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Alt 20.11.2015, 09:30
buddhiston buddhiston ist offline
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Standard Leberzellenkarzinom, entdeckt im April 2015

Ich moechte mich eigentlich nur mitteilen und eventuell den einen oder anderen Rat von euch erhalten. Was ich hier so lesen konnte macht mir zumindest bewusst, das ich nicht der einzige bin der Probleme hat, mit dieser Situation umzugehen.

Bin 60 und lebe seit 6 Jahren mit Frau und Kind auf den Philippinen, seit 5 Jahren arbeite ich dort als Übersetzer unter einem philippinischen Vertrag.

Seit 1980 habe ich eine chronische Hepatitis C, die ich mir auf der Arbeit als Krankenpfleger eingefangen hatte. Dafür erhalte ich bis heute eine Unfallrente von 50%.
Im April dieses Jahres wurde bei einem Krankenhausaufenthalt festgestellt das ich in der Leber zwei kleine Geschwüre habe. Ich habe dies nicht weiter untersuchen lassen und den Gedanken daran verdrängt, obwohl ich wusste das meine Hepatitis irgendwann zur Zirrhose und auch Leberkrebs führen kann.
Im August war ich dann erneut wegen Bluthochdruck im Krankenhaus, wo man dann auch ein neues Sono mit Leberfunktionstest und weiteren Blutuntersuchungen, u.a. Alpha-Feto-Protein machte. Man stellte dabei fest, dass ich ein Leberzelllenkarzinom habe, was mir aber niemand der Aerzte sagte. Anfang Oktober ging ich dann ambulant zu einem anderen Krankenhaus, wo man mir dann deutlich sagte was Sache ist. Soweit, so gut.
Ich habe oft geweint und versucht meiner Frau beizubringen was dies bedeutet (Durchschnittliche Überlebensrate nach Erstfestellung 8,7 Monate). Sie wollte es nicht wahrhaben.

Sie versuchte den Gedanken zu verdrängen, merkte aber das ich mich immer öfter uebergeben musste und inzwischen ist es uns beiden möglich gemeinsam darüber zu reden. Meine Hauptsorge ist einfach die, das meine Frau durch und nach meinem Tod völlig überfordert sein wird.
Inzwischen waren wir gemeinsam bei einem Bestattungsinstitut und sie hat einen sogenannten "Plan" für meine Kremation unterschrieben.
An einem der ersten Wochenenden nach der Diagnosestellung waren wir in einer Mall und sie fragte mich ob ich mir irgendetwas kaufen bzw. gönnen möchte. Ich antwortete ihr, das ich mir nichts mehr kaufen möchte da ich es eh nicht mitnehmen könne, machte mir aber dann Gedanken darüber, was ich in meinem Restleben noch erleben müchte. Zwei Tage später ersuchte ich per E-Mail um eine Audienz bei Dalai Lama, die damit verbundenen erheblichen Kosten wären mir egal gewesen. Ich erhoffte mir bei Dalai Lama meinen Frieden zu finden.. Leider erhielt ich nie Antwort und in der Zwischenzeit wurde mir ärztlicherseits auch von grossen Anstrengungen abgeraten.

Aber dann fiel mir noch ein, das ich schon immer einmal einen Delphin anfassen und streicheln wollte. Zum Glück gibt es ca. 2 Autostunden von Manila entfernt ein Dolphinarium. Wir drei also dorthin und ich hatte die Möglichkeit mit einem Delphin, natürlich gegen Bezahlung, zusammen mit dessen Trainer, zusammen zu sein. Die vorhergehende Deplhinshow konnte ich allerdings nur wenig sehen, da ich so überwältigt war und mir die Seele aus dem Leib heulte. Man muss dazu wissen, dass ich 10 Jahre lang Tauchlehrer war und viele Delphine gesehen habe, es mir aber nie gelang jemals ein Foto davon zu machen.

Medizin nehme ich derzeit keine, ausser Oxycotin gegen die Schmerzen, mit allerdings erheblichen Nebenwirkungen wie Schwäche, Müdigkeit und Schwindel. Essen kann ich auch nur wenig und ich habe schon einiges abgenommen. Im Moment macht mich eigentlich nur die Wartezeit auf meinen Tod fertig. Manchmal habe ich etwas Arbeit die ich von zuhause machen kann und dies ist eine gute Ablenkung von der Langeweile. Ich gehe kaum noch aus dem Haus und liege die meisste Zeit auf dem Sofa und warte bis es soweit ist.
Meine Stimmung kann ich manchmal aufbessern indem ich mir irgendwelche lustigen Videoclips reinziehe.

Geht es dem einen oder anderen von euch ähnlich?

Geändert von buddhiston (04.12.2015 um 06:31 Uhr)
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