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Alt 22.12.2005, 00:11
andx andx ist offline
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Registriert seit: 11.12.2005
Beiträge: 13
Standard Betrug mit der EU-Rente?

Möchte gerne einmal die Meinung anderer hören.

Meine Frau wurde als 56-jährige Krebspatientin nach nicht mal 8 Wochen seit Antragstellung und 4 Wochen nach Gutachtertermin voll berentet, ohne Zeitbegrenzung.

Sie traute ihren Augen nicht, als sie las, daß man diese Berentung rückwirkend bis Oktober 2004 bewilligte, dem Zeitpunkt des Beginns des Krebsleidens.

Da Krankengelder zumeist höher sind, als Renten, macht man damit tüchtig Minus.
Außerdem fehlt einem dann 1 ganzes Jahr, für das ja Beiträge entrichtet wurden an die Rentenversicherung.
Es kommt noch besser.
Man behält die (ohnehin falsch berechnete Rente) bis Januar 2006 ein, um Krankenkassen oder Arbeitsämter zu befragen bzw. vorrangig zu bedienen.
Da Renten ab 2006 immer erst zum 30. rückwirkend gezaht werden, bedeutet dies, daß meine Frau Dezember bis Januar ohne 1 Pfennig dastünde.
Außerdem bekommt meine Frau Abschläge ab dem 60. Lebensjahr, damit ist sie ja doppelt und dreifach bestraft.
Faustregeln besagen:
1 Jahr Vollarbeit bringt ca. 20 Euro Mindestrente.
10 Jahre folglich 200 Euro und 40 Jahre 800 Euro.
Das finde ich ershreckend wenig und einen regelrechten Betrug am Rentner.

Nur gut, wer da eine Zusatzversicherung hat(te) bzw, nicht wie wir, aus dem Osten kommt. Denn im Westen waren wenigstens die Löhne höher.

Hätten wir das alles vorher gewußt (ich weiß, das ist unsere eigene Schuld und Dummheit!), dann hätte meine Frau nach Auslauf des Krankengeldes im Januar halt wieder 1 Jahr Arbeitslosengeld bezogen usw., selbst mit einem Hartz IV stünde sie besser da als jetzt.

Ich kann allen hier nur raten, sich vorher genau die Renten ausrechnen zu lassen, damit ihnen nicht das gleiche Desaster widerfährt wie uns.
Weiterhin würde ich empfehlen, eine Berentung möglichst weit nach hinten rauszuschieben, wenn möglich. Man macht sonst wirklich nur Miese.
Wir bedauern sehr, diesen Antrag gestellt zu haben und werden uns erkundigen, ob man den nicht ganz zurückziehen könnte.

Der Oberhammer aber war dieser:

ca. 1 Woche nach Rentenbescheidung kam unaufgefordert von der GKV meiner Frau (DAK) eine neue Versicherungskarte.
Mit dem Hinweis: die alte sei ab sofort nicht mehr gültig und sofort zu vernichten.
Erklären konnten wir uns dieses Phänomen nicht so recht.
Bis meine Frau dann gestern zu ihrem Hausarzt ging.

DANN KAM DIE GROSSE ERLEUCHTUNG!

Auf dieser Karte steht klammheimlich vermerkt bei Status: "Rentner".
Pengggggggggggggg.................:-)

Die Praxis war reichlich entsetzt, denn: davon habe man selber nichts als Nachteile und zwar gravierender Art und der Arzt bzw. die Praxis gleich mit.

Man höre und staune: als Berenteter/Rentner bekommt man w e n i g e r Leistung(en), der Arzt bekäme weniger Honorar vergütet und man unterläge einer viel stärkeren Deckelung und Budgetierung.

Wir waren entsetzt.

Nun wollen wir dagegen Widerspruch einlegen und verlangen, daß die Karte diese Daten nicht preisgibt. Mal sehen, was daraus wird.
Einfach empörend, wenn man hier als quasi gläserner Patient durch die Gegend läuft und nichts davon weiß...!

Kriecht auf allen Vieren, geht in die Arbeitsämter, laßt Euch wegen 10-erlei Krankheiten immer wieder krankschreiben, nur laßt Euch möglichst nie daruaf ein, EU-Rente zu beantragen.
Es sei denn, man hat einen Job im öffentlichen Dienst oder ein immenses Salaire, sonst lohnt es sich keinesfalls und man büßt sehr viel ein.
Und das angesichts eines schwächelnden, totkranken Patienten?
DAS IST WAHRLICH EIN SKANDAL!
 

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