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  #1  
Alt 30.08.2007, 22:33
Skuld Skuld ist offline
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Registriert seit: 22.08.2007
Beiträge: 5
Frage Unsicherheit bei 5-FU

Bei meiner Mutter (73) wurde am 6.8. Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber, Lymphen und Bauchfell festgestellt. Sie wurde daraufhin nach Hause entlassen. Sie sollte sich in Ruhe überlegen ob sie eine Chemo wolle...Viel Hoffnung hat man uns nicht gemacht.

Wir haben diese Zeit genutzt um uns etwas genauer mit dem Thema auseinander zu setzen, d.h. wir haben Zweitmeinungen in Heidelberg und Hamburg eingeholt. Der Befund des Krankenhauses wurde bestätigt - inoperabel. Es wurde auch dort zu einer Chemotherapie geraten, aber nicht näher erläutert.

Der Onkologe im Krankenhaus hat zuerst Gemcitabin empfohlen. Das sollte relativ nebenwirkungsarm sein. Vom Ablauf her sollte es so sein das meine Mutter einen Tag dort bleibt, zur Beobachtung, die eigentliche Chemo aber in nur einer halben Stunde durchläuft. Wenn das gut vertragen würde könnte sie das auch zu Hause vom Hausarzt machen lassen. ??? (seltsame Aussage)

Gestern war endlich der angesetzte Termin und heute hat sie die Chemo bekommen. Aber nicht Gemcitabin sondern 5-FU, auch nicht in einer halben Stunde sondern die Chemo läuft jetzt 24 Stunden (bis morgen Mittag). Dann darf sie nach Hause. Uns wurde erklärt das die langsame Einlaufzeit, für den geschwächten Körper (42kg!!!), besser verträglich sei. Es scheint auch zu stimmen, bis jetzt fühlt sie sich wohl.

Jetzt endlich zu meiner Frage: Wie ist denn überhaupt die Verträglichkeit von
5-FU? Ich hab mal gegoogelt und hab widersprüchliche Dinge gelesen.
Mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen?
Wann trehten denn die Nebenwirkungen auf?
Kann das auch noch passieren wenn sie morgen wieder zu Hause ist?

Ich hoffe es kennt sich hier jemand damit aus und kann mir helfen.

Vielen lieben Dank

Skuld
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  #2  
Alt 05.09.2007, 10:10
Skuld Skuld ist offline
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Registriert seit: 22.08.2007
Beiträge: 5
Standard AW: Unsicherheit bei 5-FU

Hallo,

ich will nochmal kurz Bescheid geben wie es meiner Mama geht.

Sie hat letzte Woche ihre erste Chemo bekommen. Sie hat sie auch soweit gut
vertragen, außer das sie sich schlapp und müde gefühlt hat.

Aber übers Wochende hat sie sich irgendwie sehr verändert. Vor der Chemo war sie voller Zuversicht, sie wußte schon wie es um sie steht aber sie wollte sich nicht unterkriegen lassen. Jetzt liegt sie nur noch auf dem Sofa oder im Bett sie mag nicht mehr rausgehen ( ihr geliebter Garten ist ihr egal ), sie liest nicht, sie mag kein Fernsehen und eine Unterhaltung mit ihr ist auch nicht möglich. Sie antwortet nur in knappen Sätzen aber von selbst spricht sie kein Wort, sie liegt entweder mit halb geschlossenen oder mit weitaufgerissenen Augen da.

Sie möchte auch nichts essen oder trinken. Jeder Bissen oder Schluck ist ein Kampf: "ich hab keinen Hunger, ich hab keinen Durst, laß mich doch in Ruhe!
Ich vertrage das nicht, davon wird mir schlecht, das schmeckt nicht, ich bekomme Bauchschmerzen!" Das bekommen wir seit Tagen zu hören. Es kann aber doch nicht so weiter gehen, sie ist schon stark untergewichtig und sehr schwach, wie soll sie denn die Chemo überstehen??

Wir haben ihr, aus der Apotheke, kalorienangereicherte Aufbaudrinks mitgebracht. Einen hat sie zur hälfte getrunken dann hat sie sehr starke Schmerzen bekommen. Jetzt möchte sie die auch nicht mehr. Ich bin völlig ratlos. Sie darf nicht noch weiter abnehmen, aber sie fällt jeden Tag mehr zusammen.

Kann diese depressive Stimmung von der Chemo kommen?
Wenn ja, wie lange hält sowas an? Steigert sich das mit der nächsten Chemo?
Wenn meine Mama sich aufgibt dann kann ihr niemand mehr helfen, keine Medizin und keine guten Worte sie muß selber wollen. Aber das sehe ich im Moment überhaupt nicht.

Liebe Grüße

Skuld
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  #3  
Alt 05.09.2007, 19:38
Physio Physio ist offline
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Registriert seit: 04.06.2006
Beiträge: 116
Standard AW: Unsicherheit bei 5-FU

Hallo Skuld,

als mein Vater während der Chemo soviel an Gewichtsverlust litt und auch so schlapp und müde war, empfohl im der behandelnde Onkologe und die Ernährungsberaterin Dronabinol,hat ganz gut geholfen.Bezahlen mußte er das allerdings selbst. ( ist nicht ganz billig ) Auch die Psyche wird positiv beeinflusst.Nach Auskunft des Arztes braucht man keine Angst vor Suchtproblemen zu haben,da die Dosis sehr gering ist.Google doch mal.

Viele Grüße Simone
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  #4  
Alt 06.09.2007, 16:33
Skuld Skuld ist offline
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Registriert seit: 22.08.2007
Beiträge: 5
Standard AW: Unsicherheit bei 5-FU

Hallo Simone,

vielen Dank für den Tip. Werde ich mal im KH ansprechen.
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  #5  
Alt 07.09.2007, 11:56
Miezel Miezel ist offline
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Ort: Leipzig
Beiträge: 146
Standard AW: Unsicherheit bei 5-FU

Hallo Skuld,

wir hatten nach der Chemo ähnliche Probleme; irgendwann ging es nicht mehr (trotz dieser Astronautennahrung) u. mein Vati wurde auf Station aufgenommen. Dort bekam er die künstliche Ernährung, auch jetzt noch ambulant + zusätzlich normale Nahrung. Es war auch wirklich gut so, denn jetzt bekommt er wieder etwas Appetit u. nimmt auch wieder leicht zu - auch psychisch ist er fast wieder der "Alte". Allerdings musste die Chemo erst mal unterbrochen werden, aber ich denke, zugunsten der Lebensqualität war es die richtige Entscheidung. Am Mo. soll entschieden werden, ob es mit der Chemo wieder losgeht.

Also, lasst den Kopf nicht hängen u. eventuell doch mal über diese Möglichkeit nachdenken...

liebe Grüsse aus Leipzig u. ein schönes Woe

Ute
__________________
Betroffener: mein Papi (Jahrgang 1930) Diagnose 14.5.07 BSDK mit Lungenmetas inoperabel, Chemo mit Gemzatibin + Tarceva, Zunahme Lungenmetas + Lymphknotenbefall - Chemo wurde im Oktober eingestellt; seit 4.12.07 Lebermetas, zusätzlich Lungenentzündung. Eingeschlafen am 8.12.2007
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  #6  
Alt 07.09.2007, 18:27
Skuld Skuld ist offline
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Registriert seit: 22.08.2007
Beiträge: 5
Standard AW: Unsicherheit bei 5-FU

Liebe Ute,

Ich könnte mir schon vorstellen das künstliche Ernährung, für einen begrenzten Zeitraum, sehr hilfreich ist.
Aber davon sollte ich bei meiner Mama erst mal nicht sprechen. Sie reagiert auf so etwas im moment sehr empfindlich. Sie verbindet damit, glaube ich ganz schreckliche Dinge. Wenn es sich nicht ändern sollte, ist das aber bestimmt der richtige Weg.

Heute ist sie mit ihrer 2. Chemo fertiggeworden und kommt wieder nach Hause. Mal sehen wie sie es diesmal verkraftet hat. Genaueres werde ich erst in einigen Tagen wissen, wenn ich wieder bei ihr war.

liebe Grüße
Skuld
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  #7  
Alt 12.09.2007, 21:06
Skuld Skuld ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Unsicherheit bei 5-FU

Hallo,

ich wollte mich einfach nochmal melden und berichten, wie es meiner Mama geht.
Sie hat ihre 2. Chemo ganz gut überstanden. Sie hat im Moment keine Schmerzen und das Essen verträgt sie auch relativ gut. Manchmal leichte Blähungen oder Völlegefühl. Sie hat nur leider gar keinen Appetit man muß sie immer zum Essen und trinken überreden. Die Müdigkeit quält sie aber am meisten, sie ist schon völlig geschafft wenn sie aus den Bad kommt dann muß sie sich erst mal wieder ausruhen. Aufstehen geht immer nur in Etappen.

Ihre Psyche hat sich etwas verbessert, sie ist nicht mehr so extrem niedergeschlagen. Nur noch Phasenweise.
Sie ist aber körperlich so schwach und müde das ihr kompletter Tagesablauf gestört ist. Morgen geht es mit der 3. Chemo los, mal sehen wie es diesmal klappt.

Hat Jemand von Euch vielleicht einen Tip, wie man die Müdigkeit besser bewältigen kann? Oder vielleicht ein Medikament was da etwas Erleichterung schafft?

Meiner Mama geht es im Moment besser als sie denkt. Das heißt sie hat keine Schmerzen, sie kann fast alles Essen (wenn sie denn Hunger hätte), sie hat die beiden Chemos besser verkarftet als sie selbst gedacht hat. Aber sie merkt
eigentlich gar nicht das sie sich besser als noch vor 10 Tagen fühlt. Vor einigen Tagen hat sie sich vor Schmerzen gewunden, sie meinte "wenn das nicht aufhört will ich nicht mehr leben". Im Vergleich zu der Zeit geht es ihr jetzt besser, aber die hört zu viel in sich hinein. Sie sieht das alles immer nur negativ. Anstatt zu sagen:Super, das ich die Chemos bis jetzt so gut verkraftet habe. Mit den kleinen Unpässlichkeiten werde ich schon fertig, einmal am Tag für 10 min Übelkeit und etwas Schwindel, das schaffe ich schon...
Läßt sie sich lieber in ihre Krankheit reinfallen und leidet auch an nur leichten Verdauungbeschweren und an ihrer Müdigkeit mehr als sie eigentlich müßte.

Ich versuche ihr zu sagen das sie doch auch mal das Positive sehen soll um daraus Kraft zu ziehen. - das Glas ist nicht halb leer, sonder halb voll!-

Naja, mal schauen wie es die nächsten Tage geht!

Alles Liebe
Skuld
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