Triple-negativ G3

[Martha1976]

Nein, das hat man mir nicht gesagt, dass ich gefährdeter bin für Infektionen. Das habe ich mir aber gedacht. Mein Immunsystem wird nach der Chemo geschwächt sein und und und. Werde die Schule und den KIGA meiden. Möchte mir Einweghandschuhe und Mundschutz besorgen. Desinfektionsmittel habe ich bereits. Wie ist es eigentlich wenn man Haustiere hat? Wir haben einen Hund. Melde mich später noch mal. Kiddis müssen ins Bett. :-)

[Oli 76]

Hallo Martha,

der Onkologe hat zu uns nur gesagt:Während der Chemo kein Hund im Bett!

Das sagte er bei dem Vorgespräch, ohne das wir überhaupt davon gesprochen haben, das wir Hunde haben. Die eh nicht in meinem Bett schlafen!

Sonst gehe ich ganz normal mit ihnen um. Wasch mir eh öfter die Hände als früher!
Die Wäsche wasch ich nicht bei 60° brauch meine Kleidung ja noch. Mach schon mal Hygienespüler dazu.
Sonst hat sich bei uns zu Hause nichts geändert.

LG Oli

[Brise 54]

Hallo Martha,

Du hast ja schon sehr weit gedacht. Gut.
Wie es mit dem Hund ist, weiß ich nicht genau - wir (Leukämiekranke) durften damals keine Haustiere haben, aber die Therapien für Brustkrebspatienten sind nicht so radikal. Die Leukozyten sinken nicht ganz so tief ab, und die meisten Patientinnen bekommen ggf. ein Mittel zur Anregung des Zellwachstums (GsF). Wenn sie das nicht ablehnen.
Hund nicht küssen und nicht küssen lassen, nach dem Streicheln Händewaschen... so in etwa würde ich denken. Und s.o. nicht im selben Bett schlafen, aber das ist, denke ich, selbstverständlich in so einer Situation. Frag danach, das wird das Beste sein.

Liebe Grüße
Brigitte

[suze2]

hallo,
ich hatte zwar keinen hund, aber eine katze und das war gar kein problem. ich wusste auch nicht, dass ein schwimmbad gefährlich sein könnte und bin regelmäßig geschwommen und auch einmal tanzen gegangen.
allerdings hatte ich dank dem von brise erwähnten leukozytenstimulierenden medikament auch genug weiße blutkörperchen.

ich denke, dein blkut wird regelmäßig kontrolliert und mit ein bisschen vorsicht kommst du gut durch diese zeit.

alles gute und ich find es ebenso wie brise beachtlich, was du in dieser kurzen zeit schon alles auf die reihe gekriegt hast. du wirst sehen, wenn die chemo dann startet, geht es dir auch seelisch viel besser!

herzlich
suzie

[Martha1976]

Danke euch. Ihr seid wirklich Klasse. Ich bin euch nur am nerven und jammere nur rum und ihr nehmt euch die Zeit und beantwortet meine Fragen, sprecht mir gut zu, macht mir Mut und baut mich auf. Danke. Wegen dem Hund. Ich werde mir für die Zeit nach der Chemo, für die ersten 3 Tage einen Hundesitter zulegen. Den habe ich auch schon gefunden. Ich werde wahrscheinlich nicht die Kraft haben ihm genügend Auslauf zu bieten. Meine Eltern nehmen schon meine drei Kinder. Hilfe von der Krankenkasse werde ich auch in Anspruch nehmen. Ich nehme alles was ich bekommen kann Ich wollte nie Hilfe von anderen annehmen, war nie auf andere Menschen angewiesen, aber heute ist es anders. Es wird mir nicht leicht fallen - aber es muss sein. Was gibt es Neues bei mir? Oh man, da könnt ihr mal sehen wie durcheinander ich bin. Die Termine sind am 25. und am 26. Das ist ein Dienstag und Mittwoch, nicht Mittwoch und Donnerstag. Wieder ein Tag weniger, juhu. Nächste Woche Mittwoch bekomme ich meine Chemo-Termine mitgeteilt. Hoffe, dass ich nächste Woche anfangen kann. Schon komisch, dass man sich auf eine Chemo-Therapie freut. Es wird mir bestimmt eine Sicherheit geben. Meinen Urlaub habe ich auch schon umbuchen lassen. Meine Eltern werden mit meinen Kindern fliegen. Ich werde zuhause bleiben. Morgen noch ganz schnell Passfotos machen, bevor die Haare ausfallen/abrasiert werden + Haare noch kürzer schneiden lassen + ein paar Capys besorgen. Irgendwie fühle ich mich wie auf der Flucht. Ich renne und renne, erledige Sachen, kann aber trotzdem nicht entkommen. Manchmal Frage ich mich -wo ist die ruhige, entspannte und ausgeglichene Martha-. Ich erkenne mich nicht wieder. Ich entwickle Ängste, die ich vorher nie hatte. Naja, bis auf eine Angst, die mich schon immer begleitet hat. Das war und ist immer noch, dass ich meine Kinder nicht groß-ziehen könnte. Als meine mittlere Tochter gerade mal auf der Welt war, meinte jemand zur mir - vor den Sachen, vor denen du dich fürchtest, diese werden eintreffen - komisch. Naja, ich höre jetzt auf euch weiter zu nerven, schnappe mir meine Kinder und gehe in die Sonne. LG

[gilda2007]

Zum Thema "wovor man Angst hat, trifft ein": Ich wurde 2000 mit MS diagnostiziert. Eine Krankheit, der man auch nachsagt, dass Stress weitere Schübe auslöst. Also war ich immer panisch, wenn mein Leben richtig stressig wurde. Und dann war es stressig, überall Baustellen. Da bekam ich Brustkrebs und von der MS habe ich bisher nichts mehr gemerkt.

Da dachte ich auch: Was für eine Zeitverschwendung doch diese diffusen Ängste sind.

Und ich wünschte, die Menschen würde diese Weisheiten und negativen Glaubenssätze für sich behalten. Sollen sie doch ihr eigenes Leben mies machen, aber bitte nicht mir einen Floh ins Ohr setzen.

[Brise 54]

Hallo Martha,

meine Antwort von eben scheint verschwunden. Vielleicht habe ich sie versehentlich gelöscht.

Deshalb ganz kurz: es tut mir sehr gut, zu sehen, dass meine Erfahrungen - meine Erstdiagnose ist ja noch gar nicht lange her - jemandem, in diesem Fall Dir , nützen können. Und ich habe mich sehr gefreut, dass Du Dich so bedankst! Dein schrecklicher Bekannter mit den Horrorprophezeiungen ist nicht ganz gar - Entschuldigung, aber dazu fällt mir gar nichts Positives ein- manche Menschen wollen sich profilieren durch Wichtigtuerei und Darbietung von Gruseligem. Das hat mit Deiner Zukunft nichts zu tun. Eben hatte ich Dir auch einen Musiktipp gegeben- das mache ich dann vielleicht mal mit PN.

Erstmal wünsche ich Dir einen schönen Abend - Du machst das alles ganz ganz gut - auch, dass Du Dir jetzt helfen lässt. Das mußte ich auch lernen. Und durfte dabei die Erfahrung machen, dass es auch Menschen gibt, die wirklich gerne helfen.

So wie viele liebe Menschen hier.

Liebe Grüße
Brigitte

[Martha1976]

Ich bin wirklich sehr dankbar. Ich fühle mich nicht alleine, ich fühle mich verstanden und gut aufgehoben - hier bei euch in der Gruppe. Ja, die Bekannte hätte sich ihre Kommentare sparen können. Ihr Vater und ihre Mutter sind an Krebs gestorben. Das macht einem Angst.

[Dinana]

Hallo Martha,
auch ich erkrankte mit 33 Jahren im März 2011 an Bk (triple nagativ G3).
Deine Ängste sind ganz normal, du hast aber schon so viel vorbereitet, dass ich einfach nur sagen kann: Respekt!
Aber anders als ich, hast du drei Kinder, die dich brauchen und deshalb finde ich es super, dass fast alles geregelt ist.
Du wirst es schaffen, schmeiß den "sch...-Kerl" aus deinem Körper raus
Als Tip möchte ich dir einfach nur mitgeben, dass du viel spazieren gehen solltest. Frische Luft und leichte Bewegung haben mir immer wieder neue Kraft gegeben. Schnapp dir jemanden, der dich, deine Kinder und deinen Hund begleitet und die Zeit draußen genießt. Ich war viel mit meinem kleinen süßen Neffen (damals 1 Jahr alt) unterwegs. An guten Tagen waren wir sogar alleine los. Manchmal wirst du dir auch selber mal in den "Hintern" treten müssen, aber das gehört dazu.
Die Infektionsgefahr ist natürlich vorhanden, aber du wirst ja immer von Ärzten untersucht, Blut, Allgemeinzustand, etc. Ich habe mir damals immer gesagt: "Nicht der Krebs beheerscht mich, sondern ich zeige ihm, wo es lang geht!" Glaube mir, nach deiner Angstphase folgt deine Kampfansage an den Krebs!!

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und viel Kraft!!

GlG
Dinana

[Martha1976]

Danke dir. Ich glaube ich bin langsam auf dem richtigen Weg. Bin zumindest schon mal gutgelaunt und ausgeschlafen aufgestanden. Hatte heute Kräfte gehabt, ich dachte, ich könnte Bäume ausreissen. Fast
Ich bin viel unterwegs. Muss raus, drehe sonst durch. Die Stille zuhause kann ich nicht ertragen.

Ist es eigentlich möglich, dass sich beim BK Metastasen oder Tumore im Gehirn bilden, obwohl die Organe und Lymphknoten frei sind? Habe so etwas gesagt bekommen. Auf einmal habe ich Kopfschmerzen, fühle einen Druck auf der Schädeldecke, Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen, sehe verschwommen und bilde mir Sachen ein.

Oh man. Ich drehe langsam durch.

[Brise 54]

Das, liebe Martha,

ist eine Expertenfrage. Reihenfolge der Metastasierung. Soweit ich weiß, gehen Metastasen -wenn überhaupt - erst sehr spät ins Gehirn. Früher in die Knochen, Leber, Lunge.

Ich glaube eher, Du bist erschöpft und angespannt, vielleicht hast Du Dich auch falsch bewegt, und ein Wirbel drückt auf einen Nerv - kurz - die Symptome, die Du da beschreibst, können alle möglichen Ursachen haben. Auch Angst fällt mir dazu ein. Atmen kann helfen. Es gibt auch hilfreiche Meditationen - wie die drei Lichter Meditation - die kann man leicht lernen. Gibt es ein Zentrum in Deiner Nähe in dem Du das lernen könntest, wenn du wolltest? Yoga hilft und Tai chi oder Qi Gong... Mir hat in sehr schlimmen Zeiten geholfen, mich zu konzentrieren, auf das, was gerade zu sehen, zu hören, zu riechen war. Nach Art der Achtsamkeitsmeditation.

Die Frage stelle lieber einem richtigen Arzt...

Und ich gebe weiter, was mir ein sehr erfahrener Radiologe gesagt hat, als ich hören wollte, dass da keine Knochenmetastasen sind.
1. das kann man nie sagen (wissenschaftlich korrekt - man sieht sie nämlich nicht im Anfangsstadium, wenn sie noch klein sind, ja, tut mir leid...)
2. Machen Sie sich nicht so viele Sorgen.

Für die Abklärung würde man machen: MRT des Kopfes.

Aber ich glaube, da ist nichts. Und daran glaube ich jetzt so fest, dass Du es auch glauben kannst.

Gute Nacht, guten Schlaf!
Bis bald!
Brigitte

[suze2]

guten abend,
ja, du bist sicher einfach angespannt, martha. sicher hat man angst, verstehe ich!
es ist jedenfalls wirklich sehr selten und sehr unwahrscheinlich, dass eine metasasierung im gehirn beginnt.
wir glauben, was brise sagt, basta.
alles liebe
suzie

[Martha1976]

Morgen zusammen. Ihr habt Recht. Ich bin erschöpft, müde und angespannt. Ist ja auch kein Wunder - kann sehr schlecht schlafen. So, bin jetzt unterwegs, muss noch einiges klären. Euch einen schönen Freitag. LG

[Brise 54]

Guten Morgen, Martha,
Danke für die guten Wünsche und Dir auch einen schönen Freitag!
Brigitte

[Martha1976]

Ich bin mal wieder ganz unten. Mir geht es alles andere als gut. Hatte heute richtige Panikattacken. Oh man. Ich weiß nicht warum, aber ich entwickle immer mehr Wut gegen meine alte Frauenärztin. Ich könnte schreien, weinen, fluchen und und und. Wie weit hat mich diese Person getrieben. Wie oft hätte sie mich noch mit meiner "Zyste" nach Hause geschickt? Sie hat noch nicht mal den Anstand sich bei mir zu entschuldigen, geschweige nachzufragen wie es mir geht. Ich bin heute am Durchdrehen, komme auf komische Gedanken. Man, ich habe solche Angst...