Existenz bedroht dank Krebserkrankung.

[Oliver1976]

Hallo Leute,

ich bin neu hier und dieses ist mein erster beitrag. ich hoffe ihr könnt mir helfen.
seit ca. 2 monaten ist meine freundin (41) an metastasierenden brustkrebs erkrankt. (ohne metastasierung schon seit ca. 1,5 jahren). seit 2 monaten ist sie auch krankgeschrieben und bezieht von der gesetzlichen krankenkasse krankengeld. leider sind das gerade mal 730 € im monat. sie hatte davor ca. 1000 € netto (was auch schon nicht viel war, aber damit ist sie knapp ausgekommen). nun steht sie vor finaziellen schwierigkeiten die zu ihrer erkrankung hinzukommen. ich bin nach langer selbständigkeit leider vor ein paar monaten in die "harz4 falle" geraten und kann sie z.Z. nur geringfügig finanziell unterstützen, da ich meine eigenen ausgaben kaum tragen kann. ein wohngeldzuschuss für sie ist abgelehnt worden. die eckdaten dazu waren:
Ihre fixkosten für wohung 330 € kalrmiete + 100 € warm + 60 € strom. ... dazu kommen noch diverse kosten durch die krankheit wie fahrtwege zu ärzten, lebensunterhalt, selbstbeteiligungen der krankenkasse... usw.
sie ist z.Z. 60 % behindert (30% rheuma 20% krebs) das umschreiben auf einen höheren behinderungsgrad aufgrund der metastasierung und der brustamputation vor 2 monaten zieht sich in die länge...
- gibt es noch möglichkeiten um an finanzielle hilfe zu kommen ?
- wann kann man die pflegeversicherung in anspruch nehmen ? - kann ich dort als "pfleger" eingesetzt werden, dann könnte ich mit ihr zusammen ziehen und sie hätte wenigstens was vom geld oder so was ?
- z.Z. darf sie angeblich selber nicht stundenweise arbeite, ohne das ihr verdienst gegen die bezüge der krankenkasse gerechnet werden, so das unterm strich nichts für sie übrig bleibt. - ist das richtig ? - ist es evtl was anderes wenn sie erwerbsunfähigkeitsrente bekommt ?
diese wäre aber wohl so klein das man wieder beim wohngeldamt oder sowas landet.... hmmm ... ich weiss nicht mehr weiter! ich bitte euch um hilfestellung

lieben dank

[Barbara_vP]

Hallo Olliver
ja das ist doof dass man sich neben der Erkrankung auch noch um das finanzielle kümmern muss-
Um zu sehen wie hoch die Rente ist, kann man eine Kontenklärung bei der DRV machen (diese muss man so oder so irgendwann machen). Reicht die Rente nicht aus, kann man Grundsicherung beantragen, dies ist aber auf Harzt 4 Niveau.

Für die anfallenden Kosten bezüglich Krankenkasse (Medikamente und sonstige Zuzahlungen) kann man Befreiiung beantzragen. Als chronisch Kranke 1% des Einkommens

Pflegestufe geht nur, wenn tatsächlich Pflege benötigt wird. Pflegestufe 1 45 Minuten Hilfeleistung bei der Grundpflege (waschen Zähne putzen etc).... Dann könnte deine Freundin die Geldleistung in Anspruch nehmen und du pflegst sie dann.....

730€ ohne Zuschüsse ist schon wenig und ich kann mir nicht vorstellen, dass man da keine Unterstützung bekommt. Vielleicht ist auch der Wohngeldzuschuss abgelehnt worden, weil die Wohnung zu groß war?? Selbst ein qm über der Größe die einem Zusteht reicht aus, dass dieser nicht grwährt wird, auch wenn die Wohnung günstig ist. Fragt da nochmal nach, warum der Wohngeldzuschuss abgelehnt worden ist.

Zieht ihr zusammen seid ihr eine Bedarfsgemeinschaft, dein Einkommen (auch wenn H 4) wird mit einberechnet, allerdings darf dann auch die Wohnung größer sein.

mehr fällt mir nicht ein

Alles Gute für euch

[Elisabethh.1900]

Reicht die Rente nicht aus, kann man Grundsicherung beantragen, dies ist aber auf Harzt 4 Niveau.

Diese Grundsicherung erhält man nur, wenn die Rente unbefristet gezahlt wird.

wann kann man die pflegeversicherung in anspruch nehmen ? - kann ich dort als "pfleger" eingesetzt werden, dann könnte ich mit ihr zusammen ziehen und sie hätte wenigstens was vom geld oder so was ?

Mein Rat an Euch wäre, stellt einen Antrag auf Pflegegeld, ob er bewilligt wird oder nicht, kann man vorher nie sagen, denn jede Lebenssituation ist anders. Du kannst Dich als Pflegeperson einsetzen lassen, auch wenn Du nicht mit ihr zusammen wohnst. Laßt Euch gut beraten, wenn Ihr zusammen ziehen möchtet, denn die ARGE hat sehr strenge Kriterien, für die finanzielle Unterstützung eines Umzugs. So wie Barbara schon schrieb, seit Ihr dann eine Bedarfsgemeinschaft, dies sollte man auch bedenken.

ein wohngeldzuschuss für sie ist abgelehnt worden. die eckdaten dazu waren:
Ihre fixkosten für wohung 330 € kalrmiete + 100 € warm + 60 € strom. ... dazu kommen noch diverse kosten durch die krankheit wie fahrtwege zu ärzten, lebensunterhalt, selbstbeteiligungen der krankenkasse... usw.

Habt Ihr einen schriftlichen Bescheid über die Ablehnung vom Wohngeld? Vielleicht kann ihn eine Beratungsstelle (z.B. Mieterbund) prüfen?

Liebe Grüße,

Elisabethh.

[Elisabethh.1900]

Lieber Oliver,

es ist sicherlich günstig, wenn sich Deine Freundin einmal beraten läßt, beim VDK oder dem Sozialverband Deutschlands.Man muss dort Mitglied sein, allerdings sind die Beiträge erschwinglich.

Beratungsmöglichkeiten gibt es auch bei den Tumorberatungsstellen, dies ist kostenlos. Hier findest Du die jeweiligen Adressen:http://www.krebsgesellschaft.de/wub_...ilfe,78277.htm

sie ist z.Z. 60 % behindert (30% rheuma 20% krebs) das umschreiben auf einen höheren behinderungsgrad aufgrund der metastasierung und der brustamputation vor 2 monaten zieht sich in die länge...

Bei einer Krebserkrankung wird der Grad der Behinderung generell auf mindestens 50 festgelegt, allerdings wird der Ausweis meistens auf 5 Jahre befristet.

Herzliche Grüße an Dich und Deine Freundin,

Elisabethh.