Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 24.03.2013, 17:55
ms88 ms88 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.03.2013
Ort: nähe wien
Beiträge: 12
Standard Krankheitsverlauf meines Vaters

Hallo,

Ich möchte euch kurz den Krankheitsverlauf meines Vaters beschreiben und wäre dankbar über Erfahrungswerte von euch.

Mein Vater ist 56, war lange Raucher (ca. 30-40 Zigaretten am Tag) und hat auch sonst kein wirklich gesundes Leben geführt.

Vor 2 Jahren sind plötzlich seine Lymphknoten angeschwollen, nach langem hin und her der Ungewissheit wurde dann Krebs diagnostiziert im Halsbereich.

Nach 5x Chemo und ca. 25 Bestrahlungen dann das Glück - der Krebs ist weg.

Natürlich konnte er es nicht lassen und hat weitergeraucht (zwar viel weniger, aber trotzdem ca. geschätzte 5-10 Zigaretten / Tag).

-----

September 2012, beim Lungenröntgen wird ein Schatten entdeckt, verdacht auf Lungenkrebs.

Man war sich jedoch nicht sicher, und musste dies lokal untersuchen, also eine Biopsie machen. Bei der Biopsie wurde er jedoch mit einem Keim infisziert, also Folge eine Lungenentzündung.

ca. 3 Wochen bekam er Breitbandantibiotika und jede Menge Infusionen und Pulver und wurde mit einer leichten Restentzündung entlassen - die Ärzte dort organisierten einen weiteren Ablauf, da man rausfand dass es Krebs ist.

Es ist jedoch nicht Lungenkrebs im direkten Sinn (wenn man das so schreiben kann), sondern Metastasen vom alten Krebs auf die Lunge, also Stadium 4.

Natürlich erfährt man nicht sehr viel, soweit ich es heut weiß ist der Krebs an beiden Lungenflügeln, verstreut und klein.

Ende Dezember 2012, Die Chemotherapie beginnt, wöchentlich und zwischendurch sogar eine 48 Stundenchemo (die hat er gleich direkt 2x hintereinander bekommen also 4 Tage durchgehend).

Es machte den anschein, dass er diese Chemo jedoch relativ gut verträgt, aber er hatte Probleme mit dem Schlucken und Essen allgemein. Durch die vielen Antibiotika von der Lungenentzündung ist natürlich auch die Magen-Darmflora zerstört.

Trotzdem, Untersuchung Schluckreflex etc. - Man fand raus er hat einen Pilz im Mund (ich glaube Mundsoor) der anscheinend auch auf die Speiseröhre geht und ihm so Probleme mit dem Essen macht.

Februar 2012, Lungenembolie - mit Stechen im Lungenbereich und sehr wenig Luft haben wir Ihn ins Spital gebracht, doch die Ärzte schickten Ihn mit Schmerzpulver wieder heim und meinten es sei noch von der Lungenentzündung. Erst 3 Tage später diagnostizierten sie dass es ein Lungenentfarkt ist.

Darauf hin war er wieder im Spital, wieder jede Menge Antibiotika, Infusionen, Spritzen etc.

Währendessen wurde auch sein Kopf untersucht, da er einmal ein Taubheitsgefühl im Arm hatte. Dabei wurde auch eine Metastase im Kopf festgestellt, die Gott sei Dank so klein war und mit einer Sitzung mit dem Gamma-Knife abgetötet werden konnte.

Jetzt ist er seit 2 Wochen daheim, bekommt weiter Spritzen gegen die Thrombosen, Schmerzpulver sowie 2-3 Mittel (Pulver, Spülung und Lutschtabletten) gegen den Pilz.

Die Chemo is derzeit eingestellt da er zu wenig Luft bekommt.

Als er aus dem Spital kam war er relativ gut beinand (für die ganzen Verhältnisse), aber jetzt daheim geht es ihm wieder schlechter. Die Luft ist kaum da, ihm ist ständig schlecht und Essen kann er nur langsam und wenig, da es ihm oft im Hals stecken bleibt oder er sich übergeben muss.

Jetzt hat er in einer Woche 4 kg abgenommen, obwohl er isst + Ergänzungsnahrung hat und er sich kaum bewegt. Status derzeit 57,5kg bei 175cm.

Die Pulver sind auch nicht schwach, Litalir (500mg Kapseln) und Diflucan sind zwei von 6-7 die er nehmen muss. Litalir bekommt er derzeit 4 Stück am Tag, 2000mg also, obwohl der normale Wert mit 15mg/kg Körpergewicht angegeben ist. Die Ärzte haben ihm also hier mehr als das Doppelte der normalen Dosis empfohlen. Nebeneffekte davon sind unter anderem schlechtere Luft, begünstigt diese Pilzentwicklung, Übelkeit etc. Dann bekommt er wiederum Pulver gegen Übelkeit, Pulver gegen Durchfall etc. Es scheint so als bekommt er mindestens 2-3 Pulver gegen die ganzen Nebenwirkungen.

Derzeit wissen wir nicht wie es weitergehen soll, kommenden Freitag hat er erneut Untersuchung und da wird geschaut ob es mit Chemo weitergehen kann - solang werden wir aber nicht warten und werden morgen reinfahren und fragen was man machen kann damit er nicht so stark abnimmt. Vielleicht aufbauende Infusionen geben oder ähnliches, weil es geht nicht dass er pro Tag ca. 0,5kg abnimmt... Außerdem wird es dann mit der Chemo nicht besser.

----

Hat jemand von euch ein ähnliches Krankheitsbild mitmachen müssen - oder Erfahrungswerte hierzu?

Wäre dankbar für Meinungen oder Erfahrungen mit ähnlichem Verlauf - diese Ungewissheit zehrt schon sehr.

Hat jemand ein ähnliches Schicksal erdulden müssen (Lungenkrebs + Lungenembolie, Pilz, etc.?)

Wenn wenigstens dieser Pilz weg wäre könnte er vielleicht besser Essen aber der ist sehr hartnäckig.

Vielen Dank für eure Kommentare.
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen

Stichworte
chemo, lungenkrebs, lungenmebolie, metastasen, mundsoor


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:23 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55