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  #1  
Alt 15.10.2018, 17:10
md_73 md_73 ist offline
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Standard AW: Leider auch bei mir

Moin moin,
nach dem zweiten stationären Zyklus mal ein kleines Feedback von mir. Angefangen mit einem Nachtrag zur Leukospritze. Ich halte viel aus, aber das waren die schlimmsten Rücken, -Becken, -Wirbelsäulen, -wasweisichnochalles, Schmerzen ever, ever, ever.
Nun es ging vorbei und die Leukos waren wieder schick im Normbereich.

Die zweite stationönäre Woche fing gut verträglich an, die ersten beiden Tage war ich relativ schnell durch den Matsch im Hirn nach den Infusionen durch. In der dritten Nacht habe ich mir dann im Schlaf wohl die Portnadel verschoben, keine Ahnung wie wild ich geträumt habe, ich wurde wach und das Shirt war nass. Kleiner Trost, es war nur ne Glucoselösung die sich da verteilte und keine Chemokeule.
Dennoch wurde dann morgens neu angezapft. Fünf Versuche, letzterer vom Oberarzt, bis man wieder spülen und zapfen konnte! Dann kam die Doktorandin und musste vier mal in den Arm stechen um die tägliche Blutentnahme erfolgreich zu beenden und schließlich fingen von dem Tag an die Erschöpfungszustände deutlich stärker zu werden, die Müdigkeit wurde bleierner und die Übelkeit war fortan und bis heute Nacht ständiger unterschwelliger Begleiter. Und ne ordentliche Gastritis habe ich mir auch mit nach Hause genommen. Letztere flaut aber langsam ab.

Am Ende der Woche hatte ich dann den Klinikkoller. Körperlich ist alles sicher noch steuerbar, in den Griff zu bekommen, oder auch zu lindern, zumal ich mir immer sage, hey- es dient einer Sache und den Krebszellen in mir geht es sicher noch viel schlechter. Es ist eher die mentale Einstellung die mir gerade flöten geht. Die Stärke mit der ich ran bin löst sich gerade auf und ich gestehe, ich habe es nach dem ersten Zyklus vielleicht etwas zu leichtfertig genommen. Ich rechnen nun natürlich damit, dass diese ganzen fiesen Begleiterscheinungen in der nächsten Runde nochmal ne Schippe drauflegen werden. Ich hoffe, dass ich mental dann wieder so fit bin, dass ich mich eher über das bevorstehene Ende der Chemo freuen als mich an den täglichen Wehwehchen und Kleinigkeiten hochschaukeln kann. Hinzu kommt, dass ich mich inzwischen zum Hypochonder entwickele.
Ich habe Druckgefühl an der Schilddrüse und den passenden Clown im Kopf, dann glaube ich im linken Oberbauch einen kleinen 1cm Knoten ertastet zu haben, der seit der Gastritis auch schmerzt....Überlege beides in den kommenden beiden Wochen abklären zu lassen.
Dann komme ich mir im nächsten Moment wieder lächerlich vo. Andererseits, hatte ich vorher auch schon Magenprobleme trotz Spiegelung im April und immerhin vier CT´s in diesem Jahr, was ja für die Schilddrüse auch nicht gerade Spaß bedeutet.

Ja mein Kopf schlägt gerade etas Salto und ich hoffe, die nächsten Herbsttage bringen mich da wieder in ruhigeres Fahrwasser.....
Immerhin sind die Blutwerte ok. Meine Ärztin in der Uniklinik meinte, die Werte seien erstaunlich gut, Leber und Nieren würden das bisher sehr gut wegstecken.

Grüßle
MD
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  #2  
Alt 16.10.2018, 08:22
Golsen Golsen ist offline
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Standard AW: Leider auch bei mir

Dein Körper ist gerade ein wenig in Aufruhe, dein Kopf sowieso. Nach dem 3. Zyklus (du hast 3 oder?) wirst du dich erstmal ein wenig erholen müssen. Ich hatte auch Probleme mit dem Darm, aber nach 3-4 Monate war das alles wieder okay.

Ich würde die aktuellen Probleme (gerade Gastritis) nicht überbewerten. Sie sind krass nervig und sollten auch kurativ angegangen werden, aber nicht im Sinne: ui da ist nun ne neue krasse Baustelle. Ultraschall oder Blutabnehmen sollte natürlich gemacht werden. Der Körper ist doch robuster als man denkt, oft ist der Kopf das Problem. Vor allem, weil du vor einiger Zeit schon eine Magenspiegelung hattest und einige MRTs und CTs, da hätte man komische Dinge schon gesehen

Das mit dem Blut abnehmen kenne ich. Ist immer ziemlich peinlich für die die failen Und nervt auch irgendwann, vor allem wenns ein Zugang ist, der schonmal ziepen kann.

Die Müdigkeit und Erschöpfung wird aber leider nicht weniger, daher viel Bewegung.

Kannst du Pizza essen ?

Weiterhin viel Glück
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Mein persönliches Krebstagebuch: https://krebskrampf.de/
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1/18: Innere Blutung - Entfernung eines Bauchhodens (nonseminom 90% Chorionkarzinom / 10% seminom, Beta HCG bei 26.000)
2/18 - 5/18: 4xPEB (danach: Marker negativ)
6/18 offene, linksseitige RLA (2 cm Resttumor und 14 LKs entfernt: tumorfrei)
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12/20 nächstes MRT
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  #3  
Alt 16.10.2018, 15:45
md_73 md_73 ist offline
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Standard AW: Leider auch bei mir

Hi Golsen,
Pizza essen geht immer!
Ich habe diese Woche eh Termin bei meiner Hausärztin, da ich vor der dritten Runde gern einen Lungenfunktionstest wiederholen möchte, dann spreche ich sie auf die Dinge mal an.
Ja, es sind drei Zyklen, wenn alles im Plan bleibt, dann bekomme ich am 12. November die letzte Bleoinfusion beim Urologen.
Danach plane ich erstmal Erholen und Ausruhen, vielleicht n paar Tage wegfahren mit der Familie. Reha wohl im Januar, wenn alles nach Plan läuft, zwischendrin gibts ja eh vorab nochmal CT und Marker und Weihnachten kommt ja auch immer so plötzlich...
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  #4  
Alt 17.10.2018, 06:41
Golsen Golsen ist offline
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Standard AW: Leider auch bei mir

Hast du Lungenprobleme? Also mir wurde gesagt, dass das so früh nicht sinnvoll ist, vor allem IN der Chemo und ich gebe den Ärzten recht.

Wieso: Du bist während der Chemo nicht wirklich fit und auch die Lunge wird wohl etwas schlechtere Ergebnisse produzieren, dann bekommst du aber Panik. Ich habe es deshalb so 3 Wochen nach der letzten Chemogabe gemacht. Gib deinem Körper etwas Zeit, dann sind die Ergebnisse auch realistischer.

Wenn es natürlich komische Symptome gibt, ist das was anderes. Allerdings wäre für akute Probleme Röntgen etc. sinnvoller.

Erholen und Reha ist gut
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  #5  
Alt 17.10.2018, 08:03
axiom axiom ist offline
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Beiträge: 174
Standard AW: Leider auch bei mir

Lufu während der chemo ist ein standardprotokoll um eine bleo-induzierten lungenfibrose frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls auf PE oder PEI umzusteigen. Dabei sollte idealerweise nicht nur die volumina und die kapazitäten der lunge sondern auch der gasaustausch getestet werden.
Die Lungenfunktion darf auch während der chemo nicht unter eine gewisse schwelle gelangen.
Es reicht allerdings rein zur kontrolle eine lufu + LuRö pro zyklus.

Und ja, man erwartet einen "schlechteren" lungenfunktionstest. Allerdings inmerhalb der toleranzgrenzen für diese chemotherapie. Nach der chemo sollte sich das ganze wieder normalisieren.

Das einem die Puste ausgeht, oder dass man das Gefühl hat, dass das atmen anstrengender ist, ist leider normal.
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8/16: Orchiektomie Links (Nicht-Seminom IIa)
9/16 - 11/16: 3xPEB (danach: Marker negativ)
2/17 roboterunterstützte RTR (1,5cm links-paraarotaler Lymphknoten: tumorfrei)
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10/20 MRT Abdomen: Alles i.O.
3/21 Tumormarker weiterhin negativ
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  #6  
Alt 17.10.2018, 08:28
Golsen Golsen ist offline
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Standard AW: Leider auch bei mir

Das mit dem Standardprotokoll hatte mir auch ein befreundeter Urologe gesagt. Meine Ärzte waren da her: "Ach ne brauchen wir nicht, wenn nichts komisch ist" Aber machen schadet nie, aber nicht gleich Panik bekommen, wenn es nicht ideal läuft!
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  #7  
Alt 17.10.2018, 14:33
axiom axiom ist offline
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Standard AW: Leider auch bei mir

Es tut mir leid aber solange der arzt keinen röntgenblick hat, müssen untersuchungen gemacht werden. Blutbild wird ja auch gemacht obwohls eindeutig ungesund aussehen wird. Man weiß ja aus erfahrung in welchem rahmen ea sich bewegen soll. Wenn mir ein arzt sagt, dass er etwas nicht macht, damit der patient keine panik bekommt, dann ist er in meinen augen faul oder will geld sparen. Jeder arzt kann einem patienten in 1 minute erklären ob eine lufu sich für die situation noch im normalen berreich bewegt oder nicht. Da gibt es gar keine panik sondern sicherheit. Blind drauf los therapieren kann selten aber doch auch tödlich enden.

Man weiß nie vorher wie der patient auf die therapie reagiert, deswegen muss das überwacht werden.
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