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Alt 27.12.2009, 22:59
rhamin rhamin ist offline
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Registriert seit: 27.12.2009
Beiträge: 4
Standard Brauche Hilfe zur Entscheidung

Hallo an Alle!
Ich bin neu hier und habe heute den ganzen Tag damit verbracht, mich durch die unterschiedlichsten Themen zu lesen. ich kann nur sagen: Hut ab vor Eurem Mut!!!! Ich bewundere Euch!

Bei mir wurde am 26.11. ein Plattenepithel CervixCa festgestellt, 5 Tage später lag ich auf dem OP Tisch und habe nun eine Wertheim-Meix OP hinter mir. Hab die OP gut überstanden und obwohl es zuerst übel aussah, ist die Histologie recht viel versprechend.
Tumorformel:pT1b2 pL0 pV0 pN0 (0/23); G2
also sprich: Stadium 1 b, Tumor gerade noch so innerhalb der Organgrenzen, relativ groß (6 cm), aber keine Metastasen in Lymphknoten, Lymphgefäßen und Venen, alle 23 Lk negativ. Mit G2 ist der Tumor noch nicht sooo bösartig (wenn man denn davon sprechen kann).

Vor der Op hatte ich wenig Angst, denn ich war mir sicher, dass ich das körperlich gut wegstecken würde. Ich habe allerdings den Ärzten von Anfang an gesagt, dass ich keine psychische Kraft für eine Anschlußtherapie hätte, denn ich habe drei verdammt besch ... Jahre hinter mir, davon 1,5 Jahre intensivste Pflege meines Vaters, der seit Mitte August im Todeskampf lag und erst Mitte Oktober verstorben ist. Meine Akkus sind leer und zwar so leer, dass mich nur noch mein funktionierender Körper aufrecht erhält. Ich bin einfach unendlich müde und ausgebrannt.
Hinzu kommt: ich bin ganz alleine, keine Kinder, keinen Partner, beide Eltern tot. Es gibt nur noch mich und mein Pferd als Familie.

Die Ärzte haben mir auf Grund meines Alters (46), der Größe des Tumors und dem G2 eine Radiochemo empfohlen, zur Sicherheit, für eine bessere Prognose, obwohl meine Prognose jetzt schon zwischen 80 und 90% liegt. Eine Garantie gibt es natürlich nicht. Die Therapie soll ambulant durchgeführt werden.

Ich habe natürlich große Angst vor der Therapie und den Nebenwirkungen, besonders da ich mich psychisch sehr schwach fühle und mit dem durch die Nebenwirkungen schwächenlnden Körper einen psychischen Zusammenbruch
befürchte, von dem ich mich wohl nie mehr erholen würde.
Bereits im Krankenhaus habe ich deshalb mit einer Psychoonkologin gesprochen und setze die Therapie weiter fort. Sie hat mir letztens gesagt, ich bräuchte dringend die Psychotherapie, um die letzten Jahre verarbeiten zu können, aber das könne man nicht während einer Chemo machen, da brauche man seine psychische Kraft. Meine Rede.

Das erste Gespräch mit dem Onkologen lief nicht so gut (die sagte übrigens, mit Cisplatin 40 mg gehen auf alle Fälle die Haare aus), von all den Dingen, die ich hier gelesen habe, wurde nichts angesprochen (Nieren, Augen, Hören). Außerdem empfand ich einen dermaßen starken Widerwillen gegen die Therapie, wie ich es noch nie vorher erlebt hatte.
Ich wiederhole jetzt das Gespräch mit einem anderen Onkologen, um zu sehen, ob sich dieser Widerwille wieder einstellt. Als ich das meiner Ärztin erzählt habe, meinte sie nur, wenn ich tatsächlich diesen Widerwillen hätte, dann hätte die Therapie keinen Zweck und sie würde auch ohne Therapie gut auf mich aufpassen.
Zur Strahlenklinik gehe ich auch noch.
Ich weiß, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen kann, aber ich versuche so viele Infos wie möglich zu sammeln. Natürlich weiß ich auch, dass jeder Mensch unterschiedlich ist und die Therapie auch unterschiedlich verkraftet. Trotzdem wäre es nett, wenn Ihr mir vielleicht Tipps und Ratschläge geben könntet.

Ich habe folgende Fragen:

1. (an Cee): wie geht das mit dem Reiten trotz der Strahlungsschäden? Hast Du keine Schmerzen an der Vagina oder hast Du damit keine Probleme?
Hab gelesen, dass Du trotz Therapie noch bei Deinem Pferd warst. Dazu konnte ich mich jetzt noch nicht mal aufraffen, Hut ab.

2. Natürlich graut mir vor allen Nebenwirkungen, aber alles was mit Magen und Darm zu tun hat, ist für mich der Horror. Habe schon einen kaputten Magen und bin froh, dass es nach der Op wieder einiger Maßen mit Darm und Blase klappt. Wie lange habt Ihr gebraucht, um euch von diesen Nebenwirkungen nach der Therapie zu erholen?

3. Lymphödem: davor habe ich auch Horror. Hatte hier jemand Probleme damit? Wie schlimm war es?

4. Wie lange hat es gedauert, bis Ihr nach der Therapie wieder in den Alltag (Beruf) zurück kehren konntet?

5. Gibt es Leute hier im Forum (oder kennt Ihr solche von den Stammtischen), die die Therapie abgelehnt haben und KEIN Rezidiv bekommen haben? Bzw. falls Rezidiv, nach welcher Zeit?
Wie sieht eine Rezidivtherapie (falls es ein Lokalrezidiv ist am Scheidenstumpf bzw. der Beckenwand) aus? Kann mir darüber jemand was sagen?

Ich fühle mich von den Ärzten unter Druck gesetzt, denn ich soll spätestens 6 Wochen nach der OP mit der Radiochemo beginnen. Da die Op Anfang Dezember war und nun zwischen Weihnachten und Neujahhr nix passiert, habe ich den Zweitmeinungstermin auch erst am 12.1. Außerdem: wenn ich Zeit hätte, um über diie Psychotherapie mehr innere Kraft zu bekommen, würde ich mich eher dieser Herausforderung stellen wollen/können. Warum muß ich innerhalb von 6 Wochen mit der Radiochemo anfangen, weiß das jemand?

Und natürlich plagen mich Alpträume, in denen mich die Ärzte gegen meinen Willen fesseln und der Therapie unterziehen, nur zu meinem Besten. Ich werde noch verrückt! Leider habe ich hier in Berlin keine Selbsthilfegruppe für Gebärmutterhalskrebs gefunden, die meisten sind Brustkrebsfrauen, das kann man nicht wirklich vergleichen, glaube ich.

So, nun genug geschrieben. Vielen Dank schon mal im Voraus.
Liebe Grüße
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