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Alt 05.04.2009, 23:58
Aki1968 Aki1968 ist offline
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Registriert seit: 05.04.2009
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Standard Ich bin so hilflos

Heute bin ich durch googeln auf dieses Forum gestossen und lese nun schon seit Stunden Beiträge. Seit 4 Tagen ist meine kleine Welt zusammengebrochen.

Ich bin 40 Jahre jung, Einzelkind. Meine "Eltern" bestehen nur aus meiner Mutter (58 Jahre). Mein Vater (oder wohl besser Erzeuger) hat meine Mutter wohl schon während der Schwangerschaft verlassen und eine andere Frau geheiratet. Als ich 13 Jahre alt war, erinnerte er sich plötzlich an mich und es wurde ein Kontakt aufgebaut, der 2,5 Jahre hielt. Ich wohne im Rheinland, er ist damals nach Bayern verzogen. Wie ich damals schnell erfahren sollte, nutzte er mich nur aus (die Einzelheiten sind hier uninteressant). Der Kontakt brach Anfang 1986 ab. Seitdem sah ich ihn noch ein paar mal vor Gericht, denn Unterhalt zahlte er nicht.

Meine Mutter hat im Jahre 1973 einen anderen Mann geheiratet (ich war damals 5 Jahre), von dem sie 1979 sich wieder scheiden lies. Zu ihm habe ich heute noch einen tollen Kontakt, denn in meiner Kindheit war er mein "Vater". Komisch, ich habe ihn nie so genannt, obwohl ich damals überhaupt nicht wußte, daß er nicht mein richtiger Vater war. In der Zeit von 1979 - 1983 hatte meine Mutter noch eine andere Beziehung, die aber unwichtig war für mich. Seit dem Jahre 1985 ist sie mit ihrem jetzigen Partner zusammen, den sie im Jahre 1992 auch heiratete.

Im Jahre 1982 hatte meine Mutter Brustkrebs, den sie damals auch besiegte. Ihr wurde eine Brust entfernt. Damals war ich gerade 13 oder 14 Jahre alt, ich habe nur das notwendigste erfahren. Meine Mutter besiegte diese heimtückische Krankheit in meinen Augen völlig problemlos.

Irgendwann wurde ihr auch die 2. Brust entfernt. Ich weiß nichteinmal, wann genau.

Meine Mutter ist ein ganz toller Mensch, der andere nicht mit ihren Problemen belasten möchte. Sie ist immer Gerade ihren Weg gegangen, ohne auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein wollen. Sie stand IMMER hinter mir und hat mir den Rücken freigehalten. Ich war sicher nicht undankbar, hab diese ganz tolle Eigenschaft aber wohl nie richtig erkannt bzw. geschätzt.

Klar gab es auch öfters Streit, aber meine Mutter wollte mir nie etwas böses. In den letzten Jahren eckte sie bei ihren Mitmenschen öfters an, weil sie öfters eine Art zeigte, die Aussenstehende nicht verstanden.

Meine Mutter war - nennen wir es einmal - sehr neugierig und wollte immer alles wissen. Dies führte dazu, daß ich ihr nicht immer alles erzählte und sie nicht vollständig an meinem Leben teilnehmen lies. Es war eine Abwehrreaktion.

Im Dezember 2007 wurden wieder Metastasen bei ihr gefunden. Sie teilte mir das recht lapidar am Telefon mit (wir sahen uns fast täglich) und sagte, sie müsse für ein paar Tage ins Krankenhaus, es wäre alles nicht schlimm und nächste Woche wäre sie ja wieder da. Meiner Oma (damals fast 88 Jahre alt) sollte niemand etwas sagen, um sie nicht unnötig zu beunruhigen.

Nach 1 Woche wurde sie wieder aus dem Krankenhaus entlassen und seitdem sprach sie auch nicht mehr darüber. Ich habe dies akzeptiert und mir auch keine größeren Gedanken darüber gemacht.

Meine Mutter wurde vor 7 Jahren unverschuldet arbeitslos. Ihre Firma hatte Konkurs anmelden müssen. Mit 52 Jahren fand sie trotz zahlreicher Bemühungen keinen neuen Job mehr.

Ich führe seit 12 Jahren nebenbei eine kleine Gaststätte. Nichts zum Geldverdienen, es ist mehr oder weniger nur ein Hobby. Insbesondere nach Eintritt ihrer Arbeitslosigkeit hat sie mich dort immer unterstützt. Sie hat dort geputzt und auch bei Veranstaltungen im Hintergrund stets mitgeholfen. Sie wollte keinen Dank dafür. Ich wurde wohl "betriebsblind" und habe es irgendwann als Selbstverständlichkeit angesehen.

Irgendwann in 2008 erwähnte sie beiläufig, daß ihr das putzen schwerer falle und sie nicht wisse, wie lange sie es noch machen könne und ich wohl bald jemand anders dafür finden müsse. Das war auch kein Thema. Den Hintergrund dieser Aussage hinterfragte ich auch nicht. Wenn sie es hätte erzählen wollen, hätte sie es erzählt. Das ich nicht hinterfragte, war ganz bestimmt keine Gleichgültigkeit. Ich kann mein Verhalten heute aber auch nicht erklären. Hätte ich weitere Fragen gestellt, hätte mir meine Mutter sicher nicht die Wahrheit erzählt.

Anfang Nov. 2008 geriet sie in eine heftige Auseinandersetzung mit einer meiner Mitarbeiterin. Zum bessern Verständnis: Auch für diese Mitarbeiterin hatte meine Mutter sich seit deren Beschäftigungsbeginn im Sept. 2007 aufgeopfert. Diese wollte gerne einen kleinen Hund. Meine Mutter vermittelte ihr einen. Während diese Mitarbeiterin arbeiten mußte, versorgte meine Mutter diesen Hund wie selbstverständlich. Irgendwann kam es zwischen den beiden zum großen Krach. Wahrscheinlich aus einem Mißverständnis heraus. Seit Ostern 2008 guckten die beiden sich nicht mehr an.

Dann, Anf. Nov. 2008, kam es zu einem Ereignis, zu dem ich bis heute nicht weiß, wer angefangen hat und wie es sich wirklich abgespielt hat. Das ist auch hier egal. Ich hatte danach einen heftigen Streit mit meiner Mutter, in dem sie nebenbei sagte, daß sie bald eh nicht mehr da wäre und wir dann machen könnten, was wir wollten.

Ich konnte damit nichts anfangen, meine Mutter wirkte vollkommen gesund. Ich hielt dieses Aussage für eine in einem heftigen Streit übertriebene Aussage, die sie so nicht meinte (derartiges kam in der Vergangenheit öfters vor, aber nie eine solche, daß sie bald nicht mehr da sei).

Wohl ein paar Wochen vorher sagte sie in einem Streit zu meiner Oma, wir wüßten doch alle gar nicht, wie es um sie (also meine Mutter) stehe. Wir hätten alle keine Ahnung. Meine Oma konterte, daß wenn sie uns nichts sage, wir auch nichts wissen könnten.

Anfang Febr. 2009 mußte der Mann meiner Mutter (57 Jahre) ins Krankenhaus wegen einer Hüftoperation. Anschließend folgte eine Reha von 3 Wochen.

Bislang wurde es immer so gehandhabt, daß meine Mutter um 17 Uhr die Gaststätte aufschloß, da sie direkt nebenan wohnte. Dies machte sie auch wohl sehr gerne. Dadurch, daß ich sie einspannte, merkte sie, daß sie gebraucht wird.

Dann irgendwann Anfang Febr. kam der Anruf von ihr, daß ich die nächsten Tage die Kneipe selbst aufschliessen müsse, da es ihr im moment nicht so gut ginge und ihr Mann ja jetzt ins Krankenhaus müsse (er hat diesen "Aufschließdienst" sonst übernommen). Am 10. Febr. bin ich für 2 Tage nach London geflogen (ihr Mann war bereits wieder aus dem Krankenhaus zurück). Am 13. Febr. kam er für 3 Wochen in eine Reha-Maßnahme.

Wir telefonierten und ich fragte sie, ob sie am 10. und 11.02. die Kneipe dennoch aufschliessen könne. Selbstverständlich sagte sie ja.

Jetzt begann ein Verlauf, den ich aus meinem Leben streichen möchte.

Ich besuchte sie nach meiner Rückkehr aus London. Ihr ging es nicht gut, sie lag fast den ganzen Tag auf dem Sofa und sah schwach aus. Sie aß nicht viel und trinkte wohl auch nicht sehr viel. Dienstags mußte sie immer ins Klinikum. Sie war aber bereits zu schwach, selbst Auto zu fahren. Ihre Schwester (führerscheinlos, 61 J.) begleitete sie und ich fuhr die beiden selbstverständlich hin und holte sie auch wieder ab; 3 Wochen lang.

Ich bin auch für meine Mutter einkaufen gegangen, habe sie jeden Tag gefragt, ob ich etwas für sie tun könne. Sie wieglte immer ab.

Da ich in den 3 Wochen nur sehr wenig für sie einkaufen sollte, bemerkte ich irgendwann, daß sie nicht unbedingt viel essen konnte.

Nach 3 Wochen (Anfang März 2009) kam der Mann meiner Mutter wieder aus der Reha zurück und war erschrocken, wie schwach seine Frau (= meine Mutter) aussah.

Ich deutete dies mir so, daß es ihr sehr schwer fiel, die 3 Wochen alleine zu sein. Sie war es nicht gewohnt, daß ihr Partner, der seit 24 Jahren an ihrer Seite steht, plötzlich fehlte. Da seine Rückkehr bevorstand, machte ich mir auch keine Sorgen. Für mich war klar, daß dann alles wieder so würde wie es immer war.

Dann kam Mitte März der Anruf von ihrem Mann, ich solle mal schnell vorbeikommen, meine Mutter sei hingefallen und er schaffe es alleine nicht, sie wieder aufzurichten. 3 Minuten später war ich da und wir haben beide zusammen meiner Mutter geholfen. Meine Mutter war so schwach, daß sie alleine nicht mehr auf den Beinen stehen konnte.

Die beiden leben in einem Einfamilienhaus. Das Wohnzimmer ist auf der 1. Etage, das Schlafzimmer auf der 2. Etage. Meine Mutter aß und trank nur sehr wenig und es kam der Tag, wo sie beschloß, im Wohnzimmer zu schlafen, weil ihr die Treppen zu anstrengend wurden. Ein paar Tage später half ihr Mann ihr ins Schlafzimmer auf der darüberliegenden Etage. Jetzt wollte sie nicht mehr ins Wohnzimmer, da ihr die Treppen zu anstrengend waren.

Wir haben mit ihr geredet und sind übereingekommen, daß sie ärztliche Hilfe bräuchte. Sie war ja ohnehin in Behandlung. Ihr Mann telefonierte mit der behandelnden Ärztin. Es wurde beschlossen, daß meine Mutter Infusionen bekommen sollte. Die erste war m. W. am 24.03.2009.

In den nächsten Tagen viel sie noch 2 x hin, 2 weitere Male kam der Anruf und ich war schnellstmöglich da und habe geholfen.

Das letzte Mal war am 30.03. morgens um 9.30 Uhr. 2 Stunden später schaute ich nochmal nach meiner Mutter. Sie war bereits so stark abgemagert, daß sie durch diesen weiteren Sturz Schmerzen haben mußte. Sie war verwirrt. Wir (ihr Mann und ich) haben gemeinsam beschlossen, daß es so nicht weiterginge und sie ins Krankenhaus müsse. Ich habe umgehend einen Krankentransport veranlaßt und dort noch gesagt, daß Blaulicht nicht nötig sei, sie müsse halt nur transportiert werden, da wir nicht in der Lage waren, von der 2. Etage ins Auto zu bringen. Anderenfalls hätten wir sie selbst ins Krankenhaus gebracht.

Es vergingen genau 32 Minuten und der RTB kam. Die beiden Sanitäter setzten sie auf einen Stuhl und transportierten sie in den Wagen. Dies erwies sich teilweise als schwierig, da die Treppe sehr eng war und meine Mutter sich auch noch am Geländer festzuhalten versuchte. Nach fast 20 Minuten konnte der Transport dann aber endlich losgehen.

Wir sind ebenfalls sofort ins Klinkum gefahren und waren fast zeitgleich mit dem RTW da.

Meine Mutter kam in die Zentralambulanz zur Untersuchung. Diese zog sich endlos in die Länge und ich hatte den Eindruck, die Ärzte waren vollkommen überfordert und versorgten mehrere Patienten gleichzeitig. Ihr wurde Blut abgenommen, deren Werte in Ordnung waren. Nach schmerzen befragt, äußerte sie, daß sie keine habe. Zwischendurch sagte sie dann aber, daß ihr Kopf weh tun würde. Es wurde daraufhin ein CT angefertigt. Den Ärzten wurde mitgeteilt, daß sie in Behandlung im Klinikum wegen ihrer Krebserkrankung sei. Daraufhin wurde die Lunge noch geröntgt.

Nach 3,5 langen Stunden lag noch immer kein Ergebnis vor. Ich bin dann gefahren, da ich um 17 Uhr die Kneipe aufschliessen mußte. Der Mann meiner Mutter blieb aber selbstverständlich weiterhin bei ihr. Zu diesem Zeitpunkt war weder ein Befund da, noch stand fest, ob sie überhaupt im Krankenhaus bleibe würde.

Am nächsten Tag teilte man uns mit, daß sie in die Onkologie verlegt werden sollte, da wohl wieder Metastasen gefunden wurden. Dort war aber noch kein Platz frei, so daß dies noch 1 - 2 Tage dauern konnte.

Am folgenden Mittwoch (01.04. - aber leider kein Aprilscherz) wurde ihrem Mann in einem Gespräch dann eröffnet, daß auch im Kopf mehrere Metastasen gefunden wurden, die nicht behandelbar seien. Es stehe sehr ernst um meine Mutter und wir sollten uns auf das schlimmste gefaßt machen.

Der Schock saß auch bei mir. Mit allem hätte ich damit gerechnet, aber doch nicht damit, daß meine Mutter unheilbar krank sei. Nie hat sie etwas davon erwähnt. Sie ist ein so lebenslustiger Mensch gewesen. Noch immer war kein Platz in der Onkologie frei.

Am Abend des 01.04. habe ich dann selbst mit der Ärztin gesprochen. Diese trat sehr kühl und völlig gefühlslos auf. Es sei halt so und man könne nichts daran ändern. Ich kam mir vor wie im falschen Film.

Erst am morgen des 03.04. (FR) wurde sie dann in die Onkologie verlegt. Ich war mir sicher, daß sie nun "richtig" untersucht würde. Am späten Nachmittag kam das Ergebnis. Ihre Überlebenschance lag bei 0 %, sie habe noch eine Lebenserwartung von wenigen Wochen, max. 3 Monaten. Wir sollten uns überlegen, ob wir sie nicht besser in ein Hospiz geben...

Ich wollte endlich aus diesem Horror-Film aufwachen, aber es war leider die blanke Realität. Ich fuhr sofort ins Krankenhaus und wollte auch selbst mit dem Arzt sprechen. Er sagte mir letztendlich das gleiche nochmal selbst.

Erst jetzt kam heraus, daß im Dez. 2007 wohl 2 Metastasen im Kopf bei meiner Mutter gefunden, die auch bestrahlt wurden. Irgendwann danach hat meine Mutter die weitere Behndlung abgebrochen. Weder ihrem Mann, noch mir erzählte sie etwas davon. Sie sagte uns immer, daß alles in Ordnung sei.

Auch dieser Schock saß bei uns beiden tief. Ich bin seitdem völlig neben der Spur, kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Meine Mutter weiß ganz genau, daß sie wird sterben müssen. Sie läßt es sich nicht anmerken. Am Freitag abend saß ich bei ihr am Bett, und sie erzählte mir, daß die Ärzte nichts neues bei ihr gefunden haben und sie deshalb nach Hause könne. Im nächsten Satz sagt sie zu mir, ich solle das Geld von ihrem Girokonto auf mein Konto überweisen, zu Hause habe sie auch noch was rumliegen und auf einem anderen Konto sei auch noch was, sie bräuche das sowieso nicht. Ich sitze dann vor ihr, muß den Starken spielen und darf mir nichts anmerken lassen.

Ich versuche die Situation zu überspielen und sage zu ihr, daß sie erstmal nach Hause kommen und wieder gesund werden solle.

Dann etwas später setzt sie sich von alleine auf ihr Bett (in den letzten Tagen war sie so schwach, daß sie sich überhaupt nicht bewegen konnte) und stellt sich dann sogar ganz alleine auf ihre Füße. Ich bin so stolz auf sie und denke einen kleinen moment, die Ärzte haben doch alle keine Ahnung, sie ist stark, sie schafft es!!! Dann bewegt sie ihre Beine auch noch langsam nach vorne. Ein Super-Fortschritt zu den letzten Tagen. Das wiederholte sich am nächsten Tag (SA) nochmals.

Jeden Tag besuche ich meine Mutter. Mit ihrem Mann und ihrer Schwester spreche ich mich ab, daß nicht alle gleichzeitig bei ihr sind und so sichergestellt ist, daß sie den ganzen Tag Unterhaltung hat.

Nachdem sich die Krankenschwestern meiner Ansicht nicht wirklich um sie kümmern, war es mir heute so wichtig, daß sie an die Frische Luft konnte. Den Pfleger gefagt, ob dies möglich sei, die Frage wurde bejaht. Man war ich glücklich.

Dann kam auch ihre Schwester nebst Mann. Wir haben sie in einen Transportstuhl gesetzt und ab gings nach draußen. Meine Mutter hat vor Glück geweint. Kurze Zeit später kam dann auch ihr Mann dazu, wir haben uns anschließend alle zusammen in die Cafeteria gesetzt und glückliche momente, die uns niemand mehr wird nehmen können, zusammen verbracht.

Meine Tante und Onkel verabschiedeten sich dann von ihr. Sie sagte zu meinem Onkel beim weggehen, vielleicht sehen wir uns nochmal........

Ich hätte in diesem moment losheulen können. Es klappt doch alles so prima. Sie hatte Lebensmut!!! Aber sie spielt uns etwas vor, genau so wie wir ihr. Das ist so grausam.

Ich habe sie dann mit ihrem Mann alleine gelassen. Fast 4 Stunden durfte ich heute mit ihr verbringen. Ich war so glücklich!!!!

Wieder draußen auf dem Flur standen mir die Tränen in den Augen. Ich konnte sie endlich rauslassen.

Ich bin so hilflos.

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Im Internet habe ich eine Seite gefunden mit Ärzten, die sich auf Metastasen im Gehirn spezialisiert haben. In Köln und Düsseldorf gibt es insgesamt 3 Stück davon. Morgen werde ich da anrufen und fragen, ob es möglich ist, daß sie das CT und die Röntgenbilder meiner Mutter auswerten und eine eigene Diagnose stellen. Ich werde versuchen, die Bilder im hiesigen Klinikum zu erhalten und dann umgehend zu den Spezialisten bringen.

Es ist ein Griff nach einem Strohhalm, aber ich werde nichts unversucht lassen, auch wenn es einem Außenstehenden so aussichtslos erscheinen läßt.

Auch Ärzte sind nur Menschen und können sich irren. Und warum sollten nicht wir DAS GROSSE GLÜCK haben, daß sie sich ausgerechnet bei meiner Mutter geirrt haben.

Wir werden sie nicht aufgeben und wir werden kämpfen.

Auf keinen Fall werden wir sie in ein Hospiz geben. Bis vor 2 Tagen wußte ich noch nicht einmal, was genau das ist.

Morgen früh wird der Mann meiner Mutter alles bei der Krankenkasse in die Wege leiten, daß meine Mutter ein Krankenbett zu Hause bekommt. Er läßt sich beurlauben und wird sie pflegen. Auch ich werde sehr oft bei ihr sein und ihr zur Seite stehen. Ich habe das große Glück selbständig zu sein. Alle Termine in der nächsten Zeit, und seien sie noch so wichtig, habe ich bereits abgesagt.

Und ich werde mein Glück bei den Spezialisten versuchen. Eine Chance, die ich nicht verpassen möchte.

Neujahr habe ich geglaubt, 2009 wird mein Jahr..... Die Realität hat mich eingeholt. Nichts ist mehr so in meinem Leben, wie noch vor 1 Woche.

Bitte entschuldigt die Länge meines Beitrages, aber es tat so gut, sich einmal alles von der Seele schreiben zu können. Ich bin sehr froh, dieses Forum hier gefunden zu haben.

Nur zu gerne würde ich als nächstes berichten, daß die Diagnosen der Ärzte falsch waren und meine Mutter heilbar ist.... DRÜCKT MIR BITTE ALLE DIE DAUMEN!!!! Ich will meine doch noch so junge Mutter nicht verlieren. Sie war immer für mich da, und ich kann ihr jetzt nicht helfen...
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