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Alt 22.11.2008, 23:25
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Blume68 Blume68 ist offline
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Registriert seit: 27.03.2008
Beiträge: 1.752
Standard Leben - nach dem Abschiednehmen?

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe, ich finde in diesem Teil des KK ein kleines Eckchen für meine Gedanken, und Gefühle, nach dem Tod meiner lieben Ma.

Bisher habe ich im Lungenkrebs-Forum geschrieben, und werde das auch weiterhin tun - vielleicht kennt mich die/der eine oder andere von dort.
Da aber viele dort als Betroffene, und als Angehörige MIT dieser Krankheit leben müssen, und ich Rücksicht auf ihre Gefühle nehme, gehören ein paar meiner Gedanken sicher eher hierhin.

Meine liebe Ma hat im März 2008 die Diagnose Lungenkrebs bekommen. Einen Kleinzeller, das sagt sicher einigen etwas.
Ende Juli ist sie an dieser Krankheit verstorben. Es ging so schnell.
(Wer über mich oder uns ein bischen nachlesen möchte, kann das gerne in meinem Thread " Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!" tun.)

Ich habe meinen Bruder vor 12 Jahren verloren, meinen Vater vor 8 Jahren - beide unerwartet und plötzlich. Das war als Angehörige furchtbar, und ich dachte bis dato, es gäbe fast nichts schlimmeres. Ich meine - man rechnet einfach nicht damit.
Als meine Mutter erkrankte (nachdem ich ihr über beide Verluste lange versucht habe, hinwegzuhelfen), da war ihr bevorstehendes Versterben ganz anders - "erwartet", sozusagen. Ich habe mir ihr gekämpft, gelitten - und sie schliesslich verloren. In all der Zeit habe ich auch "funktioniert" - wie das als Angehöriger so ist...ich war bei ihr, bis zum letzten Atemzug. (Dafür und für alles, was ich mit ihr teilen konnte, bin ich so unendlich dankbar.) Jetzt ist das "funktionieren" weg, und die Trauer kommt langsam immer mehr hoch.

Durch die bisherigen Todesfälle in meiner Familie habe ich ein "anderes Verhältnis" zum Tod, das weiss ich. Ich habe mich intensiv, auch therapeutisch, mit diesen familiären Verlusten auseinandergesetzt. Ich hatte (und habe immer mal wieder) Verlustängste, hatte aber auch positive Seiten dieser Verluste im Leben abgewinnen können, seither. Mein Papa hat mich nach seinem Tod "besucht", um den anderen mitzuteilen, dass es ihm jetzt gut geht. Ich war und bin ihm so dankbar dafür.

Nun ist meine liebe Ma, die ich so eng begleitet habe, gegangen, und vieles ist anders...mir, der der sie immer so nah war, ist sie auf einmal so "fern"...ich erlebe sie in Träumen immer noch krank, und hilfsbedürftig... das tut mir weh, weil gerade mir die Gedanken von Kübler-Ross soviel gegeben haben... Ich WEISS, dass es ihr jetzt besser geht, als während der Krankheit - trotzdem vermisse ich ihre Nähe so sehr. Und diese Träume verunsichern mich zunehmend....

Kennt jemand dieses Gefühl? Warum ist es jetzt so anders? Ich wusste aus Erfahrung, dass meine Trauer erst spät hochkommen würde. Aber warum erscheint mir meine Ma so "weit weg"? Wenn dem nicht so wäre, könnte ich besser mit allem umgehen...hat es vielleicht mit der Krankheit ansich zu tun?

Ich würde mich freuen, könnte ich mich mit jemandem hier darüber austauschen...

ganz liebe Grüsse
Blume
__________________
In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)

Geändert von Blume68 (22.11.2008 um 23:31 Uhr)
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