Durchschlafen

[kascho]

Seit Juli kämpft er Sören (13 Monate) gegen ein Neuroblastom an der Nebenniere. Von ursprüglich 400ml sind nur noch 25 ml dieses Tumors übrig.

Er hat noch nie von abends bis morgens durchgeschlafen. Mit Glück ist er mal nur gegen 5 Uhr aufgewacht, sonst meist noch gegen 2 Uhr. Jetzt ist es leider anders. Er wird in der zweiten Nachthälfte alle 1-2 Stunden wach und schreit. Wir gaben ihm dann etwas zu trinken und wenn es wieder einmal ganz schlimm ist, dann nehmen wir ihn mit zu uns ins Bett. Ich weiß nicht ob es an dem ständigen Wechsel zwischen zu Hause und Krankenhaus ist, ob er wirklich Hunger hat oder einfach nur ein Schub dahinter steckt. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Soll ich ihm nachts immer nachgeben oder "hungern" lassen? Wie habt ihr es gehandhabt?

[daju]

Hallo

Ich möchte dir jetzt keine Angst machen, aber dieses Thema hat uns sehr sehr lange begleitet.

Mein Sohn wurde mit 13 Monaten krank. Bis dahin hat er gut geschlafen und seit diesem Zeitpunkt hatten wir absolute Horrornächte. Er wurde meist nicht wirklich wach, aber er weinte im Schlaf und rief nach mir und war sehr unruhig. Und das teilweise alle halbe Stunde, spätestens alle 2 Stunden.
Ich vermute mal dass er im Unterbewusstsein irgendetwas verarbeitet hat. Er war sehr anhänglich damals und wollte nur bei mir schlafen. Er wollte spüren dass Jemand da ist und hat auch ab und zu nachts geschaut wo ich bin. Oft hatte er auch Durst und wollte etwas trinken.

Es war die Hölle und ging bei uns insgesamt 2 Jahre. Jetzt ist das seit Jahren vorbei, aber ich weiß wie es euch ergehen muss, ich war mrogens immer platt und konnte nachts nicht richtig schlafen.

Ich hoffe bei euch hört das schneller wieder auf und ihr habt bald wieder ruhigere Nächte
Dani

[kascho]

Das klingt ja ähnlich wie bei uns, nur noch extremer. Im Krankenhaus haben wir ihm Pracetamol und Vomex gegeben. Ohne Erfolg. Daraus schließen wir, dass es weder Schmerzen noch Übelkeit ist. Das Verarbeiten dahinter steckt kann ich mir gut vorstellen, denn verbal Äußern kann er sich ja noch nicht um uns seine Sorgen und Nöte zu erzählen.

[daju]

Nein, Schmerzen waren es bei uns auch nicht. Ich vermute dass er eben irgendetwas in seinem Unterbewusstsein verarbeitet hat. Er war ja auch zu klein um Fragen zu stellen oder zu verstehen was mit ihm da im Krankenhaus passiert.
Er hatte Angst vor Jedem und Allem und war sehr anhänglich, bzw. ist immernoch einigermaßen anhänglich mit inzwischen 8 Jahren.

Mein Sohn muss damals im Schlaf irgendetwas geträumt haben, vermutlich hatte es mit dem Krankenhaus zu tun und er trank eben recht viel nachts.

Aber er wachte nicht richtig auf, es war so ein Dämmerzustand und manchmal als es sehr schlimm habe ich ihn auch mal versucht zu wecken und ihn zu fragen was er geträumt hatte, aber er konnte sich an nichts erinnern. Zu diesem Zeitpunkt war er schon älter und konnte mir durchaus sagen was los war, aber er wusste nichts von weinen oder wimmern im Schlaf oder dem nach mir rufen.

Ich habe damals auch die Ärzte gefragt, aber es konnte uns keiner helfen, wir mussten einfach abwarten und hoffen dass es besser wird.
Und das dauerte echt lange, aber heute ist es shon lange vorbei und er schläft gut.

Gruss
Dani

[kascho]

Hi Dani,

wie habt ihr es denn gehandhabt? Habt ihr ihn in seinem Bettchen beruhigt oder ihn auch zu euch geholt?

Gab es ein Grund für das nächtliche Trinken? Hat er tagsüber zu wenig zu sich genommen? Oder war es einfach so?

Lieben Gruß Katrin

[daju]

Hallo

Er hatte damals insgesamt recht viel getrunken.
Ja, er hat oft bei mir geschlafen, einfach weil ich sonst nur am rennen war und sehr hellhörig war. Ich wachte immer auf wenn er weinte. Er wollte in meiner Nähe sein, war eben sehr anhänglich und kuschelte sich an mich . Das passierte auch im Schlaf, er rollte richtig durchs Bett bis er irgendwo an mich angelehnt war.
Schon im Krankenhaus konnte ich kaum das Zimmer verlassen, er wachte immer auf, ich weiß nicht wodorch er es merkte.

Er war ja damals so alt wie euer Sohn wohl auch, 13 Monate.

Ich wünsche euch dass es bald besser wird. Ich weiß wie schlimm diese Zeiten bei uns waren und ich wusste manchmal echt nicht mehr was ich tun sollte , ich war morgens oft fix und alle.

Ich dahcte anfangs ja auch er hätte vielleicht Schmerzen, und er weinte oder jammerte, habe ich ihn geweckt und gefragt ob ihm etwas weh tue, das war aber nicht der Fall.

Ich kann dir nur sagen dass es bei uns weggegangen ist, aber es dauerte bei uns leider verdammt lange. Aber ich konnte ihn nachts nicht einfach so im Bett liegen lasse wenn er wimmerte, das ging einfach nicht.
Und wichtig war für mich immer nur dass es ihm gut ging, er hatte soviel mitgemacht und das hinterließ wohl irgendwo Spuren.

Heute ist er 8Jahre und es geht ihm sehr gut, er ist allerdings auch heute noch manchmal sehr anhänglich und das Schlimme ist, immer die "Mama", ich habe also keine Chance dass da mal mein Mann einspringt. Ich war damals rund um die Uhr mit ihm im Krankenhaus, anscheinend kommt daher seine enge Bindung an mich, ich weiß es nicht.

Ich wünsche euren kleinen Prinzen dass er bald ganz gesund ist und diese anstrengende Zeit hinter euch liegt.
Es wird bestimmt besser, ich dachte auch immer, auf Dauer halte ich das nicht durch und es wurde ganz ganz ganz langsam immer besser.

Liebe Grüße
Dani

[katrin_v]

Hallo, mein Sohn war knapp 1 Jahr bei der Diagnosestellung und auch er hatte während der Intensivtherapie zum Teil sehr unruhige Nächte. Ich fand das immer sehr verständlich, da so vieles mit ihm und um ihn rum passiert ist. ich glaub es ist völlig normal und gut, dass die Kinder diese unschönen Erlebnisse "verarbeiten". Wir haben Felix in diesen Phasen immer nachts zu uns geholt und das hat ihm gut getan und ihn beruhigt. Ich will ja auch nicht gerne alleine sein wenn es mir nachts nicht gut geht und ich nicht gut schlafen kann. Über "Erziehung" habe ich da ehrlich gesagt nicht nachgedacht. Nach der Intensiv-Therapie wurde es besser und er schlief wieder in seinem Bett. Manchmal kam er nachts zu uns rüber und das macht er mit seinen 5 Jahren auch heute noch. Aber das ist bei den meisten Kinder ohne solche Erlebnisse ja nicht anders.
Alles Gute für euch und liebe Grüße
Katrin

[schnaeggele]

Hallo Kascho,

meine kleine ist nun 18 monate und schläft seit 5 Monaten auch nicht mehr durch. sie trinkt tagsüber zu wenig, was sie vor 5 monaten aber auch nicht daran gehindert hatte durchzuschlafen. ich denke aber einfach sie holt dann das trinken nach weil sie sich auch nur mit einer flasche und nix anderem beruhigen lässt. manchmal denke ich sind es auch wachstumsschübe die sie vielleicht in einer längeren chemopasue haben und da wollen sie wohl auch nach holen mit trinken.... . ich persönlich lasse meine kleine nicht schreien, ich stehe dann auch und geben ihr die flasche und wenn sie satt ist schläft sie dann auch ein. ich hatte anfangs auch angst ihr da vielleicht was angzugewöhnen, also flasche als tröster in der nacht oder so, aber ich denke sie hat einfach soviel durchgemacht und auch nachzuholen, warum solte ich sie da denn nicht auch ein bissl verwöhnen,...zumal ich nicht mal denke das es verwöhnen ist, sondern echt nur nachholbedarf beim essen.
Folge doch einfach deinem mütterlichem instinkt.

LG Anke

[Felix 3]

HAllo,
Mein Sohn ist jetzt 4einhalb JAhre alt und wir bekamen die Diagnose Neuroblastom als er ein Säugling war(3Wochen alt).
Es war ein hin und her . Anfangs wurde eine Chemotherapie gemacht(2Monate) . Der Tumor ging schnell zurück.
Da aber Neuroblastome im Säuglingsalter oftmals Spontan-Remissionen aufweisen wurde mit der Therapie aufgehört und beobachtet.
Dann kamen Lebermetastasen die aber nach 4Monaten dann wieder langsam von selbst zurückgingen. Die HArnkathecholamine werden nun in eienm Abstand von 3 MOnaten kontrolliert. Die passen immer ganz gut.
Nun hoffen wir dass der ganze Spuk bald vorbei ist und dass nichts mehr nachkommt.
In der Zeit in der er so krank war hatte ich Felix immer bei mir . Er schlief immer bei mir . Das hörte erst auf als er 3 JAhre alt wurde.
Aber ich wollte dass so. Ich wollte ihn einfach nicht allein lassen.

Ich wünsche euch alles Gute
lg Birgit

[kascho]

Hallo ihr Lieben,

es ist besser geworden.

Was haben wir geändert?
Er bekommt abends noch eine Mahlzeit, wenn er bis gegen 22 Uhr wach wird und nachts bekommt er nur noch Tee. Seitdem wacht er nur noch 2-3 mal in der Nacht auf und nicht alle Stunden - 1/2 Stunde (zeitweise). Die meiste Zeit schläft er in seinem Bettchen, nur wenn er unruhig ist nehmen wir ihn zu uns.

Vielleicht war es Zufall dass es damit besser wurde, vielleicht auch nicht.

Ich hoffe euch geht es allen gut und immer besser.

Lieben Gruß KaScho