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  #1  
Alt 02.11.2015, 09:41
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Späterkennung von Krebs. Normal? Was können wir dagegen tun?

Ich denke, für den Einzelfall ist es bitter, wenn etwas spät erkannt wird, volkswirtschaftlich macht eine flächendeckende Früherkennung sämtlicher -- wie Du schreibst auch noch seltener -- Krebserkrankungen überhaupt keinen Sinn.

Deutschland hat ein sehr umfassendes Früherkennungssystem im Vergleich zu anderen Ländern. Mehr ist wohl kaum bezahlbar, vor allem wenn man den Nutzen dagegen abwägt.

Und aus ganz persönlicher Sicht: Das Leben ist halt nun mal so. Ich will es nicht in der Arztpraxis verbringen, um ständig alles mögliche abchecken zu lassen.

Und dass es immer wieder Fehler gibt: Das ist menschlich. Wie viele Ärzte sollen denn redudant alle Früherkennungsergebnisse gegenchecken? Sie hätten dann wohl kaum Zeit mehr, sich um wirklich kranke Patienten zu kümmern. Vor allem auf dem flachen Land, wo es eh schwierig wird, einen Facharzt zu finden.

Das Leben ist ein Mittelweg, den es zu finden gibt und meiner Meinung nach sind wir schon auf der Habenseit mit unserem Gesundheitssystem.
__________________
lg
gilda
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  #2  
Alt 02.11.2015, 13:17
cancer-guerilla cancer-guerilla ist offline
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Standard AW: Späterkennung von Krebs. Normal? Was können wir dagegen tun?

Ach so, volkswirtschaftlich gesehen macht das alles Sinn. Ich schreib am besten gar nichts bevor ich was falsches schreibe. Dann viel Spaß noch mit eurem tollen System.
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  #3  
Alt 02.11.2015, 13:52
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Beiträge: 1.909
Standard AW: Späterkennung von Krebs. Normal? Was können wir dagegen tun?

Aha, patzig werden, wenn die gewünschte Antwort nicht der eigenen Meinung entspricht. Dann ist ein öffentliches Forum wahrscheinlich wirklich nicht der richtige Ort für Dich.

Aber wenn Du irgendwo das Gesundheitssystem gefunden hast, das Deinen Vorstellungen entspricht, kannst Du ja kurz Rückmeldung geben.

Ansonsten kannst Du jede nur erdenkliche Vorsorgeuntersuchung auf privater Basis durchführen lassen. Kosten scheinen ja keine Rolle zu spielen in Deiner Welt.
__________________
lg
gilda

Geändert von gilda2007 (02.11.2015 um 13:55 Uhr)
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  #4  
Alt 02.11.2015, 13:52
crab crab ist offline
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Beiträge: 129
Standard AW: Späterkennung von Krebs. Normal? Was können wir dagegen tun?

Ich schliesse mich den Worten von Gilda an, möchte jedoch noch einiges
hinzufügen.
Krebs ist heimtückisch und hat viele Gesichter, verursacht häufig Beschwerden
die untypisch sind, was die Diagnostik schwierig macht. Der Gesetzgeber hat hier
dem Versicherten die Möglichkeit der 2. oder 3. Begutachtung eingeräumt.
Eine weitere Möglichkeit ist, wenn man sich vom Hausarzt nicht verstanden fühlt
oder nicht ernst genommen wird, sich direkt an den entsprechenden Facharzt zu wenden.

Wir sollten uns stets daran erinnern, dass wir mündige Bürger sind und deshalb die alleinige Verantwortung für unseren Körper haben. Selbst bei schwersten Erkrankungen können die Ärzte nur den Behandlungsweg
vorgeben, was letztendlich gemacht wird, entscheidet der Patient.

Wolfgang
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  #5  
Alt 02.11.2015, 17:09
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Beiträge: 2.241
Standard AW: Späterkennung von Krebs. Normal? Was können wir dagegen tun?

Lieber Cancer-guerilla,
du schriebst:
Zitat:
Was müsste eurer Meinung nach anders laufen? Bessere Vernetzung der Ärzte? Oder müssen sich die Patienten selber vernetzen? Bei Facebook gibt es einige interessante Gruppen, meist von Nutzern aus den USA, wo sich Betroffene Tipps geben und Erfahrungen teilen (unter anderem habe ich dort erfahren, dass ich bei weitem nicht der einzige bin bei dem die Feinnadelbiopsien meist falsche Ergebnisse fabrizierten).
es ist heute leider so, dass alle medizinischen Mitarbeiter in einem sehr engen ökonomischen Rahmen tätig werden müssen. Dies betrifft die ambulanten Ärzte und auch alle, in den Krankenhäusern, Rehakliniken etc.
Die Vorgaben, wieviel eine Leistung maximal kosten darf sind streng, für jeden Patienten im ambulanten Bereich steht pro Quartal ein ganz bestimmter Betrag zur Verfügung. Man kann ihn überschreiten, dies ist mit einem großen Aufwand an Begründung möglich. Ob die Begründung akzeptiert wird, erfährt der Arzt erst viele Monate später, manchmal kommt es zu Regreßen und davor haben die Mediziner große Angst, da sie die Existenz der Praxis bedrohen können. Der Arzt muss hierfür Geld ansparen, dass dann nicht zur Anschaffung von Geräten, Neueinstellung von Mitarbeitern etc zur Verfügung steht.
Die Zeit welche ein Arzt zum Diagnostizieren hat, ist eng begrenzt, die Methoden vorgegeben, nicht immer die aktuellste, weil dafür manchmal die entsprechenden Studien fehlen.
Umfangreiche Zeit wird für die schriftlichen Arbeiten gebraucht.
Viele Ärzte gehen nach dem Studium hochmotiviert in die Praxis und werden schnell auf den "Boden der Tatsachen" zurück geholt.

Die Vernetzung und der Austausch, sowie das eigene Recherchieren und Kümmern, welche Möglichkeiten zur Behandlung der Erkrankung vorhanden sind, wird für die Patienten und deren Angehörige immer wichtiger.

Nehmen wir doch einmal als Beispiel die Chemotherapie, früher worden diese während eines stationären Aufenthalts duchgeführt. Der Erkrankte befand sich in einem geschützten Raum (Station), Ärzte, Schwestern und anderes medizinisches Personal ständig erreichbar. Bei Komplikationen war ein schnelles Eingreifen möglich.
Heute geht der Patient nach der Infusion nach Hause und ist erstmal auf die Hilfe seiner Angehörigen (sofern man hat) angewiesen. Bei Problemen sind Telefonate erforderlich, Medikamente müssen erst in der Apotheke beschafft werden.
Ohne die Hilfe der Angehörigen ist eine Behandlung nicht zu schaffen, dies wird von der Gesellschaft als selbstverständlich angeschaut.

Die Möglichkeiten jemanden bei schwerer Erkrankung zu behandeln sind bei uns vorhanden, nur mit der Umsetzung sieht es manchmal sehr finster aus.

Liebe Grüße,
Elisabethh.

Geändert von Elisabethh.1900 (02.11.2015 um 17:38 Uhr)
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  #6  
Alt 02.11.2015, 17:57
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Späterkennung von Krebs. Normal? Was können wir dagegen tun?

Zitat:
Zitat von Elisabethh.1900 Beitrag anzeigen
Nehmen wir doch einmal als Beispiel die Chemotherapie, früher worden diese während eines stationären Aufenthalts duchgeführt. Der Erkrankte befand sich in einem geschützten Raum (Station), Ärzte, Schwestern und anderes medizinisches Personal ständig erreichbar. Bei Komplikationen war ein schnelles Eingreifen möglich.
Heute geht der Patient nach der Infusion nach Hause und ist erstmal auf die Hilfe seiner Angehörigen (sofern man hat) angewiesen. Bei Problemen sind Telefonate erforderlich, Medikamente müssen erst in der Apotheke beschafft werden.
Das ist aber auch sehr pauschal. Es gibt immer noch Chemos, die stationär durchgeführt werden. Aber warum sollte sich eine Frau mit Brustkrebsersterkrankung für 2 Tage auf Station legen? Ich war auf niemanden angewiesen und hätte es ganz furchtbar gefunden, mich wegen der Chemo einem Krankenhausbetrieb unterzuordnen.

Vor ein paar Jahrzehnten lag man bei Entbindungen auch noch 8 Tage im Krankenhaus, das kann doch nicht das Ziel sein?
__________________
lg
gilda
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