Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Nierenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 19.01.2008, 09:04
tally tally ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.01.2008
Beiträge: 3
Standard Angstzustände nach Nierenkrebs

HAllo,
vorletztes Jahr wurde bei meinem mann ein 10 cm grosser Nierentumor entfernt, G2, mikroskopischer Veneneinbruch, kein Lymphknotenbefall, keine Metastasen. Er war bisher nur einmal bei der Nachsorgeuntersuchune (
MRT Abdomnen), das ist nun ein Jahr her. Es geht ihm seitdem psychisch sehr schlecht, jeder Arztbesuch ist ein Horrortripp und er schafft es nervlich nicht, sich Nachsorgetermine zu machen. Ständig hat er aber irgendwelche Schmerzen und Symphtome, von Nervenzuckungen über Rückenschmerzen, Beinschmerzen, was auch immer. Da er nachgewiesen Rückenprobleme hat (aufgrund von Wirblen die immer herausspringen etc und jahrelanger körperlicher Arbeit) bekommt er Akupunktur und Massagen. Neuerdings schmerzt ihm auch der Brustbereich und jedesmal ist er der Meinung dass es Metastasen sein könnten. Die Schmerzen sind allerdings jeden Tag woanders, mal oben am Rücken, mal unten, mal in der Mitte, dann wieder tagelang gar nichts..... Für mich macht es den Eindruck eines Hypochondra oder bekommt man bei Lungenmetastasen sofort Schmerzen? Er hat nun nächste Woche einen Termin beim Urologen und hat mich mit der Angst auch schon angesteckt. Das schlimme ist, dass er ständig sagt, dass wenn etwas zurückkommt, sein Leben für ihn nicht mehr lebenswert ist und er sich dann das Leben nehmen würde, was die Untersuchungen für mich auch noch unerträglicher machen. Er macht seit 1 Jahr eine Psychotherapie, spritzt Mistel, wir haben mit Tai Chi angefangen aber irgendwie ist es einfach nicht besser geworden. Sein Leben besteht nur noch aus Angst obwohl gar nichts akutes da ist. Hat jemand von Euch ähnliche Probleme nach der OP gehabt, hat jemand Tipps, wie ich damit umgehen soll?
Vielen lieben Dank
Tally
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 19.01.2008, 15:23
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: Angstzustände nach Nierenkrebs

Hallo Tally,
Hans hat Dir ja schon ausführlich geantwortet.
Ich kann ihm nur zustimmen: Lungenmetastasen machen nie Schmerzen. Ich hatte haufenweise davon und habe nichts gespürt.

Ich habe den Eindruck, daß Dein Mann schon aufgehört hat zu leben.
Er sollte wissen, daß Angst wie ein Magnet gerade das anzieht, das man vermeiden möchte. Wenn man immer nur an Krebs denkt, dann denkt man eben an Krebs, aber nicht ans Leben.
Wenn man immer nur an die Gefahren des Lebens denkt, dann hat das Leben aufgehört, dann ist Leben unmöglich.
Dabei gilt doch:
"Das Leben ist doch, seien wir ehrlich,
immer lebensgefährlich."
Erich Kästner

Ich glaube, in seinem Kopf muß erst ein Schalter umgelegt werden, bevor es besser werden kann. Alle, die hier schreiben, lassen der Angst keinen oder wenig Raum, weil sie wissen, daß sie damit das Gegenteil von dem erreichen, was sie erreichen wollen.
Angst zu verdrängen ist nicht hilfreich und auch nicht gemeint. Den Krebs annehmen als Teil meines Weges, meines Körpers, schließlich kommt der Krebs nicht zufällig von irgendwoher angeflgogen. Die Krebszellen sind in meinem Körper entstanden, sie sind eine Aufgabe und Botschaft für mich.
Ich kann vor dieser Aufgabe flüchten, oder ich kann mich ihr stellen. Ich habe meinen Krebs so verstanden: lebe das, was du schon immer wollest. Lebe so, wie du schon immer wolltest, aber du dich nicht getraut hast. Nimm keine Rücksicht auf deine Umgebung. Deine Mitmenschen werden es verstehen und akzeptieren und sich freuen, wenn du ehrlich zu dir selber bist.
Mein Krebs hat mich aufgefordert zu leben, dem Tod in die Augen zu sehen, damit ich leben kann.
Und so entdecke ich seit 7 Jahren immer wieder neue wunderbare Dinge in dieser schönen Welt. Mein Leben ist reicher geworden durch den Krebs. Ich weiß, daß ich nicht der einzige bin.

Ich wünsche Euch eine neue Sichtweise für die Ereignisse des Lebens.
Liebe Grüße
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 19.01.2008, 19:14
tally tally ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.01.2008
Beiträge: 3
Standard AW: Angstzustände nach Nierenkrebs

Lieber Hans,lieber Rudolf,

vielen Dank für Eure aufmunternden Worte. Ich sehe die Sache genauso wie Ihr, auch mein Mann weiss das eigentlich, kriegt es aber einfach nicht hin so zu denken und kann diesen Schalter nicht einfach so umlegen. Selbst der Psychologe hat es nach 1 Jahr nicht geschafft.
Bezüglich der Untersuchungen sagt sein Hausarzt und auch Urologe, er solle sich keine Gedanken machen,er gelte doch eigentlich als geheilt. Aber dieses eigentlich ist genau das Wort welches die Angst erzeugt und natürlich weiss man so gut bescheid, dass man die Gefahren von Krebs kennt. Diese ganzen Statistika und Unistudien etc etc sagen halt aus, dass man metastasierenden Nierenkrebs nicht überlebt. natürlich ist jeder anders und man kann sich nicht in solche statistiken einreihen aber mein Mann wäre kein Kämpfer wenn soetwas passieren würde, er würde sich aufgeben oder in einer psychoanstalt landen. wie soll man bei dem hintergrund diese termine nervlich aushalten? sobald die termine stehen können wir nur noch mit Schlaftabletten ins Bett gehen und man fasst keinen klaren Gedanken mehr. ...
dabei bin ich eigentlich ein total positiver mensch aber irgendwo sind halt auch meine grenzen erreicht.
liebe grüss
tally
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:34 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55