn Krebs etc. auf einmal daherkommt. Muss morgen arbeiten, wünsch Euch einen schönen Abend! Sanna
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  #95  
Alt 12.04.2013, 20:43
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo ihr Lieben! Das ist es leider, wir werden die Wahrheit nie erfahren aber ich möchte sie so gerne wissen. Kennt ihr das? Ich zweifle einfach an so vielen Dingen. Nicht dass ich ein ungläubiger Mensch bin oder irgendetwas verachte aber ich suche und suche und suche und komme einfach nicht weiter.
Ja Miri, die Welt ist Gott sei Dank so bunt, manchmal spüre ich das auch schon und kann Dinge wirklich genießen. Oft genieße ich die einfachen Dinge mehr als früher oder ich bemühe mich mehr es zu tun.

Sanna, mir kommt es auch so vor als ob immer die "Guten" gehen müssten. Ich habe einige Menschen kennengelernt, zwei Nachbarinnen von mir sind ebenfalls an Krebs gestorben. Beide waren herzensguten Menschen, haben viel zu wenig für sich selbst gemacht und viel zu viel an die Anderen gedacht. Auch mein Papa war immer für alle da. Auch für mich war er immer da und ich kann heute wirklich sagen dass ich sein ein und alles war, das weiß ich! Mein Papa hat alles für mich getan. Auch ich kenne Menschen die Unfug mir ihrem Körper treiben, richtigen Unfug und das jeden Tag! Mein Papa hat auch geraucht und das war mit Sicherheit auch ein Grund für seine Erkrankung aber es rauchen so viele und machen noch viel mehr gesundheitsschädigende Dinge und werden uralt. Oder die Frage warum ein Kind sterben muss dass noch gar keine schädigenden Laster hat, unerklärlich.
Ich weiß es ist nicht gut sich mit Fragen zu beschäftigen die man ohnehin nicht klären und beantworten kann aber diese Gedanken kommen halt einfach und man kann sie nicht aufhalten.

Mein Papa hat mal während der Erkrankung gesagt dass er sich gedacht hat dass das nicht alles gewesen sein kann in seinem Leben. Da kommt noch mehr und ich glaube er hat auch damit gerechnet dass er noch mehr erleben wird. Papa hat viel erlebt, er ist viel gereist, hat sein Leben sicherlich genossen, hat viel gelacht und schon SEIN Leben gelebt.
Von meiner Tante, die einen ihrer Zwillinge sehr bald verloren hatte habe ich erfahren dass das Kind das gestorben ist dem anderen immer weit mehr voraus hatte, das Kind war irgendwie cleverer, wirkte schon reifer.
Entschuldigt, es ist irgendwie ein Gedankenchaos und eigentlich bin ich mit diesen Gedanken nur auf der Suche nach Papa und will wissen ob wir uns wiedersehen.

Ich kann mich damit einfach nicht zufrieden geben dass wir heutzutage alles können und alles herausfinden nur diese Frage kann uns niemand wirklich beantworten.

Sanna, ich wünsche dir morgen einen schönen Arbeitstag und euch allen einen schönen Abend! Liebe Grüße
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #96  
Alt 12.04.2013, 21:27
sanna53 sanna53 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Gina, danke für die guten Wünsche für morgen, ist ja nur der der rehaeinstieg , das Krieg ich schon hin.
Ja, ich habe auch oft das Gefühl, dass die guten Menschen im Leben schneller weg sind, oft auch durch einen langen Leidensweg. Mein Papa( Erzeuger) starb am Tennisplatz, meine Mama (immer für mich da, kein Krebs) nach langer Leidenszeit. Meine Freundin sieht's auch auch so, ihre böse Oma wurde knapp 95, der Rest ihrer Familie nicht besonders alt-ihr Onkel starb drei Wochen nach Georg an Krebs. Erkunden wird man das wohl nie, Georg war auch eine Seele von Mensch, immer für andere da, oft ohne ein Wort von Danke, weils schon so selbstverständlich war, die einzige die trauert bin nun ich, für den Rest der Familie ist er nicht mal mehr Thema. Ich will nicht mehr drüber nachdenken, weils keine Anwort gibt. Wir werden da auch nie eine Antwort bekommen! Drück Dich mal ganz fest-Sanna
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  #97  
Alt 12.04.2013, 22:08
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Ach Nina...die große Frage nach dem "warum". Warum musste die Krankheit kommen,warum passiert das ausgerechnet uns...was hat man schlimmes getan,dass einen dieses Schicksal trifft...

Man kann daran wirklich verzweifeln,weil man einfach keine Antwort bekommt! Deshalb sagt man ja auch so schön,dass man sich diese Frage erst gar nicht stellen darf.

Leichter gesagt als getan!

Drück Dich!tina
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  #98  
Alt 13.04.2013, 09:58
Sabine2712 Sabine2712 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

liebe Nina,

Du wirst Deinen Papa wiedersehen. Da kannst Du ganz sicher sein. Und auch, dass er Dich jetzt sieht, ist sehr sicher.

LG
Sabine
__________________

Mama 21.01.42 - 09.02.2013
(Akute myeloische Leukämie)

Papa 16.07.37 - 18.08.2011
(Prostatakarzinom, Morbus Alzheimer, Gehirnblutung)

Und immer sind da Spuren Eures Lebens,
Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle,
die an Euch erinnern und uns glauben lassen,
dass Ihr bei uns seid.


Wir lieben Euch so sehr!!
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  #99  
Alt 13.04.2013, 12:32
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

hallo ihr lieben..
ich bin der festen überzeugung, daß schon bereits bei unserer zeugung schon feststeht, wie und wann wir wieder gehen. auch glaub ich dran, daß jeder von uns seine aufgaben im leben zu erledigen hat. jeder hat sinn und jeder ist werkzeug, für was auch immer. ich glaube, daß es eine höhere macht gibt, ob jetzt gott, allah, buddha oder wie auch immer wir sie nennen.
dieser glaube läßt mich auch gut abschied von meinen lieben nennen. ich weiß, daß sie dort aufgehoben sind und daß auch ich zur gegebener zeit dort hin gehen werde. alles hat seinen grund und seine richtigkeit.
so seh ich das...
liebe grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #100  
Alt 14.04.2013, 18:25
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Tja, es war halt mal wieder Sonntag,...
Ich habe mir heute fest vorgenommen mich zu beschäftigen, nicht auf der Couch zu versauern und mal in die Natur raus zugehen.
In der Früh bin ich eine kleine Runde gelaufen, dann zu Papa auf den Friedhof. Am Nachmittag bin ich in die nächstgelegene Ortschaft auf einen Berg gefahren mit wunderbaren Blick auf den See. Mama und Gina sind auch mitgefahren. Wir haben uns dort im Cafe auf der Sonnenterrasse einen Cappuccino gegönnt. Es war wunderbar, man konnte sogar ohne Jacke sitzen.

Geht es euch auch so dass ihr wenn ihr euch etwas "gönnt" oder etwas Schönes erlebt dann an eure Lieben denkt dass ihnen das sicherlich auch gefallen hätte und wie es wäre wenn sie noch da wären und mit dabei wären.
Als Papa noch gesund war hatten wir lange nicht mehr solche Ausflüge gemacht und die ersten Sonnenstrahlen so genossen. Sicher als Kind schon aber dann später eher weniger. Gut, ich war in der Pubertät, ging dann auch fort am Wochenende und hatte einfach andere Interessen. Aber irgendwie bereue ich es jetzt zu dieser Zeit nicht mehr mit meinem Papa unternommen zu haben.
Erst ein Jahr bevor Papa krank wurde begannen wir wieder gemeinsam ein bisschen wandern zu gehen, in den Urlaub zu fahren,... Als Papa dann krank wurde haben wir auch noch kleine Ausflüge gemacht aber viele Dinge waren dann aufgrund der Therapien und deren Nebenwirkungen nicht mehr möglich.
Geht es euch auch so dass ihr jetzt viele Dinge bereut die ihr mit den Lieben nicht gemacht habt oder nicht besprochen habt?
Ich bereue heute oft dass ich Papa nicht öfter mal gesagt habe wie sehr ich ihn lieb habe, nein, es war irgendwie alles so selbstverständlich.
Mein Papa wusste dass wir ihn lieb haben, in der Zeit seiner KRankheit haben wir ihm jeden Wunsch von den Augen abgelesen und er hat es genossen aber davor hat man alles einfach laufen gelassen.

So auch heute wieder! Ich stehe am Berg mit traumhaften Blick in die Seenlandschaft und denke daran warum ich das mit Papa nie gemacht habe und erst jetzt mache. Warum mir dieser Ausflug nicht viel früher eingefallen ist wo Papa das alles auch genießen hätte können.
Und es kommt dann immer genauso dass viele Dinge passieren die Papa gefallen hätten. Es sind Paragleiter geflogen und auf der Wiese vor uns gelandet. Papa wäre schon wieder hingestürmt und hätte zugeschaut. Er liebte Extremsportarten aller Art. Diese Dinge erinnern mich dann sehr an ihn und das tut verdammt weh!

Bei uns wird es die ganze Woche schön - ich hoffe ich komme mit Hilfe der Sonnenstrahlen leichter aus den Federn in der Früh!

Schönen Sonntag noch euch allen und morgen dann einen hoffentlich ruhigen Wochenstart!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #101  
Alt 14.04.2013, 19:46
Sabine2712 Sabine2712 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

das geht mir ganz genauso. Es gibt so vieles, was ich meinen Eltern noch so gerne gesagt, mit ihnen erlebt hätte. Das ist nun unwiderruflich vorbei.

Als mein Papa starb, konnte ich im Hospiz an seinem Bett sitzen, ihn streicheln und ihm sagen, wie lieb ich ihn hab. Die Tränen liefen mir über's Gesicht, aber ich konnte noch einiges, das mir wichtig war, "loswerden". Obwohl mein Papa aufgund der Gehirnblutung nicht bei sich war, bin ich heute sicher, er hat mich gehört.

Bei meiner Mutter war es ganz anders. Alles ging so schnell. Direkt nach Einlieferung ins KH bekam sie Chemo, die sie - zusammen mit einer Lungenentzündung - so sehr schwächte, dass sie nur noch schlafen und ihre Ruhe wollte. Zweimal lag sie auf der Intensiv, zum Schluss im Dämmerschlaf. Dazwischen gab es noch einen schlimmen Sturz, bei dem sie sich die Zähne ausschlug, die Lippe aufplatzte und genäht werden musste. Da sie zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr gut hörte und nun auch nicht mehr sprechen konnte, war eine Kommunikation fast unmöglich.

Am 09.02. ist sie morgens um 5.18 Uhr auf der Intensiv gestorben, ohne dass das KH mich vorher informiert hat (ich wohne 30 km entfernt und bin alleinerziehend). Dass ich nicht bei ihr war, kann ich mir nicht verzeihen und arbeite das jetzt im Hospiz mit einer Trauerbegleiterin auf.

Ich habe meine Eltern sehr geliebt, weiss aber erst heute, wie unendlich viel sie mir bedeutet haben und was ich Ihnen zu verdanken habe.

Ich bin mir aber sicher, dass beide über mich und meine Kleine wachen und wir uns eines Tages wiedersehen.

Traurige Grüße
Sabine
__________________

Mama 21.01.42 - 09.02.2013
(Akute myeloische Leukämie)

Papa 16.07.37 - 18.08.2011
(Prostatakarzinom, Morbus Alzheimer, Gehirnblutung)

Und immer sind da Spuren Eures Lebens,
Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle,
die an Euch erinnern und uns glauben lassen,
dass Ihr bei uns seid.


Wir lieben Euch so sehr!!
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  #102  
Alt 14.04.2013, 19:57
puppe88 puppe88 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Nina,

bitte entschuldige, dass ich hier so "reinplatze" - mein Papa ist vor 6 Jahren an Magenkrebs gestorben und als ich das erste Jahr nach seinem Tod in Prag war, da haben Jazzmusiker auf einer Brücke gespielt (mein Vater liebte Jazzmusik) und ich bin stehen geblieben, die Tränen sind nur so gelaufen und ich dachte: ICH höre jetzt ganz intensiv diese Musik, damit DU, Papa sie auch hören kannst - wo immer du nun auch bist. Und bei all dem Schmerz hat es doch auch gut getan.

weißt du was ich gerade spontan gedacht habe, als ich deine Schilderung gelesen habe - dass es doch trotzdem auch wieder schön ist, dass du nun diese zukünfitgen Erinnerungen (zum Beispiel vom heutigen Tag) mit Deiner Mutter zusammen machen kannst. Und nun weißt du die Ausflüge mit deiner Mama umso mehr zu schätzen und "speicherst" sie ganz anders ab also vorher. Das ist doch auch irgendwie wertvoll finde ich...
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  #103  
Alt 14.04.2013, 20:28
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nala1810 nala1810 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Ja Nina,

das kenne ich auch, als ich heute mit meiner Freundin und den Kids im Wald unterwegs war kamen wir an einem Biotaop vorbei. auf dem Weg dorthin unheimlich viele Frösche die Laichen wollen. Ich erinnerte mich daran wie wir in den letzten Jahren als meine Mum noch lebte bei solchen Spaziergängen am Liebsten einen Eimer geholt hätten um die Frösche sicher über den Waldweg zu helfen. Die Jogger und Radler haben schon einige von ihnen platt gefahren.

Meine Mama liebte den Frühling und bei jedem Sonnenstrahl ist sie immer ein Stückchen näher wie sonst.

Leider fängt meine Woche nicht so ruhig an. Statt Friseurmontag habe ich morgen eine Fortbildung also keine Sonne nur im Salon rumsitzen und lernen. arghhh

Grüßle
Nala
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  #104  
Alt 21.04.2013, 19:27
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Und wieder mal ist das Wochenende fast vorbei! Einerseits schade, andererseits Gott sei Dank. Am WE komme ich ja mehr zum Nachdenken als unter der Woche. Heute war es nicht so schlimm, vormittags gejoggt, nachmittags mit Gina eine Runde spaziert. Wir hatten heute herrliches Frühlingswetter in Österreich. Morgens noch sehr kalt aber es ist gegen Mittag immer wärmer geworden, sodass man schon ohne Jacke draußen in der Sonne sitzen konnte!

Normalerweise, wenn Papa noch bei uns wäre dann wären wir jetzt schon wieder sehr nervös und durch den Wind. Papa hätte am Freitag, am 26. April seine Nachkontrolle. Der Arzt sagte uns (mir und Mama) damals schon dass diese Kontrolle nur mehr ein Termin sei dass Papa nicht das Gefühl hätte sie würden nichts mehr für ihn tun. Sie hätte also bei dieser Kontrolle nicht mehr viel gemacht außer vielleicht Blutabnahme. Papa wusste das glaub ich nicht.
Der Arzt sagte uns damals (das war 3 TAge vor Papas Tod) dass Papas Zustand bei dieser Kontrolle wahrscheinlich schon viel schlechter sein würde. Dazu kommt es ja jetzt nicht mehr.
Trotzdem ist dieser Kontrolltermin in meinen Gedanken eingebrannt und ich muss jetzt schon seit einer Woche wieder daran denken. Hab ihn sogar noch im Kalender stehen, zwar durchgestrichen aber noch sichtbar eben!
Und wieder erinnert mich alles daran wie sehr er mir fehlt!

Wir haben am Friedhof ein paar Blumen ausgetauscht, haben statt der Frühlingsblumen (Märzenbecher und Primeln) nun einen Rosenstock und andere kleine Blumen gesetzt. Die Frühlingsblumen waren schon verblüht. Papa hat ein schönes, buntes Grab. Ein richtiges buntes Blumenmeer! Das gefällt ihm sicher!

Heute habe ich erfahren dass eine gute Bekannte, knappe 50 Jahre, an Darmkrebs erkrankt ist. Sie hat uns in schweren Stunden durch ihre positiven Aussagen sehr geholfen. Ich versteh es nicht, sie hat sich immer gut ernährt, regelmäßig bewegt, nicht geraucht oder getrunken, sie war wirklich immer gut zu ihrem Körper.
Ich weiß, Papa war ein schwerer Raucher, der Arzt sagte uns damals sein Krebs würde nur vom Rauchen kommen. Kleinzeller ist im Normalfall ein Raucherkrebs (gibt auch Ausnahmen). Aber diese Frau hat immer auf ihren Körper geachtet und ganz und gar nichts Schädigendes gemacht.
Ich versteh es im Moment echt nicht. Ist Krebs wirklich immer mehr verbreitet oder macht das für mich nur so einen Anschein?


Ich hoffe bei euch ist nun auch der Frühling eingekehrt und ihr könnt ein paar Sonnenstrahlen genießen!
Es macht mich sehr nervös dass wir jetzt im Garten so viel tun müssen. Die Autos gehören auf Vordermann gebracht, der Rasen gemäht, das Schwimmbecken gereinigt und eingelassen, das Wasser im Garten angeschlossen,... Das hat alles Papa immer gemacht. Viele Dinge wissen wir gar nicht. Es macht mich echt ein bisschen nervös.
Wir haben jetzt beschlossen jede Woche eine Sache zu machen. Wir beginnen diese Woche mal mit dem Rasen. Wir müssen unseren Rasenmähertraktor starten und aus der Garage rausholen. Bin gespannt wie wir das alles hinbekommen aber wird schon irgendwie gehen.
Irgendwie ist alles noch geworden!
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Wochenstart und schick euch liebe Grüße!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #105  
Alt 21.04.2013, 23:22
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

ich kann mich noch gut an Deine Zeilen erinnern,als du von diesem letzten Termin im April erzählt hast. Und jetzt wäre es soweit.ich kann mir soooo gut vorstellen,wie schlimm das nun ist und welche extreme Leere Du u Deine Mama nun verspürt.Man kann es einfach nicht beschönigen.Ich drück Dich gaaaaanz fest!!!!

Ich habe sehr das Gefühl,dass die Krebserkrankungen immer mehr werden.als ich mit meiner Personalerin über meine verschiedenen Freistellungsmöglichkeiten gesprochen habe,war sie so lieb u verständnisvoll,weil sie einen Tag zuvor ihre beste Freundin an Brustkrebs verloren hat.diese verdammte Krankheit ist überall!

Das Wetter wird auch hier immer schöner.Die Sonne hilft doch immer ein kleines bißchen.

Deine Mama u Du werdet die anstehenden arbeiten schaffen.nicht alles auf einmal zu machen halte ich für einen guten Plan.Dein Papa wird euch zuschauen u wieder mal ganz stolz auf seine Mädels sein!!

Dir auch einen guten Wochenstart u bleib so tapfer wie immer!

LG!Tina
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