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Alt 11.07.2011, 21:00
success success ist offline
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Beiträge: 86
Standard Mein Vater ist nun für immer eingeschlafen-es ging alles zu schnell!

Liebe Forummitglieder und -leser,

einige von Euch haben vielleicht meine Geschichte unter "Schock-Vater schwer erkrankt" mitverfolgt. Falls nicht, Kurzfassung: Mein Vater ging seit Dezember nicht mehr arbeiten, da er nicht mehr sitzen konnte und Schmerzen hatte. Es wurde immer schlimmer, er wurde immer dünner. Viele Untersuchungen- keine Ergebnisse. Dann vier Monate später der Schock: Krebs im fortgeschrittenen Stadium. Dann Schock 2: ohne Primärtumor- CUP- Syndrom. Freude: 1. Chemo hat er gut vertragen, er kam nach Hause konnte wieder etwas sitzen, stehen und laufen. Dann 2 Wochen später mit Schmerzen zurück in die Klinik. Diagnose: Hirnmeta. Er hatte nun noch 4 Wochen so gelebt, konnte nichts mehr selbst. Er konnte auch nicht mehr sehen, irgendwann dann doch plötzlich. Ich hatte solche Hoffnung, er könne es doch schaffen.

Noch gestern habe ich ihn gefüttert und mit ihm gesprochen, dass er heute nach Hause kann. Es war alles vorbereitet: Pflegebett, ambulanter Pflegedienst usw.. Er hatte sich so gefreut. Nun heute Morgen der Anruf: Er sei vergangene Nacht für immer eingeschlafen. Ich begriff erst gar nicht, was das bedeutete... Jedenfalls so ist es nun, er ist gestorben. Und ich bleibe zurück mit einer psychisch kranken Mutter. Mein Vater hat immer alles gemacht, nun bin ich dran. Und ich bin so wütend!!! Er wollte leben!!! Ich habe nicht viel Familie (nur noch meine Ma und meinen Freund, der wohl mal Familie wird). Wieso nur musste mir mein Pa so früh genommen werden. Es ist so ungerecht. Er war erst 56, ich bin 30. Wir hätten noch so viel gemeinsam starten sollen. Traurig ist auch, dass wir kaum was gemeinsam gestartet haben. Das wir das wollen ist uns leider zu spät klar geworden, da konnte er schon nix mehr. Er hat immer gearbeitet. Aber er war toll. Ich habe ihn geliebt und sehr bewundert, wie er alles gemeistert hat in seinem Leben.

Trotzdem ich bin so fassungslos. Gestern habe ich mich noch auf unsere Nudeln heute Abend gefreut, auf seine Heimkunft. Und nun ist er doch im Khs gestorben, das hat er nie gewollt. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich alles zu spät organisiert habe.

Als der Bestatter vorhin bei uns war, bin ich einfach rausgelaufen in den Garten und habe mich auf irgendeinen Baumstumpf gesetzt und bitterlich geweint. Ich glaub das alles immer noch nicht! Warum nur?

Und der einzige Onkel mit dem mein Pa Kontakt hatte, hat ihn nicht einmal im Khs besucht, will nun aber zur Beisetzung der Urne kommen. Mein Vater wollte kein solches Trallala. Es wird auch eine anonyme Grabstätte. Meine Ma und ich wissen auch noch nicht, ob wir bei der Beisetzung dabei sein wollen. Mein Pa wollte einfach eingeäschert werden und anonym beigesetzt. Er hat auch gesagt, dass wir da nicht mitlaufen müssen. Wenn wir wollen können wir ihm einfach dann still daheim gedenken. Aber wenn wir das mit der Beisetzung machen, irgendwie will ich meinen Onkel dann nicht dabei haben, er hat meinen Pa die letzten drei Monate sehr traurig gemacht.
Muss ich das dann?

Geändert von success (11.07.2011 um 21:36 Uhr)
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