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Alt 29.06.2013, 21:47
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abifiz abifiz ist offline
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Standard AW: Biphosphonate und Tumorzellen im Blut und Knochenmark

@Jule

Danke für die Korrektur bezüglich der etwaigen Wirkung der "Bifis" zu Metastasen. Ich war noch von meinen letzten Fortbildungen ausgegangen, und die sind doch in der Tat länger her. Von Deiner Anmerkung angeregt, bin ich der Sache gerne gefolgt. Tatsächlich mehren sich also allenthalben die befürwortenden Stellungnahmen für eine nächste Übergangszeit (bis zur Entwicklung und Ausreifung geeigneterer Mittel), die skeptischen geben stark nach. Sorry für die zunächst voreilig abgegebene fehlerhafte Stellungnahme. (Einer meiner behandelnder Oberärzte scheint aber weiterhin sehr skeptisch zu bleiben. Habe jedoch heute gemerkt, wie isoliert er im Moment damit in Wahrheit steht.)

Zu der Stanze meine ich ja nicht, daß sie schlichtweg "heroisch" sei, sondern -- angesichts ihrer partiellen Unzuverlässigkeit, die auch in die Irre führen kann -- bei nicht hinreichender Verdachtsindikation beinah "heroisch"; eine etwas differenziertere Aussage.


@Katharina

Etwas hart geurteilt womöglich? Ich kann natürlich als Adressat schon von der Logik her gar nicht ausschließen, daß Du ganz und gar recht hast mit Deiner ziemlich harschen Stellungnahme über meine Person, meine "Windbeutelmäßigkeit" (eine kleine interpretatorische dichterische Freiheit von mir... ) und mein Schreiben. Bisher kommt es mir aber nicht ganz so vor. Es sind viele zufrieden mit meiner Anwesenheit und mit der Art wie ich mich einbringe; empfinden mich trotz Altersunterschieds als liebevoll, zugewandt und konstruktiv. Und auch ich selber komme mir mit mir selbst einigermaßen "friedlich beisammen" vor. Bist Du Dir wirklich sicher? Vielleicht mißverstehe ich aber nur Deine "Warnung", bzw. Deinen "Rüffel".


@Zoraide

Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich lediglich ziemlich sporadisch im Forum unterwegs bin, dabei nur bei einigen der Subforen reinschaue, und dabei nur sehr wenige Themenstränge anklicke: Mit der Folge, daß Du mir -- zu meinem Bedauern -- noch nicht bekannt bist. Deswegen weiß ich im Moment nichts zu antworten. Das ist aber wirklich, wirklich nicht als Mißachtung zu verstehen, glaub' es mir bitte: Ich bin nur sehr alt und nicht fit (Meine Olympiadenteilnahme wird wohl leider ausfallen, obwohl ich mich mit dem Wunsch herumgetragen hatte, als Hindernis beim Hindernislauf aufzutreten...). Ich hoffe, bis morgen Abend habe ich Deine bisherigen Forumsbeiträge durchgelesen, und weiß dann, worum es Dir geht. Dann schreibe ich zurück, versprochen!


@allen

Mir geht es bei meiner Prioritätensetzung ungefähr (und in "erster Lesung"... ) um folgende Punkte:

1)
Jeweilige bedächtige Abwägung der Pro und Kontra. Alles nämlich kostet, alles, aber auch wirklich alles hat Folgen. Jede Entscheidung aktiver Art, jede Verwerfung, jede Unterlassung, jede Priorisierung in Zeit und Bedeutung, jede Verschiebung auf später und auf weiter unten. Es hat alles Wirkungen, und es hat alles Nebenwirkungen. Ich weiß, es ist eine Banalität. Doch in der Praxis bleibt sie häufig genug unberücksichtigt. Gerade auch Medikamente können recht gravierende Nebenwirkungen aufweisen, müssen wirklich gut abgewogen werden zwischen ihren Zielen, ihrer Effektivität und ihren unangenehmeren möglichen Begleiterscheinungen. Es geht mir also keineswegs darum, einer voreingenommenen undifferenzierten Skepsis vor Medikamenten das Wort zu reden.

2)
Der seelische Zustand regiert über sehr vieles, ist nicht allzu selten entscheidend.
Damit meine ich nicht eine nebelartige merkwürdige "Übervergeistigung". Es handelt sich dabei um auch um Alltägliches und sehr Handfestes. Ich ermuntere immer dazu, hier eine Kern-Priorität zu setzen und sie dann stets als wirkmächtig und zentral einzuschätzen. Auch in bezug auf Krankheiten, auch in bezug auf den Krebs, auch in bezug auf Lebensbedrohliches oder letztlich tatsächlich Unheilbares.

Eine gewisse persönliche Ausgeglichenheit; Großzügigkeit sich selber und anderen gegenüber; Güte (ich weiß, ein heute eigentlich sehr verpönter und ridikülisierter Begriff) sich selber und anderen gegenüber; Liebe- und Empathiebereitschaft; Fruchtbarkeit aller Art; Aufgeschlossenheit für sich und andere; etwas Sinn für Humor und Grenze; Zugänglichkeit sich selber und anderen gegenüber (und einiges noch mehr aus "diesem Regal") sind allermächtigste realistische handfeste Teilwaffen gegen Erkrankung und Verfall. Daran dürfte nichts Predigthaftes, Träumerisches, Dichterisches, Unkonkretes oder Versponnenes sein, bei aller Antiquiertheit meiner Sprache. Viel mehr als die halbe Miete wird damit ganz real, ganz klein klein und ganz auch "naturwissenschaftlich" letztlich eingefahren. Bedauere die Anmutung von Ausschweifung: War mir wichtig; bin gerne das Risiko dazu eingegangen.

3)
Die reale eigene Lebensführung prägt bis in den Knochen! (Keine Anspielung auf das Thema um die "Bifis"... )

Damit werden wirklich folgenreiche Haupt-Akzente gesetzt. Und können weitere gesetzt werden. Und auch dies eine grobe Banalität. Und auch dies etwas, was in der Praxis allzuoft nicht hoch genug berücksichtigt wird.

4)
Eigene existentielle Ziele zu haben, bzw. sich zunächst einmal überhaupt welche zu entwerfen und setzen (was auch bedeutet, Trennungs- und Entscheidungsfähig zu werden, bzw. zu bleiben; Navigationssubjekt auch im schwierigen Gewässer) ändert mit die eigene Realität. Auch dies eine höchstwirksame Priorität.

5)
Zuversichtlich kämpferisch zu bleiben. Gibt der Krebs nicht nach, gebe ich erst recht nicht nach!

Paradoxerweise dürfte diese stabile Kampfbereitschaft eher mit Liebe als lediglich mit sogenannter "Entschiedenheit" zu tun zu haben, und schon ganz und gar nichts mit Störrischkeit.


Mag es sonst noch etwas in meinen Augen "Allerhöchstwichtiges" irgendwo geben: Im Moment fällt es mir nicht ein...


abifiz
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Alt 29.06.2013, 12:49
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abifiz abifiz ist offline
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Standard AW: Biphosphonate und Tumorzellen im Blut und Knochenmark

Hallo Diana.


Ich freue mich, daß bisher die therapeutischen Bemühungen Früchte tragen, und ich freue mich über Deinen Kampfgeist.

Zur Stanze: Ihr diagnostischer Aussagewert ist schwankend. Ohne eine spezifische Verdachtsindikation schiene sie mir ein etwas "heroischer" Eingriff von ungesicherter Qualität zu sein. Ist nicht böse gemeint.

Zu den Biphosphonaten: Vorbeugend oder bekämpfend gegen etwaige Metastasierungen sind sie wirkungslos. Sie stabilisieren das Skelett. Ist das bei Dir notwendig? Warum? Aus dem von Dir Geschilderten konnte ich dazu noch nichts entnehmen. Gegen die chemotherapeutisch induzierte Menopause wirken sie nicht vorbeugend. Sobald (und sofern) ein Abbau der Knochensubstanz einsetzt, können sie durchaus helfen. Sie lösen auch Nebenwirkungen aus, die abgewogen werden müssen. Sie werden nicht immer und von jedem gut vertragen (dem kann man unter Umständen aber abhelfen). Paradoxerweise greifen sie auch unter bestimmten Umständen die Knochen an. Besonders die Kiefergelenke können manchmal darunter nekrotisch werden. Überhaupt aber sind dann chirurgische Knocheneingriffe sehr erschwert, darunter auch Zahnextrationen. Zahnimplantate fallen komplett als Alternative aus.

Therapeutische Möglichkeiten sehe ich durchaus:

1)
Psychische Stärkung, Stabilisierung und Bereicherung.

2)
Geeignete Lebensführung. Auch sie wirkt sich direkt auf das Immunsystem mit aus.

3)
Geeignete Ernährung, bzw. Zufuhr geeigneter Genuß- und Zusatzmittel.

4)
Fruchtbare Beziehungen, Zuversicht und eigene existentielle Zielsetzungen.

Dazu wirst Du vieles allgemein finden und vieles hier im Forum erfahren können. Aber selbstverständlich würde ich auch ganz konkrete Fragen Dir beantworten, falls Du die eine oder andere hättest.

Zu Stanze und Bifis ist es letztlich Dir überlassen, zu welchen Entscheidungen Du kommen wirst. Etwas durchzusetzen würde Dir wahrscheinlich schon gelingen, und Hinweise dazu wirst Du hier bekommen: Jede sich durchgesetzthabende Anstrengung tut einem zunächst einmal gut; mobilisiert; widersetzt sich erfolgreich Ohnmachtempfindungen.

Ich wünsche Dir einen guten Kampf.


abifiz
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