Alternative Therapien Fragen und Antworten

[Brigitte2]

Vom KID ein guter Text über alternative Therapien:

http://www.krebsinformation.de/Frage...0gleichsetzen?

[Anne B.]

Was ist "gut" an einem Verriss der Alternativmedizin?

Wer's mag. Für die anderen schade um die Zeit.

Als Betroffenen-Angehörige sammle ich solide Infos über hilfreiche Therapieergänzungen.Aus dem KID-Text kann ich nichts gebrauchen.

Insgesamt scheint der Text einen sehr veralteten Standpunkt wieder zu geben. Angeblich gibt es überhaupt keine wirksamen Therapien.

Als Angehörige kann ich inzwischen verstehen, wenn engagierte Mediziner selbst recherchieren und kombinieren, damit sie ihren Patienten Heilungschancen anbieten können.

Wenn nicht einmal eine Institution wie das Deutsche Krebsforschungszentrum durch den KID aussichtsreiche Therapien vorschlagen kann, sondern sich stattdessen um ( angeblich ) unwirksame Therapien kümmert.

Über erfolgreiche Kombinationen finde ich in dem Text vom KID kein Wort.
Liegt es daran, dass erfolgreiche Klinikärzte, die solche Kombinationen anwenden, ihre gesamte Zeit für ihre Patienten verwenden und wenig veröffentlichen?
Wenn ich höre, dass ein Kliniker Patienten aus Japan oder den Arabischen Ermiraten behandelt, muss er international einen hervorragenden Ruf haben. Wenn dann ein wichtiger Teil seiner Kombinations-Therapie in dem KID-Text verrissen wird, frage ich mich: warum fahren Patienten aus aller Welt nach Wilhelmshaven, um sich dort behandeln zu lassen? Bringen sie mutwillig ihr Leben in Gefahr? Weil sie auf Doppelblindstudien pfeifen?

Seltsam, für Alternativtherapien werden die Doppelblindstudien gefordert, die nur wenige medizinische Behandlungen vorweisen können. In einem Artikel las ich heute die Zahl '15 Prozent'. 15 Prozent der medizinischen Behandlungen besitzen nach einer Untersuchung für den amerikanischen Kongress Wirksamkeitsnachweise.


Ist es nicht an der Zeit, dass wir Angehörigen und Betroffenen uns zu Wort melden und Therapien einfordern, die nachweislich die Chancen auf Heilung erhöhen? Unabhängig davon, ob es schulmedizinische, alternative oder kombinierte Therapien sind?
Grüsse Anne

[Dirk-Gütersloh]

Hallo Anne,

mhh, welche Kapazität in Wilhelmshaven und welche Kombitherapie meinst Du denn?

Gruß Dirk

[Anne B.]

Hallo Dirk,

das Wort 'Kapazität' habe ich in meinem Beitrag nicht gebraucht. Der Leiter der g.-Klinik würde sich sehr bedanken, so bezeichnet zu werden, denke ich. Wer will schon mit so einem rückwärtsgewandten Titel bedacht werden, wenn er moderne Therapien anwendet.

Was für Kombinationen genau den einzelnen Patienten vorgeschlagen werden, kann ich Dir nicht sagen. Dazu müsste man bei den Beratungsgesprächen dabei sein dürfen.

Offensichtlich kommentieren die Kollegen den gelegentlichen Chemotherapie-Teil mit "homöopathisch".

Da wird ein Gutteil Neid dabei sein. Denn wenn man selbst überholte Dosierungen oder Therapiemodelle anwendet, nur weil man zu bequem ist, selbst zu recherchieren und moderne Kombinationen zu entwickeln, wird man neidvoll auf Kollegen schauen müssen, die Zulauf aus aller Welt haben.

Ich finde die Idee ansprechend, den Chemotherapie-Teil einer Behandlung so weit herunter zu fahren, wie es die anderen Teile der Mehrschritt-Therapie erlauben. Denn, machen wir uns nichts vor, die meisten Chemotherapeutika sind, alleine angewandt, krebserregend. Was das bedeutet, sieht man täglich in den Beiträgen.

Wie soll auch eine an sich krebserregende Therapieform eine Krebserkrankung heilen? Nach dem mathematischen Prinzip minus mal minus gibt plus?

Das war mir zu unsicher. Deshalb habe ich über den Tellerrand geschaut und schaue auch weiter. Für mich ist eine Krebserkrankung ein massiver Anstoss umzudenken. Und das bedeutet eben manchmal, ausgetretene Wege zu verlassen. Und wenn man dann nicht gleich komplett in den Wald hinein will, dann bleibt man eben mit einem Bein auf dem Weg. Das sind für mich die Kombinationstherapien. Ich würde es wirklich wunderbar finden, wenn ich als Suchende hier zu dem Thema Austausch mit anderen haben könnte.

Wenn man mal ein wenig vorausschaut, wird den intelligenten Kombinations-Therapien die Zukunft gehören. Und ich frage mich, ob dieses Forum nicht auch Zukunft haben sollte.

Ein erster Schritt könnte sein, die Bezeichnung 'andere Therapien' , die oft missverstanden wird, durch einen kompletten neuen Bereich zu ersetzen, der gleich obenan aufscheint: Komplementär-Therapien.

Wobei komplementär nicht bedeuten kann, dass zwei krebserregende Behandlungen, wie Bestrahlung und Chemotherapie kombiniert werden, sondern die zerstörerischen Wirkungen der einen Therapie durch die aufbauenden Wirkungen einer anderen ausgeglichen werden.

[ Dass den Menschen irgendwann einmal auch hier die Behandlung ohne den zerstörerischen Anteil gegönnt wird, davon träume ich meinen ganz privaten Traum. ]

Es geht doch darum, den Menschen zu einem möglichst langen Überleben in guter Lebensqualität zu verhelfen!

Das ist jedenfalls das, was ich mir für meine bereits verstorbenen Angehörigen gewünscht hätte und für meine hoffentlich noch lang lebende Angehörige wünsche.

Es wäre schön, wenn auch mit diesem Hintergrund hier Austausch zugelassen würde.
Anne

[Zoe]

Hallo Anne,
Du schreibst hier lang und breit, aber - nichts für ungut - wovon redest Du? Klartext bitte! Was meinst Du mit "Mehrschritt-Therapie, Komplementär-therapie, intelligente Kombinations-Therapie...."?
Glaube mir, nicht nur Du träumst von "Heilung ohne zerstörerische Anteile".........Grüße, Zoe

[Anne B.]

Hallo Zoe,
noch ein Missverständnis, das ich ausräumen kann - die anderen habe ich gerade beim Thema Ernährung aufgelöst: Ich träume nicht von Therapien ohne zerstörerischen Anteil. Ich träume davon, dass sich Menschen hier darüber austauschen können.

Bis das soweit ist, habe ich die Einrichtung eines Bereichs 'Komplementär-Therapien' vorgeschlagen. Wenn es den gibt, werde ich herzlich gern aus meiner Stoffsammlung abgeben. Bis dahin sammle ich halt weiter.

Für diejenigen, die inzwischen schon weiterlesen möchten, ich hab' ich ein Buch zum Thema: E.D.Hager Komplementäre Onkologie ISBN 3-910075-15-0

Jeder wählt hoffentlich die Therapieform aus, die ihm persönlich am aussichtsreichsten erscheint. Deshalb können konkrete Namensnennungen nicht mehr als Anregungen sein, genau zu rechechieren, was dahinter steckt und was für einen selbst passt.

Wenn Du unbedingt wissen möchtest, an was ich gerade "dran" bin: ich recherchiere nach N-Acetylcystein, Sonnenlicht und Vitamin D. Englisch klar. Du schaust Dich ja auch in USA um. Ehe die Infos "offiziell" hier ankommen, können Jahre vergehen. Wenn sie denn überhaupt ankommen. Manchmal komme ich mir hier vor wie hinter dem Mond.
Gruss Anne

[Dirk-Gütersloh]

Hallo Anne,

wenn ich das richtig gelesen habe, beschreibst Du die "systemische Krebs-Mehrschritt-Therapie" nach von Ardenne?

Recht ausführlich wird diese Therapie hier gewürdigt.

Der Unterausschuss stellt einvernehmlich fest, dass therapeutischer Nutzen, medizinische Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit einer alleinigen oder begleitenden sKMT bei keiner onkologischen Indikation belegt sind. Zudem gibt es eindeutige Hinweise auf gravierende und lebensbedrohliche Komplikationen.

Bei solchen experimentellen Therapien sollten Erprobungen in Anlehnung an die Deklaration von Helsinki - insbesondere auch zum Schutz der Patienten - auf die Durchführung kontrollierter Studien begrenzt bleiben und hierdurch ein Wirksamkeitsnachweis geführt werden.

Wenn Du unter www.studien.de nach Hyperthermie suchst, wirst Du auch einige Studien finden, die zum Teil auch noch laufen. Es wird also versucht, durch Studien die Wirksamkeit nachzuweisen, um bei Erfolgen eine Einbeziehung in hochschulmedizinische Behandlungskonzepte zu ermöglichen.

Gruß Dirk