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  #1  
Alt 03.09.2010, 16:47
Ted22 Ted22 ist offline
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Unglücklich Offene Fragen....Vater 50 PSA-Wert 39...Bitte um Ratschlag!

Schönen guten Tag euch,
mein Vater hat vor 2 Wochen die Diagnose Krebs und sein PSA-Wert liegt bei ca. 39.6. Bei der Untersuchen bzw. beim "abtasten" sagte der Arzt:"oh..sehr groß" und schickte ihn zur Tomographie (Röhre). Dabei erkannten die Fachärzte keine Strahlung am Knochen bzw. an der Lunge oder andere Krebsarten! Vor 4 Tagen war er in der Klinik zum "Punktieren" (Gewebeproben-entnahmen).Innerorgane, ob die bestrahlt wurden, weiß keiner, da die Diagnose noch nicht beim Facharzt eingetroffen ist. Heute kam der Anruf das er nochmal in die Röhre soll! Nun zu meinen Fragen!

Ist ein PSA-Wert von 39 sehr gefährlich in dem Alter?
Warum soll er nochmals in die Röhre?
Wie würde es sich verhalten, wenn die Knochen nicht bestrahlt sind sondern nur die inneren typischen Organe für diesen Krebs? (Gibt es dann noch Mittel und Wege, dass er Krebsfrei wird?)
Wie stehen die Chancen allg. für meinen Vater?

....Ich weiß, es gibt viel Schlimmeres, nur ich hätte nie gedacht, wie so viele auch, dass es auch die eigene Familie treffen könnte...

Ich danke euch schonmal im vorraus und wünsch euch einen schönen Tag und ein gesundes, glückliches Leben!


Mit freundlichen Grüßen Ted.
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  #2  
Alt 04.09.2010, 09:43
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Offene Fragen....Vater 50 PSA-Wert 39...Bitte um Ratschlag!

Hallo Ted,

der relativ hohe Ausgangs-PSA-Wert von 39 läßt auf ein lokal fortgeschrittenes Prostatakarzinom schließen.

Um etwas über die Prognose für Ihren Vater und die möglichen Therapien etwas mehr sagen können, bräuchte man genauere Daten aus der Biopsie:

Anzahl genommer Proben, Anzahl befallener Proben, Prozentanteil Prostatakrebs bei den befallenen Proben und ganz wichtig der Gleason Score, der sich aus zwei Zahlen zusammensetzt, z.B. 7 (3 + 4). Der Gleason Score sagt etwas über die Aggressivität des Krebses aus. Je höher, je aggressiver.

Ihr Vater sollte sich seinen Biopsiebefund besorgen.

Zur Information über den Prostatakrebs empfehle ich Ihnen die beiden Patientenratgeber, die auf der neuen S3-Leitlinie basieren und nach meiner Meinung die derzeit besten Patienentenbroschüren sind, die derzeit auf dem Markt sind:

Prostatakrebs I Lokales Prostatakarzinom
Prostatakrebs II Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom

die im Internet abrufbar sind unter:

http://www.aezq.de/edocs/pdf/info/pl-prostatakarzinom

http://www.aezq.de/edocs/pdf/info/pl-pca-II.pdf


Die Ratgeber können auch bei der Deutschen Krebshilfe, Köln oder beim Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe, Gehrden in gedruckter Form angefordert werden.

Die beiden Ratgeber haben auch eine strukturierte Entscheidungshilfe für den Patienten, um zu einer für ihn richtigen Therapie zu gelangen.

Ein fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom ist leider nicht mehr heilbar, aber mit Therapien wie einer Hormonblockade im Schach zu halten.

Herzliche Grüße

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.
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  #3  
Alt 04.09.2010, 11:46
Ted22 Ted22 ist offline
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Standard AW: Offene Fragen....Vater 50 PSA-Wert 39...Bitte um Ratschlag!

Ich danke Ihnen für die schnelle Antwort!
Es kommt jetzt also alles erst nach der "Punktierung" zum vorschein. Gibt es denn trotzdem fälle, trotz hohem PSA, das alles wieder gut wird bzw. das der Krebs nicht gestreut hat und ohne weiteres entfernt wird? (selbst wenn er aggressiv ist und bösartig)

Sie meinen also, solange er nicht auf den Knochen gestreut hat, sondern nur auf innere Ogane kann man es stoppen bzw. lindern und er wird nicht daran sterben?

Desweiteren habe ich die Informartion bekommen, dass der Tumor eine Beule besitzt also nicht in der Standart Form ist. Wäre das ein Zeichen für "streuen" oder ist das so, dass es vorkommen kann und nichts zu sagen hat? (glaub, das mein Vater wegen dieser Information nochmals in die Röhre muss!)

Diese Fragen konnte ich aus den gegeben Links nicht beantworten, jedoch danke ich Ihnen sehr für diese Links, denn einen kleinen Lichtblick habe ich schon dadurch!

Einen angenehmen Tag noch und DANKE
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  #4  
Alt 04.09.2010, 14:28
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Offene Fragen....Vater 50 PSA-Wert 39...Bitte um Ratschlag!

Zitat:
Zitat von Ted22 Beitrag anzeigen
Ich danke Ihnen für die schnelle Antwort!
Es kommt jetzt also alles erst nach der "Punktierung" zum vorschein. Gibt es denn trotzdem fälle, trotz hohem PSA, das alles wieder gut wird bzw. das der Krebs nicht gestreut hat und ohne weiteres entfernt wird? (selbst wenn er aggressiv ist und bösartig)

ja, wenn er noch auf die Prostata begrenzt ist.

Sie meinen also, solange er nicht auf den Knochen gestreut hat, sondern nur auf innere Ogane kann man es stoppen bzw. lindern und er wird nicht daran sterben?

Jede Metastase, ob in den Knochen oder in den Weichteilen wie Leber und Lunge machen den Prostatakrebs unheilbar


Desweiteren habe ich die Informartion bekommen, dass der Tumor eine Beule besitzt also nicht in der Standart Form ist. Wäre das ein Zeichen für "streuen" oder ist das so, dass es vorkommen kann und nichts zu sagen hat?
(glaub, das mein Vater wegen dieser Information nochmals in die Röhre muss!)

Mit "Beule" meinen Sie bestimmt einen positiven Tastbefund. Das deutet zwar auf eine fortgeschrittenen Prostatakrebs hin, ist aber nur ein Alarmzeichen.


Diese Fragen konnte ich aus den gegeben Links nicht beantworten, jedoch danke ich Ihnen sehr für diese Links, denn einen kleinen Lichtblick habe ich schon dadurch!

Einen angenehmen Tag noch und DANKE

Hallo Ted,

ich habe meine Antworten direkt in Ihre Fragen hineingeschrieben. Machen Sie sich aber bitte nicht verrückt, sondern besorgen Sie sich präzise Angaben zum Stadium Ihres Vaters.

Alles andere ist nur ein Herumstochern im Nebel. Auf jeden Fall müssen Sie unter Umständen auf Grund des hohen PSA-Wertes und des positiven Tastbefundes auf alles gefasst sein. Im Patientenratgeber I haben Sie bestimmt gelesen, dass ein PSA-Wert > 20 mg/ als "hohes Risiko" eingestuft wird. (Seite 22).

Gruß

Hansjörg Burger

Geändert von Hansjörg Burger (04.09.2010 um 14:38 Uhr)
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  #5  
Alt 04.09.2010, 16:24
Ted22 Ted22 ist offline
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Standard AW: Offene Fragen....Vater 50 PSA-Wert 39...Bitte um Ratschlag!

Ich danke ihnen und werde mich laufe der nächsten Woche melden, wie es weiter geht!

Schönes Wochenende und Danke
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  #6  
Alt 07.09.2010, 17:59
Ted22 Ted22 ist offline
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Standard AW: Offene Fragen....Vater 50 PSA-Wert 39...Bitte um Ratschlag!

Grüße,
Also heutige Diagnose hat ergeben, dass der Tumor sehr bößartig ist (Punktierung) und es wäre ein "Wunder", wenn er nicht gestreut hätte! (meinte der Facharzt)

An der Blase wurde nichts festgestellt! (inneren)
Er muss jetzt am Donnerstag noch einmal in die "Röhre" (Feindarstelltung), da sie am Anfang nichts gefunden haben, am Beckenknochen bzw. Lunge!

Der Facharzt meinte noch zu ihm er solle schon überlegen, sich die Rente auszahlen zu lassen...

Was meint ihr dazu? Ist es heutzutage noch tödlich, obwohl er nicht (eig.) auf den Knochen gestrahlt hat, wenn allg. 3% der Fälle sterben, muss mein Vater doch nicht davon betroffen sein oder? (Arzt meinte selbst so kann man noch über 20 Jahre leben muss aber nicht)

Das stand auf dem Überweisungsschein: "Erbitte PET-CT, PSA >40: Skelettszintigraphisch und im CT Vd.a. beginnende Metastasierung: Erbitte PET CT zur Ausbreitungsdiagnostik"

Das wäre dann am Donnerstag! Was hat das zu sagen? Wie stehen noch die Chancen eurer Meinung nach?

Bitte um Hilfe!
Danke
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  #7  
Alt 08.09.2010, 08:14
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Offene Fragen....Vater 50 PSA-Wert 39...Bitte um Ratschlag!

Hallo Ted,

das sind leider immer noch keine präzisen Angaben.

Wie war der Gleason Score oder GL aus der Biopsie?
Wieviel Stanzen sind genommen worden, wieviel waren befallen?
Wieviel Tumoranteil hatten die befallenen Stanzen?

Der PSA-Wert von 39 deutet auf ein hohes Risiko hin.

Gruß

Hansjörg Burger
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  #8  
Alt 09.09.2010, 08:38
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Standard AW: Offene Fragen....Vater 50 PSA-Wert 39...Bitte um Ratschlag!

Hallo Ted,

Du wirst leider etwas Geduld brauchen, die weiteren Behandlungsmöglichkeiten hängen ja von den durchzuführenden Untersuchungen ab. Und am Anfang wird halt erstmal der ganze Körper untersucht. Der Überweisungschein sagt genau das: Verdacht auf Metastasierung, bitte die Untersuchungsmethode PET-CT anwenden. Die Knochenszintigrafie (auch eine Untersuchungsmethode) hat wahrscheinlich dunkle Flecken am Skelett gezeigt, das ist dann leider ein Verdacht auf Knochenmetastasen. Das PET-CT ist ein verfahren, bei dem man nicht nur eine "3D-Darstellung" des Körperinneren hat, sondern auch noch Hinweise auf die Art der Zellen bekommt. Das hilft zur Unterscheidung, ob es sich z. B. bei einer Knocghenveränderung umd die Metastase oder auch nur eine Entzündung oder altersbedingte Knochenveränderung handelt. Ein Verdacht auf Metastasierung heißt bis zum Befund jedoch erstmal nichts. Selbst wenn ein Prostatakrebs gestreut hat, und dadurch nicht mehr heilbar ist, ist er dennoch meist behandelbar. Die moderne Krebsmedizin hat hier noch viele Waffen zur Verfügung, Hormontherapien, Strahlen etc. Ist alles nicht schön, bedeutet aber meist noch viele tolle Jahre. Habe in meiner Krebsreha viele wieder fitte Prostatakrebs-Rekonvaleszenten erlebt...
Übrigens stirbt man an einem Prostatakarzinom nicht einfach so. Gefährlich ist es dann, wenn Metastasen lebenswichtige Organe in ihrer Funktion behindern. Und das passiert nicht von jetzt auf Gleich, selbst aggressiver Prostatakrebs wächst meines Wissens über Monate und Jahre.
Ich wünsche Euch erstmal viel Kraft!
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  #9  
Alt 28.09.2010, 19:33
Ted22 Ted22 ist offline
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Standard AW: Offene Fragen....Vater 50 PSA-Wert 39...Bitte um Ratschlag!

Guten Abend ich wollte mich bloß melden, dass ich noch da bin...
Daten und Fakten kommen!

Bis die Tage und ein angenehmes Leben
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