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  #1  
Alt 12.07.2006, 12:02
Benutzerbild von Sonnenschein2606
Sonnenschein2606 Sonnenschein2606 ist offline
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Standard Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Am 28.06.06 musste meine Mutter ins Krankenhaus , bei einer Röngenaufnahme wurde ein Schatten auf der Lunge festgestellt.
Am 29.06.06 wurde eine Bronchioskopie durchgeführt, Gewebeproben wurden entnommen. Danach sagte man ihr, das sie einen ca 8 cm großen Tumor auf der Lunge hat ohne das der Befund da war.
Am 04. 07. 2006 waren die Ergebnisse da kleinzelliges Bronchialkarzinom, meine Mutter hat es ganz locker aufgenommen so als wäre es ein Schnupfen. Sie bekommt heute ihre erste Chemo, kennt sich jemand aus mit der Firstline Chemotherapie (Verträglichkeit).
Meiner Mutter geht es gut sie ist sehr optimistisch, aber vor der Chemo hatte sie doch Angst. Mich macht das total verrückt, da ich nicht bei ihr sein kann ich Wohne ca.500km von ihr weg und kann erst ende des Monats zu ihr.
Habe letzte Woche noch bei ihrem Hausarzt angerufen der sagte mir es würde nicht Gutaussehen T2 N2 M0 da das KB sehr schnell wächst und streut . Habe viel im Internet nachgelesen und auch hier im Forum das hilft mir. Denn keiner meiner Geschwister ruft mich an, ich bin immer diejenige die anruft irgendwann hat man dann auch genug sogar meine beste Freundin meldet sich nicht mehr, bin stinke sauer sie wollte mit ihrer Familie bei mir Urlaub machen Wohnt auch 500 km von mir. Habe ihr letzte Woche abgesagt uda ich nur in den Sommerferien zu meiner Mutter bzw. meinen Eltern kann . Seid dem hat sie sich nicht mehr gemeldet. Was Solls meine Mutter ist wichtiger! So nun habe ich mir mal alles von der Seele geschrieben.
Alles liebe
Sonnenschein2606

Geändert von Sonnenschein2606 (12.07.2006 um 12:10 Uhr)
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  #2  
Alt 12.07.2006, 12:40
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Hallo Sonnenschein,

was das Verhalten Deiner Freunde und Verwandten anbelangt: willkommen im Club. Diejenigen, auf die Du in so einer Situation zählen kannst, die kannst Du Dir wahrscheinlich mit den Fingern einer Hand abzählen. So war es bei mir und bei vielen anderen, die hier schreiben.

"Firstline" Chemo bedeutet lediglich, daß diese Chemo sozusagen "der erste Versuch" ist. Du müßtest nochmal schauen, welche Therapeutika Deine Mutter erhält (Cisplatin? Adriamycin? Epirubicin? usw . . .) Im allgemeinen spricht der kleinzellige Lungenkrebs recht gut auf Chemo an. Dies liegt jedoch leider in seiner "Bösartigkeit" begründet. Somit sind Therapieerfolge oft nur vorübergehender Natur. Doch auch hier gilt: es kommt immer auf den Einzelfall an. Die Aussichten sind nicht berauschend, jedoch gibt es keinen Grund, von Anfang an alle Hoffnungen fahren zu lassen.

Bei Fragen bitte jederzeit melden.
Michael
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  #3  
Alt 12.07.2006, 12:48
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Sonnenschein2606 Sonnenschein2606 ist offline
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Standard AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Hallo Michael!
vielen dank für deine Anwort,habe mich sehr gefreut.
Nein die Hoffnung sollte man nie aufgeben auch wenn man sich total hilflos fühlt.
Ich weiß nicht welche kombination an Medikamenten sie bekommt. Meine Mutter sieht das alles ganz locker da sollte ich mir ein bespiel dran nehmen.
Sie hängt jetzt gerade am Tropf habe gerade mit meinem Vater gesprochen.
Ich würde mir ein Bein ausreißen wenn es ihr helfen würde aber jetzt heißt es erstmal abwarten. Nochmals vielen dank für deine Anwort.

Ganz Liebe Grüße
Sonnenschein2606
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  #4  
Alt 12.07.2006, 13:07
Marion B. Marion B. ist offline
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Standard AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Hallo Sonnenschein,

auch meine Mutter hat ein kleinzelliges BK. Erstdiagnose 09.08.05.......danach bekam sie 4 Zyklen Carboplatin und Etopisit und anschliessend 30 Bestrahlungen auf den Thorax und 25 provilaktisch am Kopf. Ihr Tumor war 6x10 cm groß limited disease Stadium IIIb.

Am 01.02.06 war sie mit ihrer Behandlung fertig und muß seitdem alle 8 Wochen zur Kontrolle und toitoitoi, bis jetzt geht es ihr relativ gut. Beim letzten Staging war ihr Tumor im CT nicht mehr erkennbar und beim MRT auf 0,3 cm inaktiv geschrumpft.

Meine Mama hat das alles auch so hingenommen wie deine, getan als wäre es ein Schnupfen, gesagt der schafft mich nicht, das wird wieder. Sie ist auch eine Kämpferin.

Ich als Tochter, mein Dad und meine Kinder wir haben damit Leben gelernt, Leben mit der Angst wann kommt er wieder und was/wie wird es dann. Es ist aber nicht mehr so im Vordergrund, denn sie lebt und sie geniessen ihr Leben. Die Onkologin sagte mir letztes Jahr, ihre Mutter wird wahrscheinlich ihren 60 Geburtstag nicht mehr erleben.............wir planen ihn gerade, denn wenn sie nicht von einem Auto überfahren wird, wird sie am 16.08 diesen mit uns allen zusammen feiern.

Ich wünsch deiner Mama alles alles gute und dir viel Kraft, denn gerade am Anfang braucht man die sehr.

Alles liebe

Marion
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  #5  
Alt 12.07.2006, 13:54
Benutzerbild von Sonnenschein2606
Sonnenschein2606 Sonnenschein2606 ist offline
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Standard AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Liebe Marion!
vielen Dank für deine Lieben Worte, schön zuhören das es deiner Mama gut geht. Letztes Jahr ist mein Schwiegervater Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben, das ging so schnell. Ende Februar hatte er die Diagnose 6 Wochen später war er Tod. Das macht einem sehr große Angst, wenn man sieht wie schnell es gehen kann. Er hat sehr gelitten, es war für ihn, wenn ich das so sagen darf "eine Erlösung". Aber es ist fatal, er hat sich immer gesund ernährt Sport getrieben nie geraucht und dann...also alles getan um fit zubleiben.

Das mit meiner Mama hat mich total umgehauen, wußte gar nicht was ich machen sollte, habe erst mal ne runde geheult. Dann habe ich mich gefragt was mache ich hier eigentlich meine Mama lebt sie ist fit, auch wenn die Prognosen nicht gerade rosig sind aber sie lebt!!!!
Habe mit dem Hausarzt gesprochen er sagt mir es kann 1-3 Monate dauern oder auch ein Jahr er kann sich doch nicht so einfach festlegen.
Mein Chef hatte ein Adeonkarzinom da hieß es inoperabel, räumten ihm kaum Chancen ein, aber er hat es überstanden, Chemo und dann doch OP, das ist jetzt 12 Jahre her er gilt als geheilt. Ich weiß man kann ein Adeonkarzinom nicht mit dem KB vergleichen aber es gibt einem Hoffnung.

Viele Liebe Grüße und alles Gute für Deine Mama
Sonnenschein2606
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  #6  
Alt 12.07.2006, 14:20
Benutzerbild von milki1
milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Hallo Sonnenschein!

Mein Vater hat 09.2005 die Diagnose Kleinzeller T4 N2 M1 Leber, extensive disease bekommen.

Die Chemo über 6 Zyklen mit Etoposid (oder auch unter Vepesid bekannt) kombiniert mit Cisplatin, hat geholfen und er hatte mit Abschluss der Therapie eine komplette Remission (sprich nichts mehr auffindbar!)! Die Chemo war kein Zuckerschlecken aber dafür dass die Statistik bereits bei dieser TNM Einteilung auf 3-6 Monate hinweist, erfreut sich mein Vater doch noch recht gut am Leben!

Nachdem er nach der Chemo wieder zu Kräften gekommen ist hat er erstmal Urlaub auf den Canaren gemacht! Danach sah er besser aus als letztes Jahr weit vor der Diagnose!

Leider wissen wir ja auch das der Kleinzeller nicht gerade der ruhigste und langsamste Vertreter dieser Sorte ist und von daher hat mein Vater nun doch ein Rezidiv in der Leber! ...aber ich muss dazu sagen, er lässt sich auch davon nicht unterkriegen, obwohl natürlich die Chancen bei jedem Rezidiv schrumpfen, dieses zu überleben, aber toi toi toi.... er bekommt seid dieser Woche seine 2.te Chemo Topotecan und zum Glück hat diese nicht die Nebenwirkungen der Platinhaltigen Chemo, so dass er doch keine Einschränkung seiner Lebensqualität hat! Das muss ich sagen ist für mich im Moment das Wichtigste! Er lacht ist lebensfroh, trinkt und isst genug!

Das geniesse ich im Moment, da ich weiss das all die Zeit, praktisch jeder Tag für mich wieder ein Tag mehr ist, wo ich bei ihm sein darf und auch noch schöne Tage mit ihm erleben kann! Das es irgendwann auch anders werden wird, weiss ich, aber ich werde mir von dieser blöden Krankheit nicht mehr auch die schöne Zeit die ich noch mit meinem Vater habe nehmen lassen!!!

Lasst Euch nicht unterkriegen! Auch wenn es ein kleinzeller ist... warum sollte nicht Deine Mutter diejenige welche sein, die diesem Krebstier mal so richtig zeigt wer in Ihrem Körper der Herr ist! Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, denn Wunder gibt es immer wieder!

Liebe Grüsse
Milki
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  #7  
Alt 12.07.2006, 14:52
Benutzerbild von Sonnenschein2606
Sonnenschein2606 Sonnenschein2606 ist offline
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Standard AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Hallo Milki
vielen vielen dank für die lieben Worte das baut ein wirklich auf.
Es schön zuhören das dein Vater sich nicht unterkriegen läßt nutz ja auch nichts, wenn man nur in der ecke sitzt und heult auch wenn mir jetzt danach ist. Das ist der mist bei diesem blöden Krebs der kommt wieder. Ich denke wenn meine Mutter die Chemo gut übersteht und der Tumor sich zurück bildet, dann haben wir wieder Hoffnung und sie kann bei uns Urlaub machen.
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch habe mich erst vor 5 Jahren von meiner Mutter abgenabelt. Das ist wirklich so, habe fast meine ganze Freizeit mit ihr verbracht, bevor ich weggezogen bin. Ich muss zugeben als ich gehört hab das sie was auf dem Röntgenbild gesehen haben wußte ich schon das kann nicht gutes bedeuten da meine Mutter leider bis zu zwei Schachteln geraucht hat und das seid 33 Jahren.
Ich habe ja mit dem Hausarzt meiner Mutter gesprochen und der sagte mir dann auch noch das mein Vater auf einem Pulverfass lebt. Diabetiker, Herzkrank und dazu morgens erstmal ne Kanne Kaffee und eine Zigarette nach der anderen toll nicht war.
Da kommt eins zum andern, aber meine Mutter will Kämpfen sie sagte mir ich schaffe das.
Alles Liebe und Gute für dich und deine Liebe besonders für deinen Vater
Sonnenschein2606
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  #8  
Alt 13.07.2006, 11:13
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milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Vielen Dank Sonnenschein!

... und wie gesagt, lasst Euch nicht unterkriegen! Ich schau öfter mal rein, wenn was ist schreib drauf los, das hilft!

Denk an Euch, liebe Grüsse
Milki
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  #9  
Alt 13.07.2006, 13:33
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Sonnenschein2606 Sonnenschein2606 ist offline
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Beitrag AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Hallo Milki
es tut sehr gut, wenn mal, so viel Zuspruch bekommt.
Habe gestern mit meiner Mutter gesprochen sie hat ihre erst Chemo super vertragen keinerlei Nebenwirkungen. Das baut einen schon auf auch, wenn ich weiß das es so nicht bleiben wird.
Die größte sorge die sie hat das sie ihre Haar verlieren wird.
Ich sagte ich würde mir für sie ne Glatze schneiden lassen, wenn ihr das was helfen würde, da hat sie gelacht.
Naja es geht ihr sehr gut wie sie sich anhört, aber ich kann sie ja leider nicht sehen. In 2 Wochen werde ich runterfahren, hoffe das sie die erste Chemo gut übersteht dann 2 Wochen Pause und dann geht es weiter.
Dann kann ich auch mal mit den Ärzten sprechen, wie was gemacht wird und wurde, weil meine Eltern informieren sich kaum.
Meine Mama hat, so viel Kraft diese Kraft und Hoffnung wünsche ich mir für alle die das gleiche Schicksal erleiden müssen.

Alles Liebe und Gute für euch alle
Sonnenschein2606
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  #10  
Alt 13.07.2006, 15:02
chaoslady28 chaoslady28 ist offline
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Standard AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Hallo Sonnenschein,

sehr gut kann ich dich verstehen. Es ist schlimm, wenn die eigene Mutter eine solche Diagnose bekommt.
Auch meine Mutter hat letztes Jahr am 23.03.05 die gleiche Diagnose im Alter von nur 47 bekommen. Bei ihr haben die Ärzte recht behalten. Sie haben meiner Schwester und mir gesagt, das die erste Therapie wahrscheinlich anspricht, der Tumor dann aber irgendwann explodiert. Genau das kam. Gesagt hatte man uns, ca. 1 Jahr. Es waren bis auf einen Tag 11 Monate.
Jedoch hoffe ich für deine Mutter das Beste und wünsche euch allen viel Kraft. Wann immer du kannst versuch für sie da zu sein.
Ich konnte das leider nicht !
Lieben Gruß Jenny
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  #11  
Alt 13.07.2006, 16:31
Benutzerbild von Sonnenschein2606
Sonnenschein2606 Sonnenschein2606 ist offline
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Beitrag AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Hallo Jenny
das tut mir schrecklich leid mit deiner Mutter.
Ich weiß dieses KBk ist die schlimmste Form, ich habe mich schon gut informiert darüber. Aber man möchte nichts über solche Prognosen wissen, man will es einfach nicht. Man hofft doch immer noch, wir stehen ja erst am Anfang heute hat sie die 2. Chemo bekommen und wie ich höre hat sie es gut vertragen. Ich habe sehr große Angst um meine Mama, weil ich doch weis wie schnell es gehen kann.
Aber die Hoffnung stirb zuletzt, vielen lieben dank für deinen Zuspruch. Es ist immer erschreckend zu lesen wie schnell es gehen kann einen so geliebten Menschen zu verlieren.
Ich werde, soviel Zeit mit meiner Mutter zu verbringen wie ich kann auch, wenn ich 500 km von ihr weg wohne.
Es tut gut seiner Seele hier Luft zumachen und so viele liebe Antworten zubekommen.

Vielen Dank an alle und alles Liebe
Sonnenschein2606
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  #12  
Alt 13.07.2006, 20:13
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gabi04 gabi04 ist offline
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Standard AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Hallo, Sonnenschein und alle, die hier geschrieben haben,

seit Ende letzten Jahres bin ich ständig im Internet wegen Infos unterwegs.

Meine Mama hatte Ende Nov. 05 auch die Diagnose "Kleinzeller", im Mai hatte sie Ihren 75ten Geburtstag.

Das Brutale für meine Mama war, dass es Ihr "eigentlich" nicht schlecht ging, "nur ein Husteninfekt", der erst zurückging, und dann wiederkam, brachte die Ärztin auf die Idee, die Lunge zu röntgen...

Meine Mam ist eine lebenslustige Frau, die vom Typ mind. 10 Jahre jünger wirkt und mit der es Spaß macht, "Pferde zu stehlen".

Am Anfang habe ich Ihr einen Ordner für die div. Unterlagen und Diagnosen gegeben, auf dem steht:

Ich krieg Dich, DU MICH NICHT.... und sie hat sich durch die Chemo gekämpft, (und mir gesagt, dass immer, wenn sie mal nen Tiefpunkt hatte, sie an diesen Satz gedacht hat, ) an deren Ende Ende März 06 tatsächlich stand: im Moment nichts mehr aufzufinden....

Das beim MRT Anfang Februar 2006 (genauer als CT) des KOPFES stand... "nichts, was definitiv auf Metastasierung hinweist, aber da ist etwas, das regelmäßig kontrolliert werden muss..." hat meine Kleine nicht an sich herangelassen, ich mir aber gemerkt.

Ende April 06 war ich mit ihr beim behandelnden Onkologen und wollte eine Überweisung zum neuen MRT mit dem Hinweis auf dieses "muss beobachtet werden", den Termin hatte ich schon für 2 1/2 Wochen später vorsichtshalber besorgt...
Er fragte dann, ob meine Mama denn Kopfschmerzen o.ä. hätte, sie sagte LEIDER nein, das sie das bischen Kopfweh und ab und das leichte Taumeln auf Ihre Schwäche nach der Chemo zurückführte. Auch hatten wir erzählt, dass meine Mam am 26.4.06 gestürzt ist und sich 3 Rippen gebrochen hatte.

Er meinte dann, nein, so eine Untersuchung macht man dann nur, wenn es Anhaltspunkte gibt.... Toll, also wir hätten ca. 14.5.06 einen MRT-Termin (die bekanntlich schwer zeitnah zu bekommen sind) gehabt, den Mama dann abgesagt hat.

So, und nach dem Mama es ansich weiterhin Klasse und bergauf ging, trat mal kurz eine Pause ein.

Dann fing meine Mam, die ansich ohnehin eine ziemlich resolute Person ist, uns aber alle, auch meinen Papa, ziemlich zu traktieren, nach dem Motto "nur keinen Streit vermeiden".

Das kam mir, nach dem, was ich so bisher gelesen hatte über Wesensänderungen bei Hirnmetastasen (eine der häufigsten Folgen beim Kleinzeller, hat der Lungenarzt gesagt), doch alarmierend vor, sodass ich beim nächsten Termin am 23.6.06 beim Onkologen auf ein Nachgehen des "muss beobachtet werden" bestand.

Überweisung gabs "nur" fürs CT, Kopf + Thorax, bei dem ich nicht dabei war, da wir für den 4.7.06 den Befundbesprechungstermin beim Onkologen hatten.

Der Radiologe ist im gleichen Ärztehaus und meine Mutter wurde nach dem CT zum Onkol. hochgeschicht, sie solle dort warten. Sie hat dann meinen Papa noch hochtelefoniert und dann kam der Befund...

4 Hirnmetastasen, einer davon 1,6x1,7cm, 4 weitere im Millimeterbereich! Und das beim ungenaueren CT!

Sie hat am gleichen Tag Dexa CT 4mg 3x täglich verordnet bekommen.

So eine Schei......, mind. 5-6 Wochen verloren! Und für meine Eltern kam die Diagnose "aus heiterem Himmel", ich hatte sie allerdings durch meine Recherchen geahnt!

Als meine Mam mit der Chemo durch war, hab ich gesagt, dass ich mit Ihnen verreisen will, am Besten dorthin, wo wir als ich (Einzel-) Kind war, nach Fehmarn, und wenigstens für 1 Woche..

Es war neben diesem ganzen Obermist trotzdem eine wunderbare Fügung, dass ich vor der Hirmetastasen-Diagnose bereits für 6.7. bis 13.7. 06 eine Ferienwohnung auf Fehmarn gebucht hatte.

Vorhin bin ich min meinen Beiden zurückgekommen; es war unvergeßlich, wie meine Mam und auch mein Paps die Fürsorge und die gemeinsame Zeit genossen haben.

Eigentlich wollten wir noch 2 Tage dranhängen, aber plötzlich wollte sie nach Hause, unbedingt mein schwarzes Kostüm nähen und noch dies und das erledigen.

Es zerreißt mir das Herz, nach all dem, was sie an Hoffnung in sich trägt und trug.

Ich weiss, was jetzt bei der Ganzhirmbestrahlung ab 26.7.06 10x (vorher kein Platz frei bei Prof. Fiegler im Vivantes Berlin-Spandau) alles mit ihr passieren kann und ein wenig habe ich sie auf Appetit- und Lustlosig- und Müdigkeit, wieder Haarausfall und "Konzentrationsstörungen" vorbereitet...

Habe Ihr beim Essen immer zugeredet, nicht auf die Kalorien zu achten, denn sie braucht jedes Kilo für die sehr wahrscheinliche Zeit der Appetitlosigkeit.... und sie hat von da an alles mit einem Genuss gegessen, dass es wunderbar bar mit anzusehen!

Ihr Lieben... verzeiht den einen oder anderen Schreibfehler, ich bin einfach fertig und doch glücklich, dass wir diese Zeit miteinander gehabt haben..

Ich werde die nächsten Tage mit Ihr und dann auch gleich für meinen Papa (77) die Patientenverfügung machen (müssen).

Jetzt suche ich nach Hinweisen im Net, dass erbitux auch bei Hirnmetasen des Kleinzellers gegeben wird.

Wer also diesbezügliche Hinweise hat, bin ich dankbar für jede Info.

Also Ihr Lieben, lasst Euch nicht unterkriegen, steht Euren Eltern bzw. Angehörigen / Freunden in dieser Situation einfach bei Seite, besonders auch bei den Ärzten, und schenkt Ihnen (kleine) Freuden und Eure Zuneigung und, wenn es Euch möglich ist, Eure Zeit.

Wie ich selbst jetzt erfahren habe, tut Euch das selbst sehr gut, und diese Kraft braucht man dann auch, weil für diese Freude, die man geben kann, erfährt man auch viel über sich selbst.

Da ich jetzt wieder aus dem Heulen nicht rauskomme, hör ich jetzt schnell auf!
__________________
Herzlichst aus Berlin Gabi
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Mutter 75, Kleinzelliges kBC Diagn. 2005-11,
Diagn. 2006-06-29Hirnmetastasen, kBC kein neuer Befund.
2006-09-25 kBC wieder da, 4 Herde, einer 3,7x3,3cm;Hirnmetas weg.
Jetzt Pflegestufe III, kann nur noch liegen und sich nicht mehr selbst im Bett bewegen, mein Paps und ich pflegen sie allein zuhause.
------------------------------------------------------
16.10.2006, 16:55 Uhr MEINE MAMA ist gestorben!
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  #13  
Alt 13.07.2006, 22:35
asteri71 asteri71 ist offline
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Standard AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Hallo Gabi und alle anderen hier,
ich kann euch gut verstehen.Gabi,wenn du möchtest,lies doch auch mal unter Hirnmetastasen,wer hat Erfahrung.Du weißt,dass Hirnmetastasen die eigentliche Ersterkrankung überschattet und nunmehr für den Verlauf der Krankheit sorgt.
Bei mir ist mein Papa betroffen,Lungenkrebs seit Ende Juni 2005,Hirnmetastasen seit Januar 2006.Wir hatten es auch schon vorher geahnt aufgrund seiner Wesensveränderung und anfänglicher Verwirrtheit zu der Zeit.Aber vorher konnte noch nichts festgestellt werden.
Ich kann dir nur den Rat geben,falls in eurer Familie noch etwas geklärt werden muss oder es etwas zu sagen gibt,das so bald wie möglich zu tun.
Mein Vater ist z.B. jetzt so verwirrt,dass er keine Gespräche mehr führen kann.
Viel Kraft und viele Grüße von asteri
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  #14  
Alt 14.07.2006, 08:52
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Liebe Gabi,

meines Wissens wird Erbitux nur bei Darmkrebs und Kopf-Hals-Tumoren eingesetzt. Es ist mir nicht bekannt, ob Studien zur Wirksamkeit dieses Medikaments beim kleinzelligen Lungenkrebs laufen.

Offengestanden würde ich auch darin keine allzu großen Hoffnungen setzen. Die einzige Möglichkeit, die mir bekannt ist, wäre ein Versuch mit Topotecan als Zweitlinientherapie. Doch auch hiervon sind keine Wunder zu erwarten.

So traurig wie es ist: leider kann man sich nur den Empfehlungen von asteri anschließen. Wie eine Krebserkrankung abläuft, ist immer individuell verschieden, beim kleinzelligen Lungenkrebs läuft es jedoch fast immer so, wie asteri schreibt (zumal mit Hirnmetastasen).

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute,
Michael
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  #15  
Alt 14.07.2006, 10:06
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Sonnenschein2606 Sonnenschein2606 ist offline
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Standard AW: Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom meiner Mutter

Hallo ihr Lieben
es ist wirklich zum verzweifeln, ich versuch immer positv zu denken, aber ich weis auch was alles auf meine Mama zukommen wird.
wenn es doch nicht der kleinzeller wäre denke ich dann immer ich habe jetzt soviel darüber gelesen und es ist wirklich erschreckend.Meine Mutter bekommt zur zeit den ersten chemozyklus mit standart PE. Was ja am anfang gut anspricht, sie hat keinerlie beschwerden zur zeit heute bekommt sie die dritte.
Gestern gings ihr super nach der Chemo, mal sehen wie es heute ist.
Habe sie dann auch gefragt ob sie Bestrahlung bekommt, nein hat sie gesagt vorerst nicht.
Wann wird denn eigendlich wieder ein Ct fällig ich dachte nachdem ersten Chemozyklus, sind ja 3 Wochen Pause zwischen den Zyklen.
Sie sagt es würde ein großes Blutbild gemacht.

Was mich so sauer macht keiner meiner Geschwister hat sich über ihren Zustand nach der Cehmo erkundigt.
Das gibs doch nicht die Wohnen doch gleich um die Ecke, ich selbst werde am 27.07.06 runter fahren würde lieber eute als morgen zur ihr fahren wenn es gehen würde.
Ich bin froh dieses Forum gefunden zuhaben soviele liebe Menschen die trotz ihrer eigenen Schicksale einem Mut und Kraft geben.

Man möchte so gerne helfen und ist so Machtlos, aber ich glaube meine Mutti freut sich sehr darüber das ich komme und täglich mindestens 3 mal anrufe. Es ist so schön ihr Stimme zuhören, das sie sich gut fühlt das sie sich nicht unterkriegen läßt.

Liebe Gabi und alle anderen ich hoffe das ihr noch eine schöne Zeit mit euren Lieben habt alles Liebe
Sonnenschein2606
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