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  #1  
Alt 04.09.2013, 02:41
splitsoul splitsoul ist offline
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Beiträge: 68
Standard Die quälenden Fragen danach ...

....

nun mach ich doch - leider jetzt in diesem Forum - hier wieder ein Thema auf.

Mein Papa ist am 10.08 in meinem Beisein im Hospiz verstorben.

Er hatte HCC (Leberkrebs), Leberzirrhose und Hepatitis C (chronisch).
Zuletzt ein Rezidiv in der Leber und verdächtige "Flecken" auf den CT Bildern im / am Bauchfell die wir nicht mehr näher haben abklären lassen, es hätte eh nichts mehr gebracht.

Mich quälen seither viele Fragen, aber eine besonders, und das wird sich nun vlt. sehr sehr seltsam anhören ....

Ich frage mich seit mein Papa tot ist .... WORAN ist er eigentlich gestorben ?

Ich würde gerne den Sterbeprozess verstehen können, nicht vom mentalen / geistigen / psychischen her - sondern auf die völlig neutral die physische Seite.

Für MICH ist es super wichtig (warum auch immer) zu wissen was da in seinem Körper passiert ist ...

Klar, das Herz hat irgendwann aufgehört zu schlagen - aber WARUM ?
Klar hat er auf gehört zu atmen - aber WARUM ?

Diese Fragen quälen mich seit er nicht mehr bei uns ist ..

Vlt. habe ich ja Glück und bekomme hier auf diese Fragen zumindest Ansatzweise eine Antwort ...
__________________
Daddy, niemand geht jemals so ganz!
gest. 10.08.2013 14:30 Uhr in meinem Beisein
(HCC, Leberzirrhose Child B, Hep. C, letztlich Metastasen und Rezidiv nur 3 Monate nach der Teilresektion)
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  #2  
Alt 04.09.2013, 07:53
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Beiträge: 1.150
Standard AW: Die quälenden Fragen danach ...

hallo slitsoul..
ich antworte dir, weil meine mami genauso wie dein vater hcc hatte.
auch sie war im hospiz und ich habe sie 12 tage und nächte begleitet.
sie wollte keine lebenserhaltenden maßnahmen, so bekam sie nur morphium und tavor.
sie hat in den 12 tagen massiv abgenommen und fiel dann auch ins leberkoma, bis sie dann am 15.oktober 12 von uns ging.
auch ich stellte mir die frage, was war nun genau die todesursache. mir wurde gesagt, daß es meistens dann organversagen ist. das war dann für mich einleuchtend. vielleicht es das auch für dich.
ich wünsche dir viel kraft weiterhin und daß du ruhe und frieden findest.
liebe grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #3  
Alt 04.09.2013, 10:01
splitsoul splitsoul ist offline
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Registriert seit: 25.05.2013
Beiträge: 68
Standard AW: Die quälenden Fragen danach ...

Danke dir schonmal für deine Antwort .. Organversagen ... mh ... ja ...

Klingt es nun sehr schräg wenn ich sage das mir das irgendwie zu ungenau ist . ??

Ich hab das Gefühl das es für mich enorm wichtig ist es zu wissen, warum auch immer.

Versagt die Leber - vergiftet das Blut und das Herz bekommt davon dann nicht mehr genug ?

Hat irgendwer eine Ahnung wie ich mir das konkreter vorstellen kann ?


Ich weiß dass das für eine bestimmt sehr makaber klingt ....
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Daddy, niemand geht jemals so ganz!
gest. 10.08.2013 14:30 Uhr in meinem Beisein
(HCC, Leberzirrhose Child B, Hep. C, letztlich Metastasen und Rezidiv nur 3 Monate nach der Teilresektion)
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  #4  
Alt 04.09.2013, 10:25
Benutzerbild von bifi65
bifi65 bifi65 ist offline
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Standard AW: Die quälenden Fragen danach ...

Hallo ihr Lieben,

erst einmal tut es mir sehr leid, dass ihr ein Elternteil verloren habt.

Als Krankenschwester hab ich schon ein paar Patienten mit Organversagen begleitet. Und bei denen war die eigentliche Todesursache dann das Leberkoma oder auch hepatische Enzephalopathie genannt. Da die Leber bei ihrem Ausfall keine Giftstoffe mehr abbauen kann, vergiftet sich der Körper quasi selbst und dadurch werden auch die Gehirnfunktionen beiinträchtigt, bis hin zur Bewusstlosigkeit. Es würde hier den Rahmen sprengen, aber wenn man den Begriff mal googelt, gibt es ein paar Seiten, in denen dieser Vorgang auch näher beschrieben wird und auch, um welche Substanzen es sich dabei handelt. Da im Gehirn auch das sogenannte Stammhirn sitzt, welches zuständig für unser Atemzentrum ist, kann man sich vorstellen, dass bei einer Schädigung der Atemantrieb langsam "ausfällt". Da die Leber im Gegensatz zur Niere nicht durch Gerätschaften ersetzt werden kann, außer einer Organspende, ist dieser "Zustand" - welch blödes Wort nicht mehr behandelbar. Die Niere kann ja mittels Dialyse überbrückend ersetzt werden, bei der Leber funktioniert das leider nicht.

Eine feste Umarmung und viele liebe Grüße von Birgit
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  #5  
Alt 04.09.2013, 12:05
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Beiträge: 846
Standard AW: Die quälenden Fragen danach ...

Liebe Splitsoul!
Tut mir leid dass du deinen Papa auch verloren hast. Du bist nicht alleine mit deinen quälenden Fragen. Mein Papa ist vor gut einem halben Jahr gestorben, er hatte Lungenkrebs. Als wir kamen ist er ganz friedlich in seinem Bett gelegen, so als ob er schlafen würde. Leider war es schon zu spät und er ist ohne uns gegangen.
Auch mich quälen seither die Fragen über die Todesursache und wie er eigentlich gestorben ist. Ich habe mir sogar einen Termin im KH geben lassen und wollte nochmal mit seinem Arzt sprechen und ihn wegen der Todesursache fragen. Leider hatte nur die Vertretung Dienst und die las mir ebenfalls aus den Akten die Todesursache "Organversagen" vor.
Als ich weiter nachfragte erklärte mir der Arzt dass bei so schweren Krankheiten wie Krebs im Endstadium die Todesursache meistens Organversagen wäre. Bei meinem Nachfragen welches Organ denn bei Papa versagt hat konnte er mir nur sagen dass dem meistens gar nicht mehr nachgegangen wird und eben irgendein Organ dann einfach versagt und seine Arbeit nicht mehr leisten kann.
Ich habe dann gar nicht mehr länger nachgefragt bei den Ärzten weil mir ja sowieso niemand eine für mich zufriedenstellende Antwort geben konnte aber diese Fragen überkommen mich auch heute noch immer wieder!

Ich glaube es ist ganz normal dass uns diese Fragen beschäftigen. Zum Annehmen und Akzeptieren dieses Verlustes müssen oder wollen wir die Dinge halt verstehen und da gehören auch die Fragen über den Sterbeprozess dazu! Aber so richtig beantworten kann uns das denke ich niemand auf dieser Welt. Auch ich finde damit keine Ruhe!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und dass du irgendwann für dich annehmbare Antworten auf deine Fragen findest! Alles Liebe!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #6  
Alt 04.09.2013, 17:09
tigerchiri tigerchiri ist offline
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Beiträge: 25
Standard AW: Die quälenden Fragen danach ...

Diese Fragen stelle ich mir auch immer noch andauernd (ist 3 Monate jetzt her)

An dem Tag als meine Mami gestorben ist sagten die Doktoren ihr das sie eine Infektion hat, und ihr Koerper sich schwer tut um sie bekaempfen zu koennen.
Naja ich glaub von alle dem hat meine Mutti recht wenig mitbekommen mehr. Sie war mal weg und wieder da von dem Morphin.

Ich kann M10 nur zustimmen, wie waere die Zeit geworden wenn sie es doch noch ueberstanden haetten..
Auch wenn es hart ist, aber zwischen all der Trauer und dem Verzweifelt sein muss auch noch ein wenig Vernunft mitspielen.
Krebs ist wahrhaftig eine Quaelerei, fuer den Patienten und die Angehoerigen.
Man ist im Grunde ein Pflegefall, der sich kaum oder nicht mehr selbst versorgen kann.
Man hat als solcher keine Lebensqualitaet mehr.
Und man ist als Angehoeriger einfach Hilflos und man will es dem "Kranken" so schoen wie moeglich machen.
Man kaempft und kaempft und wird immer schwaecher.
Meine Mama sagte noch zu mir "Ich kann nicht mehr", ich hab es als Zeichen gesehen das sie bereit war auch zu gehen.(im Nachhinein nachdem ich alles etwas verarbeitet hatte) Ich konnte sie loslassen.
Und nun sitz ich hier mit einem Gebrochenen Herzen aber ich weiss sie hat es geschafft und das ohne Schmerzen. Und ich bin maechtig Stolz das sie es so toll gemacht hat.

Ich bin eigentlich auch jemand der alles hinterfraegt und auch alles wissen muss was diese Sterbe Phasen angeht.

Als meine Mama schon gestorben war, lag sie ja noch eine weile auf dem Zimmer. Ich konnte nicht umhin die Bettdecke zu heben und auf die Fuesse zu schauen, ob sie verkrampft sind.. Das war fuer mich der Beweis dafuer das sie keine Schmerzen hatte. Denn meisst verkrampfen sich die Beine oder Zehen wenn man dolle Schmerzen hat.
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  #7  
Alt 04.09.2013, 20:40
simi1 simi1 ist offline
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Beiträge: 551
Standard AW: Die quälenden Fragen danach ...

Hallo Splitsoul,

mir haben diese Informationen geholfen:
http://www.daserste.de/information/w...erben-102.html

Liebe Grüße
Simi

@bifi65: Die Leber kann dialysiert werden. Allerdings ist dies nur eine relativ kurzfristige Lösung und nichts Dauerhaftes.
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