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#1
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AW: Glioblastom mit 28
Eine psychoonkologische Therapie habe ich ein paar mal gemacht, hat mich persönlich aber nicht weitergebracht in meinem Kummer.
Ich habe mein Leben immer geliebt, selbst den Alltag. Jetzt fühle ich mich wie liegengeblieben beim großen Rennen das alle noch weiterlaufen. Lebt eine Liebe denn nicht auch aus einer unbeschwerten Zukunft die vor einem liegt? Wir kennen uns seit zwei Jahren, ich wollte ihm im Alter die Zeitung vorlesen...es tut einfach so sehr weh. |
#2
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AW: Glioblastom mit 28
Darf ich fragen, wie dein Freund und deine Familie damit umgehen? Können sie dich unterstützen und etwas Mut machen?
Ich kann mir gut vorstellen, dass es schwer ist. Aber nutze die Zeit die du hast! Jetzt geht's dir gut, also tu alles, was du immer aufgeschoben hast und geplant hattest! Tu dir was Gutes, umgib dich mit Menschen, die dir gut tun! Wer weiß, vielleicht gibt es doch noch Hoffnung? Ich habe schon von Menschen gelesen, die jahrelang mit Stadium IV leben! Gib nicht zu früh auf! Trauern kannst du, wenn es dir schlecht geht! Glaub mir, ich habe durch meinen Verlust vieles gelernt. Keiner weiß, wie lange er auf der Erde hat. Also muss man die Zeit, die einem bleibt unbedingt nutzen!!!! Kopf hoch! |
#3
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AW: Glioblastom mit 28
Lieber Pünge,
Meine Familie und Freunde gehen unterschiedlich damit um, ich kann auch mit jedem nur anders darüber reden. In meinem Umfeld sind alle großartig, behandeln mich normal aber hören mir zu. Dennoch merke ich die Distanz, denn dieses Gefühl kann sich keiner vorstellen. Die pure Verzweiflung kann ich nur bei meiner Mutter hinauslassen, sie ist mir eine sehr große Stütze und ermutigt mich. Mein Freund ebenfalls, er hat gleichzeitig große Angst mich zu verlieren. Ansonsten lebe ich gerade mein normales Leben weiter, dass ich einfach immer geliebt habe.gerade kurz vor der Diagnose schien alles endlich perfekt, nach ein paar anstrengenden Zeiten. Ich war nie ein Mensch, der Sachen aufgeschoben hat -seien es Reisen, Anschaffungen, Unternehmungen mit Freunden. Ich habe diverse Fernreisen gemacht, im Ausland gelebt, Auszeichnungen für die Uni bekommen, mich mit viel Spaß im Beruf angestrengt und sollte dieses Jahr endlich Beratungen im Ausland wahrnehmen...und alles mit tiefer Dankbarkeit und Freude gelebt. Ich war nie jemand, der Abends auf dem Sofa sitzt, immer unterwegs, Freunde, Konzerte, Theater, Ballett. Besonders aktuell schmerzt meinen Freund die Sache mit dem Kind. Er ist 33 und meint, ich sei endlich die Frau dafür. Zusammen sind wir viel gereist, gewandert...Den Moment habe ich immer gelebt, nun fühlt es sich an als rinne mir jeder Tag wie Sand durch die Finger. Irgendwie muss ich nun alles aufschieben. |
#4
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AW: Glioblastom mit 28
Hallo Nanoi,
ich bin tief erschüttert über das was Du schreibst - so jung und diese Diagnose. Eine Freundin von mir hatte das auch und hatte noch knapp 7 Jahre (inkl 2 OPs und Temodal). Und im Nachbarort lebt jemand schon im ich glaube 12. Jahr mit seinem Glioblastom Grad IV. Bitte verliere - so unsagbar schwer das auch ist - nicht den Mut und trotz allem zu hoffen. Ich stelle Dir einen großen Sack KRAFT her Traurige Grüße, Angie Geändert von gitti2002 (10.04.2016 um 00:55 Uhr) |
#5
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AW: Glioblastom mit 28
Ich habe - bis auf sehr dunkle Stunden, in denen ich mir gewünscht habe, einfach jetzt sofort zu sterben - nicht die Hoffnung verloren. Eine sehr liebe Freundin meinte zu mir, dass es keine Statistik gibt, nur einzelne Leben. Sie hat recht - laut Statistik hätte ich dieses Ding überhaupt nicht bekommen dürfen.
Meinen Lebenshunger und die Hoffnung auf ein paar mehr Jahre habe ich nicht verloren. Aber tief im Herzen trauere ich um mein Leben und ich weiß, damit kann mir keiner helfen. Ich habe die Krankheit akzeptiert, verdränge nichts - das war mir sehr wichtig von Anfang an. Nach Diagnose Stellung, die mir die Assistenzärztin am bett im Beisein von zwei Schwestern und Mitpatienten mit den Worten er Tumor ist bösartig, sie werden schnell daran sterben im nächsten Jahr" bei einer Visite mitteilte, habe ich zuerst nichts gefühlt. Das war unbegreiflich. Zwei Wochen später hat der Schock eingesetzt und das Verständnis. Jeder Moment den ich erlebte erinnerte mich ans sterben, jedes baby und jeder ältere Mensch auf der Straße eine Erinnerung daran, dass ich das nicht schaffe. Dieser schmerz und abschied von eigenen Leben ist 24 Stunden lang präsent, auch in den glücklichen Momenten wenn ich aus vollem Herzen lache. Die Unbeschwertheit ist verschwunden. Inzwischen versuche ich meine Krankheit als eine Art Unfall zu sehen, der auf mich wartet - irgendwann. Das hilft mir. "What's comin' that will come, and we meet it when it does". |
#6
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AW: Glioblastom mit 28
Hallo Naoi,
ich verstehe Deine Angst, mir ging es damals genauso. Es dauert seine Zeit bis es sich ein wenig legt. Es hat bei mir 1 Jahr gedauert. Aber die Aussage Deines Arztes ist schon eine Frechheit, der kann doch nicht hellsehen und die Todeszeit voraussagen. Ich drücke Dir sehr die Daumen, dass Du zu den Langzeitüberlenden gehörst. Mir hat damals sehr der Hirntumorinfotag geholfen, da habe ich viele Glio-Leute kennengelernt, mit denen ich mich mal austauschen konnte und natürlich aber auch die Vorträge der Professoren. Es findet übrigens einer demnächst in Berlin statt, vielleicht interessiert Dich das ja auch: https://www.hirntumorhilfe.de/projek...g/2016-berlin/ Alles, alles Gute für Dich! Liebe Grüße von mir auch mit Glioblastom IV Geändert von Feb2010 (11.04.2016 um 19:02 Uhr) |
#7
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AW: Glioblastom mit 28
Hallo!
Irgendwie beschäftigt mich dein Schicksal sehr. Aber ich denke auch, dass du evtl doch wirklich noch länger hast, als du denkst. Solche Prognosen stimmen häufig nicht. Ich kenne zB jemanden mit kleinzelligem Bronchial- Ca, der entgegen aller Prognosen seit 5 Jahren damit lebt, und es geht ihm gut!!!! Toll, dass deine Familie dich unterstützt. Sag mal, hast du dir eine Zweitmeinung eingeholt? Manchmal schadet das nicht, haben wir bei meiner Schwester auch gemacht und es war gut so. Hoffentlich konntest du den sonnigen Tag genießen! |
#8
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AW: Glioblastom mit 28
Hallo Nanoi,
ich glaube es ist gut nicht zu wissen an welchem Tag man stirbt. Klar ist es bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen immer total präsent und meistens werden einem ja dann nur Wochen oder Monate gegeben. Mein Papa gilt seit er die Lebermetastase hatte auch als unheilbar. Keiner hat es ausgesprochen aber alle sind sich darüber im Klaren. Dennoch hat gehts ihm super und solange hoffen wir doch noch irgendwie auf ein Wunder. Weißt du schon, wie lange deine Therapie dauert und wann du das nächste MRT hast? Liebe Grüße Anni
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Mein lieber Papa (*1958): 05/2014 ED Primär inoperables Thymuskarzinom |
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