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Alt 02.01.2013, 18:08
Peppi79 Peppi79 ist offline
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Ich bin Angehöriger.
Ich bin 33 Jahr jung und kam mit einem schweren Geburtsfehler zur Welt. Dadurch hatte ich viele OPs über mein gesamtes Leben zu ertragen.
Bei dieser kompletten Geschichte war meine Mutter stets bei mir. Wir haben, ein wohl schon zu inniges Verhältnis, obwohl ich im Moment drei Stunden entfernt eine Ausbildung für den gehobenen Dienst absolviere.

Meine Mutter rauchte schon immer und hatte schon immer Husten deshalb. Im März 2012 wurde der Husten jedoch heftiger. Leider ließ sich meine Mutter erst am 20.12. röntgen.
Dabei zeigte sich ein Tumor in der rechten Lungenhälfte. Wohl routinemäßig wurde auch ein CT gemacht.
Ich lass später dann den Arztbrief. Der Radiologe muss wohl routinemäßig gewissen Punkte abarbeiten.
Also: Kein Tumorwachstum in Knochen (Jedoch die Lungenwand erreicht); Keine Wucherungen in den oberen Bauchorganen, kein Nebennierenwachstum.
Er sagt der Tumor habe noch nicht gestreut, obwohl in dem Arztbrief ein Wort mit Lymph.... steht. später schreibt er auch von einem vergrößerten LK (Lymphknoten?)

Meine Mutter sagte mir es erst am 2.Weihnachtstag.

Mir war, als ob sie mir da sagt, dass sie in wenigen Wochen stirbt- zumindest habe ich das so aufgefasst. Ich habe zwei Nächte nicht geschlafen und Rotz und Wasser geheult wie nie zuvor in meinem Leben.
Sie sagte eben auch, dass der Radiologe sagte sie hätte nur noch drei Monate + zu leben. Ihr Hausarzt den sie seit sehr vielen Jahren kennt beruhigte sie und sagte er habe Patienten die damit leben würde und schickte sie zu einem Lungenfachmann. Dieser Lungenarzt sagte dann: das würde er operieren.
Das war wohl ao am 21.12.

Jedenfalls hat sie nun am 07.01. eine Gewebeentnahme, wobei festgestellt wird worum es sich handelt. Dann eine Woche später, wenn das Ergebnis vorliegt, wird entschieden ob operiert wird.

Nun ist es bei mir so, dass ich am 07.01. am Ausbildungsort sein muss, da ab 25.01. eine Woche lang Klausuren geschrieben werden. Es gäbe aber laut dem Schwerbehindertenbeauftragten auch die Möglichkeit, entweder die Klausuren wegen Krankheut ca. 6 Wochen später zu schreiben, oder sogar bis September, bei Bezahlung, Krank zu sein, wegen der psychischen Belastung, um dann mit dem nächsten Jahrgang diesen Lehrgang nachzuholen können.
Eine Krankmeldung über diese Dauer ist kein Problem da ich zu meinen 70% körperlicher Behinderung auch einen kleinen Anteil seelischer Behinderung habe.
Denn ich wollte hier viel lernen für die Klausuren- kam wie ein Muli bepackt mit Schulzeug. Seit ich davon weiß, dass meine Mutter einen ca. 5cm großen Tumor in der rechten Lunge trägt, geht nichts mehr-

Seither kann ich erst nach mehreren Bieren und Schlaftabletten überhaupt einschlafen. Vielleicht wäre das besser wenn ich wieder am Ausbildungsort weg, von meiner Mutter wäre? Aber evtl. genau das Gegenteil.

Mie dreht hier alles weg. Meine Schwester die weit weg wohnt sagte, ich müsse jetrzt stark sein für unsere Mutter- ich kann das aber nicht leisten. Ich schaue extrem traurig- bin fast aphatisch.

Ich habe Angst, dass meine Mutter stirbt. Wenn sie, so wie sie es auch will, noch fünf Jahre oder so leben könnte, wäre das klasse. Dann könnten wir uns alle langsam verabschieden, glaube ich.

Alle sagen ich soll die Prüfungen im Januar machen, aber ich habe versucht zu lernen, denke aber ständig an diesen Krebs.

Ich kenne mich mit Lungenkrebs überhaupt nicht aus, habe nur hier und dort gelesen. Was positiv wirkt ist, dass sie seit März diesen Starken Husten hat, also der Tumor vermutlich langsam wächst und darum auch wohl leichter zu behandeln wäre.

Aber was wäre, wenn der Tumor in eine Lympbahn gewasen ist??

Da ich selbst psychisch labil bin, dachte ich mir, ich lasse mich bis August krank schreiben um während dieser Zeit in eine Psychische Klinik, in der selben Stadt wie meine Mutter zu sein.

Als sie mir die Diagnose erzählte... Das war ein Trauma. Mir hat es den kompletten Hals zugemacht und ich habe Rotz und Wasser geheult.

Ich würde sie gerne begleiten, aber ich kann keine optimistische Laube verbreiten und wenn ich anwesend bin, macht sich meine Mutter Vorwürfe, dass ich jetzt wegen der Sache noch trauriger bin als ohnehin.

Ich würde auch gerne, weil ich mich mit den Krankenhäusern und ops besser auskenne und die mir heute nichts mehr antun, für meine Mutter dorthin.

Sorry, ich habe jetzt schon drei Bier in mir und die Gedanken ordnen sich einfach seither nicht mehr. Sollte ich zurück an den Hochschulort, werde ich Psychotherapie machen.

Hätte sie denn mit diesen Fakten aus dem Arztbrief, reelle Chancen, noch drei oder vier GUTE Jahre zu haben?

Meine Mutter ist der wichtigste Mensch und der Einzige, der mir wirklich viel bedeutet, in meinem Leben.

Vielen, Vielen Dank
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