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Alt 11.08.2010, 12:48
Siebenschlaefer Siebenschlaefer ist offline
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Registriert seit: 11.08.2010
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Beitrag Für immer alleine

Ich bin wie gelähmt, ich kann es nicht glauben, wahrhaben, dass Du nicht mehr bei mir bist!

So fängt mein Abschiedsbrief an meine über alles geliebte Mami an, den ich am Tage ihrer Beerdigung am 03.08.2010 in ihren Sarg gelegt habe!

Meine Mami (67) ist am 24.07.2010 in meinen Armen gestorben. Sie wurde erstmals am 07.07.1997 an Brustkrebs operiert, nach Bestrahlung und Chemotherapie galt sie nach fünf Jahren als geheilt. Im Sep. 2008 klagte sie über starke Schmerzen in der linken Wade. Die Ärzte fanden nichts, sagten ihr, sie bilde sich die Schmerzen ein! Ein Vierteljahr später, Mitte Januar 2008, stellten sie bei ihr Knochenkrebs fest, in dem Ausmaße, dass der Krebs schon mehrere Lendenwirbel zerfressen hatte und ihr eine Querschnittslähmung bei der kleinsten unüberlegten Bewegung drohte! Sie würde sofort ins Krankenhaus eingewiesen und am 24.01.2008 operiert. Nach weitgehender Entfernung des Krebsgewebes wurde ihre Lendenwirbelsäule mit Stangen und Schrauben fixiert bzw. stabilisiert! Es folge erneut Bestahlung und Chemotherapie. Ein halbes Jahr später stellten die Ärzte auch Metastasen in der Lunge fest! Sie ging weiter wöchentlich zur Chemo. Als Nebenwirkung der Chemo und Bestrahlung bildete sich seit Ostern dieses Jahres ein Apzess am Kiefernknochen, der am 07.07.2010 operativ entfernt wurde! Ein anschließendes MRT diagnostizierte drei Gehintumore; einer im Kleinhirn, zwei oder mehrere weitere im Großhirn! Sie wurde aufgrund der Größe des Kleinhirntumors sofort am 15.07.2010 operiert, weil eine Erstickung drohte! Unmittelbar nach der OP besuchte ich sie im Aufwachraum und saß an ihren Bett. Der Blutdruck war viel zu hoch, der ITS-Pfleger telef. ständig mit einem Arzt, was er gehen den hohen Blutdruck (238) machen solle. Erst als nichts half und ihre Atnung flacher wurde, kamen zwei Ärzte angerannt! Sie wurde künstlich beamtmet und man machte erneut ein CT, um eine Nachblutung auszuschließen! Das schlimmste trat ein, sie misten sie erneut wegen Gehirnblutung operieren! Um 22:00 Uhr kam sie dann nach der OP auf die ITS und wurde dort in ein küstliches Koma gelegt, um Bewegungen und Hustenreflexe zu vermeiden! Am nächsten morgen, ich hatte im Krankenhaus übernachtet, sagte mir der Chefarzt (Neutochirurg), dass meine Mami Hirntod sei und ich mich damit abfinden muß, dass sie nie wieder aufwacht! Sie wird nur noch durch die Geräte am Leben erhalten! Die Nachblutung im Kleinhirn hat einen großeb Druck erzeugt und den Hirnstamm irreparabel geschädigt bzw. zerstört! Für mich brach eine Welt zusammen, ich wollte und konnte es nicht glauben! Vor der OP fragte sie mich unter Tränen, was ist, wenn ich nicht wieder aufwache und ich solle beten! Meine Antwort war: "Wenn es einen Gott gebe, dann wärst du jetzt nicht hier!"

Ich saß in der Filgezeit 9 Tage an ihrem Bett, redete mit ihr, dich sie reagierte überhaupt nicht! Aufgrund einer Patientenverfügung sollte ich entscheiden, was sie gewollt hätte! Ich entschloss mich, ihrem Leiden und Dahinvegetieren ein Ende zu setzen, weil sie in ein Hospiz verlegt werden sollte! Zwei Tage vor dem vermeindlichen Abschalten aller Geräte, ist sie in meinen Armen an Herz- und Kreislaufversagen gestorben! Sie hat mir die Entscheidung abgenommen und ist von sich aus für immer von mir gegangen!

Am Todestag erhielt ich am Abend einen Anruf von der Kripo, meine Mami sei beschlagnahmt worden und die Staatsanwaltschaft würde jetzt wegen Verdachts eines ärztlichen Kunstfehlers ermitteln! Hierzu sollte sie obduktiert werden, was ich mit Hilfe eines Anwalts von ihr abwenden konnte! Ich suchte die zuständige Staatsanwältun auf und flehte sie an, meine Mami nicht zu öffnen; hierbei nahm ich die Ärzte in Schutz!

Selbst wenn die OP gut verlaufen wäre und es keine Komplikationen gegeben hätte, gaben ihr die Ärzte keine groden Uberlebenschancen, vielleicht noch drei Monate, bestenfalls noch bis Weihnachten!

Ich wußte, wie krank meine Mami war, habe aber nie im leben damit gerechnet, dass sie mich jetzt schon allein lassen würde! Sie hat sich so sehr gewünscht, noch Omi zu werden, ich konnte ihr leider diesen Herzenswunsch nicht mehr erfüllen! Jetzt gehe ich jeden Tag ab ihr Grab, die Beerdigung ist eine Woche her, und ich kann es immernoch nicht begreifen, dass sie nie wieder zurück kommt, das sie nie wieder mit mir sprechen wird, ich sie nicht mehr in den Arm nehmen kann - es ist so schrecklich und ich habe Angst, daran kaputt zu gehen- sie fehlt mir so sehr!

Ich bin jetzt Vollweise, meine Vater starb an einem Gehirntumor, als ich neun Jahre alt war; ich besuche jetzt meine ganze Familie auf dem Friedhof, auch meine Omi und meine Tante, die Zeritmuttet meiner Mami!

Ich bin z.Zt. krank geschrieben und überlege, ob ich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen soll!? In anderen berichten steht, dass es, um so mehr Zeit vergeht, der Schmerz und die Trauer größer wird! Ich komme einfach nicht über den Groden Verlust hinweg! Sie war nicht nur meine Mami, sondern auch Schwester und Freundin!

Kann mir bitte jemand seine Erfahrungen schildern und mir sagen, wie ich mit diesem Schmerz fertigwerden kann!?

Lieben Dank,

Katrin
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  #2  
Alt 29.09.2010, 10:35
Hope10 Hope10 ist offline
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Standard AW: Für immer alleine

Hallo liebe Katrin!
Ich bin ganz neu hier und habe zufällig deine Zeilen gelesen.Die Trauer die du jetzt verspürst ist ganz normal und die solltest du auch ausleben. Nimm dir alle Hilfe die es gibt, z.B. durch Freunde und hol dir auch Hilfe bei einem Psychologen! Heul jedem die Ohren voll, ob er es wissen will oder nicht! Du hast alles Recht dieser Erde traurig und auch wütend zu sein!Es ist ganz wichtig das du deine Gefühle zuläßt und auslebst. Nach einer gewissen Zeit wird der Schmerz nachlassen und dann wirst du in der Lage sein, an die schönen Zeiten mit deiner Mama zu denken, die du mit ihr erlebt hast. Denke auch immer daran, das sie sich für dich eine schöne Zukunft gewünscht hat und das du ein eigenes schönes Leben führen sollst!Sprich in Gedanken mit ihr und versuche immer mehr auch ein bißchen an dich zu denken und wie du dir deine Zukunft gestalten willst!Eines Tages (die Zeit wie lange das dauert können wir nicht beeinflussen) wirst du an sie denken und ihr in Gedanken erzählen das es dir gut geht, du vielleicht selbst Kinder hast, und sie wird sich für dich freuen!Denn das ist es was sich eine Mama für ihr Kind wünscht!(bin selbst 2 Fache Mama) Das hört sich vielleicht etwas komisch an, aber ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit dem Thema Wiedergeburt und Leben nach dem Tod, deshalb bin ich überzeugt das sie dich von der "anderen Seite" "beobachtet" und sie sich nicht's sehnlicher wünscht als das du glücklich wirst!
Mit ganz lieben Grüßen Erika!
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  #3  
Alt 29.09.2010, 10:53
Benutzerbild von Levira
Levira Levira ist offline
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Registriert seit: 13.01.2009
Beiträge: 206
Standard AW: Für immer alleine

Liebe Katrin

Schade, dass Dein Beitrag irgendwie untergegangen ist und sich niemand bei Dir hier gemeldet hat.
Zum Glück hat Erika Deine Zeilen gelesen und Dir heute geantwortet.

Ich kann mich dem anschliessen, was sie Dir schreibt.
Nimm alle erdenkliche Hilfe und Begleitung in Anspruch.
Trauer muss gelebt werden, damit sie irgendwann akzeptiert werden kann. Sie gehört zu uns, zu unserer Biografie.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung, habe ich doch zwei Schwestern und meine Eltern schon verloren.
Ohne Hilfe wäre ich nie und nimmer da, wo ich jetzt stehe.
Ich bin nach wie vor traurig, dass sie nicht mehr hier sind, doch ich bin auch froh, ein Teil dieser Familie gewesen zu sein.
Die Trauer bekommt mit der Zeit eine andere Dimension.

Ich wünsche Dir für die kommende Zeit viel Kraft, aber auch Lebensfreude.
Melde Dich bitte wieder.

Liebe Grüsse
Levira
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  #4  
Alt 29.09.2010, 19:10
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Ort: Lüneburg
Beiträge: 919
Standard AW: Für immer alleine

Oje, schlimm ... Hatte Deinen Beitrag auch nicht gesehen - entschuldige!

Möchte mich meinen Vorschreibern anschließen
und schicke Dir ganz viele liebe Gedanken.

Hast Du inzwischen schon Hilfe gefunden?

*sich schämende Grüße*

Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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