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Alt 17.05.2006, 08:04
Benutzerbild von Ritschy
Ritschy Ritschy ist offline
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Registriert seit: 21.09.2005
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Standard Port-Fiasko

Hallo Ihr Lieben,

wollte mich kurz mal melden, ich lebe noch. Obwohl dies bei meinem montäglichen Negativerlebnis fast an ein Wunder grenzt. Vorgestern war also der Tag der Portimpantation, ein Fiasko, wie Ihr gleich erfahren werdet:

Ich kam also morgens in der Klinik an, wurde dann auch gleich gegen 7.45 h in den urologischen( ) OP geschoben. Der rechte Oberkörper wurde vorbereitet, dann kam ein Arzt rein, stellte sich nicht vor, sondern fing gleich zu mosern an, dass das mit dem Port an der Stelle wohl problematisch wäre, da ich ja an der Schulter schon voroperiert war. Der linke Arm ging nicht wegen Vernarbung vom 1. Port, rechter Unterarm Lymphödem, also keine Alternative.

So fing er an zu betäuben und schnitt gleich munter drauf los. Inzwischen hatte ich erfahren, dass es sich bei dem Operateur um den Oberarzt der Chirurgie handelte. Wie vermutet ließ sich die geplante Vene nicht darstellen, die wurde wohl bei der früheren Schulter-OP gekappt. Da hat der gute Mann munter weitergesucht "da schimmert vielleicht noch was durch, ach nein, die macht eine Kurve usw." Auf meinen schmerzgeplagten Protest meinte er nur, "ja ich bin da jetzt etwas tief!" Aber es war absolut nichts zu holen.

Also musste Plan 2 her, die Punktion der Vena subclavia, das macht aber ein Anästhesist. Nach 15 Minuten Wartezeit kam die Anästhesistin. Die beiden Mediziner haben erstmal heftig diskutiert, wie die Anlage denn am besten gehen würde. Auf alle Fälle fing sie an zu punktieren und prompt hat sie meine Lunge angekratzt. Ich hab es sofort gemerkt, mir war auf einmal total komisch, ich hatte Schmerzen hinter dem Brustbein und musste beim Atmen gurgeln und husten. Sie meinte."Oh je, hoffentlich habe ich ihr jetzt nicht einen Pneu gestochen, so wie sie hustet". Ich bat dann den Pfleger um eine Nierenschale und hab erstmal eine ganze Menge Blut gespuckt. Die Ärzte meinten nur, ich solle ganz ruhig bleiben, das kleine Loch würde sich von selbst wieder verschließen, ich dürfe nur keine Panik bekommen (hahahahaha ).

Sie hat dann weiterpunktiert und den Portschlauch auch bis zum Herzen vorschieben können. Man versuchte dann das "Porttöpfchen" anzuschließen, vergeblich. Also Schlauch wieder raus und das ganze nochmal von vorn! Irgendwie hat sie es dann doch geschafft und so bin ich nach 2 Stunden Quälerei in Lokalanästhesie (wobei am Schluss beim Nähen die LA schon gar nicht mehr gewirkt hat, sogar eine Redon-Drainage wurde ohne Betäubung gelegt - lohnte ja nicht mehr noch was nachzuspritzen) glücklicher Besitzer eines neuen Port-Systems und werde dies sicher die nächsten 5-10 Jahre bleiben!!!!!!!!!

Man hat mich im Anschluss noch geröntgt, die Lunge hats wohl einigermaßen überstanden. Ich wurde dann nachmittags mit liegender Drainage entlassen. Mein Hausarzt meinte heute, die Anästhesistin hätte wohl den Hauptbronchus beim Punktieren erwischt, sonst hätte ich kein Blut gespuckt. Ich habe immer noch leicht stechende Schmerzen beim tiefen Einatmen oder Husten. Ich hoffe, bis Freitag ist das alles weg, sonst freue ich mich noch etwas mehr auf die Chemo !!!

Der Port liegt jetzt auch total blöd, direkt unter dem rechten Schlüsselbein zur Mitte hin. Man sieht ihn also in jedem Ausschnitt. Aber ich will nicht nur meckern, ich bin froh, dass ich ihn endlich habe.

Ich kann allen die den Eingriff noch vor sich haben nur wünschen, dass die Sache problemloser über die Bühne geht, ggf. sich eine kurze Narkose geben zu lassen. Bei meiner ersten Portimplantation am linken Unterarm ging alles reibungslos ab, deswegen war ich ja zunächst guter Dinge.

Na ja, jetzt kann ja alles nur noch besser werden, oder????

Ich grüße Euch alle ganz herzlich und danke, dass ich meine "unendliche" Geschichte hier loswerden durfte!

Alles Liebe
Ritschy
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