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  #1  
Alt 26.11.2017, 21:01
Dusty Dusty ist offline
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Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Ich erkläre dir mal den Ablauf bei einem "normalen Patienten" und einem Patienten mit Krebs in der Radiologie (leicht überspitzt):

Befund in der Leber beim "normalen Patienten": ja, da ist ne Zyste, sehr wahrscheinlich harmlos, kann man noch mal kontrollieren in ein paar Monaten.

Befund in der Leber mit Krebserkrankung: Uhhhhh, also das könnte harmlos sein, aber es könnte auch eine Metastase sein. Auf jeden Fall engmaschig kontrollieren.

Du musst dir vor Augen führen, dass die sich eben gerne absichern, auch wenn es die Nerven des Patienten nicht gerade beruhigt. Ich hatte bspw. durch meinen Zugang einen Thrombus im Herzen, bei dem dann als Differenzialdiagnose Metastase vom Hodenkrebs im Befund stand... nach dem Motto "lieber vermuten, egal wie unwahrscheinlich es ist, dann kann uns nichts passieren". Man macht sich dann als Patient irre für nichts und wieder nichts.
Hodenkrebs streut erst über die Lymphbahnen, dann in die Lunge und zum Schluss erst in die Lieber. Also tief durchatmen, das wird nichts mit dem Hodenkrebs zu tun haben... eine Zyste halt.
__________________
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe

http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/
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  #2  
Alt 26.11.2017, 21:17
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
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Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Hi,

ich habe bereits mehrfach gelesen - finde gerade die Fundstellen nicht -, dass eine Lebermetastase ohne Lymphknotenmetastasen ausgeschlossen sei.

Zudem kann man mit MRT eine Metastase sehr genau von einer Zyste unterscheiden. Axiom kennt sich hier jedoch besser aus.

Dusty hat letztlich aber Recht. Wärst Du gesund, hätte jeder gesagt, Du hast eine Zyste, es passt alles. Nur weil Du ein Tumorpatient bist, sollst Du regelmäßig kontrollieren. ... Ich würde - weil ich auch sehr vorsichtig bin - aber tatsächlich auch in 3 Monaten kontrollieren lassen. Ich bin aber mir ziemlich sicher, dass Du nichts in der Leber hast.

Beste Grüße
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  #3  
Alt 26.11.2017, 21:30
Benedikt24 Benedikt24 ist offline
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Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Hi Dusty und Toby01Harv,

Das macht gleich schon wieder mehr Sinn

Mich nervt es gerade dass mein letztes Lungenröntgen nun 4 Monate her ist, Dieses war zwar ohne Befund, aber innerhalb dieser 4 Monate könnte es doch über die Lunge die Leber erreicht haben. So ist mein Gedanke gerade. Hab mal gelesen, dass es sich entweder über die Lymphknoten ODER über die Blutbahn absiedeln kann.

Das man die Lebermetastasen normalerweise im MRT mit KM gut erkennen kann, hab ich auch schon des öfteren gehört. Die Beschreibung der Zyste war auch etwas eigenartig Formuliert mit 'Zyste mit 8mm Durchmesser' & 'offensichtlich fetthaltige Herdförmige Läsion'. Ich nehme Mal an, dass muss sich einfach Mal ein Oberarzt der Radiologie nochmal ansehen und bestätigen.

Hab gerade noch mal in einem anderen Thread gesehen, dass ein PET CT schon auch helfen kann zu bestätigen, ob meine Lymphknoten eventuell doch befallen sind. Habe bisher nur CT & MRTs mit KM gemacht und frage mich nun doch ob da vielleicht etwas nicht erkannt wurde.

Du meintest es würde bei einem Teratom keinen Sinn machen, aber ich hatte ja auch eine Keimzellneoplasie in situ (wenn ich das richtig verstehe?).

Es ist eben schon komisch, dass genau in diesen paar Monaten nun eine Läsion auf der Leber auftaucht.

Geändert von gitti2002 (27.11.2017 um 01:36 Uhr)
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  #4  
Alt 27.11.2017, 09:52
axiom axiom ist offline
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Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Ein carcinoma in situ ist quasi so was wie eine TIN, also eine vorstufe von einem krebs. Laut definition kann das nicht streuen.

Also ich würde ein PET/CT erst nach einem Ultraschall in betracht ziehen, wo man mir sagt, dass das nicht nach einer normalen Zyste aussieht.

Laut histologie hattest du wie gesagt einen sehr kleinen Tumor (pT1) der laut mikroskop noch nicht an die venen oder lymphe rangewachsen ist (L0, V0) und außerdem eher langsamwachsend ist (teratom, CIS).

Toby01Harv hat recht, gerade mittels Diffusionsbildgebung in einem MRT kann man recht genau sagen was in der leber ist. Auch wenn's daher sehr nach was harmlosen aussieht, sollte man es halt beobachten und nicht links liegen lassen.

LG
__________________
8/16: Orchiektomie Links (Nicht-Seminom IIa)
9/16 - 11/16: 3xPEB (danach: Marker negativ)
2/17 roboterunterstützte RTR (1,5cm links-paraarotaler Lymphknoten: tumorfrei)
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10/20 MRT Abdomen: Alles i.O.
3/21 Tumormarker weiterhin negativ
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  #5  
Alt 27.11.2017, 17:10
Benedikt24 Benedikt24 ist offline
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Beiträge: 86
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Guten Abend Leute,

war heute endlich im Krankenhaus und hab mein Lungen-Röntgen, Blutwerte und Harnprobe machen lassen - hab das ja noch nicht gemacht in meiner November-Kontrolle.

Ich danke euch für euren Beitrag bezüglich meiner Zyste in der Leber. Mein Hausarzt hat heute nochmal mit einem weiteren Radiologen gesprochen, welcher sich die Bilder angesehen hat und dieser meinte, dass es sich bei dieser Leberläsion wegen der Fetthaltigkeit entweder um eine art Fettansammlung (hab das Fachwort vergessen) oder um ein Teratom handelt.

Nun wurden die genauen MRTs des Jahres vergleichen und da stellte sich folgendes heraus:
MRT Februar: keine Zyste an dieser Stelle in der Leber sichtbar
MRT Julie: eine Art "Einzug" an der Stelle sichtbar, wo jetzt die Zyste ist
MRT November: Fetthaltige Zyste 8mm Durchmesser, wie oben beschrieben

Auf Grund des raschen Wachstums dieser "Zyste" meinte der Radiologe wohl, dass es eher ein Teratom ist.

Morgen besprechen die Ärzte das ganze nochmal im Krankenhaus und werden die weitere Vorgehensweise dann bestimmen.

Sollte man so ein Teil eventuell einfach im Ganzen herausoperieren und je nach Histologie weitermachen?

Ich bin zurzeit einfach mental super instabil - hat das Teratom nun wirklich meine Leber erreicht?


Hab heute sogar kurz mit Dr. Schr. telefoniert, er meinte dass das normalerweise so nicht passieren kann und wohl was anderes sei - schließt sich also eurer Meinung an. Er hat es wohl noch nie gesehen, dass ein Teratom direkt in die Leber streut.
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  #6  
Alt 27.11.2017, 17:20
Dusty Dusty ist offline
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Beiträge: 834
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Wurden alle MRTs in der selben Praxis/Klinik mit dem gleichen Gerät gemacht? Auch dadurch kann es Unterschiede geben. Wurde das Ding denn schon mal im Ultraschall dargestellt?

Wenn Sch. sagt, dass kann so eigentlich nicht passieren, dann würde ich das mal glauben. Hätte mich auch sehr stark gewundert, wenn sich das Teratom dermaßen verselbstständigt und alle Stationen überspringt. Falls es da aber so große Zweifel gibt könnte man evtl die Stelle Punktieren und dadurch eine Probe für eine Biopsie kriegen - dann hätte man Sicherheit. Würde mir aber grundsätzlich über das Ding nicht zu sehr den Kopf zerbrechen!

Geändert von gitti2002 (28.11.2017 um 01:44 Uhr)
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  #7  
Alt 27.11.2017, 17:50
Benedikt24 Benedikt24 ist offline
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Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Ich war für das MRT zwar immer in der selben Klink, es könnte eventuell im Februar ein anderes Gerät gewesen sein (da ich privat dort war "Expresstermin" wegen Rückenschmerzen und ich glaube da gibt es ein eigenes Gerät). Es war aber jeweils immer mit Kontrastmittel. Im staging CT vom Januar wurde an der Leber allerdings auch nichts erwähnt.

Im Ultraschall wurde es noch nicht dargestellt, das kommt morgen nehme ich mal an.

Punktieren ist bei 8mm wahrscheinlich nicht möglich - weil zu klein (laut Dr. Schr.)

Aber das Teil jetzt nur zu beobachten ist doch auch irgendwie der falsche Weg, wenn es von 1 auf 8mm innerhalb von 4 Monaten gewachsen ist? Da stelle ich mir dann ein 2cm großes Teil in 4 Monaten vor...
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  #8  
Alt 28.11.2017, 08:15
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
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Beiträge: 376
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Hi,

ich würde diese Sachen nicht vom Hausarzt oder normalen Krankenhaus entscheiden lassen, sondern von Experten in einem Uniklinikum. Hodenkrebs ist schon sehr selten, Teratom noch seltener, Absiedlungen in der Leber eine Rarität. Soweit gehört unbedingt in die Hand eines Experten.

Eine Leber-OP ist sehr risikoreich. Auch diesem Grund wird Dir ein Experte wohl empfehen, die Sache engmaschig kontrollieren zu lassen. Ich würde aber nicht 3 Monate warten, sondern eher im 4 Wochen Abstand kontrollieren (ggf. auch mit Ultraschall).

Bitte halte uns auf dem Laufenden. Die Sache wäre schon sehr merkwürdig.

Geändert von gitti2002 (28.11.2017 um 21:22 Uhr) Grund: NB
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