Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 10.10.2007, 09:39
Bellie Bellie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.10.2007
Beiträge: 22
Standard Chemotherapie nach OP wirklich durchführen lassen?

Guten Morgen an alle!
Ich bin neu im Forum , habe schon seit Juli hier die Beiträge gelesen, und möchte jetzt selber einen verfassen.
Im Juli wurde anläßlich der routinemäßigen Krebsvorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin bei meiner Lebenspartnerin ein Knoten unter der rechten Achse festgestellt. Er war richtig groß. Nach -zig Röntgenaufnahmen, MRT, Ultraschalluntersuchungen (stationär hier im Krankenhaus) bei denen man keine weiteren Krebszellen fand, wurde in der Uniklinik Essen ein PET gemacht und der dortige Professor empfahl eine brusterhaltende OP.
Der bösartige Knoten (G3) wurde entfernt, und noch weitere 25 , die aber alle ohne Befund waren. Wir waren gestern zum Gespräch im Huyssenstift, da der Prof der Uniklinik dorthin gewechselt hat.

Obwohl meine Lebenspartnerin laut seiner Aussage jetzt gesund ist, möchte er eine Chemo (EC TAXOL ?) machen um die 78%ige Sicherheit wieder an Krebs zu erkranken auf 85% zu erhöhen! Ganze 7% mehr Chance sollen es sein. Erst Chemo,dann später Hormontherapie und Strahlentherapie
Wir haben erst mal zugestimmt. Aber kommen jetzt aus dem Grübeln nicht mehr raus: wirklich für diese 7% eine Chemo???

Vielleicht sind hier einige, die in einer ähnlichen Situation waren/sind und können uns was dazu berichten??

Der Chemo-Termin ist für den 22.10. angesetzt, also ca. 4 Wochen nach der OP.

Danke euch!!!
Bellie

Geändert von gitti2002 (03.12.2010 um 12:26 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 10.10.2007, 10:28
Brigitte2 Brigitte2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.06.2003
Ort: bei Düsseldorf
Beiträge: 324
Standard AW: Chemotherapie nach OP wirklich durchführen lassen?

Hallo Bellie,
ja das ist die Frage, die uns hier alle bewegt. Muss man sich das antun für 7 %?
Ich stand vor 13 Jahren auch vor dieser Entscheidung. Ich war 43 Jahre alt und wurde ebenfalls in G. operiert und bekam anschließend Chemo und Bestrahlung. Bis heute hat sich nichts mehr gezeigt, weder ein Rezidiv noch Metastasen. Meine Lymphknoten wurden 10 Monate nach der Erst-OP entfernt. Sie waren nicht belastet. Mein Mann sagte da zu mir: Da hättest Du ja gar keine Chemo gebraucht. Meine Antwort damals war: Den Mut hätte ich nicht gehabt. Diese Antwort gebe ich auch noch heute.
Mir war jeder Prozentpunkt wichtig. Ich möchte niemals sagen müssen: Ach hätte ich doch.
Niemand hat eine Garantie. Auch Deine Lebensgefährtin nicht. Aber vielleicht sind es ja gerade diese 7 %, die das Nichtmehrauftreten verursachen. Diese Chance würde ich nicht vergeben.
Ich wünsche Deiner Lebensgefährtin und Dir alles Gute.
LG
Brigitte

Geändert von gitti2002 (03.12.2010 um 12:25 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 10.10.2007, 10:41
Benutzerbild von Jimbo
Jimbo Jimbo ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.03.2007
Ort: Rheinland
Beiträge: 316
Standard AW: Chemotherapie nach OP wirklich durchführen lassen?

Hallo,

es ist immer wieder diese Frage nach der Statistik. Allerdings kann man sagen, dass 7% Prozentpunkte in der heutigen Krebstherapie schon recht viel sind. Betrachte es einmal andersherum. Von den 22 (von 100), die ohne Behandlung ein Rezidiv oder Metastasen entwickeln, kann es bei 7 davon verhindert werden, also gut 1/3 erkranken weniger, also ohne Folgebehandlung.

Also 7% höhere Heilungschancen sind zugleich 1/3 weniger Folgeerkrankungen.

Dafür würde ich es auf mich nehmen.

Gruß
Jimbo
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 10.10.2007, 11:45
Benutzerbild von staufda1
staufda1 staufda1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.03.2007
Ort: Schweiz
Beiträge: 421
Standard AW: Chemotherapie nach OP wirklich durchführen lassen?

Hallo Bellie,

Ich (42 Jahre bei Erkrankung) musste zwar selber keine Chemo machen sondern "nur" anti- Hormon und Strahlentherapie, aber ich möchte mich Brigitte anschliessen. Vielleicht sind diese 7% das berühmte Zünglein an der Waage.
Ausserdem war der Tumor als G3 einer der aggresiven Sorte, da ist eine Chemo nicht " mit Kanonen auf Spatzen geschossen".

Liebe Grüsse

Daniela
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 10.10.2007, 12:32
Bellie Bellie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.10.2007
Beiträge: 22
Standard AW: Chemotherapie nach OP wirklich durchführen lassen?

jaaaaaaaaaaaaa 7% mehr Chance..... Eine Chemo ist ja nun mal nicht "wie mal ne Kopfschmerztablette nehmen" Ich hab mich hier schon kräftig informiert, und vieles über die Nebenwirkungen, das Leiden von ChemopatientInnen gelesen. Deshalb grübeln wir auch so sehr. Chemo ist ja leider immernoch mit vielen Nebenwirkungen verbunden. Und wenn man stattdessen eine Hormontherapie machen könnte ...???.. Und der böse Knoten ist ja raus und die anderen entfernten waren -gottsseidank- ohne Befund.

Der Prof. meinte, er würde einem Familienangehörigen auf jeden Fall zuraten, also CHEMO machen lassen. Allein um sich später keine Vorwürfe zu machen.

Bellie
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 10.10.2007, 12:47
gilda2007 gilda2007 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 1.909
Standard AW: Chemotherapie nach OP wirklich durchführen lassen?

Hallo,

mir nannte man 10% höhere Chancen mit einer Chemo. Ich überlegte auch lange und besprach das Problem mit meinem Neurologen, den ich wegen meiner MS aufsuchte. Sein Satz blieb mir in den Ohren: Wenn Sie Geld anlegen und damit 10 % Gewinn machen, ist das ganz schön viel! Diese Zahlenspiele können einen fertig machen, aber bei G3 hört sich eine Chemo vernünftig an. Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr zu einer Entscheidung findet, mit der Ihr guten Gewissens leben könnt.

Alles Liebe,

Gilda
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 10.10.2007, 14:02
deena3 deena3 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 25.06.2006
Ort: Raum Stuttgart
Beiträge: 498
Standard AW: Chemotherapie nach OP wirklich durchführen lassen?

Zitat:
Zitat von Bellie Beitrag anzeigen
jaaaaaaaaaaaaa 7% mehr Chance..... Eine Chemo ist ja nun mal nicht "wie mal ne Kopfschmerztablette nehmen" Ich hab mich hier schon kräftig informiert, und vieles über die Nebenwirkungen, das Leiden von ChemopatientInnen gelesen. Deshalb grübeln wir auch so sehr. Chemo ist ja leider immernoch mit vielen Nebenwirkungen verbunden. Und wenn man stattdessen eine Hormontherapie machen könnte ...???.. Und der böse Knoten ist ja raus und die anderen entfernten waren -gottsseidank- ohne Befund.

Der Prof. meinte, er würde einem Familienangehörigen auf jeden Fall zuraten, also CHEMO machen lassen. Allein um sich später keine Vorwürfe zu machen.

Bellie
Hallo Belli, auch ich - G3, keine befallenen Lymphknoten und 100% hormonell positiver BK, bekam nach der 3. Chemo (FEC) Bedenken, ob dies - trotz der Tumorgröße von 6 cm - die richtige Therapie sei, zumal meine Leukozyten und Hb-Werte in den Keller gerutscht waren.
Am 24.8.2006 war ich dann zur Zweitbefundung im Tumorbiologischen Zentrum in Freiburg, wo letztendlich - auf Grund meiner Bedenken - von dem dortigen Arzt vorgeschlagen wurde, die Chemotherapie (FEC) nach 4 Zyklen unbedingt abzubrechen, da es unbewiesen sei, ob es unbedingt 6 Zyklen sein müßten,da schon die erste und 2. Chemo Erfolge bringen würden.
In Übereinstimmung mit dem Onkologen brach ich die Chemo nach dem 4. Zyklus ab.
Übrigens: Im Gegensatz zu Ihrem Arzt beantwortete der Freiburger Arzt meine Frage, was er seiner Frau empfehlen würde, mit dem Satz: "Sofort aufhören"!

Im Februar 2007 war ich zur Nachkontrolle beim Onkologen und bei dieser Gelegenheit beglückwünschte (!) dieser mich nachträglich zu meiner Entscheidung!!!! Meine Blutwerte haben sich bis heute nicht erholt. Die Bestrahlung habe ich gut überstanden und die AHT bereitet keine nennenswerten Schwierigkeiten.
Trotzdem: Letztendlich muss jeder seine Entscheidung fällen und ob ich den Mut gehabt hätte, die Chemo generell abzulehnen, kann ich nicht sagen.
Hat einer der Ärzte eigentlich auch den Teilungsfaktor ermittelt? Heißt ki 67 und lag bei mir zwischen 3-5%, das ist ein sehr guter Wert, hat aber vielleicht auch etwas mit dem Alter (67) zu tun, wo sich die Zellen generell langsamer teilen.
Ich würde auf jeden Fall eine Zweitmeinung einholen!

Freundliche Grüße deena3
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:07 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55