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  #1  
Alt 08.05.2007, 12:34
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staufda1 staufda1 ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Zitat:
Zitat von Theophanu Beitrag anzeigen


Auch diese Zahlen sind interessant: 56 000 jährlich neu erkrankt, 19 000 an BK jährlich verstorben. Das sind natürlich nicht nur die, die befallene Lymphknoten hatten, denn ca. 70 % hat freie Lymphknoten!

Hallo Theophanu,

ich bins noch einmal.

Die Zahlen sind gar nicht soooo interessant, denn es handelt sich lediglich um jährliche Neuerkrankte und Todesfälle.
Setzt man die Zahl von 19000 Todesfällen aber in Relation zu den über 380000(habe ich aus dem Internet) Frauen welche in Deutschland mit einer BK Erkrankung leben, sterben 5% der Frauen /Jahr. Die restlichen 95% leben aber weiterhin.
Ausserdem wird nichts darüber gesagt wie lange diese 19000 Frauen bereits mit BK gelebt haben.

Solltest Du Zugang zu Statistiken haben, welche die wichtigen Faktoren (Grösse, grading, Hormon- Her2neu Status, Lymphknotenbefall) mit berücksichtigen dann wäre ich Dir dankbar wenn Du mir den Link schicken könntest.

ich wünsche Dir einen schönen Nachmittag

Daniela
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  #2  
Alt 08.05.2007, 17:19
Ina N. Ina N. ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Ihr Lieben,

jeder muss für sich selbst entscheiden, bei einer so schwierigen Frage einen Rat geben? Im Vorfeld Infos sammeln und dann abwägen, ich denk, so ist es richtig.

Ich kann nur sagen, dass bei meiner Ersterkrankung vor 13 Jahren bei nicht befallenen Lymphknoten die Frage einer Chemo gar nicht gestellt wurde. Da wurde nur bestrahlt und dann gut.

Was wäre, wenn ich damals eine Chemo gemacht hätte..... wäre ich jetzt von den ewigen Rezidiven und Metastasen verschont geblieben? Müßte ich dann jetzt nicht ewig wieder aufs neue eine Chemo machen? Es ist müßig so zu denken, aber die Gedanken sind frei.....

Für euch alles erdenklich Gute,
Ina
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  #3  
Alt 08.05.2007, 17:22
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staufda1 staufda1 ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Zitat:
Zitat von Doris44 Beitrag anzeigen
Hallo,

http://66.102.9.104/search?q=cache:C...lnk&cd=1&gl=de

ach so, mir wurde dieses Forum von meiner Freundin "Blümle" empfohlen.

Gruß
Dorle
Hallo Dorle,

danke für den Link, Leider ist diese Vorlage für eine Vorlesung auch schon wieder 3 Jahre alt!
Na Ja die St. Galler Konferenz hat ja heuer wieder stattgefunden. Ich bin ja mal gespannt ob da was neues Rauskommt.

Ich wünsche Dir einen schönen Abend

Daniela
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  #4  
Alt 08.05.2007, 19:37
Theophanu Theophanu ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Hallo,

die Zahlen sind um so interessanter, um so genauer man sie kennen lernt. Leider werden nie alle in einer Arbeit präsentiert.

Die meisten Frauen von diesen 56 000 jährlich Erkrankter sind 65 und mehr Jahre alt. In diesem Alter sterben die wenigsten Frauen an BK. Die jüngeren Frauen müssen leider eher mit Rezidiven rechnen.

Ich habe noch nie Statistiken gesehen, die etwas darüber aussagen würden, wie sich die Prozentzahlen der Rezidive mit und ohne befallene LK in dem Kollektiv der 25-45 jährigen Frauen mit invasivem Mammakarzinom gestalten.

Weil die jüngeren Frauen eher Rezidive bekommen, wird ihnen in heutiger Zeit so gut wie immer Chemotherapie empfohlen und zwar meistens ein anthrazyklin- und/oder taxanhaltiges Regime.

Viele Grüße,
Theophanu
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  #5  
Alt 09.05.2007, 09:00
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staufda1 staufda1 ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Hallo Theophanu,

ganz klar, dass das Risiko für ein Rezidiv bei jüngeren Frauen grösser ist als bei Älteren. Erstens weil sich die Zellen ganz generell noch schneller teilen, also ist der Krebs auch aggressiver ist und zweitens weils sie in der Regel noch länger überleben. Erkrankt eine Frau mit 65 oder 70 Jahren ist die Chance kleiner, dass sie noch 20 Jahre lebt und dann ein Rezidiv bekommt. Bei einer 40 Jährigen Frau ist die Chance dass sie noch 20 Jahre lebt und dann ein Rezidiv bekommt gross. Allerdings ist ein Rezidiv, sofern es frühzeitig erkannt wird, weit weniger schlimm als Metastasen und oft sind es sogar Neuerkrankungen an einer anderen Stelle oder in der anderen Brust welche uns das (Über-) Leben schwer machen.

Wenn Du mir sagst, dass 30% der Frauen ohne Lymphknotenbefall früher oder später ein Rezidiv bekommen bin ich mit Dir einig. Aber die 30% Metastasen ohne Lymphknotenbefall glaube ich nicht so ohne weiteres, weil sie einfach nicht mit der Aussage meiner Onkologen zusammen passt.

Ich bin übrigens auch gar nicht gegen die Chemotherapie, ganz im Gegenteil (mache selber Anti-Hormontherapie da der Tumor zu 100% Östrogen und Progesteron abhängig war). Gerade junge Frauen sollten jede Möglichkeit nutzen Ihre Prognose zu verbessern.

Ich sehe die detailierten Statistiken fehlen effektiv in allen Ländern. Aber was solls, schliesslich wussten wir ja auch vor BK nicht wie lange wir leben werden und selbst mit einer Statistik könnten wir immer noch weniger lang oder viel länger Leben. Wir müssen es halt nehmen wie es kommt.

Liebe Grüsse

Daniela
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  #6  
Alt 10.05.2007, 20:43
Sousha Sousha ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Hallo Ihr alle,

ich verfolge diese Diskussion mit Interesse und ich möchte gerne auch meinen Senf dazu geben.

Ich bin 44, wurde vor fast genau 1 Jahr brusterhaltend operiert. Mein Tumor war ca. 4 cm groß, die genaue Diagnose: invasiv, lobuläres Mamma Ca, pt 2 (4cm), G2, N2a (7/20), L0,V0,M0, Hormonrezeptor + 80%.

Mir wurde die Teilnahme an der Gain Studie empfohlen (frühes Mamma Ca mit nodal positvem Befund) und ich habe bislang das volle Programm gemacht. Op - Chemo-Bestrahlung- AHT.

Immer wieder werde und wurde ich (von Gesunden) gefragt, ob ich denn dieses Wahnsinns Gift der Chemo tatsächlich nötig hatte, weil ja auch bei mir die Therapie adjuvant eingestuft war, und ich solle doch mal über die Spätfolgen der Chemo nachdenken. Ich für mich hatte nach der Diagnose das Gefühl, dass ich zum einen den Ärzten vertrauen muss (und auch kann), weil ich keine Ahnung hatte und zum anderen hat mich die Erklärung der Vorgehensweise überzeugt und ich mir gedacht:"okay, alles was geht reinwerfen". Mein Tumor wurde lt. Ärzten im gesunden entfernt, aber dies konnte mich angesichts des Befall der Lymphknoten nicht darüber hinwegtäuschen, dass mein Rückfallrisiko erhöht ist. Und ich habe den Ärzten dahingehend vertraut, dass ich mir gesagt habe, dass sie aufgrund der Erfahrungen und auch vorliegenden Statistiken mir das bestmögliche für meine individuelle Situation empfehlen.

Ich hatte das Glück einen sehr kompetenten, warmherzigen Onkologen zu erwischen und ich muss sagen ich für mich habe das Gefühl, mit der Entscheidung dem ärztlichen Rat zu folgen für meine Situation die maximalen Heilungschancen zu haben. Was immer daraus nun werden wird. Ich für mich habe das Gefühl zumindest alles versucht zu haben was möglich ist. Eine Bekannte von mir (gleich alt) hat sich gegen die schulmedizinische Behandlung entschieden und auch sie hatte das Gefühl entsprechend ihrer persönlichen Situation das für sie beste entschieden zu haben. Die Dinge habe sich für sie nicht gut entwickelt und deshalb hat sie dann doch eine Chemo gemacht. Jetzt stehen die Dinge immer noch gar nicht gut und sie hadert momentan mit ihrer Entscheidung. Ich bin davon sehr betroffen, und gleichzeitig weiß ich warum sie sich so entschieden hat und ich habe dies immer respektiert und tue dies auch jetzt. Menschen in ihrem Umfeld bekommen nun Angst und es läuft darauf hinaus, dass sie ihre Entscheidung von damals in Frage stellen. Das kommt einer Art Schuldzuweisung gleich. Ich denke, das darf nicht sein.

Wir alle hoffen - egal welchen Weg wir beschreiten - dass es der richtige sein möge. Und niemand, absolut niemand darf dies in Frage stellen, weil nur jede einzelne von uns da drin steckt und sich selbst am besten kennt und einschätzen kann. Natürlich sprechen Statistiken eine (wirkungsvolle) Sprache und wir denken darüber nach; letztlich sind es nur Zahlen. Es gab und gibt auch immer herausragende Spontanremissionen und dies sind Ereignisse, denen alle staunend gegenüberstehen. Kämpfen muss jede von uns auf ihre Art alleine.

Ich denke, egal wie sich ein Mensch in einer derart schwierigen, angstbesetzten Situation entscheidet, es ist zu respektieren. Wir alle haben ein mehr oder minder ausgeprägtes Gefühl für das was uns gut tut oder wem wir vertrauen können und wollen und was wir bereit sind einzugehen.

Ob wir uns richtig entschieden haben wird sich zeigen, und es ist für mich vor allen dingen so, dass die Situation sich ändern kann, wir ändern uns und am Ende geht es immer ums Überleben.

Die Statistiken geben für einen Fall wie meinen irgedwelche Prozente von Rezidiffreier Zeit, Überlbensraten usw. an.

Ich bin nicht bereit mich den Statistiken zu unterwerfen! Ich habe mich auf den Weg ins Leben gemacht und was immer ich für nötig erachte werde ich tun und ich weiß (ich arbeite damit), dass in Statistiken immer irgendwelche arithmetische Mittel eingerechnet werden (ich kenne auch die Formel für die jeweiligen Abweichungen) in denen die Ausnahmen enthalten sind und das Gesamtergebnis beeinflussen. Und wenn es nötig ist, dann werde ich die Statistiken Lügen strafen, denn ich bin wie ich bin und wenn es mir geboten erscheint einen anderen Weg zu beschreiten, dann werde ich dies ungeachtet der statitischen Erhebungen tun.

So, da stelle ich fest, dass ich mich doch ein wenig echauffiert habe aber dieses Thema berührt mich einfach.

Ich wünsche Euch allen, welchen Weg auch immer ihr gewählt habt oder wählt die Überzeugung und den Glauben an Eure Kraft.

In diesem Sinne

Alles Gute

Sousha
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  #7  
Alt 11.05.2007, 09:31
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staufda1 staufda1 ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Zitat:
Zitat von Sousha Beitrag anzeigen
Hallo Ihr alle,


Ich bin nicht bereit mich den Statistiken zu unterwerfen! Ich habe mich auf den Weg ins Leben gemacht und was immer ich für nötig erachte werde ich tun und ich weiß (ich arbeite damit), dass in Statistiken immer irgendwelche arithmetische Mittel eingerechnet werden (ich kenne auch die Formel für die jeweiligen Abweichungen) in denen die Ausnahmen enthalten sind und das Gesamtergebnis beeinflussen. Und wenn es nötig ist, dann werde ich die Statistiken Lügen strafen, denn ich bin wie ich bin und wenn es mir geboten erscheint einen anderen Weg zu beschreiten, dann werde ich dies ungeachtet der statitischen Erhebungen tun.

Hallo Sousha,

Du triffst den Nagel auf den Kopf!.
Auch ich habe des öffteren mit Statistiken zu tun und habe mir das Motto "Traue keiner Statistik welche Du nicht selbst gefälscht hast" zu eigen gemacht.
Genau deshalb war ich an den Quellen dieser 30% Fernmetastasen ohne Lymphknotenbefall interessiert. Ich bin nämlich der Meinung dass die Onkologen mit ihrer Erfahrung die Situation besser einschätzen können, als eine undifferenzierte Statistik. Und ich vertraue meinen Ärzten.

Mit wurde zwar keine Chemo empfohlen, aber ich hätte sie auf jeden Fall gemacht. Schon deswegen, weil ich mir im Falle einer Rückfalles nicht die Frage möchte stellen müssen ob ich mit einer Chemo gesund geblieben wäre.
Wenn es denn trotzdem passiert war es halt eben mein Schicksal.
Ich hatte auch eine Freundin welche Bestrahlung und Chemo abgelehnt hat. Sie ist vor ein paar Jahren nach grossem Leiden gestorben.

Liebe Grüsse

Daniela
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  #8  
Alt 11.05.2007, 10:08
kaline5 kaline5 ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Guten Morgen,
weil ich normalerweise solche Gespräche eher unkonzentriert verfolge (mich nervt die Rechnerei...) war ich doch etwas geschockt bei:Zitat von Theophanu:
Zitat:
Für die 4,4 oder 5,8 %, die Du erwähnst, könnte man ruhig jegliche adjuvante Therapie vernachlässigen. Noch ein Beispiel: Nach einem DCIS, das nicht mal invasiv ist, entwickeln keine Metastasen nur etwa 96 %. (Wenn es zu Metastasen nach einem DCIS kommt, hatte man mit einer okkulten Invasion zu tun, aber das nur am Rande.)
Heißt das: Nach DCIS entwickeln 96% der Frauen Metastasen?
Gruß
Kaline
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  #9  
Alt 11.05.2007, 12:02
Kaschu Kaschu ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Hallo kaline.

Wenn keine Metastasen 96% entwickeln, heisst das, dass de facto 4% welche bekommen. Und bei denen war das DCIS nicht so in situ, wie es schien.

Liebe Grüße
Katja
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  #10  
Alt 23.05.2007, 18:28
engel1968 engel1968 ist offline
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Beitrag AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Hallo Ilo,

natürlich ist es Deine Entscheidung. Ich würde Dir aber zu einer neodajuvanten Chemotherapie anraten. Mein Tumor war Anfang Januar 2007 2,7 cm groß und ist durch die neoadjuvante Chemotherapie bis jetzt auf 1,6 cm zurückgegangen. Damit kann brusterhaltend operiert werden. Der andere große Vorteil der Chemotherapie ist, dass Du "siehst, dass sie etwas bewirkt.

Von daher gesehen müssen die in der Zeitschrift Stern oder Spiegel? erschienen Beiträge im Jahr 2004 müssen mit Vorsicht gelesen werden. Dort erfolgten Ausführungen, dass Chemotherapien lediglich zur Gewinnmaximierung der Pharmafirmen durchgeführt werden. Meiner Meinung nach ist hier aber sehr stark nach Krebsart und einzelnem Zystostatika zu differenzieren.

Ich wünsche Dir, dass Du eine für Dich gute Entscheidung triffst

Geändert von engel1968 (24.05.2007 um 02:40 Uhr)
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  #11  
Alt 23.05.2007, 19:34
Alexandra_37 Alexandra_37 ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Hallo,

auch ich würde dir zu einer Chemotherapie raten. Mein Tumor war 2,1 cm groß
G3 und durch die chemo die ich neoadjuvant bekam, war er komplett weg.

Das war für mich der beste Erfolg. Man sollte auch immer den Nutzen der Chemo sehen und nicht immer nur das schlechte.

Komme gerade aus der AHB zurück und mittlerweile fühle ich mich sehr sehr gut. Und möchte zu keiner der genannten Statistiken gehören. Denn ich werde überleben.
Liebe Grüße
Alexandra (37 Jahre alt)
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  #12  
Alt 24.05.2007, 03:17
inter inter ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

H@llo in die illustre Runde :-)

auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:
wenn eine Chemotherapie keine bleibenden Schäden hinterläßt bzw. sich "Schäden" komplett zurückbilden, also reversibel sind, und wenn man das Procedere ohne größere Blessuren (Blutbildveränderungen usw.) halbwegs "gut" durchsteht, so gibt es dochkeinen einzigen Grund, eine solche Therapie abzulehnen.
Oder?
Ich verstehe Euch da echt nicht!
Die Formel kann immer nur lauten:
wir können nur noch gewinnen, denn verloren haben wir schon längst.

Da empfinde ich eine Radiatio mit diesen noch weitgehend in ihrer Langzeitwirkung (auch Nebenwirkung) unerforschten (Tschernobyl-) Strahlen viel, viel unheimlicher und heimtückischer, sicher auch gefährlicher.
Aber da hört man kaum Ängste, Proteste oder ein "nein".

Gute Nacht
und angenehmes Schäfchenzählen :-)
__________________
"...was bleibt, ist die Erinnerung...denn nichts währet ewiglich..."
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  #13  
Alt 24.05.2007, 11:32
Wamper Wamper ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Ja Inter, wenn die Chemo keine Spätfolgen hätte...
Leider hat die Chemo Spätfolgen. Nicht immer und jede. Ich war fast ein Jahr meines Lebens damit beschäftigt, die Chemo zu überstehen und mich zu erholen. Ich habe eine starke Verschleimung der Lunge und des Nasenraums zurückgehalten. Ich huste manchmal ganz bös - wie heute. Ich habe einen Libidoverlust - auch noch nach 6 Jahren. Schlaf- und Konzentrationsprobleme sind im Laufe der Jahre zurückgegangen. Na, ja Extrasystolen kann ich auch noch bieten. Und das erhöhte Leukämierisiko ist auch nicht von schlechten Eltern.
Trotzdem. In meiner Situation würde ich mich wieder für die Chemo entschließen. Ich finde es wichtig, dass frau Vor- und Nachteile einer Chemo abwägt. Und sich die Alternativen ansieht! Die Therapie ist besser verträglich, wenn es eine bewußte Entscheidung ist.
Mit bestem Gruß Dorothea
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  #14  
Alt 24.05.2007, 18:59
Benutzerbild von Katrin A.
Katrin A. Katrin A. ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

wir können nur noch gewinnen, denn verloren haben wir schon längst.



Paßt nicht ganz zum Thread,aber diesen Spruch finde ich voll traurig.
Wird bestimmt nicht mein Motto,Chemo hin oder her.....
__________________
]
Mach kaputt-was dich kaputt macht
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  #15  
Alt 07.05.2007, 22:01
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Chemotherapie bei Brustkrebs

Hallo!

Ich finde die Diskussion auch richtig und wichtig und finde es gut, wie vernünftig sie in diesem thread geführt wird! Schließlich sind dies doch Gedanken, die wir uns alle machen müssen und Entscheidungen, die immer individuell sein müssen, aber diskutieren sollten wir sie!!!

Für mich war die Entscheidung für die neo-adjuvante Chemo die beste Entscheidung meines Lebens - mein Tumor schrumpfte von 9x10 cm auf 4,5 mm!! 11 von 11 Lymphknoten zeigten später Spuren der Zerstörung, waren also alle befallen gewesen, nun war nur noch eine Mikrometastase von 1 mm zurückgeblieben!
Hätte ich mich gleich operieren lassen, wäre ich meines Lebens nicht mehr froh geworden - denn ich hätte ja nicht gewusst, dass die Chemo so - ungewöhnlich - toll wirken würde! ICh hätte mich bei einem solchen Befund dem Tode geweiht gefühlt. Stattdessen habe ich jetzt eine gute Prognose, da eine starke Remission mit einer hohen Überlebensrate korreliert ist. Wenn der Erfolg nicht so gut gewesen wäre durch die Chemo, so hätte ich das dann auch wenigstens gewusst, was zwar hart gewesen wäre, aber ich würde dann jetzt sicherlich höchstaktiv nach weiteren Behandlungsmöglichkeiten überall in Deutschland oder im Ausland fahnden!

Stattdessen bin ich wieder berufstätig und es geht mir gut - bin vielleicht etwas weniger belastbar (schlafe mehr), aber sonst habe ich keinerlei Spätfolgen von Bestrahlung und Chemo! Man sieht nicht mal meiner bestrahlten Haut irgendwas an! Für mich standen die möglichen Neben-/Nachwirkungen der konventionellen Behandlung in keinem Verhältnis zu dem möglichen - wenn auch vielleicht noch so geringfügigen Überlebensvorteil!!

Was das Bauchgefühl angeht, dazu möchte ich auch noch was sagen. Eigentlich höre ich auch oft auf mein Bauchgefühl, aber in diesem Fall muss ich mich doch fragen, ob mein Bauchgefühl wirklich auf Hintergrundwissen begründet oder nur eine instinktive Furcht ist?! Ich glaube nämlich, das Bauchgefühl ist nicht irgendwie was Mysthisches sondern da drückt sich die Summe meiner Lebenserfahrung aus - aber wieviel Lebenserfahrung habe ich in Bezug auf eine lebensgefährliche Erkrankung?! Kann ich den Nutzen/Schaden der konventionellen Medizin wirklich mit dem Bauch beurteilen? Beispiel: mein Sohn hatte in der ersten Klasse auch so ein Bauchgefühl, dass er nicht in die Schule wollte (er reagierte ganz konkret mit morgendlichem Bauchweh die ersten Wochen), - hätte ich ihn auf dieses Bauchgefühl hören lassen sollen? Stattdessen habe ich mich behutsam mit dem Problem beschäftigt und gemeinsam mit der Lehrerin eine Lösung gefunden, weil er natürlich in die Schule musste und die Bauchschmerzen dann auch schnell vergessen waren. So ähnlich lasse ich mich jetzt auf meine Ärzte und auf die konventionelle Behandlung ein, weil ich darauf vertraue, dass die mir schon (in ihrer Gesamtheit) zumindest nach jetzigem Stand der Forschung die beste Behandlung zukommen lassen (was mich nicht daran hindert, alles zu hinterfragen, selber nachzuforschen undwo es ein pro und contra gibt, dann auch mit zu entscheiden - denn der einzelne Arzt ist eben nicht unfehlbar!!)

So, noch einen schönen Abend wünscht euch
Susanne susaloh
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