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  #1  
Alt 21.09.2010, 08:12
paradoxxx paradoxxx ist offline
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Standard Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Guten Morgen zusammen,

ich bin beim suchen im Internet auf dieses sehr gute Forum gestossen und habe mich direkt angemeldet, da mich einige Fragen / ungeklärte Einzelheiten beschäftigen und ich villeicht auch einfach mal was loswerden muss =/

Ich weiss leider nicht alle Medikationen und Therapiefachbegriffe, ich hoffe ihr verzeiht mir das.

Also zur Situation:

Bei meinem Opa (83) wurde vor einigen Jahren Nierenkrebs diagnostiziert und auch die betreffende Niere entfernt, im März dieses Jahres wurden dann mehrere kleine Tumore in der Lunge festgestellt.

Da er nicht stabil genug für eine Operation ist ( Fehler an einer Herzklappe und Diabetes ) wurde von dieser Behandlung abgesehen, stattdessen bekam er regelmässig Spritzen und eine "Therapie" mit einem speziellen Tee.

Eine erneute Untersuchung Ende August zeigte auch zumindest kein weiteres Wachstum der Tumore in der Lunge an.
Allerdings hatte er immer weiter zunehmende Schmerzen im Steiß, der Hüfte und den Oberschenkeln.
Der Hausarzt vermutete zunächst einen Bandscheibenvorfall oder einen kleinen Bruch und so wurde zunächst nur Ibuprofen morgens und abends eingenommen.
Es trat jedoch keine Besserung ein und er konnte sich kaum noch ohne Schmerzen bewegen.
Nachdem er nun letzte Woche zu umfassenden Untersuchungen ins Krankenhaus gekommen ist wurden Knochenmetastasen ( Zumindest 2 größere, soweit ich weiß) festgestellt.
Er liegt nun seit nahezu einer Woche unter starken Schmerzmitteln (Ein Morphiumähnliches Schmerzmittel) im Krankenhaus.
Bis auf einige Einschränkungen (Diabetes und das nicht ganz einwandfreie Herz) war er immer noch sehr lebensfreudig, plante weit vorraus und war auch geistig 100% fit.
Ich HOFFE zwar, dass es an diesen Medikamenten liegt die er nun im Krankenhaus bekommt, aber jetzt ist er sehr abwesend und spricht sehr wenig und unverständlich, kann sich kaum bewegen und nicht alleine aufsetzten, essen oder trinken. Geistig scheint er aber trotzdem absolut gesund, er erkennt wer ihn besucht, weiß welcher Wochentag ist, und fragt nach dem Wetter und nach zu Hause.

Was mich nun interessiert sind die Möglichkeiten, die man ausschöpfen kann um das Wachstum der Metastasen zu stoppen, dass es keine 100%ige Heilung oder Heilung überhaupt geben wird ist uns bewusst. Es wäre nur schön, wenn er seine letzten Tage/Wochen/Monate zu Hause und mit wenig Schmerzen verbringen könnte. Und da auch Ärzte nur Menschen sind und auch etwas vergessen können, dachte ich bei vielen Lesern des Forums gibt es sicherlich viele Erfahrungen mit Therapien etc..

Bisher ist eine Bestrahlung vorgesehen, je nachdem wie gut er das verkraftet und eine Unterstützung mit einem Medikament, dessen Namen ich wieder nicht mehr weiß , Wenn alles gut läuft mit dieser Therapie soll er mit einigen Hilfsmitteln nach Hause entlassen werden. Geplant sind halt ein Bett welches höhenverstellbar ist, evt. ein Rollstuhl und einge andere Kleinigkeiten die das Leben angenehmer machen wenn man sich schlecht oder gar nicht bewegen kann. Und wenn es bezahlbar ist eine mobile Pflege oder jemanden der 24 Stunden betreut.

Etwas anderes was ich irgendwie noch unbedingt loswerden will ist, dass ich über die Betreuung im Krankenhaus ziemlich verärgert bin. Mir ist klar, dass die Schwestern nicht nur einen Patienten zu Betreuuen haben, aber ich kann die Umständen die im Moment herrschen nicht wirklich nachvollziehen: jedesmal wenn jemand aus unserer Familie ihn besucht, und das ist zumindest
einmal täglich um ca. 15 Uhr und manchmal abends um ca. 18 Uhr hat er großen Durst und trinkt dann meist 2 Tassen Wasser.
Alleine ist er im Moment nicht in der Lage sich etwas Wasser einzugießen oder die Tasse von seinem Tischchen zu nehmen. Ist es den Schwestern nicht möglich einmal pro Stunde zu fragen ob er Durst hat? Das gleiche gilt für das Essen und die Medikamente (Herz/Diabetes), es wird bloß auf den Tisch gestellt und er wird dann aufgesetzt. Wenn jemand von uns da ist versuchen wir ihm etwas zu geben / füttern ihn etwas, er bekommt es alleine nicht wirklich hin, da er ja total von den Schmerzmitteln beduselt ist.
Ich möchte da deswegen keinen Aufstand machen, denn ich denke mir die Mitarbeiter dort tun ihr Möglichstes, aber ich finde es etwas traurig, diese "Vernachlässigung" zu sehen.

Hm, ist ein langer Text geworden, tut mir Leid, aber vielleicht kann der eine oder andere ja zu Medikationen, Therapien oder deren Erfolgschancen Erfahrungen oder Tipps abgeben, bin zur Zeit froh über alles was helfen kann oder positiv klingt. Falls die Namen der Medikamente wichtig sind, bringe ich die nochmal in Erfahrung!
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  #2  
Alt 22.09.2010, 08:11
tzorkr tzorkr ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

hallo du,

das mit deinem opa tut mir leid, ich wünsche euch das er noch viel beschwerdenfreie zeit mit euch verbringen kann.

zum medikament:

ich gehe davon aus, es ist ein chemo-medikament, du solltest dazu den behandelnden arzt fragen, nach welcher studie dein opa behandelt wird.

anhand der studien kann man erfolgschancen nachgucken, diese sind aber nicht wirklich aussagekräftig, denn die wirkung hängt stark von der individuellen person und deren alter ab.

zum krankenhauspersonal:

sprecht doch einfach mal an, daß dein opa nicht selbstständig essen,trinken, medis einnehmen kann.

normal hat er ja einen knopf um die schwester zu rufen, er könnte ihr sagen daß er hilfe braucht, vieleicht ist er zu stolz dazu? das solltet ihr ihm ausreden, opa´s können ganz schöne dickköpfe sein

ich wünsche euch alles gute


gruss

thomas
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  #3  
Alt 22.09.2010, 08:34
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Hallo,

bezüglich der Ernährung möchte ich mich mal einschalten.
Vielleicht gibt es in dem KH auch Ehrenamtliche, die ihn da unterstützen können - hier haben wir solche Damen, sie nennen sich "grüne Damen", die bei solchen Sachen behilflich sind, Besuche machen und auch kleine Besorgungen übernehmen, wenn zB keine Angehörigen da sind oder das Personal es nicht schafft.

Trinken ist ja wichtig, wobei ich mir vorstellen kann, dass Dein Opa aufgrund des Herzens und der Nierenstörung "bilanziert" wird.
Es kann sein dass das "Bedüseltsein" auch von Flüssigkeitsmangel stammt oder der Mangel es zumindest noch unterstützt.

Sprich es einfach freundlich an, frag ob es einen bestimmten medizinischen Grund hat und wenn nicht dann bitte darum, dass man ihn unterstützt oder ihm externe Unterstützung holt, wie eben zB Ehrenamtliche.

Alles Gute für euch!
Angie
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  #4  
Alt 22.09.2010, 10:26
paradoxxx paradoxxx ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Hallo zusammen,

Danke für Antworten und Anteilnahmen.

@ tzorkr: Ja er hat so einen Knopf zum Drücken, aber den Schwestern sagen was er will, ist leider nicht drin zur Zeit, meistens schüttelt oder nickt er auf Fragen mit dem Kopf. Sprechen tut er sehr wenig im Moment, weil er halt sehr schwach ist und die hohe Schmerzmitteldosis dies verstärkt.
Ich werde nach der Therapie / Studie Fragen und es noch ergänzen.

@ HeikesFreundin was soll "bilanziert" in diesem Zusammenhang bedeuten ?

Und ob es eventuell ehrenamtliche Helfer im KH gibt werde ich auch in Erfahrung bringen.

Was mir aber gestern auch wieder ziemlich sauer aufgestossen ist, ist die Behandlung:
Ich weiss nicht ob die Mitarbeiter des KH nicht informiert sind über die Patienten, jedenfalls wurde gestern abend als ich dort war das Abendessen ausgeteilt und im Zuge auch gleich Katheter und Windel gewechselt und dann das Bett aufrecht gestellt zum Essen.
Jedoch beim herablassen des oberen Bettteiles lies eine der Mitarbeiterinnen das ganze direkt nach unten fallen, sodass mein Opa vor Schmerzen schrie. Daraufhin erkärte die andere Schwester, dass man hier etwas vorsichtiger sein müsse ... Ich bin nach wie vor etwas verärgert über die Behandlung, denn das was ich bisher mitbekommen habe ist schon etwas beunruhigend und ich will nicht wissen, was man eventuell nicht mitbekommt.

Desweiteren haben wir bei Ihm Muskelzuckungen bemerkt, und den Arzt darauf angesprochen. Er und keine der Schwestern hatte dies bisher bemerkt, obwohl es selbst uns als Laien auffiel. Nach Aussage des Arztes konnte es nicht durch die Schmerzmittel kommen, eine Erklärung hatte er jedoch auch nicht.
Nachdem nun die Dosis erhöht wurde, haben die Zuckungen auch stark zugenommen, und nun KANN es laut dem Arzt doch von den Medikamenten kommen.

Auch wurde der Termin ab dem die Bestrahlung beginnen soll auf nächsten Montag verschoben. Was ich auch nicht verstehe, da ein so schnell entstandener Tumor doch auch schnell behandelt werden sollte ?

Ich habe fast das Gefühl, er ist in diesem KH nicht besonders gut aufgehoben
Allerdings will ich ihm eine Verlegeung ersparen, da das ja auch noch mehr Stress bedeutet.

Naja wollte ich auch noch loswerden, kann sein, dass man als Angehöriger immer übertreibt und übervorsichtig ist, und auch, dass man Schuldige sucht um Ärger und Frust abzulassen

Ich werde heute noch Medikamente und Therapien hier ergänzen, um vllt noch weitere Infos hier erhalten zu können. Auch zur Nierenkrebsvorgeschichte und zum Lungenkrebs sammel ich noch ein paar Infos.

Ich bedanke mich noch einmal bei allen die etwas schreiben,

Gruß Sebastian
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  #5  
Alt 22.09.2010, 13:00
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Zitat:
was soll "bilanziert" in diesem Zusammenhang bedeuten ?
Soll bedeuten, dass Ärzte ja bei manchen Erkrankungen die Trinkmenge
festlegen, weil man nicht bei allen Erkrankungen uneingeschränkt viel trinken darf.
Zitat:
Einfuhrkontrolle
wär statt Bilanzierung der richtigere Begriff gewesen ;o)

Wenn euch was auffällt, sprecht das bitte unbedingt an, auch um das Personal wieder mal etwas zu sensibilisieren für die Arbeit die sie da tun! Ich kann mir vorstellen, dass die so in ihrer alltäglichen personalmangelgeschwängerten Routine sind, dass sie vielleicht auch unvorsichtig werden und dementsprechend nicht böse gemeint, zack zack, mit den Menschen rumhändeln.

LG
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  #6  
Alt 22.09.2010, 20:40
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Marita P. Marita P. ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Hallo,

ich möchte Dich hier in unserem Forum recht herzlich begrüßen.
Es wäre schön, wenn Du uns einen Namen schreibst, damit man Dich besser ansprechen kann und wir uns Deinen Fall auch besser merken können.
Nun zu Deinem Opa. Um hier hier etwas ausführlicher zu antworten müsste man unbedingt die Medikamente wissen die er jetzt bekommt.
Nachdem ich denke, dass die Tumore in der Lunge Metastasen waren, bekam er vielleicht danach auch schon Medikamente.
In welcher Klinik liegt er z.Zt?. Wie ist die Nachsorge bei ihm abgelaufen,wurde regelmässig ein CT gemacht? Ich glaube, dass er keine ausreichende Nachsorge hatte, sonst wären die Knochenmetastasen schon früher aufgefallen.
Die Bestrahlungen sind schon ok, aber beim Nierenkrebs muss die Dosis höher sein als bei anderen Tumorarten. Nachdem hier viele Patienten schreiben und auch davon immer wieder welche falsch behandelt worden sind, wird man sehr mistrauisch den Ärzten gegenüber. In nicht allen Krankenhäusern haben sie vom Nierenkrebs eine Ahnung.

Nach den Bestrahlungen wird Dein Opa mit Sicherheit Medikamente wie Sutent, Nexavar o.ä. bekommen. Mit diesen Medikamenten werden die Metastasen in Schach gehalten. Nachdem diese Medikamente aber viele Nebenwirkungen haben, müssst ihr es dann entscheiden, ob er diese nehmen soll. Diese Medikamente soll man lebenslang nehmen.

Nun zum Krankenhaus, in allen Krankenhäusern gibt es Probleme, in manchen Kliniken müssen die Angehörigen zu jeder Mahlzeit kommen um die Angehörigen zu füttern. Wegen der Flüssigkeit würde ich zum Arzt gehen und sagen,dass er wegen der Niere mind. 2 Liter täglich trinken muss. Was ja auch stimmt. Dann kann er es anordnen und dann muss die Flüssigkeit aufgeschrieben werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass er auch etwas verwirrt ist vom wenigen Trinken. Für mich war immer das A und O bei alten Menschen im Krankenhaus oder Altenheim, dass sie ständig volle Gläser bekamen und immer wieder zum Trinken angehalten wurden.

Du kannst auf jeden Fall bei Klinikbewertungen.de die Klinik auch bewerten.
Ich habe das auch schon gemacht, wenn meine Mutti im Krankenhaus war.

Solltest Du noch Fragen haben melde Dich. Birdie, Rudolf und Rika werden bestimmt auch noch antworten.

Geändert von Marita P. (22.09.2010 um 20:43 Uhr)
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  #7  
Alt 23.09.2010, 08:29
paradoxxx paradoxxx ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Hallo zusammen,

also ich versuch mal mehr Infos zu geben:

Vor 3 Jahren wurde der Krebs in einer Niere diagnostiziert und diese Niere entfernt. Während der OP gab es Komplikationen aufgrund seiner kaputten Herzklappe (Vorhofflimmern), er musste reanimiert werden. Ansonsten verlief die OP gut.
Es gab danach keine Chemo o.ä. nur die "normale" Nachsorge mit regelmässigem Bluttests. OHNE REGELMÄSSIGE CTs.

Im April diesen Jahres wurden Auffälligkeiten im Bluttest entdeckt (erhöhte Krebsmarker) und das dann folgende CT lieferte das Ergebnis: Zahlreiche Lungenfiliae und einzelne Lymphknoten im mittleren Mediastinum.
Der restliche Torso und die Knochen waren zu diesem Zeitpunkt ohne Auffälligkeiten (laut Bericht).

Da für alle beteiligten eine OP der Lunge nicht in Frage kam entschied man sich für eine "Behandlung" mit grünem Tee und Iscador, welches regelmässig von meiner Mutter verabreicht wurde. Ein Bekannter (Allgemein Medizin) gab ihm zu dieser Zeit nur noch wenige Wochen zu leben =( .

Ende August sollte die Kontrolle der Lungenfiliae erfolgen, das Ergebnis: Kein Wachstum der vorhandenen und keine Neubildung von weiteren Filiae. DIE BESTE NACHRICHT DES JAHRES, wir waren alle sehr glücklich!

Ungefähr zur gleichen Zeit klagte mein Opa aber über Schmerzen im Rücken und Beckenbereich, was zunächst nur mit Schmerzmitteln therapiert wurde, da man von "normalen" Rückenschmerzen oder Bandscheibenvorfall ausging und zuerst abwarten wollte.

Die Schmerzen wurden allerdings immer schlimmer und letzte Woche (15.09.) wurde mein Opa vom Hausarzt ins KH eingewiesen um "alles abzuklären was die Ursache sein könnte". Einen Tag später wurden dann mehrere Knochenmetastasen im Becken-/Schambereich festgestellt. Therapie soll durch Navarex, Bi-Phosphonat und Bestrahlung erfolgen.

Die letzten Tage waren dann eine Katastrophe, die Veränderungen in den letzten 7 Tagen sind gelinde gesagt schrecklich.
Meine Mutter hat ihn ins KH gebracht, er ging selbstständig, zwar zum Teil mit Stock/Rollator wegen den starken Schmerzen, er aß 3 gute Mahlzeiten am Tag und trank von selbst genug am Tag.

Seitdem er im KH ist wird seine Schmerzmitteldosis immer weiter erhöht und mit jedem Besuch wird er abwesender. Meine Mutter (Arzthelferin) meint viel schlimmer als die Methadon-Patienten in deren Praxis.
Ich verstehe nicht wieso nicht mit der Therapie begonnen wird, das ist doch das einzige was die Schmerzursache bekämpft, die Medikamente bekämpfen doch nur die Auswirkung des Krebs? Eine zufriedenstellende Antwort dafür gab es bisher von keinem auf der Station.

Bis auf dass er sich in diesem Dämmerzustand befindet, scheint er alles mitzukriegen und zu merken. Er erkennt jeden der von uns ins Zimmer kommt (namentlich !), weiss welcher Wochentag ist, dass mein Bruder am Freitag Geburtstag hat etc..
Er beobachtet alles was um ihn passiert aufmerksam, wenn er nicht grade wieder abdriftet, aufgrund der Schmerzmittel, so zum Beispiel wie meine Mutter ein Bild mit guten Wünschen aufhängte das von allen Nachbarn unterschrieben wurde, er beobachtete alle Vorgänge des Aufhängens und starrte danach lange auf das Bild um alle Details zu erfassen.
Wenn man ihm positive Ereignisse berichtet lichtet sich auch seine Miene, nicht dass er lacht, aber er wirkt fröhlicher.
Auch kleinere Fragen konnte er beantworten, nur das sprechen fiel ihm immer sehr schwer.
Durch die Medikamente ist es ihm allerdings nicht mehr möglich selbstständig zur Toilette zu gehen und auch das Heben der Tasse und des Essbestekcs ist ihm nicht mehr wirklich koordiniert möglich.

Und nur mal zu meiner Beruhigung, alle diese schrecklichen Auswirkungen können doch nicht von dem Knochenkrebs kommen? Es liegt doch an den Medikamenten, oder? Und im besten Fall, wenn die Therapie ein wenig Besserung verschafft und die Schmerzmittel herunterdosiert werden können wird er wieder "normaler" ?

Es wurde uns jedenfalls vom KH geraten eine Pflegestufe zu beantragen und diverse Hilfsmittel für zu Hause zu beschaffen (verstellbares Bett/Matratze, Rollstuhl, Sitzkissen, Galgen, Katheter und Zubehör, ein stabilisierendes Korsett etc.), denn es ist gewollt/geplant, dass die Metastasen durch die Therapier kleiner werden bzw. absterben, dadurch soll der Druck vom Knochen genommen werden, was die Schmerzen deutlich herunterfährt. Dann kann auch die Schmerzmitteldosis reduziert werden. Er soll dann zu Hause palliativ begleitet werden, möglicherweise auch durch jemanden der ihn zu Hause pflegt, da meine Oma und Mutter das nicht ohne Hilfe schaffen würden.

Gestern gab es wieder eine Schocknachricht meiner Mutter: Er hinge jetzt an Schläuchen und wir würden ihn wohl verlieren.
Ich bin sofort ins Krankenhaus gerast, und was war passiert? Es wurde ihm eine zu große Dosis der Schmerzmittel verabreicht, nicht nur, dass nun auf ein stärkeres Schmerzmittel umgestellt und die Dosis erhöht wurde, es wurde zusätzlich ein Schmerzpflaster aufgeklebt.
Das zusammen war zuviel für seinen Körper => Atemstillstand.
Im wurde dann ein Mittel GEGEN die Schmerzmittel verabreicht und er wurde reanimiert. Er bekam eine Sauerstoffmaske, Herz und Lungenaktivität werden derzeit überwacht.

Gestern Abend ging es ihm etwas besser und heute morgen ist er wohl wieder ein bischen anpsrechbar.

Heute soll er erneut ins CT um die Bestrahlung NÄCHSTEN MONTAG zu beginnen.

Ich bekomme nachher alle Berichte/Blutuntersuchungen/Röntgenbilder und eine Zusammenfassung der Medikamente die er einnimmt wegen Herz und Diabetes. Ich werde dann einmal versuchen noch eine kompetente Meinung einzuholen.
Eine Verlegung ist derzeit, aufgrund seines Zustandes, wohl ausgeschlossen.

Achja, zur Zeit liegt er im städt. Klinikum Bielefeld Mitte, welches ja im Gegensatz zu anderen KHs in der Umgebung zumindest eine Onkologische Station und Strahlentherapie im Haus hat. Zuvor war er bei Herrn Dr. Düwel, ebenfalls in Bielefeld unmittelbar neben derm Krankenhaus, in Behandlung.

So erstmal wieder genug getippt, ich hoffe es macht sich jemand die Mühe und investiert die Zeit, mein ganzes Geschreibsel zu lesen

Gruß
Sebastian

Geändert von paradoxxx (23.09.2010 um 09:28 Uhr)
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  #8  
Alt 23.09.2010, 09:00
paradoxxx paradoxxx ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Hallo, ich nochmal

Habe jetzt die Medikamente und andere Diagnosen:

Ich hoffe ich kann das alles richtig lesen =/



Enahexal 10; jeweils eine halbe morgens und abends
Furobeta 40; 1 morgens
Metformin 850; jeweils eine morgens und nachmittags
Simvahexal 20; eine abends
Metoprolol 50; eine halbe morgens
Marcumar; eine halbe abends letzer Q 39%
ferrosanolduodenal; jeweils eine morgens und abends
HCT 25; eine morgens
Iscador Qu 1mg; 3 x wöchentlich
Nitrolingual Spray bei Bedarf
NovoRapid Penfill 100; 3 x täglich nach Plan

Diagnosen:
Bluthochdruck
Aortenstenose 2°
Hyperlipidämie
Diabetes Mellitus Typ 2
Anämie-Zustand nach Apoplex 1999
Nierenzellca. 2007
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  #9  
Alt 23.09.2010, 21:20
Birdie Birdie ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Hallo Sebastian,
nur ganz kurz - falls ihr deinen Opa nochmal verlegen könnt - dann vielleicht an die Uniklinik Münster?
Dort gibt es eine spezielle Nierenzellkarzinom-Sprechstunde!
Ich denke, dass ihr dort wesentlich besser aufgehoben wäret!
Viele Grüße
Birdie
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  #10  
Alt 24.09.2010, 07:37
paradoxxx paradoxxx ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Guten Morgen,

also Gestern Mittag gab es zuerst wieder eine schlechte Nachricht, er hat Fieber bekommen und erhält nun Penicillin gegen eine mögliche Entzündung.

Desweiteren haben meine Mutter und meine Oma zusammen mit dem Arzt entschieden, dass er nicht an lebenserhaltende Machinen angeschlossen werden soll. Es gibt zwar keine Patientenverfügung, jedoch war das auch immer sein Wunsch.

Gestern Abend, teilte man uns am Telefon mit, dass er ein ganzes Glas Babynahrung, meine Mutter hatte ihm dies mitgebracht, gegessen hat, und wieder ein bischen mit den Schwestern spricht.

Dieses Auf und Ab macht einen fix und fertig

Die Möglichkeit ihn nach Münster zu bringen kommt glaube ich nicht in Betracht zur Zeit, da nun das Fieber hinzugekommen ist und Münster eine Autofahrt von ca. 1 - 1,5 Std. bedeutet. Wir sind alle berufstätig und ich befürchte meine Oma ist nicht in der Lage die Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen, jeden Tag 3 Stunden Fahrt bedeuten auch jeden Tag 3 Stunden weniger, die wir ihm zur Seite stehen können und im schlimmsten Fall eine lange Fahrt.


PS: Habe grade erfahren, er hat einen Infekt der Lunge ... daher das Fieber. Oh man, ich hoffe so, dass er es schafft zumindest das Krankenhaus zu verlassen und einige Tage oder Wochen noch zu Hause in Ruhe mit uns verbringen zu können
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  #11  
Alt 24.09.2010, 13:14
paradoxxx paradoxxx ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Weiteres Update:

Er hat trotz der Lungenentzündung etwas gegessen und ist ansprechbar,
sein Zustand ist laut KH BESORGNISERREGEND

ABER jetzt kommt er nach 1,5 Wochen im Morphiumdelirium und nachdem er sich eine Entzündung eingefangen hat auf die Strahlenstation ...

Ich bin sprachlos und werde mir noch einen Termin mit dem Stationarzt für nachher geben lassen ... ich glaube ich muss aufpassen dem nicht die Nase aus dem Gesicht zu hauen ....

Was musste denn 10 Tage da erst rumgepfuscht werden, .........
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  #12  
Alt 24.09.2010, 22:18
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Marita P. Marita P. ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Lieber Sebastian,

ja, was ihr dort erlebt, ist der Alltag im Krankenhaus. Nur Uni-Kliniken haben ein höheres Budget für Personal ect.. Wenn Dein Opa mit der Therapie, den Tabletten anfängt, sind die Schmerzen nicht weg, das dauert schon Monate bis sich die Metastasen verkleinern. Außerdem haben die Tabletten Nebenwirkungen, die auch nicht einfach sind, besonders wenn der Allgemeinzustand nicht besonders gut ist. Wenn ich der Patient wäre, würde ich mich keiner Therapie mehr unterziehen. Ich würde mir dann nur noch Schmerzmittel geben lassen und würde es mir zu Hause gut gehen lassen.
Die Pflege ist mit Sicherheit zu Hause besser als in der Klinik.
Für die Pflege zu Hause müsst ihr Euch einen Pflegedienst bestellen. Bei mir lebt meine 90 jährige Mutter (Pflegestufe 3), ohne Pflegedienst, der 3x tägl. kommt wäre es nicht zu schaffen.
Nachdem er keine lebensverlängernden Maßnahmen haben möchte, würde ich es auch respektieren.

Ich hoffe, Du verzeihst mir, dass ich so direkt werde, aber ich bin Krankenschwester und habe genug Leute sterben sehen wenn sie im Hohen Alter noch Chemotherapien über sich ergehen lassen mussten.

Ich wünsche Euch allen alles Gute, das Richtige für den Opa tu tun.
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  #13  
Alt 25.09.2010, 23:45
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Marita P. Marita P. ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Hallo Sebastian,

habe heute in Großhadern mit Dr. St. wegen Knochenmetastasen gesprochen. Eine normale Bestrahlung mit 30 Gray bringt beim Nierenzellkarcinom nichts. Wenn dann muss mit 90 Gray bestrahlt werden wenn es helfen soll. Die Target Medikamente würde effektiver sein als eine normale Bestrahlung wie bei anderen Tumoren. Sollte am Montag mit dem Bestrahlen begonnen werden, müsstet ihr Euch nochmal danach erkundigen.
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  #14  
Alt 26.09.2010, 11:06
paradoxxx paradoxxx ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Danke für die Infos, ich meine die hätten was von 30 Gray in 2-Gray-Stufen gesagt, also 15 Sitzungen.

Ich glaube die Entscheidung, dass therapiert wird ist, insofern unumgänglich, da die Schmerzen selbst mit hohen Dosen an Schmerzmitteln nicht abgestellt werden können.
Also eigentlich die letzte Chance um ihm noch ein erträgliches Leben zu gestalten.
Antrag auf eine Pflegestufe und alle Hilfsmittel ist gestellt und in Bearbeitung, sodass er hoffenltich noch zu hause betreut werden kann.

Es gibt von gestern positives zu berichten, es wurden alle Medikamtente abgesetzt bis auf Antibiotika und leichte Schmerztropfen. Er hat endlich einen Tropf mit Nährlösung bekommen. gestern war er ansprechbar und gratulierte meinem Bruder nachträglich zum Geburtstag.
Schleim aus der Lunge hustet er zur Zeit ab.

Naja wir geben die Hoffnung nicht auf, einen schönen Sonntag wünsche ich euch allen.

Sebastian
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  #15  
Alt 26.09.2010, 13:14
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Hallo Sebastian,
hat einer der Ärzte auch mal an Zometa gedacht?
Dies ist ein Bisphosphonat und stoppt das Metastasenwachstum im Knochen.

Es wirkt auf 2 Wegen:
1. baut es das von der Metastase herausgelöste Calcium wieder in den Knochen ein,
drängt dadurch die Metastase zurück und wirkt indirekt auch als Schmerzmittel, u. U. sehr schnell.
Es könnte Morphin u.ä. einsparen und dadurch Benommenheit und Atemdepression vermindern oder verhindern.
2. wirkt es auch direkt auf die Krebszellen ein und bremst deren Wachstum.

Zometa gibt man üblicherweise als Infusion 1x alle 3 - 4 Wochen.
Es könnte die Lebensqualität deutlich verbessern.

Da die Lungenmetastasen ja in der letzten Zeit nicht gewachsen sind, möglicherweise dank Iscador,
sehe ich für die "Tabletten-Chemo" (Sutent & Co.) vorerst keine Indikation.
Allerdings würde ich im gesegneten Alter von 80 und mehr Jahren sowieso darauf verzichten.
Es wären mir im doppelten Sinn zu teure Nebenwirkungen.

Alles Gute,
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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