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  #31  
Alt 31.07.2007, 21:48
Benutzerbild von Lola -Cana
Lola -Cana Lola -Cana ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Ja Barbara,
Wie sagt man so schoen, wie man in den Wald reinschreit so kommt es auch wieder raus, oder so aehnlich. Hab das genaue Sprichwort vergessen.
VG
__________________


Lola
  #32  
Alt 31.07.2007, 22:26
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Hallo Lola,

da sprichst du ein wahres Wort.

Ich habe während meiner eigenen Erkrankungsgeschichte keine Schwierigkeiten mit irgendwelchen Institutionen gehabt, weder mit Krankenkasse, noch mit Rentenversicherung, Versorgungsamt oder Arbeitsagentur.

Und ähnlich gute Erfahrungen habe ich auch im vergangenen Jahr gemacht als meine Mutter erkrankte und ich nach D geflogen bin um sie zu unterstützbei ihr die Reha mit Wunschklinik auf Anhieb geklappt.

Ist vielleicht auch eine Frage der Einstellung wie man mit dem ganzen Kram umgeht und wie man an die Leute mit einem Anliegen herantritt.

Vieles alles andere wie beispielsweise die Verteilung der vorhandenen Mittel ist eine Frage des Systems und der Politik.

Freundliche Grüsse
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Birgit64

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  #33  
Alt 31.07.2007, 23:18
Erzwolf Erzwolf ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Zitat:
Zitat von BarbaraO Beitrag anzeigen
Ja, das finde ich auch, Susi. Solche Dinge passieren mir laufend bei Behörden und in Geschäften.
Manchmal denke ich, dass das an mir liegt. Kann das sein?

Nachdenkliche Grüße
Ja, das kann an dir liegen. Denn Behörden sind wie Wälder (Um das Zitat von Lola-Cana aufzugreifen). Die Bäume können nicht frei durch die Gegend laufen, aber ein wenig Bewegung in den Ästen ist drin. Aber in jedem Wald ist auch so eine doofe Tanne, die dich mit ihren Zapfen bewirft oder ein doofer Dornenstrauch, der dir die Haut aufschlitzt. Aber wenn du den rechten Weg findest, dann kommst du dich auch gut im Walkd zurecht und er ist freundlich zu dir.
  #34  
Alt 01.08.2007, 01:32
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Lola -Cana Lola -Cana ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Komisch dass der Stefans an dieser Diskussion gar nicht teilnimmt, es ist doch eigentlich seine Geschichte.
Aber sehr wahrscheinlich ist er mit dem Ausfuellen der Formulare beschaeftigt, die ihn dann zum K...... bringen.
Schade.
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Lola
  #35  
Alt 01.08.2007, 04:24
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Lola -Cana Lola -Cana ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Liebe Doris,
Ich weiss dass ich sehr nett bin, da hast Du recht.

Es betrifft unser Land? Willst Du mir meinen Deutschen Pass jetzt abholen?
Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber es gibt viele Leute die im Ausland leben und trotzdem Deutsche sind und sogar Familie dort haben die auch die Krankenkassen benutzen. Bin ich nun aber froh dass Du mir "mein" Land nicht so einfach wegnehmen kannst, bloss weil ich da nicht gerade wohne. Die Bundesregierung erkennt mich wenigstens an, die schicken mir sogar immer Geld, das ich mir redlich in Deutschland verdient habe.

Und da Du ja in Deutschland lebst, muesstest Du eigentlich wissen dass Zensur schon lange abgeschafft wurde. Also tut mir leid, aber Du kannst mir nicht sagen wo ich ueber was rede. Wuenschen kannst Du es Dir, dabei bleibt es dann auch.

Und ja, Geschichte ist schon das richtige Wort. Stefans hat was erzaehlt, das mehrere Komponente hatte, Erlebnisse, Eindruecke usw. Ausserdem duerftes Du wissen dass das Wort Geschichte mehrere Meinungen hat als nur eine.

Gruesse von einer Landsmaennin
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Lola
  #36  
Alt 01.08.2007, 09:54
Lena2 Lena2 ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Hallo ihr Lieben,

seit Monaten bin ich nur noch stille Mitleserin, aber heute melde ich mich kurz zu Wort.

Ich für meinen Teil, habe keine Probleme mit meiner Krankenkasse oder Behörden gehabt. Ganz im Gegenteil, die Kasse rief sogar bei mir an, da ich vergessen hatte, meinen Antrag für Krankengeld einzureichen.

Mein Motto lautet: Das was ich ausstrahle bekomme ich auch zurück, daher strahle ich über beide Backen, oder heißt es Wangen?

Ärzte und Sachbearbeiter, ich schmeiße sie jetzt mal alle zusammen, kochen ihren Kaffee auch nur mit Wasser und sind Menschen wie du und ich. Trete ich ihnen als Mensch gegenüber auf, meine ich hier und da einen Seufzer der Erleichterung zu hören.

Wie wahr Barbara- so wie man es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Stefan, versuche es doch mal mit Freundlichkeit, ich hoffe du findest dich dann nicht zum K.......

Eine mit den Ärzten und Behörden zufriedene

Marlene
  #37  
Alt 01.08.2007, 10:57
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Zitat:
Zitat von Doris44 Beitrag anzeigen
@Lola-Cana............vielleicht nimmt er genaus aus diesem Grund nicht teil.........du bist wirklich sehr freundlich.............Nebenwirkungen?
Gruß
Übrigens falsch, es ist nicht seine Geschichte............wenn man überhaupt von Geschichte sprechen kann. Es betrifft unser Land, rede Du gerne über Canada...............schön weit weg .
Na, wirst du jetzt wieder unsachlich? Egal unter welchem Namen du postest, du driftest immer in die Unsachlichkeit ab.

Ich lebe auch im Ausland und habe doppelte Staatangehörigkeit. Da ich aber viele Jahre das System in D mitfinanziert habe (und es über freiwillig entrichtete Beiträge auch heute noch tue) und noch Familie in D habe, die wiederum auch das System mitfinanzieren, erlaube ich mir meinen Senf hier auch abzugeben.

Zwischenzeitlich drängt sich mir immer mehr die Vorstellung auf, dass es in der Mentalität vieler Deutschen liegt das Glas als halbleer anzusehen, statt als halbvoll, dass Klagen zur Kultur gehört und Zufriedenheit für viele ein Fremdwort geworden ist. Schade eigentlich! Denn wenn man eine positive Ausstrahlung hat, dann kommt meistens auch ein positives Feedback. Das gilt auch im Umgang mit Sachbearbeitern bei Ämtern, Behörden und KK, die auch nur ihren Job machen und Teil des Systems sind.
__________________
Birgit64

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  #38  
Alt 01.08.2007, 11:19
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suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

aaaaaber - und ich meld mich hier ehrlich zum letzten mal -
aaaaaber ich will eben nicht, dass nur die, die in den wald freundlich hineinlächeln, gut behandelt werden. manchmal kann man vielleicht nicht anders, als hineinzuheulen und das sollte eigentlich nicht heißen, dass man schlecht behandelt wird. und außerdem klingt mir das ein bissl so wie "selber schuld, wohl nicht freundlich genug gewesen". aber auch der wald kann unfreundlich sein, düster und dornig.
es soll eben für alle kranken das beste getan werden. für die mit und ohne zusatzversicherung, für die armen und für die reichen.

und, um beim bild vom wald zu bleiben - vielleicht könnten die wege so angelegt werden, dass man nicht so leicht an allen bäumen anrennt und sich blaue flecken holt.
in diesem sinne, liebe wünsche
s.
  #39  
Alt 01.08.2007, 11:38
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Mary-Lou Mary-Lou ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Ich habe für mich eine ganz einfache Grundregel. Versuche immer freundlich und sachlich zu meinen Mitmenschen zu sein und erwarte das Gleiche von den anderen. Und ob ihr es glaubt oder nicht, es funktioniert zu 99,9%. Mit einem freundlichen Lächeln kann man oft mehr erreichen als mit einem bösen Blick.

Um beim Wald zu bleiben: Wie ich in den Wald hineinrufe, schallt es zurück.

- Nicht wahr Doris? -
Warum mußt Du immer unsachgemäß Mitschreiberinnen angreifen? - Finde das ist kein guter Stil.

Freundliche Grüße
__________________

****************
„Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück“
Zsuzsa Bánk
  #40  
Alt 01.08.2007, 12:08
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Hallo,

mit einiger Verspätung (wir können nur per UMTS/GPRS ins Netz, und Eplus/Base streikt da mitunter konsequent) ich nochmal. Ich wusste nicht, dass ich so hohe Wellen schlage. Und ich gebe gerne zu, dass ich in meinem Zorn Dinge über einen Kamm geschoren habe, die (so) nicht zusammen gehören. Ich versuche es daher mit einigem Abstand nochmal...

Zunächst: mir ging es beim "Jammern auf hohem Nievau" nicht um den Leistungsumfang der gesetzlichen Kassen (wobei ich manche Bereiche da wirklich unterblichtet finde - die nicht vorhandenen Fahrtkostenzuschüsse gehören dazu). Im Gegenteil. Ich kenne aus 'meinem' Krankheitsbereich viele Leistungen, die weitgehend sinnfrei sind und IMHO ersatzlos gestrichen gehörten.

Wiegesagt, meine Frau und ich sind privilegiert. Eigenheim, Job, Auto, viel Zeit... Und die 1% Zuzahlung vom Bruttoeinkommen sind nur ein paar EUR mehr, als wir für die Gebäudeversicherung hier zaheln müssen. Interessiert mich vom Betrag her wirklich nicht näher. Weswegen ich in meinem Zorn auch die ganzen Quittungen und Antragsformulare einfach entsorgt habe, und wir eben künftig einfach zuzahlen werden, soviel es halt ist. Das mag uns ein paarhundert EUR im Jahr kosten - aber es spart Nerven für ein Vielfaches dieses Betrages.

Mir geht es vielmehr im wesentlichen um das Generv mit der verbundenen Bürokratie. Und die wird mit jeder "Reform" schlimmer. Da kann es das Gesundheitswesen langsam aber sicher an Irrwitz mit dem Steuerrecht aufnehmen. Jedesmal wird von Kostensenkung, Vereinfachung und Entbürokratisierung geredet. Aber - komisch - jedesmal scheitern wirkliche Reformen an Lobbyisten. An den Fachärzten, an den kassenärtlichen Vereinigungen, an den Kliniken, an der Pharmaindustrie. Und jedesmal bleiben als Zahler diejenigen übrig, die keine gute Lobby haben: die Patienten, die Allgemeinmediziner, das Pflegepersonal. Und jedesmal wächst der Wasserkopf der Verwaltung.

Ein paar Beispiele zur Erinnerung ??? Es war die gesundhgeitspolitische Lüge des 'doctor hopping' (das nach Expertenansicht nie in nennenswertem Ausmass existiert hat), die plötzlich den Hausarzt in die 'pole position' versetzen sollte, um Kosten für die Inanspruchnahme von Fachärzten zu senken. Schön. Nur hat man den Allgemeinmedizinern mit der Budgetierung zugleich jegliche Möglichkeiten genommen, Fachärzte da zu ersetzen, wo sie nicht nötig wären. Und läßt sie ausführliche Patientengespräche und Hausbesuche praktisch auf eigene Kosten durchführen. Der Effekt: Zu jedem Quartalsanfang stapeln sich beim Hausarzt Patienten, die nichts wollen als Überweisungen. Und selbst dafür muss ich hier bei meiner Hausärztin eine Stunde im Wartezimmer hocken. Tun kann sie für mich nichts, dafür hat sie kein Budget. Allerdings vergibt sie wegen Überlast Termine nur noch ein Viertljahr im voraus. Und das nicht existente 'doctor hopping', das damit unterbunden werden sollte, wurde erstr durch diese Reform ausgelöst. Ich muss nun nämlich in jedem Quartal zu 2 Ärzten statt zu 1. Das spart sicher ganz viel Geld, Zeit und Arbeitsaufwand...

Praxisgebühr. Eine nach einhelliger Meinung absolut aberwitzige Aktion, bei der von den 10 EUR Gebühr vielleicht 10 oder 50 Cent an Kosteneinsparung überbleiben. Völlig absurd, die Ärzte zu Inkassounternehmen des Staates zu machen. Da werden halt Handkassen geführt, Rechnungen und Quittungen gedruckt, gestempelt und unterschrieben, Bargeld zur Bank getragen, abgerechnet, von der Kasse geprüft, usw... Spareffekt gleich null. Aber endloser Aufwand an Arbeitszeit, Verwaltung und Papier. Gemessen an diesem Blödsinn ist selbst die Agrarpolitik der EU mittlerweile ein Muster an Effekitivität und Sparsamkeit.

Dabei wäre es so einfach. Zuzahlung? Kein Problem. Wenn jeder Versicherte einmal jährlich eine Rechnung von der Kasse bekäme, die die von ihm in Anspruch genommenen Leistungen samt Kosten aufführt (da könnte er dann auch gleich mal gucken, welche Leistungen die Ärzte abgerechnet haben, ohne sie zu erbringen) und die Zuzahlungen, die er leisten muss... dann stünde darunter ein einfacher Hinweis, dass es sich ab xy Bruttolohn pro Jahr lohnen würde, einen Antrag auf Zuzahlungsbefreiung zu stellen. Statt dessen sammeln wir Quittungen, stellen Anträge, machen Kopien von jedem Quark, die Kasse prüft, usw. Warum das nicht einfacher geht? Einfach, weil sich die starken Lobbies seit ewig mit Händen und Füßen gegen jegliche Kostentransparenz wehren. Und seit 20 Jahren jeder Gesundheitsminister systematisch vor diesen Lobbies einknickt.

Was mich daran stört: zum einen basieren die 'Reformen', die da jährlich verbrochen werden, auf Lügen. Wie auf der böswilligen Unterstellung, die Menschen wären gerne krank und würden nur so zum Spass zu x Ärzten parallel laufen. Und auf der grundlegenden Lüge, dass Gesundheit in D immer teurer werde. Das ist nicht wahr. Gemessen am immer steigenden Lesitungsumfang (und für die Alterspyramide in D kann der Beitragszahler nichts) ist unser Gesundheitswesen nicht teuer oder ineffektiver als vor 20 Jahren. Es gibt vielmehr, wie schon jemand ansprach, nur eine massive Finanzierungsschieflage. Von Jahr zu Jahr wird ein immer größerer Anteil des Voplkseinkommens nicht durch lohnabhängige Arbeit, sondern durch Kapitalgewinne erzielt. Die Finanzierung des Gesundheitswesens basiert aber im wesentlichen auf den Zahlungen der Lohnabhängigen. Deshalb müssen die Kassenbeiträge ständig steigen, auch ohne dass die Gesundheitsversorgung teurer wird. Weil es einfach immer weniger Menschen gibt, die für alle bezahlen müssen. Das liesse sich ganz simpel lösen, indem man die Kassenfinanzierung über Steuerquellen erbringt statt über die bisherigen Beiträge.

Zum anderen, dass die damit verbundene Bürokratie inneffektiv, ungerecht und geeignet ist, zu systematischer Untreue und Vorteilsnahme zu animieren. Mit der Praxisgebühr zaheln wir den Wasserkopf der Verwaltung, keine medizinische Behandlung. Und je mehr sich das Aufgabenfeld der Ärzte weg vom Patienten und hin zu Kostenfragen bewegt, desto mehr Kreativität und ARbeitszeit verwenden sie darauf, den Kassen ein Schnippchen zu schlagen. Hat sich noch nicht rumgesprochen, dass nicht nur Kliniken, sondern auch Ärzte problemlos ihr controlling durchführen können? Und dann eben das tun, was ihnen Einkommen bringt, und das unterlassen, wobei sie draufzahlen. Was ich Ärzten und Kliniken gar nicht mal vorwerfen kann. Es muss halt jeder sehen, wie er überlebt. Wieviel dabei von Redlichkeit und Gesetzestreue zu halten ist, zeigen die Vorstrafenregister unser Volksvertreter. In einem Land (das mal wieder...), in dem der Ehrenvorsitzende einer Volkspartei ein rechtskräfitg verurteilter Krimineller ist (weswegen? Natürlich: Steuerhinterziehung), kann man von Patienten und Ärzten kaum die Moral erwarten, die bei den Vertretern der Legislative schon lange ausgestorben ist. Insofern: doch, wir sind auf dem Weg zur Bananrepublik. Und auf diesem Weg schon ziemlich weit vorangeschritten.

Die Zeche zahlen die einfachen, dummen Konsumenten. Nicht wir hier. Schon, wer in der Lage ist, hier ein posting zu lesen oder zu schreiben, ist privilegiert. Er hat das Geld für einen Rechner, für den Internetzugang, und er hat die Zeit und Kompetenz, nach Infos zu recherchieren - sonst wäre er nicht hier. Die, die am Arsch sind, sind die, de nicht hier sind. Weil sie dafür kein Geld, keine Zeit oder kein Wissen haben. Die, die deshalb nicht wissen, welche Leistungen ihnen zustehen; oder die nicht in der Lage sind, den Papierkrieg zu gewinnen, der ihnen abverlangt sind. Mitunter sogar noch solche, die sich schämen, dem Sozialwesen zur Last zu fallen.

Was das 'sich wehren' betrifft: das kann nicht jeder. Denn dazu gehört Geld, Wissen, Zeit und Unterstützung. Natürlich kann ich den Hausarzt wegen Untätigkeit verklagen. Ich bin prozesskostenversichert, ich kann mich im Netz schlau lesen, und ich bin auch noch halbwegs jung, schlau und dynamisch für sowas. Wenn ich das nicht tue, dann deswegen, weil es mir den Stress nicht wert ist. Damit bin ich aber - wie die meisten alle hier - nicht repräsentativ. Mein Schwiegervater, der nach 1 Woche im Krankenhaus wund gelegen ist, weil das Pflegepersonal keine Zeit mehr zum Umlagern hat, der kann das nicht. Und den bemerkt keiner, weil er sich weder beim Arzt, noch bei der Kasse, noch online irgendwo beschwert. Nur: dass man den nicht 'jammern' hört, heisst mitnichten, dass es den in D nicht millionenfach gibt.

Viele Grüße,
Stefan
  #41  
Alt 01.08.2007, 16:27
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Susi04 Susi04 ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Ich muss mich doch noch mal zum Thema Formulare zu Wort melden....................irgendwas ist da wohl an mir vorbeigegangen.
Seit Mai 2006 bin ich 5 mal operiert worden, habe eine Chemotherapie und anschl. Herceptin bekommen.
Das einzige Formular, dass ich ausgefüllt habe, war der Schwerbehindertenantrag. Den habe ich meiner Onkologin zur Unterschrift vorgelegt ( können sie mir das gerade mal unterschreiben) und dann mit Kopien meiner Befunde abgeschickt.
Wegen dem Taxischein für die Chemo bin ich zur Krankenkasse, die Sachbearbeiterin hat den Antrag ausgefüllt und gleich bewilligt, obwohl ich die Chemo nicht an nächst möglichen Ort bekommen habe, sondern 15 km weiter weg.
Nach dem Brustaufbau im Oktober ( Tram) musste ich anschl. einen Spezial BH und ein Mieder tragen. Alle Anträge haben das Krankenhaus und das Sanitätshaus übernommen, ich musste mich um nichts kümmern.............alles bewilligt, keine Probleme.
Jetzt im Juli hatte ich eine subcutane Mastektomie mit Silikon Aufbau. Anschließend wieder Spezial BH. Die Anträge wurden wieder übernommen............keine Probleme. ( das Monstrum kostet 260,-€)
Herceptin bekomme ich seit Oktober 06...........um Anträge musste ich mich nie kümmern
Meine Zuzahlungsquittungen habe ich gesammelt und bin damit zu Krankenkasse. Der Sachbearbeiter hat sie mit mir durchgesehen und alles gleich bearbeitet. Er hat sich dann von sich aus noch erkundigt, ob es eine Möglichkeit gibt, dass ich nur 1% zahlen muss..............gab es aber nicht.

Wenn ich dass hier alles so lese, frage ich, ob wir alle wirklich im gleichen Land wohnen.

Stefan, kann es sein, dass du dich zuviel kümmerst, dass du alles selber machen willst?

Ich denke, Barbara, wir machen so weiter wie bisher. Es hat mit Sicherheit was damit zu tun, wie man auf Menschen zu geht.

Unser Gesundheitssystem krankt vor allen Dingen an den enormen Kosten für Medikamente und Hilfsmittel......................das alles ist im europäischen Ausland viel günstiger.
Wieso kostet der BH, den ich tragen muss 260,-€ ? Warum kostete die erste Herceptin Infusion 3200,-€
Ich könnte mir jetzt noch einen zweiten BH verschreiben lassen, mache ich aber nicht. Der BH vom Oktober ist zwar nach der letzten OP nicht optimal, geht aber für die kurze Zeit, die ich brauche um den neuen BH zu waschen und zu trocknen.................anschließend, ziehe ich den sowieso nie wieder an.

Nur am Wetter habe ich zur Zeit etwas auszusetzten...............leider gibt es keinen Antrag, den man das stellen könnte, deshalb wäre ich jetzt schon gerne da, wo die Sonne ist.


Ich habe bisher alles bekommen, was ich brauchte, ohne jemals irgendeine Forderung zu stellen. Ich fühle mich hier gut aufghoben und behandelt.................obwohl meine Krankheit richtig teuer ist.
__________________

  #42  
Alt 02.08.2007, 00:04
mahanuala mahanuala ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

gut daß hier einige was zum *jammern auf hohem niveau* geschrieben haben!!!! zumal , wenn ich mich nicht täusche, stefan in einem anderen forum mal was zu geschrieben hat, daß er und seine frau für andere erkrankungen schon umfangreich vom sozialsystem mitgetragen wurden...

klar muß es papierkram geben, schließlich will ich als beitragzahler und steuerzahler sicher sein daß das geld dort ankommt, wo es hinsoll, zum beispiel daß stefans frau und andere auch noch ausreichend lange behandlung bekommen können (was europaweit selbst in skandinavien nicht so ist!)

leider sind da nicht alle leute ehrlich....daß das lästig ist, kann ja sein....aber in anderen ländern müssen familien nebentätigkeiten oder kredite aufnehmen um alles selbst zu bezahlen...was ist da schon der papierkram (wir kennen das auch....)der ist verglichen damit schnell erledigt....

gesundheit ist teuer und die realität ist daß alle möglichst wenig zahlen wollen und unnötige ausgaben nicht wollen (also auch kontrollen),solange es sie nicht selbst betrifft.
das ist hart, aber realität auch in einem vergleichsweise reichen land.

außerdem zwingt einen niemand auf dem land zu leben...das hat vorteile und nachtteile...ein nachteil ist eben daß dann medizinische versorgung weitere anfahrtswege benötigt....wo ich lebe, ist meine entscheidung, die ich mit allen vor- und nachteilen wie andere entscheidungen im leben auch, dann in kauf nehmen muß.

realitäten sind oft unangenehm, auch in anderen lebensbereichen.....und hierzulande sind sie vergleichsweise erträglich, finde ich

gruß von
mahanuala
__________________
once you have tasted filght,
you will walk the earth with your eyes

turned skyward
for there you have been
and there you want to return

leonardo da vinci
  #43  
Alt 03.08.2007, 16:46
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Hallo Manuela,

Zitat:
Zitat von mahanuala Beitrag anzeigen
gut daß hier einige was zum *jammern auf hohem niveau* geschrieben haben!!!! zumal , wenn ich mich nicht täusche, stefan in einem anderen forum mal was zu geschrieben hat, daß er und seine frau für andere erkrankungen schon umfangreich vom sozialsystem mitgetragen wurden...
Ich dachte, ich hätte mich klar genug geäußert. Aber scheinbar nicht, darum versuche ich es noch einmal.

Mir geht es nicht darum, dass meiner Frau oder mir wichtige Leistungen vorenthalten wurden oder werden. Und ja, auch wir haben in der Vergangenheit schon einige Leistungen in Anspruch genommen. Und auch da habe ich mich niemals darüber beschwert, dass diese Leistungen 'zu wenig', 'zu teuer' oder 'minderwertig' waren. Vielleicht ist das nun endlich geklärt?

Im Gegenteil - wenn ich an 'meine' Leistungen der Kasse denke - die wollte ich überwiegend gar nicht haben. Nach Einweisung in der Klapsmühle 6 Monate lang stationäre Psychotherapie? Tolle Sache, kostet nur 6 x 30 x 300 = 54.000 EUR. Wollte ich nicht, hielt ich für sinnlos, und habe ich nach einem Drittel der Kosten abgebrochen. Psychoanalyse? Hat man mir x-fach angedient, sollte ich dringend machen. Kostet, konsequent durchgezogen, auch nur 20.000 EUR. Und wenn ich, wie jedesmal, sage, dass mir soviel Kohle für eine anal-oder-sonstwas-regressive Nabelschau zu teuer und sinnlos erscheinen, und ich diese Behandlung ablehne... dann guckt der Therapeut nur dumm uns sagt: "Aber wieso denn - das zahlt doch die Kasse!"

Soviel zur Geldverschwendung. Aber wenn ich für diese Krankheit ein aktuelles Medikament verschrieben haben möchte, das gut wirkt, und von dem mir nicht die Haare ausfallen und ich 20 kg zunehme... tja, dann muss ich bei den ambulanten Psychiatern hausieren gehen, bis ich einen finde, der meint, dass er das wenigstens zeitweise mit Mühe und Not noch in seinem Budget unterbringen könnte.

Was bleibt mir also übrig? Klar: ich klopfe morgen an die Pforte der nächsten Klapsmühle, werde für mindestens ein Vierteljahr hospitalisiert (Arbeitgeber und Kasse zahlen ja Lohn bzw. Krankengeld, überhaupt kein Problem). Und _da_ bekomme ich auch ohne Probleme (und ohne eigene Zuzahlung pro Rezept) das Medikament, das mir hilft, und das der ambulante Psychiater mangels Budget nicht verschreiben zu können meint.

Das ist toll. Im Klartext heisst das: ich muss krank geschrieben werden und 300 EUR Kosten täglich verursachen, um die 3,00 EUR täglich für ein adäquates Medikament erstattet zu bekommen - das es mir erlauben würde, weiterhin arbeitsfähig zu sein und Beiträge zur Sozialversicherung zu bezahlen.

Wenn das nicht völlig absurd ist, dann weiss ich es auch nicht...

Und falls es noch absurder geht (kann man absurd überhaupt steigern?), dann bei dem Genehmigungsverfahren der ambulanten Psychotherapie. Da geht es um Kosten von 25 x 55 = 1.375 EUR für die Behandlung. Dafür muss der Therapeut einen ausführlichen Bericht schreiben, der Psychiater eine Stellungnahme, und bei der Kasse müssen mehrere unabhängige Gutachter ihren Senf dazu geben - und natürlich einen Bericht schreiben. Allein dadurch sind die Verwaltungskosten des Genehmigungsverfahrens höher als die Kosten der Behandlung. Und wenn ich den Steuerzahler richtig belasten will, dann lege ich als moderner, aufgeklärter Patient bei Ablehnung der Therapie natürlich sofort Widerspruch ein. Und schon dreht sich das ganze Kosten-Karussel auf's neue...

Was das heisst? Die formal-bürokratisch-korrekte Ablehnung dieser Leistung kostet den Steuerzahler etwa doppelt soviel wie die ungeprüfte Anerkennung dieser Leistung. Oder anders gesagt: bei uns wird im Gesundheitswesen knallhart gespart - koste es, was es wolle :-(((

Und alle Beteiligten sind genervt und überlastet. Die Patienten, die Ärzte, die Therapeuten, die Kassen. Weil alle wissen, dass damit völlig sinnfrei endlos Kohle und Arbeitszeit verpulvert wird, ohne dass irgendetwas Sinnvolles dabei heraus kommt. Aber - und das ist das Wesen der Bürokratie - es gibt niemanden, der dafür zuständig oder gar verantwortlich ist. Alle Beteiligten bedauern das zutiefst, aber sie sind alle nicht zuständig, und sie beugen sich alle ganz ganz ganz schrecklich bedauernd den Vorschriften :-/

Viele Grüße,
Stefan
  #44  
Alt 03.08.2007, 19:31
Luci*Katze Luci*Katze ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

ihr lieben,
ich finde, stefan hat sich ausreichend erklärt.


ein kommentar am rande. frau/man kann sicher immer ma anderer meinung sein, so ist das in einem forum & auch im leben.

mich erschrickt & ärgert hier erheblich, mit welcher verbissenheit & unsachlichkeit hier z.t. argumentiert oder auch verbal mit fingern gezeigt wird!



Christine R.: "Nimm eine deiner SSRI , evt. die doppelte Dosis und jammer nicht auf hohem Niveau
Die SSRI bekommst du in anderen Ländern zumindest nur als Selbstzahler.......einschliesslich deiner unzähliger Therapien
Von den Behandlungen, die deine Frau erhält wollen wir vom Handling anderer Ländern gar nicht reden (du warst ja in anderen Foren auch sehr aktiv!!!) "

Birgit64: "Ist vielleicht auch eine Frage der Einstellung wie man mit dem ganzen Kram umgeht und wie man an die Leute mit einem Anliegen herantritt. "

mahanuala: "...zumal , wenn ich mich nicht täusche, stefan in einem anderen forum mal was zu geschrieben hat, daß er und seine frau für andere erkrankungen schon umfangreich vom sozialsystem mitgetragen wurden..."



also: stefan, der undankbare, leistet sich auf kosten der allgemeinheit nicht bloß ne kranke frau, sondern auch noch paar eigene zipperlein. & dann schreibt er auch noch in anderen foren rum, ist das zu fassen!

da braucht er sich nicht wundern, wenn er den stress hat! denn bei ALLEN, die freundlich aufs amt laufen, klappts ja offensichtlich wie am schnürchen. also scheint der gute nicht bloß die gemeinschaft finanziell zu belasten, sondern dabei auch noch chronisch unfreundlich zu sein.

stefan - du schlimmer!





so leute, dann kommt doch einfach ma wieder runter...

luci*katze
(die stefan überhaupt nicht unfreundlich findet & außerdem selbst ein fröhlicher & freundlicher mensch ist & trotzdem schon ausreichend trödel mit der amtlichen krebserei hatte)
  #45  
Alt 03.08.2007, 20:01
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Dieses Land ist es nicht :-(

Zitat:
Zitat von Luci*Katze Beitrag anzeigen

also: stefan, der undankbare, leistet sich auf kosten der allgemeinheit nicht bloß ne kranke frau, sondern auch noch paar eigene zipperlein. & dann schreibt er auch noch in anderen foren rum, ist das zu fassen!

da braucht er sich nicht wundern, wenn er den stress hat! denn bei ALLEN, die freundlich aufs amt laufen, klappts ja offensichtlich wie am schnürchen. also scheint der gute nicht bloß die gemeinschaft finanziell zu belasten, sondern dabei auch noch chronisch unfreundlich zu sein.
Und wer hat das nun behauptet? Ich zumindest nicht. Also verdrehe und interpretiere hier bitte nicht die Tatsachen und Postings nur damit sie zu deiner Einstellung passen.

Vielleicht kommst du mal besser wieder runter!
__________________
Birgit64

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