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  #1  
Alt 06.05.2006, 22:14
RenateB RenateB ist offline
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Registriert seit: 21.08.2005
Beiträge: 76
Standard Unglaublich: Unfähige Arztpraxis und unfähiges Labor

Hallo ihr Lieben!

Ich bin noch völlig von den Socken. Heute kam der zweite der drei damaligen Histologie-Befunde. Story damals:19.11.03 Besuch bei der Ärztin, Abstrichentnahme. Bis ca. 1.12. x-fache Anrufe, wie denn das Ergebnis sei. Antwort schließlich: Nicht auswertbar, zu hohe Blutbeimengung. Am 9.12. Anruf sowohl der Arztpraxis als auch des Labors bei mir auf dem Handy: Sie hätten sich das nochmal angesehen. Wäre alles völlig in Ordnung, PAP 0, bräuchte mir keine Sorgen zu machen. Ebenfalls am 9.12. nur wenige Stunden später: Anruf eines anderen Arztes/ weil mittlerweile doch Abrasio gemacht war, PAP 5, sofortige OP notwendig. Jetzt Mai 2006, ich sammle alle Fakten. Da kommt schriftlich von dem ersten Labor, wiegesagt, erst nicht auswertbar, dann PAP 0.... kommt jetzt schriftlich: Per 18.12. hätten sie retrospektiv PAP 5 festgestellt, Verdacht auf AdenoCarc der Cervix! Das muß in den Unterlagen der Arztpraxis geschlummert haben. Spannender Weise: Eingang des Materials ohnehin erst am 1.12., 11 Tage nach Entnahme, derweil ich also ständig hinterhertelefonierte, lag das Zeug wohl irgendwo in der Praxis?!

Weder Ärztin noch Labor haben die Übermittlung der Fehldiagnose jemals entschuldigt, geschweige denn korrigiert, sondern trotz vorliegender Unterlagen einfach abgelegt und verschlampt. Und wacker Rechungen kassiert. WIE KANN SOWAS SEIN, dass eine Ärztin -in Kooperation mit einem Labor- es wagt, eine Patientin wissentlich in völlig falscher Sicherheit wiegen zu wollen??? Zumal ich im Januar 04 nach meiner Wertheim OP da noch angerufen habe, und denen gesagt habe, wie wahnsinnig es sei, mich PAP 0, total gesund zu diagnostizieren, wenn andere Labors PAP 5 finden. Ich habe sie im Interesse anderer Frauen sogar noch darauf hingewiesen, dass da etwas nicht stimmen kann. Und selbst da haben sie NICHTS gesagt, obwohl sie mittlerweile einen PAP5 Befund vom eigenen Labor in meiner Akte liegen hatten.

Ich bekomme Angst. Und ich habe Wut im Bauch, weil ich noch nicht weiß, wie man solchen Fuschern, die locker flockig ein Leben auf´s Spiel setzen, das Handwerk legen kann...

Liebe Grüsse
Renate
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  #2  
Alt 06.05.2006, 22:52
Benutzerbild von sywal
sywal sywal ist offline
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Standard AW: Unglaublich: Unfähige Arztpraxis und unfähiges Labor

Hallo Renate,
es gibt sicherlich auch bei euch die Ärztekammer und auch die Pflichtversicherung welche bei solchen nachweisbaren Fakten aktiv werden! Wenn man dies bei ihnen meldet. Es ist aber möglich, daß Du keine Parteienstellung hast, das heißt, Du erfährst nicht, was dabei herausgekommen ist.
Überlege Dir den Schritt aber gut, nochmals kannst Du dann die Praxis nicht mehr aufsuchen!

Alles Gute
sywal
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  #3  
Alt 07.05.2006, 00:45
Andy2 Andy2 ist offline
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Standard AW: Unglaublich: Unfähige Arztpraxis und unfähiges Labor

Hallo Renate,

Tja, das sind würde ich sagen, fast kriminelle Umstände, aber, was ändert denn eine rechtliche Verfolgung, wenn man selber mit wichtigerem Problem - Gesundheit- zu tun hat..... da .kommt sowieso nichts dabei raus.....

Ich habe gerade eine Blutuntersuchung in Rahmen meiner Krebsnachsorge machen lassen, was ist da rausgekommen- NUR MÜLL!!!!, die Mannschaft der Arztpraxis ist nicht mal in der Lage, entsprechende Tumormarker auf dem Auftragszettel anzukreuzen........


Da ich HNPCC "positiv" bin, bleibt mir nichts anderes übrig, als nur hellhörig zu werden.
(Falls jemand Lust und vor allem Zeit hat, meinen Leidensweg zu verfolgen, habe alles in der Rubrik -Darmkrebs, im Thread : "Rectumkarzinom festgestellt-was tun?" erfaßt....)


Als ich nach dem Tumormarker CA 19-9 gefragt habe, habe nur grosse Augen der Sprechstundenhilfe gesehen: "ich habe von CA 19-9 nie gehört- haben wir noch nie sowas gemacht!"

Und das bei einem Facharzt für Gastroenterologie!!!!!!!!!!- der täglich -zig Darmspiegelungen macht, und mit Krebs und Krebsnachsorge Erfahrung haben müßte....

Kaum zu fassen.......


Oder, machen solche Praxen nur mit der Endoskopie lukrative Umsätze???

Na ja, obwohl ich eigentlich keine Gründe mehr, wie Du habe, werde ich künftig diese Arztpraxis meiden müssen, schliesslich Krebsnachsorge heißt nicht nur, die Versichertenkarte auszulesen.....


Fazit: seit meiner Darm-OP sind 12 Monate vergangen, und ich habe einiges miterleben müssen, mehrere sinnlose Arztbesuche, da möchte ich an dieser Stelle sagen: mit Ausnahme der Klinikärzte, die wirklich wahnsinnlich viel leisten müssen und sich wirklich bemühen, uns, kranken, auf die Beine zu stellen, müßten eigentlich Ärzte , die den A..... nur , wenn sie selbst Durchfall haben, hochkriegen ( oder auch nicht, weil sie zu faul sind !) kein Geld erhalten, sondern dafür zahlen, dass sie überhaupt als Ärzte tätig werden dürfen.
Eine strickte Kontrolle mit Konsequenzen ist dringend nötig!!!

Sorry, für meine negative Äußerungen, aber, wie schon erwähnt, in 12 Monaten habe ich nur eins gemerkt: die Ärzte wollen nur eins, die Versichertenkarte auszulesen, alles andere ist Nebensache.
( die Praxisgebühr wollen sie auch!!!! )

Und, nicht, dass sich hier jemannd aufregt: es gibt mit Sicherheit auch Ärzte, die sich für uns einsetzen, bloß, wie und wo findet man sie????

Ich persönlich gebe langsam auf, habe keine Kräfte mehr, in jeder Praxis stundenlang zu warten, um den Arzt max. 5 minuten zu sprechen/hören..........
Wie hat man das genannt? Arzttourismus.......dagegen wurde Praxisgebühr eingeführt, statt manche Praxen dicht zu machen, und die Ärzte mir "Hartz IV " zu belohnen...

Mensch, es war so schön, als ich gesund war..... damals habe ich keine Ahnung, wie krank unser Gesundheitssystem wirklich ist.....

Jetzt kriege ich es deutlich zu spüren....

Das Leben eines Menschen hat für die Mediziner hinter dem Schreibtisch echt NULL Bedeutung!
Das sagt zwar keiner laut, aber die Praxis zeigt es in vollem Umfang....

Obwohl im Rahmen der Krebsnachsorge eine allgemeine körperliche Untersuchung stattfinden sollte........ ich wurde noch nie von einem Arzt einmal "angefasst"..... immer mir dem Abstand, Mensch, vielleicht ist Krebs für die Ärzte hochansteckend???

Das würde einiges klären...........
Und, die Krankenkassen interessieren solche Umstände auch relativ wenig.........die zahlen alles, was in Rechnung gestellt wird.....


Grüße an alle Forum-Leser

Andy2

PS: Renate, such Dir eine andere Praxis, die wenigstens Deine Untersuchungen richtig ( ohne zu schwindeln) machen kann-....
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  #4  
Alt 07.05.2006, 07:36
Nicola Nicola ist offline
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Registriert seit: 17.11.2005
Beiträge: 119
Standard AW: Unglaublich: Unfähige Arztpraxis und unfähiges Labor

Guten morgen ihr Lieben!

Ich kann mich an diese Meinung anschließen. Ich durfte auch die Erfahrungen machen, dass die niedergelassenen Praxen zuweilen doch recht schlampig arbeiten. (Mein FA hat den 4cm gr. Tumor am Gebärmutterhals mit Zäpfchen behandelt) Bin aber dann nach eigenem Nachfragen zu einem Spezialisten überwiesen worden, der absolut super ist. (Klinikarzt)
In einer Onkologischen Praxis, wo ich vier Monate später die Chemo gemacht habe, erlebte ich ebensolchen Pfusch. Gabe der Dosis falsch berechnet. Ist Gott sei dank vorher noch aufgefallen. Als ich die Ärzte darauf angesprochen habe wurde das belächelt:<<das haben sie falsch verstanden....>> SO SO, steht aber in meinem Patientenpass drin!!!
Fazit: SInd die Patienten also schuld daran?

Ich kann mich nur glücklich schätzen, dass ich einer der UNANGENEHMEN Patienten bin, die fragen und diskutieren.
Sich selbst informieren und den Sinn der Behandlung verstehen, sonst geht man unter. Leider scheint das der Alltag zu sein, denn von solchen Fehlern in Praxen höre ich oft. Und was noch schlimmer ist: dagegen an zu gehen ist fast unmöglich und kostet und noch Kraft und Nerven.
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  #5  
Alt 07.05.2006, 09:53
Anne53 Anne53 ist offline
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Registriert seit: 27.08.2005
Beiträge: 236
Standard AW: Unglaublich: Unfähige Arztpraxis und unfähiges Labor

Hallo, Ihr alle

Ich habe in den beiden letzten Jahren ähnliche Dinge erlebt. Und auch den Hausarzt gewechselt und dann beim nächsten wieder Nachlässigkeit erlebt. D.h. dass Befunde einfach abgeheftet, nicht weiter beachtet wurden.
Es war nichts Lebensgefährliches, aber es nagt doch sehr am Vertrauen. Man bekommt das Gefühl, ständig auf der Hut sein zu müssen, alles kontrollieren zu müssen.
Einmal brauchte ich vor einem CT drei Blutwerte, gehe in die HA-Praxis, sage mehrmals, was ich brauche. Es wird aufgeschrieben.... Am Ende bekam ich zwei völlig andere Werte und der CT-Termin war futsch, weil keine Zeit mehr war, die richtigen Werte zu bestimmen ...
Ende letzten Jahres war ich zwei Monate zu einer stationären Psychotherapie in einer eigentlich ganz renommierten Klinik.
Im Abschlussbericht standen Maßnahmen und Befunde, die nie stattgefunden haben. Der Hausarzt heftet das ab. Wenn er es jemals lesen sollte, bekommt er ein ganz falsches Bild von dieser Klinik. Und die Klinik kassiert viele, viele Euros für Maßnahmen, die nur auf dem Papier stehen...

Ich habe ein Problem mit massiven Angstzuständen und auch mit Angst vor Medikamenten. Mir sind in den letzten Monaten ganz viele Antidepressiva verschrieben oder über den Tisch gereicht worden, ohne genau nachzufragen, was ich sonst noch nehmen. Ich könnte mit dem Zeug inzwischen dealen oder mich mehrfach umbringen. Aber ich nehm es gar nicht, weil ich ja Angst davor habe ... Darauf geht eigentlich niemand ein.

Ja, was macht man da?

Ich weiß es nicht. Ich will eigentlich auch nicht ständig gegen einen solchen Mist kämpfen. Ich habe allerdings angefangen, alles zu sammeln und die jeweiligen Ärzte/Kliniken dann auf die Fehler aufmerksam zu machen, d.h. ich schreibe Briefe und lasse mir den Eingang bestätigen.

Ob es was nützt, weiß ich auch nicht.

Gruß. Anne
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  #6  
Alt 07.05.2006, 14:16
leda leda ist offline
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Registriert seit: 29.09.2005
Beiträge: 69
Standard AW: Unglaublich: Unfähige Arztpraxis und unfähiges Labor

hi leute,
also muss sagen, dass ich da eure meinung total teile.. Es ist unmöglich was man so als patient alles miterleben muss. Ich bin auch mit antibiotischen zäpfchen behandelt worden, obwohl ich auch einen 4cm großen tumor hatte. Na ja ich bin der meinung dass die niedergelassenen ärzte einfach nicht kompetent genug sind. Ich habe so viele schlechte erfahrungen gemacht ich könnte wirklich seiten füllen. Bei einem familienangehörigen von mir ist die diagnoze einfach nicht mitgeteilt worden. D.h. das ergebnis vom labor war da, diese info hat aber den patienten 8 monate lang nicht erreicht. Unmöglich wenn man bedenkt wie wichtig früherkennung bei bösartigen erkrankungen ist. Ich habe auch festgestellt, dass sachen sinnlos angeordnet werden und dass die ärzte eine neigung zum übertherapieren haben... Dagegen kann man leider rechtlich nicht vorgehen.
Das einzige was rechtlich beanstandet werden kann, mit mäßiger aussicht auf erfolg ist organisationsverschulden. Da gibt es eine BGH-Entscheidung, auf die man sich stützen kann.
Aber sonst ....
Das einzige was uns patienten bleibt ist investigativ zu bleiben und alles aber echt alles zu hinterfragen.
puh
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