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Alt 16.04.2013, 23:44
Rosemie Rosemie ist offline
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Standard AW: Die Zeit zwischen 2 Chemos

Sorry, ich wollte Dir aber doch noch Deine Fragen beantworten, wobei es nichts Generelles gibt. Jeder verträgt die Chemo anders, jede Chemo ist anders, deshalb kann ich nur von mir sprechen.
Aber eines glaube ich auch - wie Jogili schon sagte: mir Humor erträgt es sich alles leichter - auch die Chemo.
Am Tag der Chemo und am Tag danach wollte ich möglichst viel meine Ruhe haben. Bei manchen Zyklen habe ich auch am Tag danach viel geschlafen. Ich konnte immer nur 2 Stunden schlafen, auch in der Nacht und war dann munter und bin durchs Haus gegeistert. Meist habe ich mich an den Computer gesetzt und Briefe geschrieben und mich damit abgelenkt. Wenn ich müde wurde, bin ich wieder ins Bett und habe dann wieder 2 Stunden geschlafen. So ging das dann auch tagsüber. Aber wie gesagt, das war eigentlich nur am Tag danach. Am 3. Tag ging es mir meist schon wieder besser. In der ersten Woche nach der Chemo war ich noch etwas müder als sonst, und konnte schlecht schlafen. Wenn die erste Woche rum war, lief mein Leben so wie immer. Ich hatte Pläne, bin spazieren gegangen, habe meine Hausarbeit gemacht ....eigentlich war alles wie sonst.
Bei den ersten Zyklen habe ich auch immer fürchterlich geschwitzt - das ließ dann aber nach. Ich hatte auch bei manchen mehr Übelkeit, aber habe das mit den MCP-Tropfen gut in den Griff gekriegt. Gekübelt habe ich nie. Mal hatte ich leichtes Zungenbrennen, auch mal Kopfschmerzen - aber angesichts dessen, was einem da in den Körper gepumpt wurde, hielten sich meine Nebenwirkungen wirklich in Grenzen. Wahrscheinlich auch einfach deshalb, weil ich mir keinen großen Kopf drum machte - das war halt so, da mußte ich durch und je besser ich mich darauf einstellte, um so besser ging es mir.

Die Chemo selbst erfolgte bei mir in der Tagesklinik. Am ersten Tag Antikörper, am zweiten die Chemo. Für die Antikörper war ich immer 5 - 6 Std. in der Tagesklinik, für die Chemo 4 - 5 Stunden. Ich wurde morgens mit dem Taxi hingefahren, bekam Blut abgenommen, nach einer Stunde Arztgespräch, dann konnte ich mir einen der bequemen Liegesessel in einem der drei Räume aussuchen. Dann wurden die Infusionen angeschlossen und dann sitzt man da, unterhält sich mit den anderen Patienten oder liest. Ich hatte mir immer einen spannenden Krimi mitgenommen. Bei den Antikörpern döste ich auch oft vor mich hin, manchmal schlief ich im Sitzen ein. Dann ging die Zeit schneller rum. Zwischendurch piepst es dann immer, dann kommt die Schwester, stellt das Zeugs anders ein, bei der Chemo wird der Beutel gewechselt.
Also alles nichts Dramatisches. Wenn ich fertig war, wurde ich abgestöpselt, rief das Taxi an und fuhr nach Hause. Daheim habe ich mir meist erst mal was zu Essen gemacht. In der Tagesklinik habe ich nur anfangs was gegessen. Da gab es nur Suppe (seit der Zeit kann ich keine pürierten Suppen mehr sehen) und belegte Brötchen - die konnte ich dann auch nicht mehr sehen. Ich habe mir meist etwas Obst (Banane) zum Essen mitgenommen. Zu trinken konnte man sich in der Teeküche holen.
Alle Schwestern und Pfleger war total nett und hilfsbereit, so daß ich mich immer gut aufgehoben fühlte.

Ich hoffe, ich konnte Dich mit meiner Beschreibung etwas beruhigen.
__________________
Diagnose 21.11.2012: aggressives diffus-großzelliges B-NHL Stadium IA
Behandlung: R-Chop 21 - 6. und letzter Zyklus am 18. u. 19.3.13
Vom 27.3. - 17.4. Reha in der Nahetalklinik in Bad Kreuznach
Abschluß-CT am 18.4.13 - Ergebnis: komplette Remission
Juli 2016: weiterhin komplette Remission

Geändert von Rosemie (16.04.2013 um 23:59 Uhr)
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