Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Behandlung von Krebs > Chemotherapie

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 30.12.2006, 14:08
joey1 joey1 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 30.12.2006
Beiträge: 5
Unglücklich Gemzar...

Hallo,
meine Mutter hat vor 2 Wochen eine Chemo namens "Gemzar" bekommen und abgesehen von heftigsten Nebenwirkungen habe ich das Gefühl, dass die Ärzte Sch***** gebaut haben!!! Zum einen geben sie ihr das Präparat nicht in Kombination mit Taxol oder einem ähnlichen Zeug, sondern nur einfach, und dann auch in ihren Port. Ich habe nachgelesen, dass es sich bei Gemzar um ein Antimetabolid handelt, welches konzentriert gespritzt werden sollte, damit sich die Nebenwirkungen in Grenzen halten???
Kann mir jemand was dazu sagen? Ich habe das Gefühl, ich habe dieses gefährliche Hakbwissen, das nicht wirklich hilfreich ist...
Bin jedenfalls verzweifelt, noch vor 2 Wochen hatte ich eine quietschfidele Mutter und jetzt habe ich ein aschfahles Häufchen Elend ohne jeglichen Mut... Vor allem, seit sich die Ärzte immer neue Möglichkeiten einfallen lassen sie zu schocken
Bei der letzten Sono (vor einem Monat) hieß es: alles ok, jetzt heißt es: naja, die Leber hat ja schon massive Funktionsstörungen...

Sorry, ist jetzt leider doch länger geworden...wollte eigentlich nur wissen ob hier schon jemand Erfahrungen mit Gemzar, den Nebenwirkungen und vor allem dem Erfolg der Wirksamkeit bei Lebermetastarsen gemacht hat?

Danke, Joey1
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 30.12.2006, 15:28
Jörg46 Jörg46 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 28.11.2005
Ort: am Hügel oder am See oder am Wald
Beiträge: 1.155
Standard AW: Gemzar...

Hallo

Hier die Packungsbeilage von Gemzar:




Gemzar® (Gemcitabin)


Gemzar® 1000 mg
Gemzar® 200 mg
Gemcitabin-HCl
Gemcitabin


Zusammensetzung
-200 mg: 1 Durchstechfl. m. 440,5mg Trockensubst. enth.: Gemcitabin-HCl 228mg (entspr. 200mg Gemcitabin, INN). Weit. Bestandteile: Mannitol, Natriumacetat, Salzsäurelsg., Natriumhydroxidlsg..

-1000 mg: 1 Durchstechfl. m. 2202,5mg Trockensubst. enth.: Gemcitabin-HCl 1140mg (entspr. 1000mg Gemcitabin, INN). Weit. Bestandteile: Mannitol, Natriumacetat, Salzsäurelsg., Natriumhydroxidlsg..

Anwendung
Fortgeschritt. Adeno- od. Cystadenokarzinom des exokrinen Pankreas b. Pat. m. gutem Allgemeinzust. u. ausreich. Knochenmarksreserve.

Gegenanzeigen
Nieren- u. Leberfunktionsstör. Kdr. (Erfahrung). Eine gleichz. Anw. v. Gemcitabin u. Strahlentherapie wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht empf., da Angaben zu einer sicheren Dos. nicht bekannt sind.

Schangerschaft / Stillzeit
Kontraindiziert. Abstillen erforderl.

Nebenwirkungen
Knochenmarkssuppression (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie); ggf. Dosisanpass. erforderl., Thrombozythämie wurde ebenfalls berichtet. Übelk., Erbrechen, Leberenzymerhöh., Proteinurie, Hämaturie, Erhöh. v. Serumkreat. od. Blutharnstoffstickstoff. Einige Fälle v. Nierenversagen unklarer Ursache wurden berichtet, in Einzelf. ein hämolytisch-urämisches Syndr. Allergie (Hautrötung, Abschuppung, Blasenbildung, Ulzeration); Bronchospasmen, Atemnot, Anaphylaxie, grippeähnl. Sympt. (Fieber, Kopfschm., Rückenschm., Schüttelfrost, Muskelschm., Schwächezust., Appetitlosigk.), Husten, Schnupfen, Unwohlsein, Schwitzen, Schlaflosigk., Ödeme, (periphere-, Gesichtsödem, Lungenödem), Haarausfall, Müdigk., Depression, Parästhesie, Geschmacksveränd., Hypotonie. In klin. Studien wenige Fälle v. Herzinfarkt, Herzversagen, Arrhythmie m. unklarem Kausalzusammenh. Interstitielle Pneumonitis (m. Lungeninfiltraten).

Hinweise
Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden! S. auch Hinw. am Anfang des Präparateteils. Vor jeder Dos. Überwach. d. Thrombozyten-, Leukozyten- u. Granulozytenzahl. Regelm. Kontr. d. Leber- u. Nierenfunkt. Längere Inf.- zeiten als die empf. u. erhöhte Inf.-frequenzen erhöhen die Toxizität. Paravenöse od. intraarterielle Appl. vermeiden.

Dosierung
Normaldos. 1000mg/m2 als 30minütige Inf. 1x wöchentl. i.d.R. bis zu 7 Wo. lang, dann eine therapiefreie Wo. Im anschl. Behandlungszyklus 1x wöchentl. über 3 Wo., dann 1 therapiefreie Wo. Dosisreduktion in Abhängigk. v. d. Verträglichk.

Quelle: Arzneimittel Kompendium der Schweiz
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 30.12.2006, 17:57
bon bon ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.12.2006
Ort: Rheinland
Beiträge: 128
Standard AW: Gemzar...

Hallo Joey1,

mein Mann erhält auch eine Chemotherapie mit Gemcitabin allerdings in Kombi mit Taxotere. Er hat im Gegensatz zur Therapie vom letzten Jahr (hochdosiert Doxorubicin/ Ifosfamid) mit relativ wenig Nebenwirkungen zu kämpfen. Verabreichung erfolgt in der Form Tag 1: Monogabe Gemcitabin, Tag 8 Kombi Gemcitabin/Taxotere, wiederholung ab Tag 22. Es wird über den Port gegeben. Die Hauptnebenwirkungen macht das Taxotere, hauptsächlich Symtome einer schweren Grippe mit massiven Gliederschmerzen.
Wenn also Deine Mutter bereits auf das verträglichere Gemcitabin mit starken Nebenwirkungen reagiert, ist dies evtl. einer der Gründe warum Taxotere oder artverwandte Präparate nicht eingesetzt werden. Vielleicht ist ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt noch einmal möglich.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter auf jeden Fall alles Gute

Ibo
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 30.12.2006, 23:24
joey1 joey1 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 30.12.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Gemzar...

Zitat:
Zitat von bon Beitrag anzeigen
Hallo Joey1,

mein Mann erhält auch eine Chemotherapie mit Gemcitabin allerdings in Kombi mit Taxotere. Er hat im Gegensatz zur Therapie vom letzten Jahr (hochdosiert Doxorubicin/ Ifosfamid) mit relativ wenig Nebenwirkungen zu kämpfen. Verabreichung erfolgt in der Form Tag 1: Monogabe Gemcitabin, Tag 8 Kombi Gemcitabin/Taxotere, wiederholung ab Tag 22. Es wird über den Port gegeben. Die Hauptnebenwirkungen macht das Taxotere, hauptsächlich Symtome einer schweren Grippe mit massiven Gliederschmerzen.
Wenn also Deine Mutter bereits auf das verträglichere Gemcitabin mit starken Nebenwirkungen reagiert, ist dies evtl. einer der Gründe warum Taxotere oder artverwandte Präparate nicht eingesetzt werden. Vielleicht ist ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt noch einmal möglich.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter auf jeden Fall alles Gute

Ibo
Hallo Ibo,
doch, Taxoterre hat meine Mutter bereits erhalten, im letzten Jahr. Sie hat auch darauf recht heftig reagiert, mit Haarausfall und Taubheitsgefühl in den Händen.
Ich frage mich halt nur warum sie das Gemcitabin über den Port geben, wenn es doch angeblich direkt in die die Tumore/Metastarsen gespritzt werden soll? Und warum nicht in Kombination mit Taxoterre oder Cysplatin (schreibweise möglicherweise falsch, sorry)?
Ich wünsch dir und deinem Mann auch alles Gute und vor allem viel Gesundheit für 2007!!!
LG, Joey
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 31.12.2006, 00:09
Anke66 Anke66 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.09.2006
Ort: Oberschwaben
Beiträge: 495
Standard AW: Gemzar...

Liebe Joey,

ich bekomme auch Gemcitabin (allerdings in Verbindung mit Taxotere) und habe mich darüber ein wenig schlau gemacht. Gemzar wird ausschließlich als Infusionslösung angeboten; es wird nicht gespritzt.

Warum Deine Mutter nur dieses Medikament bekommt, musst Du ihre Ärzte fragen.

Viele liebe Grüße
Anke
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 02.01.2007, 21:47
floh floh ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.10.2005
Beiträge: 156
Standard AW: Gemzar...

Hallo Joey,

ich habe das Gemzar (Gemcitabine) in Verbindung mit Cisplatin bekommen.

Am 1. bekam ich Cisplatin über den zentralen Venenkatheter im KH am 2. Tag ebenso. Am 8. und 15. Tag bekam ich Cisplatin ambulant über die Vene.

Frage auf alle Fälle beim Arzt nach, was da mit Deiner Mutter "passiert".

Liebe Grüße und viel Kraft für Deine Mutter!!!!!!

floh
__________________
Gruß floh
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 03.01.2007, 07:41
margit b. margit b. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 241
Standard AW: Gemzar...

Hallo Joey,

wie eine Chemo verabreicht wird hängt stark davon ab, welche anderen Chemomedikamente bereits gegeben wurden. Du schreibst, dass deine Mutter Taxotere bereits im vergangenen Jahr bekommen hat - und nach so kurzer Zeit schon wieder dasselbe Medikament einzusetzten bringt nichts. Man kann dieselben Chemomedikamente leider nicht unbegrenzt verabreichen, da der Tumor resistent dagegen wird! Das ist auch der Grund dafür, warum immer wieder neue Chemos ausprobiert werden, wenn nicht der gewünschte Erfolg eintritt.
Ausserdem schreibst du nichts darüber, welche Krebserkrankung deine Mutter hat. Ich komme aus dem Eierstockkrebs-Forum und dort wird Gemzar oft als Monotherapie gegeben, wenn andere Chemomedis nicht der erhofften Erfolg gebracht haben.
Deiner Mutter und dir alles Gute!
Liebe Grüße

Margit
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 03.01.2007, 22:58
IsaH IsaH ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.10.2005
Beiträge: 107
Standard AW: Gemzar...

Hallo Joey,

es ist ganz normal, dass Gemzar über den Port gegeben wird. Mein Vater hat es letztes Jahr auch über den Port in Kombination mit Cisplatin (als adjuvante Chemotherapie bei Blasenkrebs) bekommen und gut vertragen. Bei Blasenkrebs ist aber auch eine Therapie ausschließlich mit Gemzar (Monotherapie) möglich, z.B. bei Personen, die Cisplatin nicht nehmen können, weil ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist. Die Monotherapie mit Gemzar ist besser verträglich als die Kombination mit Cisplatin. Vielleicht wollte man deiner Mutter eben auch eine solche relativ schonende Chemo geben? Dass es deiner Mutter nicht so gut geht, kann auch mit den Lebermetas selbst zusammenhängen. Ich würde nochmal mit den Ärzten sprechen, wie sie die Lage einschätzen. Jedenfalls glaube ich nicht, dass du dir Sorgen machen musst, dass etwas schiefgelaufen ist.
Gemzar ist übrigens ein sehr gutes Medikament, hat bei vielen Krebserkrankungen zu Verbesserungen geführt (z.B. bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, Blasenkrebs, Eierstockkrebs...). Es hat übrigens gerade den Arzneimittelpreis der Fachzeitschrift MMW bekommen:
http://www.aerztezeitung.de/docs/200...n/auszeichnung

Viel Kraft und alles Gute für euch!!!
Liebe Grüße
Isa

Geändert von IsaH (03.01.2007 um 23:02 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:59 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55