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  #1  
Alt 11.12.2017, 13:14
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Mann HCC - Nachweis Metastasen?

Hallo miss Elsy,

Zitat:
Schwerbehindertenausweis ist beantragt, dauert aber wohl ewig. Außerdem bringt dieser ja kaum war, 1.450 EUR Steuerminderung, das ist ja nichts, wobei ist immer relativ.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hängt die Höhe der Steuerminderung vom GdB ab, Aber für Gutverdiener spielt das vermutlich nicht die große Rolle. Besser ist schon, dass dann ein besserer Kündigungsschutz gewährleistet ist und man mehr Urlaub bekommt. Aber das findet sich alles im Internet.

Den Rest schreibe ich privat.

Liebe Grüße! Safra
__________________
"Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens."
Friedrich Wilhelm Nietzsche
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  #2  
Alt 11.12.2017, 19:53
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Beiträge: 611
Standard AW: Mann HCC - Nachweis Metastasen?

Hallo Miss Elsy,


erstmal zum Schwerbehindertengrad...hat etwas steuerliche Vorteile, bei Euch wohl nicht so sehr, aber immerhin auch was Autosteuer oder so betrifft...warum nicht beantragen, wenn es jedem zusteht. Der MDK oder bei Euch private Versicherung sehen das auch gerne.

Zum Primärtumor meines Mannes....er hatte nur diesen, aber den sehr ausgeprägt...überall Krebs. Die Leber hatte so gesehen immer weniger Funktion.
Der HCC war eine Folge von einer spät erkannten Hepatitis C, die er sich bei einer Operation als Kind geholt hat.

Miss Elsy....tja wie lange hat mein Mann damit gelebt....im Frühjahr 2007 war er zur Kontrolle für alles ...Check. Machte er wegen der Vorgeschichte jährlich. Die Ärzte waren da auch sehr hinter...er war auch Privatpatient, also mangelte es nicht an Untersuchungen.
Die Werte im Frühjahr waren alle ok, es gab keinerlei Probleme.
Im Sommer hörte mein Mann das Rauchen auf, da meine Mama an Lungenkrebs erkrankte...ich flog zu meiner Mama und als ich zurück gekommen bin, dachte ich...irgendwie sieht mein Mann nicht gut aus. Aber es nahm ihn unfassbar mit, mit Rauchen aufzuhören. Tja...dazu dann immer viel Luft im Bauch und er wurde etwas "dicker"...wo man auf das Raucherentwöhnungsprogramm schiebt. Wir buchten noch im August unsere Mexikoreise, die wir wieder mit FReunden machen wollten.
Er wurde auf einen Schlag immer sehr müde...abgeschlagen und auch immer fahrig...also wo man meinte...warum ist er grad so neben sich? Auch wurden die "Blähungen" oder Bauchdruck wie er meinte mehr...also ab zum Arzt...Labor und Ultraschall und am anderen Tag stationär und er wurde komplett auf den Kopf gestellt.
Bauchwassersucht....da wurden erstmal 6 Liter abgelassen....und nach 3 Wochen Klinik das Ergebnis HCC, aber gleich so voll, dass es keine Chance auf Heilung gibt.
Man hat ihn dann auf Nexavar gesetzt, ich mit heim genommen und unsere Hausärzte übernahmen die weitere Versorgung. Alle 2 Tage 5 Liter Wasser aus dem Bauch usw. Das Nexavar hat er 1 Woche genommen...wenn überhaupt, dann ging garnichts mehr...Nachts völlig verwirrt, auch zornig usw.
Mein Mann verstarb 3 Wochen nach Diagnose...!
Ich muss aber klar sagen...heute bin ich froh, dass er so schnell gegangen ist. Er wollte nie so hilflos sein, er war ein Soldat und das bis zum letzten Tag.
Er hätte es nicht ertragen, so zu sein.
Am Tag vorher noch beim Hausarzt, wie immer 5 Liter weg...danach war er so unfassbar müde wie immer, dann Nachts wieder die Magenschmerzen und Morgens ging dann wegen der "Magenschmerzen" nix mehr...der Hausarzt hat ihn in die Klinik eingewiesen, auf den Weg dahin, ist er ins Leberkoma gefallen. Das war Mittags...Abends um 20 Uhr schlief er friedlich ein.
Ich muss aber auch sagen, heute weiss ich, dass es kurz vor 12 war...es roch überall nach Aceton...das ist ja üblich, wenn die Giftstoffe nicht mehr gefiltert werden können.

Ich hoffe ich hab Dich jetzt nicht verschreckt...aber HCC ist so ein entsetzlicher Krebs...den stellt man ja erstmal garnicht fest, bis es zu spät ist :-(
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  #3  
Alt 13.01.2018, 08:25
Miss Elsy Miss Elsy ist offline
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Beiträge: 70
Standard AW: Mann HCC - Nachweis Metastasen?

Lange Sendepause, ich hatte eine anstrengende Zeit mit meiner Arbeit und meinem Mann, dem es längere Zeit schlecht ging, viel schlief und nicht richtig zugenommen hat. Vor allem der Jahreswechsel nahm ihn mit, Gedanken, ob das der letzte Jahreswechsel ist etc. Trotzdem war es ein schöner Abend bei Freunden, die in unmittelbarer Nähe leben. Jetzt im Moment geht es ihm gut, er ist nicht mehr ganz so müde, hat nachts immer noch die Unruhezeit, wo er nicht schlafen kann und ganz unruhig ist, die Haut juckt, aber nicht mehr so extrem. Er isst besser und läuft jeden Tag konsequent seine Runde. Am Dienstag tagt das Tumorboard, wir haben im Anschluss einen Termin und hören dann, wie man weiter plant. Aber die Angst sitzt bei mir im Nacken, das ist anstrengend für mich. Er sagt oft, dass er zu nichts mehr richtig taugt, was aber nicht stimmt. Natürlich kann er viele Dinge, die er früher zuhause übernommen hat, nicht mehr tun, d.h. für mich neben meiner Arbeit im Büro auch viel mehr zuhause und sonst zu erledigen - ist mir aber egal. Er freut sich immer riesig, wenn ich nach Hause komme und ist so glücklich, wenn Wochenende ist. Heute treffe ich mich mal mit einer Freundin, ich muss einfach auch nach all den Monaten mal wieder jemanden treffen. Aber ich habe immer ein schlechtes Gewissen, ihn allein "sitzen" zu lassen und verzichte oft darauf, abends in Sport zu gehen, um die Zeit gemeinsam zu genießen - man weiß doch, wie häufig sich plötzlich alles ändert.
Ich freue mich auf das Wochenende und werde wieder verlockende Gerichte kochen, damit er auch richtig angeregt wird, zu essen. Da zu sein und ihn zu versorgen, das ist mein Beitrag den ich leisten kann.
Was waren wir unbeschwert über 20 Jahre und dachten nicht an morgen! Etwas übertrieben, aber man schätzt erst etwas wenn es bedroht ist.
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afp-marker, hcc, leberkrebs, primärtumor


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