Was kommt danach ? - Kommt noch was ?

Hallo,
nachdem mein Pa am 23.01. für mich sehr plötzlich nach einer Lungenkrebs OP verstarb, stehe ich hier und komme absolut nicht zurecht. Ich habe mir dann u.a. Bücher von Kübler-Ross gekauft. Ich muß sagen, dass ich damit nicht so gut klar komme, da sie für meinen Geschmack zuviel von Gott redet. Meine Meinung über Gott steht jedoch fest: entweder es gibt keinen oder er ist der grausamste Sadist !
Ich würde ja zu gerne glauben, dass es noch weitergeht. Aber wenn es wirklich so ist, dann frage ich mich, warum sich mein Pa nicht irgendwie bei mir meldet. Er war ein sehr guter Mensch und hat sich immer Sorgen um mich gemacht. Niemals würde er von "oben" zusehen, wie ich mich hier zugrunde richte und jeden Tag den Mut mehr verliere.
Ich denke, dass einige von Euch ihre Lieben auf der letzten Reise begleiten durften (mir war das leider nicht vergönnt, da meine Ma absichtlich das Telefon nicht mitgenommen hat und das KH leider nur ihre Nummer hatte...). Was habt ihr für Erfahrungen gemacht ? Werden wir wirklich von unseren Lieben abgeholt ? Kommt danach noch was ? Kann ich mich irgendwann nochmal dafür entschuldigen, dass ich ihn alleine gelassen habe? Wird er mir irgendwann ein Zeichen geben ? Tausend Fragen...

traurige Grüße
Marion

[AndreaS]

Hallo Marion,

deine Fragen kann dir wohl niemand verbindlich beantworten. Wenn wir die Antwort sicher wüssten, könnte es sein, dass wohl bald niemand mehr Lust hätte, seine Zeit auf dieser Welt bis zum Ende zu leben...

Was ich dir aber sagen kann ist, dass ich persönlich oft das Gefühl habe, dass mein Mann noch da ist. Auch unsere Kinder fühlen es. Nicht konkret - geistermäßig oder so, eher eine Wärme oder auch ein Gedanke, ein Geistesblitz, der für eine Entscheidung wichtig ist, verstehst du?

Dein Pa hat dir doch schon ein Zeichen gegeben, sonst hättest du diesen Beitrag nicht geschrieben. Du hast dich an seine Sorgen um dich erinnert und dass er nicht will, dass du jeden Tag mehr den Mut verlierst. Er möchte, dass du daran denkst!

Wieso denkst du, dass du ihn allein gelassen hast? Du warst in Gedanken bei ihm - oder nicht? Dein Körper war vielleicht nicht an seinem Krankenbett aber deine Seele hat ihn begleitet - und ich denke so hält es dein Papa jetzt auch mit dir - sein Körper ist nicht mehr hier aber alles was wirklich wichtig ist, wird dich immer begleiten, er wird es dich wissen lassen über deine Gedanken oder einfach durch ein Gefühl in deinem Herzen, das dir die Kraft geben wird, das richtige zu tun.

Besser kann ich es leider nicht erklären, was ich denke und empfinde

Liebe Grüße
Andrea

[ela68]

Hallo Marion,

mein Vater ist im Mai 04 gestorben und ich glaube das es was danach gibt,weil sonst käme ich mit der ganzen Situation nicht klar,wenn ich denken würde er ist jetzt nirgendwo mehr.

Aber genau wie es ist,wissen wir erst wenn wir nicht mehr sind.

An Gott selber glaube ich auch nicht,ich habe meinen eigenen Glauben das es was höheres gibt.

Wir waren dabei als er starb und er hat ca. 10 Min bevor er starb 2mal gelächelt in eine Richtung wo keiner von uns stand,ich bin mir sicher er wurde abeholt uns zwar von meiner Mutter und das sie jetzt wieder zusammen sind.

Vielleicht bekommst du noch kein Zeichen,weil du noch zu sehr trauerst,es würde dir zu wehtun wenn du jetzt was schönes von ihm träumst, dann fehlt er dir noch mehr.....

Ich hoffe du vestehst was ich mein?Es ist ein sehr heikles Thema mit dem ich mich schon lang beschäftige....


Liebe Grüße
Daniela

[Eljot]

Hallo Marion,
meine Mutter ist letzten Samstag am 12.02.05 zuhause in unserem Kreis gestorben.
Die Monate ihrer Krankheit waren wir stets bei ihr und haben ihr unsere Liebe zeigen dürfen.
Ihr Sterben selber habe ich hautnah erlebt und es war überwältigend - ohne Kampf........ein friedlicher Abschied... ich hatte keinerlei Empfindung von "Jenseitigem"... für mich war das Wichtigste, wie gut wir die letzten Tage im Leben miteinander umgegangen sind...
Gruß Eljot

Hallo Marion!

Was danach kommt, kann niemand von uns wissen. Auch zweifele sehr, ob dort noch etwas sein wird - auch wenn ich sehr hoffe, dass es so sein wird...
Lies doch mal in dem Thread "Zeichen von unserem geliebten Menschen" hier in diesem Forum. Dort kannst du nachlesen, was meine Schwester, unsere Mutter und ich erlebt haben. Wir alle hatten unsere eigenen Erlebnisse nach dem Tod von Papa.
Wir wissen zudem, dass unser Papa ein Nahtodeserlebnis gehabt hat und dass er gerne ins Licht gegangen ist...das macht es mir manchmal einfacher mit meiner Trauer umzugehen...aber nur manchmal :-(

LG, Britta

[aufwärtselke]

Liebe Marion,
erstmal mein Mitgefühl, dein Verlust ist noch nicht lange her.

Deine Fragen über Gott kannst nur du allein beantworten, aber wenn es nicht diese schrecklichen Dinge gäbe, wie Krankheit, Tod, Krieg... und, wären wir dann nicht unsterblich???

Aus eigener Erfahrung (Tod meines Vaters 2000, eigene Krebserkrankung 2003) kann ich sagen, gerade diese schweren Einschnitte in meinem Leben haben mich zum Nachdenken gebracht, zum Umdenken und zu einem festeren Glauben, den ich allerdings jeden Tag überprüfe, kritisch betrachte und doch hat er mir sehr geholfen!
Die Liebe meines Vaters besteht noch heute und in meinen vielen stummen Zwiegesprächen mit ihm, hat er mich oft aus einer scheinbaren Sackgasse geführt.

Vielleicht habe ich dir mit meinen Gedanken etwas geholfen, das würde mich sehr freuen.
Ganz liebe Grüße und viel Kraft für die nächste Zeit
wünscht dir Elke

Hallo Marion,
Mein Vater ist am 15.12.04 ganz alleine gestorben. Niemand war bei ihm..
Ich habe mir auch oft überlegt, was kommt danach? Und ich hoffte auch auf Zeichen von meinem Vater, dass es ihm gutgeht. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass ich ein paar bekommen haben in meinen Träumen. Aber ich denke, man darf nicht angestrengt auf solche Zeichen warten. Du denkst ja intensivst an Ihn, das spürt er sicher oder er gibt Dir den Anstoss an den Gedanken.
Ich habe die Bücher von Kübler-Ross auch gelesen, ich bin auch nicht gläubig, aber ich fand sie sehr hilfreich.

Und bitte, Marion. Mach Dir keine Vorwürfe, dass Du nicht dabei warst. Wir haben uns auch gefragt, warum mein Vater alleine gestorben ist.. Wir vermuten, er wollte es so, so wie er auch vorher seine Krankheit (Rachenkrebs) alleine durchstehen wollte und alles mit sich selber abmachen wollte. Dein Vater wird immer bei Dir sein - in Deinem Herzen!

Fühl Dich gedrückt.
Juhu

Hallo Marion,
deine Frage, ob danach noch was kommt, beschäftigt mich auch intensiv, das Wissen darum, dass es weitergeht, wäre ja ein unschätzbarer Trost für uns Trauernde.Ich habe nach dem Tod meiner Mutter in den ersten drei Wochen wiederholt
Zeichen von ihr bekommen, die ich in mir trage wie einen Schatz.Auch die Bücher über Nahtoderfahrungen ( v.Moody, Bernard, und Sabom)lassen mich daran glauben,dass es ein Weiterleben gibt.Meine Mama war es aber, die mir am meisten den Glauben gab, dass es weitergeht.Sie ging dem Tod während ihrer schrecklichen Krebserkrankung wirklich mit großer Gelassenheit entgegen,weil sie sich sicher war,dass sie dann zu Gott geht.Schwankend werde ich aber trotzdem manchmal, zumal ich nun seit diesen Zeichen nichts mehr "von ihr gehört oder gesehen habe".Von einem bin ich aber wirklich überzeugt, dass sich nämlich unsere Kranken selber aussuchen können,ob sie alleine gehen wollen oder nicht.Auch habe ich gelesen und bei meiner Mutter erleben können, dass sich Sterbende in den letzten Tagen sozusagen schon zwischen den Welten bewegen können, dabei aber nicht mehr an ihre Körper gebunden sind.Meine Kusine erzählte mir,dass sie in der Nacht des Sterbens meiner Mutter in der Nacht aufwachte und das starke Gefühl hatte, sie sei bei ihr und sage ihr Leb wohl(obwohl sie nicht wußte,dass Mama gerade stirbt).Ich bin sicher,dein Papa hat sich so von dir verabschiedet,vielleicht wollte er dich ganz einfach schonen.
Wünsche Dir gute Wege durch deine Trauer,
Liebe und mitfühlende Grüße, Alina

Auch mich beschäftigte diese Frage sehr lange nach dem Tod (Okt. 04) meines Vaters. Er hatte Lungenkrebs, kam bei vollem Bewußtsein ins Krankenhaus, verlor das Bewußtsein im Krankenwagen und starb nach 5 Stunden ohne wieder das Bewußtsein erlangt zu haben, auch ich konnte kein Abschied nehmen....
Es gab "Zeichen", aber es gibt nun keine mehr. Und ob es wirklich "Zeichen" waren, ach ich weiß es nicht mehr, in der Situatin dachte ich ja, es sind welchee, auch ich habe viele Bücher gelesen über "Leben nach dem Tod" von verschiedneen Autoren, aber soll es es wirklich geben, diese Frage wird keiner, der noch lebt jemals beantworten können...

Hallo zusammen..

Traut euch doch..traut euch doch es zu glauben ,dass ihr Zeichen erhalten habt und dass es ein Weiterleben der Seele gibt..vielleicht habt ihr es auch nur nicht erkennen können?
Und dieser Glauben hat meiner Meinung nach nichts mit Religion zu tun..
ich persönlich bin nicht relogiös,bin aber aus eigenen zahlreichen Erfahrungen felsenfest überzeugt,dass alle Seelen nach diesem irdischen Dasein weiterleben und auch vorher schon gelebt haben.
Von mehreren Verstorbenen habe ich im Laufe der letzten Jahre nach deren Tod deutliche Zeichen bekommen und habe mich auch " getraut" diese als solche zu erkennen( auch wenn es ein heikles Thema ist und einem sicher manch einer für verrückt hält)
Ausserdem hatte meine Schwester einige Monate vor ihrem Tod ein Nahtoderlebnis,über das wir ausführlich geredet haben.Sie beschrieb dieses Licht als wunderbar und hatte völlig die Angst vor dem Tod verloren.
Klar gibt es keinen wissenschaftlich fundierten Beweis für uns Lebenden..aber ich persönlich brauche das auch nicht.Die Sicherheit unsere Verstorbenen wiederzusehen macht mich relativ ruhig und gelassen. Und wenn mich dafür einige für verrückt halten kann ich damit auch gut leben.

Liebe Grüsse an alle
Claudia

Hallo Marion,

wenn es dir zur Zeit sehr schlecht geht durch den Tod deines Vaters, meinst du er würde dir jetzt ein Zeichen geben und dir signalisieren, das es etwas nach dem Tod gibt? Könnte dich das nicht zum Tod hinziehen weg vom Leben?
Vielleicht bekommt man Zeichen erst, wenn man gelernt hat mit dem Verlust umzugehen, wenn man etwas gefestigt ist.
Ich habe ein Zeichen von meiner Mutter erst fast ein Jahr nach ihrem Tod an meinem Geburtstag bekommen. Für mich war es eindeutig, für andere vielleicht bloß Zufall. Es gibt bestimmt viele kleine Zeichen, die wir aber gar nicht wahrnehmen. Du wirst bestimmt auch ein Zeichen bekommen, wenn du am wenigsten damit rechnest.

Leider ist mir auch noch kein Buch zum Thema untergekommen, das nicht religios oder von der Jenseitslehre geprägt ist. Ich glaube schon, das es nach dem Tod weiter geht, aber nicht das man durch Nahtoderfahrungen das Jenseits erklären kann. Ein Blick in die Tür läßt uns wohl kaum Rückschlüsse auf das ganze Haus ziehen.
Kennt jemand ein Buch, das verschiedene Erlebnisse wiedergibt und nicht nur zwei drei als kurzes Beispiel und sich dann übers Jenseits ausläßt?

Ich wünsche dir alles Gute!

Lieben Gruß
Tanja

http://www.elternlos.de

Hallo Tanja,
du fragst nach Büchern,die verschiedene Erlebnisse umfangreicher beschreiben ? Ich weiß nicht,was genau du mit Erlebnissen meinst, ich möchte aber zwei Bücher hier erwähnen,die mir persönlich geholfen haben und die ev.nicht so bekannt sind. Im Buch"Erinnerungen an den Tod" beschäftigt sich ein Arzt -wie ich finde -sehr seriös mit Nahtoderlebnissen und setzt sich auch intensiv mit den diversen schulmedizinischen "Gegenargumenten"auseinander.Er hat wirklich eine große Anzahl von Nahtoderlebnissen untersucht nach Kriterien,die wissenschaftliche Untersuchungen vorschreiben.Das zweite Buch, das ich sehr liebe ist von Bernard Jakoby, es heißt " Geheimnis Sterben ".Er schreibt viel über den Sterbeprozess an sich (mich hat das enorm getröstet,nahm es mir doch nachträglich viel vom Schrecken, den ich beim Anblick meiner so schwer atmenden ,im Koma liegenden Mutter empfunden habe. Ein Erlebnis mit meiner Mama hat ihm auch "recht" gegeben )Ich habe ihn auch persönlich bei einem Vortrag erlebt und ich muss sagen, er strahlt wirklich eine innere Sicherheit,
was das Weiterleben nach dem Tod betrifft aus, die mir gut getan hat.Wäre es nicht wirklich wunderschön,wenn es unseren Lieben gut geht da drüben und wir nicht von Zweifeln geplagt werden ?
Etwas,das mich auch noch sehr beschäftigt möchte ich Euch noch erzählen:Mein Hund,der meine Mama sehr liebte, hat ab Beginn ihrer Krebserkrankung( 1 Jahr lang )Tag für Tag darauf bestanden,in ihrer Wohnung nachzuschauen,ob sie nicht da sei. Meine Mama war aber oft und lange ( z.B. drei Monate durchgehend) im Krankenhaus. Trotzdem ging mein Hund tagtäglich in ihre Wohnung,um sie zu suchen und ich verstand nicht, warum er es einfach nicht kapierte,dass sie nicht zuhause war. Als meine Mutter jedoch zum letzten Mal ins Krankenhaus ging und nach vier Tagen starb, hörte mein Hund schon am Tag ihrer Krankenhauseinweisung mit seinem Suchen nach ihr auf.Er wollte seit ihrem Tod nie wieder in ihre Wohnung und bleibt seitdem auch ganz desinteressiert an ihrer Türschwelle stehen als wollte er sagen: "Was sollen wir da ? Sie ist ja nicht mehr da" Warum wußte er scheinbar bereits zum Zeitpunkt der Krankenhauseinweisung,dass sie nicht mehr kommt,obwohl noch niemand ihr Sterben erwartet hat? Haben Tiere ein anderes "Wissen" und einen sechsten Sinn für Tod und Sterben ? Hat er eine Veränderung an meiner Mama wahrgenommen? Oder hat es ihm meine Mama "gesagt"?Jedenfalls hat mich dieses Erlebnis sehr berührt.
Viel Trost und Glauben wünscht euch
Alina

Hallo Alina,

Geheimnis Sterben von Bernhard Jakoby habe ich auch gelesen und auch noch ein zweites "Keine Seele geht verloren". Teilweise finde ich es recht interessant, aber er ist für mich etwas zu sehr davon überzeugt, dass er weiß wie das Jenseits aussieht. Ich habe die Bücher aber auch sehr gern gelesen.

Das erste Buch, das du genannt hast hört sich gut an, da werde ich mal nach kucken. Danke .

Lieben Gruß
Tanja

Liebe Alina,
das was Du von Deinem Hund schreist, ist uns so mit der Katze von meiner Ma ergangen. Sie hat sie voriges Jahr im Februar aus dem Tierheim geholt (sie wollte nie Katzen, aber wahrscheinlich wollte sie, das mein Pa später mal nicht allein ist).
Bei ihr und der Katze war es Liebe auf den ersten Blick und meine Ma wollte dann nur noch diese Katze..... eine Woche später hat sie sie geholt.
Sie waren ab dem Zeitpunkt unzertrennlich. Meine Ma war auch oft im KH und die Katze hat sie immer gesucht in der Wohnung.....
Als meine Ma das letzte mal ins KH musste, hat sie sie noch kurz gestreichelt auf der Trage..... ich glaube das die Miez damals wusste, das Ma nicht wiederkommt.
Seit dem war die Katze wie ausgewechselt. Lag nur noch in ihrer Ecke und war total verstört.
Irgendwie denke ich, das Tiere diese gewissen "sechsten" Sinn für sowas haben.
Mein Paps sagt manchmal, wenn die Katze ihn anschuat, hat er das Gefühl Ma schaut ihn an.... komisch nicht?

Ich wünsche mir sehr, das es ein Danach gibt und es unsere Lieben dort besser haben als zuletzt hier auf der Erde. Das haben sie ganz doll verdient. Und es tröstet mich, wenn ich daran denke, das meine Ma ab und zu auf mich herabschaut.

Liebe Grüße von Anja