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  #91  
Alt 23.09.2002, 15:04
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Standard es tut so weh

hallo karin,

ja wenn es so sein sollte, habe ich mir wohl ein gemischtes leben ausgesucht, mit höhen und tiefen, die ich überwinden lernen muss.aber...
sollte es ein test, eine vorbereitung auf das kommende sein... sind wir dann wirklich schon soweit, ist schon eine etwas eigenartige vorstellung darüber nachzudenken.wer entscheidet ob wir dann soweit sind, wir selber???
oder die anderen, die, die wir nicht sehen?

danke für dein buchtipp, bin dafür sehr aufgeschlossen.besorge ich mir doch im moment selber nur diese art von literatur.
sie hilft weiter sein bewusstsein besser kennenzulernen und viele sachen auch verstehen, wenn auch nicht alle.aber man kann drüber nachdenken.

ja diesen bericht habe ich gelesen.

bei meiner mutter zu hause, an dem platz wo mein vater immer gesessen hat, stehen jeden tag frische blumen, ein bild von ihm.am wochenende erzählte ich ihr von der kerze, das die verstorbenen sehr froh über das licht sind, welches wir ihnen bereitstellen.nun brennt dort auch täglich auch noch ein licht.ich bin froh dass ich ihr mit diesen kleinen sachen etwas weiterhelfen kann.es beruhigt sie dann auch immer.sie ist ja nun den ganzen tag in dem haus alleine.es ist nicht leicht für sie.

ja liebe karin wir sind sehr verletzbar in dieser zeit, es ist selbstverständlich dass wir auch nicht immer so umgänglich zu unseren mitmenschen in dieser schweren phase sind.
es muss irgendwas raus, so habe ich den eindruck, es staut sich was an, ist es zuviel, platzen wir eben auch mal.
es wird viel verständnis von unseren freunden und bekannten für uns nötig sein.
wenn ich mit meinem vater rede, ihm die ganzen ereignisse des tages oder auch meine probleme erzähle, gehts mir hinterher auch etwas besser.es erleichtert mich.

sie sind noch da....


einen schönen abend noch für dich
viele grüße gela
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  #92  
Alt 23.09.2002, 21:08
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Standard es tut so weh

Hallo! Ich habe heute zum ersten Mal die Kraft gefunden, hier ins Forum zu schreiben, obwohl ich schon länger "Mitleser" bin. Seit Mai d. J. habe ich alles gelesen, was ich über Lungenkrebs kriegen konnte; das Lungenkrebsforum war mir da sehr hilfreich.

Jetzt will ich erstmal meine Vorgeschichte aufschreiben:

Mein Papa hatte ein nicht-kleinzelliges BC 9 cm Raumforderung ohne Metastasenbildung. Der Tumor war inoperabel, weil zu groß und zu nah am Herzen. Nach den ganzen Untersuchungen kam man dann zu dem Entschluss, ihn zu bestrahlen. 60 sollten es werden. Während dieser Bestrahlungen wurde er immer schwächer, müder und magerte um 40 kg ab, obwohl wir alles versuchten, um ihn aufzupäppeln (Fortimel, selbstgekochte hochkalorische Nahrung etc.).
Nach 30 Bestrahlungen kam dann die Kontroll-CT. Der Prof sagte uns, der Tumor sei zerfallen und müsse jetzt nur noch vom Körper "ausgeschieden" werden. Die Schwäche, Übelkeit etc. kämen davon. Er müsse nur viel essen, sich bewegen und seine Muskeln wieder aufbauen. Zu diesem Zeitpunkt konnte mein Papa vor Schwäche nur noch mühsam auf Krücken gehen. Die Bestrahlungen wurden ab gebrochen.
Von da an ging es jeden Tag bergab. Er magerte immer mehr ab, erbrach riesige Mengen von zähem Schleim, konnte nur noch flüstern und schließlich nicht mehr essen und trinken.
Er lag nur noch auf seiner geliebten Couch und döste vor sich hin. Schmerzen hatte er keine. Er war auch immer zufrieden, dass wir alle da waren und uns um ihn kümmerten; beschwerte sich nie, jammerte nicht oder so.
Zum Schluß war es dann so schlimm, dass wir ihn kaum noch in den inzwischen besorgten Rollstuhl oder ins Bett schaffen konnten.
Wir wollten vermeiden, dass er ins Krankenhaus muss, wollten ihn daheim pflegen. Aber nachdem er 5 Tage keine Flüssigkeit mehr zu sich genommen hatte, mussten wir ihn schweren Herzens ins Krankenhaus bringen, wo er Infusionen und Blut bekam. Die Blutwerte waren extrem schlecht, Kalzium zu hoch, Kalium zu niedrig. Ich weiss nicht genau, könnte das von der Leber gekommen sein?
Nach der Einlieferung ins KKH sprachen wir dann wieder mit dem Prof. Er teilte uns mit, dass der ganze Körper von Metastasen befallen sei. Er habe dies beim CT gesehen und deshalb die Bestrahlungen abgebrochen.
Allerdings hatte er meinem Papa und auch uns nichts gesagt. Wir hatten immer guten Kontakt zu den Ärzten. Ich verstehe das nicht!

Im KKH ging es meinem Papa dann auch etwas besser, so dass wir die Hoffnung hatten, ihn mit nach Hause nehmen zu können.

Eines werde ich nie vergessen: Er, der daheim körperlich so schwach war, dass er nicht alleine sitzen konnte, setzte sich am 3. Tag alleine auf, verlangte nach einem Rollstuhl und wollte auf den Balkon geschoben werden. Er wollte unbedingt eine Zigarette rauchen. Alle waren dagegen, großes Trara usw. Ich habe dann auf dem Balkon eine Zigarete angesteckt und habe ihn sie rauchen lassen (heimlich wegen der Ärzte). Es war seine und meine letzte in diesem Leben. Ich bin froh, dass ich ihm diesen Wunsch noch erfüllt habe, obwohl ich mir das Gemecker von allen Seiten anhören musste von wegen Lungenkrebs und Rauchen.
Wir waren jeden Tag mehrmals für Stunden bei ihm und es hat ihm gutgetan zu spüren, dass wir alle da sind. Er war ganz ruhig und entspannt. Wir haben nur darauf hingelebt, ihm Mut und Kraft zu geben und ihn wieder mit nach Hause zu nehmen, und sei es nur für ein paar Tage...
Das hat dann leider nicht mehr geklappt. Er bekam eine schlimme Lungenentzündung mit hohem Fieber.
2Tage später ist er ganz friedlich eingeschlafen.Er hatte bis dahin keine Schmerzmittel gebraucht.
Ich hatte immer grosse Angst vor den Schmerzen, die er kriegen könnte, oder vor dem Erstickungstod. In den letzten Tagen habe ich nur noch gebetet: Lieber Gott, wenn Du ihn nicht mehr heilen kannst, lass ihn bitte einfach einschlafen!" Ich glaube, er hat viel Glück gehabt, weil ihm einiges erspart blieb.
Jetzt ist natürlich ein grosses Loch da. Er fehlt mir jede Minute, egal was ich mache. Alles erinnert mich an ihn.
Aber ich kann nicht mehr weinen. Vielleicht, weil ich froh bin, dass ihm jetzt nichts mehr passieren kann.
Aber es tut so verdammt weh!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Jetzt ist es doch ganz schön lang geworden, aber ich musste mir das alles mal von der Seele schreiben, zuhaus muss ich immer so stark sein und alles auffangen.
Liebe Grüße
Lena
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  #93  
Alt 23.09.2002, 21:53
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liebe lena, sei herzlich willkommen.

mein mitgefühl gilt dir von ganzem herzen.

machen wir doch alle die selben schlimmen erfahrungen durch.

weißt du was ich auch nicht verstehe, mein papa hatte auch lungenkrebs, diagnose im jahr 96, er hat aber keine bestrahlung oder chemo mehr bekommen, er hat nur noch gewartet.
komisch ist, dass auch er bis zum schluss nicht diese schmerzen hatte.er bekam zwar schlecht luft und wurde auch dünner.aber er lebte damit.bis zu diesem dienstag, meine mama fand ihn im bett, er konnte nicht mehr sprechen, der geholte notarzt vermutete ein schlaganfall.im krankenhaus wurde er untersucht, es stellte sich dort heraus dass er einen riesigen tumor hatte.er war bis dahin nicht mehr beim arzt.oder im krankenhaus.
man hat ihm nichts weiter gegeben, da er wohl auch keine großen schmerzen hatte.er schlief den nächsten tag ganz friedlich für immer ein.

leider konnte ich nicht dabei sein.
mein bruder, er hat asthma und vor zwei jahren aufgehört zu rauchen, sagte mir,dass mein papa am dienstag nach den ganzen untersuchungen noch gestanden hat, er sagte , jetzt könnte ich eine rauchen, mein bruder lehnte natürlich strikt ab.
ich denke da oft drüber nach, wäre ich bei meinem papa gewesen, ich hätte ihm diesen, seinen letzten wunsch erfüllt und gemeinsam mit ihm eine zigarette geraucht.
ich schreibe dir das nur weil mich das gelesene gerade so bewegt hat, es gleichte sich so.
ach wie froh wäre ich gewesen, ihm diesen wunsch erfüllt haben zu können.aber leider war es mir nicht vergönnt.

mein vater hatte wohl auch ganz viel glück die ganzen jahre über.er hat sich mal mehr mal weniger mit krankheiten geplagt.schlimm war seine luftnot.
aber letztendlich ist er so friedlich eingeschlafen, dass ich froh bin, dass er nicht so leiden musste.

ja es tut wirklich so verdammt weh.ein teil von uns ist gegangen.
die zeit wird diese wunden nicht heilen, sie wird sie nur lindern können.

in diesem sinne wünsche ich dir alles gute und stärke für die zukunft

gela
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  #94  
Alt 24.09.2002, 11:19
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Hallo gela!

wer entscheidet ob wir dann soweit sind, wir selber???
Keine Ahnung, ob wir (unsere Seele), Gott oder wer auch immer.
Es ist halt nun mal so, daß man nichts nachweisen kann und auch keine Antworten findet, wenn diese nicht in irgendwelchen Büchern stehen. Aber woher wissen die es den, die die Bücher geschrieben haben?
Das ganze hat einen dünnen Boden. Die meisten glauben an den endgültigen Tod, weil es eben keine Beweise für das Hinterher gibt. Aber wieso sollte es das nicht geben? Wie wollen wir wirklich wissen, daß DAS Leben JETZT unsere einzige Existenz ist?
Niemand kann weder das eine noch das andere beweisen und jeder soll für sich entscheiden was er meint.
Ich will hier niemanden überzeugen, daß es da noch was gibt und daß unsere Lieben immer noch da sind, ich versuche nur denjenigen, die Interesse daran haben, das mitzuteilen, was ich erfahren und gelesen habe.
Vielleicht hilft es dem einen oder anderen genauso wie mir.

Ich habe vorhin ein interessantes Gespräch geführt mit einem Bankangestellten, den ich bzgl. der Hyphotek des Elternhauses angerufen habe.
Er fragte vorsichtig nach wegen meinem Vater, wieso er verstarb und wie ich damit fertig werde usw. Er meinte, er hatte 3 Jahre auch einen ziemlichen Durchhänger (wieso, weiß ich nicht) und folgendes Buch hätte ihm sehr weitergeholfen, er empfiehlt es mir wärmstens:

WU WEI
Lebenskunst des Tao von Theo Fischer

Er meinte, man selbst kann sich nur helfen, niemand anders kann es. Man ist die Energie.
Habe meine Mutter angerufen, wenn die in die Stadt geht, soll sie es besorgen.

Sonst hat sich meine Stimmung seit gestern abend etwas geändert. Meine Dauertraurigkeit ist weg, von jetzt auf nachher war ich einfach positiv gelaunt, kam heim, hab meinen Vater auf dem Bild angelächelt, ihm Hallo gesagt, ohne diesen Stich zu verspüren.
Das Bild kam mir auf einmal ganz anders vor, so als würde er leicht zurücklächeln, daß war jedesmal so, wenn ich es anschaute.
Wieso dieser Stimmungsschwank auf einmal kam, weiß ich nicht, ich weiß nicht, wie lange er anhält, aber ich fühle mich heute irgendwie wieder lebendig.

Ich wünschte, ich könnte Euch was davon abgeben.


Hallo lena!
Es tut mir sehr leid für Deinen Vater, daß auch er den Kampf nicht gewonnen hat.
Ich schreibe hier ein paar Zeilen, die ich bereits in einem anderen Forum schon hinterlassen habe, aber die für mich sehr bedeutungsvoll sind:

Die Menschen, die wir lieben,
sterben nie,
den sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen!!


Liebe Grüße an alle
Karin
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  #95  
Alt 24.09.2002, 14:51
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hallo karin,
zu allererst, ich glaube auch nicht an den endgültigen tod.
gerade deswegen, weil dieser noch nicht erforscht wurde.

es muss aber nach meiner meinung auch nicht immer für alles eine begründung geben.die meisten menschen glauben ja nur, wenn sie eine begründete tatsache für bewiesen erhalten.
warum? kann es nicht dinge geben, die einfach so sind.
müssen wir immer alles verstehen?
ich habe da auch mal drüber nachgedacht, es kann schon sein, dass dieser teil, dieser kleine teil unseres erdenlebens, nur ein minimum unserer existens ist.

warum sollte es nicht so sein.nur weil es immer heißt, geburt, leben, tod?

ich freue mich dass du wieder glücklicher bist.
dein bankangestellter muss ein sehr einfühlsamer mensch sein.nicht jeder traut sich, einen trauernden nach dem warum und wie zu fragen.
die meisten schweigen einfach, weil sie mit den gefühlen nichts anfangen können.

es wird immer wieder ein auf und ein ab der gefühle bei uns geben.
es wird wohl ein langer prozess werden.

ich wünsche dir noch einen schönen tag
viele grüße gela
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  #96  
Alt 24.09.2002, 19:55
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Hallo Ihr!
Ich habe ein paar mal im Forum für Bauchspeicheldrüsenkrebs geschrieben,meist habe ich allerdings nur mitgelesen... Seit April hat sich alles komplett verändert, bei meiner Ma wurde Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt,nicht mehr therapierbar, seit Juli ging es rapide schlechter, nur noch bergab.. Sie hat so sehr gelitten, trotz Morphium so unendliche Schmerzen, die Tage von Do bis So waren so schlimm, sie war nicht mehr bei Bewußtsein, aber sie hat immer so sehr geschrien" Aua, aua hilft mir doch"... Es tat mir in der Seele weh. Sonntag morgen ist meien Ma nach diesem 3 tägigem Kampf friedlich eingeschlafen. Ich bin erleichtert, dass sie nicht mehr leiden muß, bin sicher es geht ihr nun besser! Aber diese Leere und dieser Schmerz zerreisen mich! Sie fehlt mir so unglaublich und ich könnte immer weinen! Ich habe so Angst vor der nächsten zeit, vor der Zeit ohne sie! Am Donnerstag ist schon die Beerdigung und davor habe ich auch so Angst, vor diesem Tag!
Ich wünsche Euch allen auch ganz viel Kraft!
Ina
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  #97  
Alt 25.09.2002, 06:19
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Liebe Afra,

seit Wochen schon lese ich nur noch ab und zu Beiträge hier, schreibe aber fast nicht mehr. Jetzt habe ich deinen letzten Beitrag gelesen und fühle mich seit langem mal wieder angesprochen.
Du schreibst, dass deine Gefühle anders sind als die der meisten, die sich hier äußern. Du fragst, ob es niemanden gibt, dem es ähnlich ergeht. Ja, bei mir ist es auch so. Auch ich bin unendlich traurig darüber, dass ich meinen Vater verloren habe. Aber auch ich bin nicht verzweifelt. Zum einen liegt das sicherlich daran, dass mein Vater das nicht gewollt hätte und es auch gar nicht zu meiner Lebenseinstellung passt, zum anderen habe ich in meinem letzten Urlaub eine Erfahrung gemacht, die mich so sehr beruhigt hat, dass ich jetzt gelassen in die Zukunft schauen kann. Ich werde dir ein anderes Mal davon erzählen, wenn du es wissen möchtest. Leider habe ich gerade nicht sehr viel Zeit, weil ich zur Arbeit muss. Es wäre aber schön, wenn du dich einmal bei mir melden würdest. Bis dann. Anja
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  #98  
Alt 25.09.2002, 09:13
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Liebe Ina,

ich kann mich noch gut erinnern wie es bei mir war. Es war ähnlich wie bei dir. Meine Mutter hatte 2 Wochen gekämpft.
Und ich hatte auch so Angst vor der Beerdigung. Es war meine erste, die ich so richtig wahrgenommen habe.
Ich drücke dir die Daumen das du viel Kraft hast und bekommst.

Liebe Grüße von Tina
P.S. Ich drücke dir die Daumen am Donnerstag das du den Tag einigermaßen gut verbringst.
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  #99  
Alt 25.09.2002, 10:04
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liebe ina,

ich hatte auch schreckliche angst vor der beerdigung meines vaters, es war auch meine erste beerdigung die ich durchlebt habe.

aber es war ganz komisch, die ganze feier lief einfach so an mir vorbei, als ob ich gar nicht zur beerdigung meines vaters war.ich habe zwar bitterliche tränen geweint aber es lief alles ab wie ein film.ich weiß nicht wie ich dir das erklären kann, ich stand einfach neben mir und war gar nicht da.
erst im nachhinein wurde mir die ganze sache bewusst und ich kam zum nachdenken.
es tat sich ein riesen loch auf und der schmerz kam in großen schritten.

die ganze organisation der beerdigung, der stress, lässt einen erstmal nicht viel zum nachdenken kommen.erst wenn du wieder etwas zur ruhe gekommen bist dann kommt auch die große leere.
so war es jedenfalls bei mir.
aber wir müssen immer dran denken,

was man in seinem herzen trägt, kann einen der tod nicht nehmen.

ich wünsche dir und deinen lieben ganz viel kraft und zusammenhalt

viele liebe grüße gela
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  #100  
Alt 25.09.2002, 11:04
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Liebe Ina,
mein tiefes Mitgefühl.

Deine Ma muss nun zumindest nicht mehr leiden...
hat keine Schmerzen mehr.

Ja - ich kenne das Gefühl. Ich hatte sehr große Angst vor der Beisetzung meiner Schwester.
Das schlimme daran war vor allem, dass es sich über 5 Wochen hinzog. Es war eine schlimme Zeit.
Die Beisetzung war dann eine Erlösung für die ganze Familie.
Es war zwar alles sehr traurig - aber irgendwie trotzdem sehr schön.

Danach die Zeit war wesentlich schlimmer.
Vorher waren wir eingespannt mit organisatorischen Dingen, Wohnungsauflösung, Erbschaftsklärungen etc.
Wir sind wie in ein Loch gefallen...

Es liest sich jetzt sicherlich sehr blöd, aber achte ein bisschen auf dein Immunsystem - versuche es jetzt schon langsam aber sicher zu stärken (LC1-Produkte, Magnesium und Vitamin C).
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass es passieren kann, dass das Immunsystem anfängt zu spinnen...
Lt. meinem Prof. eine normale Reaktion des Körpers.
Wenn man es weiss, kann man vorbauen und gezielt was tun.

Für diese schwere Zeit wünsche ich dir und deiner ganzen Familie Mut und Kraft. Gemeinsam seid ihr stark!

Viele liebe Grüße
Lisa, die Robbe
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  #101  
Alt 28.09.2002, 21:09
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hallo karin,

ich habe eine bitte an dich.
kannst du mir den namen des autors schreiben "trost aus dem jenseits"

und hast du vielleicht noch andere bücher zu empfehlen, die " über ein leben nach dem tod handeln ? würde mich über eine antwort sehr freuen.

viele grüße gela
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  #102  
Alt 30.09.2002, 09:48
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Hallo gela!

Ich hab das besagte Buch am Samstag fertig gelesen, war wirklich sehr interessant.
Das Buch wurde geschrieben von von Bill und Judy Guggenheim.
Sie haben das Buch unterteilt in verschiedene Begegnungen z.B.
-durch richen
-durch sehen
-durch fühlen
-hören
-träumen

Zu jedem Kapitel werden dann Beispiele anhand von kurzen Berichten von den Betroffenen, die die Begegnung hatten, abgegeben.
D.h. es wird nicht viel drum herum geredet und geschrieben, sondern es folgen wirklich "Tatsachen".

Ich möchte jedoch anmerken, daß ich das Buch wirklich gut fand, es weiterempfehle, aber meine Zweifel habe, ob die Berichte auch wirklich ALLE stimmen.
Immerhin wurde sie von wildfremden Menschen aus ganz Amerika erzählt, wer weiß, was der eine oder andere zusammengedichtet hat.
Aber die Anzahl der Berichte alleine in dem Buch zeigt mir, daß es ein DANACH gibt und diese Begenungen wirklich stattfinden können.
Ich wünsche mir nur so sehr, daß mein Vater uns ein Zeichen geben würde. Aber manchmal erscheinen sie erst nach Jahren.

Aber wie ich bereits sagte, will ich ja zu einem Medium, wenn etwas Zeit vergangen ist und er aus der Renigungsphase entlassen wurde.

Ansonsten kann ich Dir die Autorin Elisabeth Kübler-Ross empfehlen, sie ist die Nr.1 auf dem Gebiet Leben nach dem Tod. Allerding hat sie sich auf dem Gebiet Strebebettvisionen und klinisch tot spezialisiert, sie selbst wurde jedoch auch schon von einer Verstorenen kontaktiert und berichtet darüber.
Es gibt einige Bücher von Ihr.
Leider ist in unserer Bücherei wenig über das Thema zu finden, aber ich habe gute Erfahrungen gemacht mit Amazon -> gebrauchte Bücher, die sind billiger und innerhalb von 3 Tagen da.

Ich hoffe, Dir helfen die Bücher wie sie mir gehaolfen haben. Klar, sie nehmen nicht den Schmerz, aber es ist ein Trost, daß nach dem Tod nicht alles vorbei ist.

Kennt jemand von Euch eigentlich das Lied von Xavier Naidoo: Ich wollte doch noch Abschied nehmen.
Er singt hier über seinen verstorbenen Bruder.
Mein Bruder hat mir am Samstag das Lied vorgespielt, seit dem geht es mir ziemlich dreckig, jedesmal, wenn es mir in den Sinn kommt, tut es so weh!

Liebe Grüße an alle
Karin
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  #103  
Alt 01.10.2002, 10:06
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hallo karin,

ich danke dir für deine liebe und ausführliche antwort.
ich werde mir das buch bei gelegenheit bestellen, danke auch für den tipp von amazon.de bei denen man diese bücher gebraucht kaufen kann.

von elisabeth kübler-ross habe ich schon ein buch gelesen, fand ich auch sehr interessant.aber es ist mir alles zu wenig.
ich glaube bei berichten von betroffenen kann man sich auch gut ein urteil bilden, was man glauben will und möchte.

ich kann eigentlich auch nur jedem empfehlen, der sich in trauer befindet und sich näher mit dieser materie befasssen will, sich bücher darüber zu besorgen, es ist wirklich ein kleiner trost für einen selber.

das lied von xavier naidoo habe ich mir gestern gleich von kasaa runtergeladen und angehört, es ist sehr ergreifend und traurig.aber haben sie es nicht ein wenig besser als wir, können sie doch ihren schmerz und ihre empfindungen der ganzen welt, durch ihre lieder mitteilen und so besser verarbeiten als wir.
so machte es z.b. ja auch campino von den toten hosen, er singt dort ein lied, welches an seine verstorbene mutter gerichtet ist, dieses lied geht mir auch immer sehr nah.muss dabei sehr oft weinen.

solltest du noch bücher entdecken, die von einem leben nach dem tod handeln, gib mir doch bitte bescheid.

ich danke dir und wünsche dir und allen anderen alles erdenklich gute
für die kommende zeit

viele grüße gela
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  #104  
Alt 01.10.2002, 10:45
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Hallo gela!

ich bin gerade erst ins Büro gekommen, war heute morgen noch beim Zahnarzt.
Auf dem Weg hierher habe ich die Toten Hosen gehört: Nur zu Besuch!!!
Habe dieses Lied letzte Woche entdeckt, es ist so schön, wenn er singt: Und ich rede mit Dir wie immer...
und es tut SOOO weh!
Habe meinen Bruder gebeten, es mir runterzuladen und auch das von Xavier, aber es ging nicht.
Er hat es x-mal probiert, bei 70% brach es immer ab. Wo genau hast Du es runtergeladen (genaue Adresse bitte)?
Seit dem Tod bis jetzt lief immer ein Lied in meinem Auto: If tomorrow never come von Ronan Keating, gelegentlich auch "Sieh mir noch einmal n die Augen, bevor Du gehst" auch vom Xavier.

Ich finde auch, daß es ein unheimlicher Trost ist, wenn man diese Bücher liest.
Übrigens hatte ich heute morgen ein komisches Erlebnis:
Ich ging auf den Balkon, eine rauchen und da saß auf dem Baum vor unserem Balkon ein schwarzer Vogel und hat mich beobachtet. Er saß so nah, mein erster Gedanke war: mein Vaterr
Dieser Vogel saß eine Weile da und hat mich einfach nur direkt angeschaut, es hat ihn nicht aussenrum interessiert, er saß nur da und starrte mich an!
Irgendwann bin ich rein und kurz drauf war er weg.
Weißte, was ist schon ein Vogel der Dich beobachtet, daß passiert x Menschen täglich, aber auf einmal reagiert man darauf ganz anders, ganz automatisch kommt die Frage: Ist das ein Zeichen??
Ich behaupte jetzt nicht, daß mir mein Vater erschienen ist, aber es bleibt im Hinterkopf mit 3 Fragezeichen.

Was ich auch gerne lese, sind Krebstagebücher von Betroffenen. Diese helfen mir auch irgendwie, man findet so viel parallelen, sieht, daß es anderen auch genauso schlecht geht. Alles was den Tod und Krebs betrifft, verfolgt mich, selbst heute suche ich im Internet noch nach Infos, ich kann einfach nicht abschließen.
Habe am We ein Buch einer Frau gelesen, die Brustkrebs hatte und überlebte, vorher habe ich eins über Bauchspeicheldrüsenkrebs gelesen (hatte mein Paps auch), der Mann starb. Seine Frau hat das letzte Jahr festgehalten.
Nun ist der Rennfahrer Armstrong dran, das Buch hatte sich mein Vater gewünscht, er hat es leider nie gelesen, weil er zu schwach war und dann kein Interesse mehr hatte.
Zunächst will ich aber das "Wu Wei" lesen, vielleicht hilft es mir wirklich, meine Gefühle, meinen Körper etwas unter Kontrolle zu bringen.
Ich werde Dir dann berichten, wie es war.

Gestern hatte mein Freund Geburtstag und meine Eltern wären 30 Jahre verheiratet gewesen!
Hatte etwas Schiß vor dem Tag, wegen dem 30 jährigen und auch vor der Feier. Mein Freund wollte unbedingt feiern, aber es wurde nur die Familie eingeladen.
Gegen den Erwartungen war es sehr nett, meiner Mutter hat es gut getan, sie war etwas abgelenkt und ich wußte, daß mein Dad auch dabei ist. Hab ihn danach gefragt, wie es ihm gefallen hat.
Meine Mum hat sich gestern 30 Rosen gekauft, sie sagte, sie hätte sie von meinem Vater bekommen ( er hat das immer gemacht), also hat sie den Job selbst übernommen. Ihre Schwägerin in Slowenien hat sie beauftragt, auch 30 Rosen zu kaufen und sie aufs Grab zu stellen.
Hätten sie das nicht gemeinsam feiern können?

Wie geht es Deiner Mutter? Wahrscheinlich unverändert, oder? Man muß bloß aufpassen, daß sie sich nicht verkriecht!
Meine Mutter will nirgends hin, es ist immer so eine Überwindung sich aufzuraffen, hinterher sieht sie immer ein, daß es ihr gut tat.
Leider können wir Ihnen den Schmerz und die Trauer nicht abnehmen, nur versuchen sie wenigstens zwischendurch auf andere Gedanken zu bringen und abzulenken.

In diesem Sinne wünsche Ich Dir einen schönen Tag und Kopf hoch!

Liebe Grüße
Karin
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  #105  
Alt 01.10.2002, 11:41
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hi karin,

oh je, da bekomme ich ja gleich zahnschmerzen, muss dieses jahr auch noch zum zahnarzt.

ja genau das lied meine ich," nur zu besuch" es ist sooo traurig.

ich weiß ja nicht was dein bruder für eine musiktauschbörse auf seinem rechner hat.
ich habe KaZaA Light (deutsch) da hat es ziemlich schnell geklappt.
er kannst es runterladen, geht einfach auf yahoo und gebt als suchbegriff
( musiktauschbörse)ein dann auf tauschbörse, dann hast du eine liste von verschiedenen anbietern diverser tauschbörsen, klickt einfach auf kazaa, dann habt ihr auch kazaa light, dann kann er es auf den rechner bringen.
so ich hoffe ich konnte dir damit helfen.

ich weiß wie du bei diesem vogel empfunden hast.ich dachte es geht nur mir so, jede kleine sache nimmt man war, ist sie für einen etwas eigenartig, kommt gleich der gedanke, ist das ein zeichen von meinem vater?man nimmt alles ganz anders in sich auf.
wir warten ja eigentlich auch auf ein zeichen, deswegen sehen wir vielleicht intensiver nach diesen dingen, die uns komisch vorkommen.

ja berichte mir bitte von deinem wu wei -buch.
im moment habe ich keine bücher die nach dem tod handeln, muss erst neu bestellen.aber mir geht es wie dir, ich kann nicht abschließen, lese gerade ein buch was auch meinem vater gehörte.NICHTS anderes könnte ich jetzt lesen.nur bücher die in zusammenhang mit ihm oder dem leben danach handeln.

ich möchte auch keine großen feiern, darf nicht daran denken, mein vater hätte im oktober geburtstag, mir graut so vor diesem tag.er wird so unendlich traurig.wie gerne hätte ich ihm was schönes geschenkt.statt dessen geht man mit einem strauß blumen zu seinem grab.der erste geburtstag von ihm, wo er nicht mehr da ist.
wie soll das gehen?ich will das nicht.

das ist sooo schlimm, ja sie hätten es gemeinsam feiern müssen, dieses 30jährige beisammen sein.ich kann mir gut vorstellen wie es deiner mutter dabei gegangen ist.sehe ich meine eigene doch so leiden.es ist so ungerecht!!!
leider bin ich am geburtstag meines vaters nicht bei ihr, so kann ich sie nicht erst ablenken oder trösten.sie wird sehr viel weinen, dass weiß ich.
man hat jeden tag angst um sie.
aber ich bin mir sicher, dein vater war an seinem 30jährigen hochzeitstag bei deiner mutter, glaubst du nicht auch?
genauso werde ich alles ganz intensiv an seinem geburtstag in mir aufnehmen, in der hoffnung irgendein zeichen von ihm zu erhalten.

ich wünsche dir einen schönen tag und viel energie für dich

viele grüße gela
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