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  #1  
Alt 31.01.2009, 18:32
Suan Suan ist offline
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Registriert seit: 16.10.2008
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Beiträge: 29
Standard Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbau

Hallo Ihr,

ich stehe immer noch vor der Entscheidung eine (einseitige) Rekonstruktionsmethode wählen zu müssen und das obwohl eigentlich nirgendwo etwas zu holen ist.

Kaum hatte ich mich jetzt mit der Latissimus Dorsi Methode angefreundet gehabt, habe ich vieles über "Einschränkung der Rückenmuskelkraft" sowie Spannungsgefühle gelesen und ein beratender Arzt hat mich auch darauf hingewiesen das man bei einem sog. gestiehltem Latissimus das seitlich (unter der Achsel) bei mir stehen würde.

Außerdem war ich vor einigen Tagen bei einer sehr erfahrenen und anerkannten Radiologin die mir folgendes zur Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbauplastik erzählt hat:
a) Silikonimplantate überlagern das umliegende Gewebe sodass nicht alles mammographisch erfassbar ist -> Nachsorge ????
b) Sehr gute Beurteilbarkeit ist anscheinend mit Kochsalzimplantaten gegeben (werden doch aber nicht mehr eingesetzt oder ?) sowie
c) scheint eine sehr gute Beurteilbarkeit mit Eigengewebe gegeben zu sein.

Nimmt man das zur Entscheidungsfindung her so sollte man sich wohl eher zu einem Eingriff mit Eigengewebe entscheiden (aber hier weiss ich wieder nicht ob es nicht zu Durchblutungsstörungen bzw. Anwachsproblemen kommt.

Da ich sehr dünn bin und man ein Silikonimplantat (bei sehr dünner Haut) sehen würde - bin ich nun in einem Dilemma.

Kann mir jemand von Euch helfen und mir sagen wie Ihr zu einer Entscheidung bzgl. Aufbau gekommen seid ?
Ich überlege nun schon seit 6 Monaten und jede Woche kommen neue Erkenntnisse hinzu -aber keine die mir eine Entscheidung aufzeigen - leider !!!

Würde mich über Eure Hilfe sehr freuen !

Viele liebe Grüsse,

Suan
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  #2  
Alt 31.01.2009, 19:40
Tante Emma Tante Emma ist offline
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Registriert seit: 26.09.2007
Beiträge: 612
Standard AW: Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbau

Hallo Suan!

Also, ich habe beidseitig Silikonimplantate, da mir die Sache mit dem Muskel auch nicht "geschmeckt" hat; mir ist meine Beweglichkeit wichtiger.
Und außerdem wollte ich nicht noch Narben am Rücken, bzw. am Bauch bei Eigengewebeaufbau. Zum Zeitpunkt der OP im April 2007 wog ich 58 kg bei 1,80 m, mittlerweile sinds wieder zw. 63 und 65 kg, aber trotzdem nix für Eigengewebe. Der Aufbau ist sehr gut geworden und ich fühle mich rundum wohl damit! Wenn man nichts von meiner OP weiß, kommt man nicht drauf.
Ich habe auch kein Problem, mich in die Sauna oder oben ohne an den Strand zu legen, da alles sehr natürlich aussieht.
Meine Implantate liegen unterhalb des Brustmuskels. Somit ist dieser in der Sonographie gut beurteilbar, die alle 3 Monate gemacht wird.
Einmal jährlich bekomme ich noch ein Brust-MRT, da die Mammographie ja nicht mehr möglich ist, bzw. keine aussagekräftigen Bilder hervorbringen würde. Diese Untersuchung wird von meiner Kasse anstandslos übernommen.
Die OP war ein eher kleiner Eingriff, wenn ich das mit einer Latissimus-OP oder Eigengewebeaufbau vergleiche. Zudem kamen nur zwei Narben hinzu und es gab keinerlei Wundheilungsstörungen, sodaß ich schnell wieder arbeiten konnte.
Falls Du noch Fragen hast: nur zu!
Und falls Du mal Fotos sehen magst, kann ich Dir mal welche zuschicken. Allerdings bräuchte ich dann Deine E-Mail-Addi, da ich das dann persönlich machen möchte. Kannst mir bei Interesse ja eine PN schicken.

Liebe Grüße,
Tante Emma.
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  #3  
Alt 31.01.2009, 19:41
patzi patzi ist offline
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Registriert seit: 25.10.2008
Beiträge: 132
Standard AW: Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbau

Hallo Suan,

mein plastischer Chirurg sagte mir, Durchblutungsprobleme hätte er bisher nur in ganz seltenen Fällen bei ganz starken Rauchern erlebt.

Aber ich kann Dich verstehen. Auch ich hatte diese Ängste und habe die OP viele Jahre vor mir hergeschoben.

patzi
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  #4  
Alt 31.01.2009, 20:43
Benutzerbild von Erika Rusterholz
Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
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Beiträge: 209
Standard AW: Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbau

Hallo Suan,

Ich habe zwar keine Ablatio hinter mir, getraue mich nun doch, eine Antwort auf einige der aufgetauchten Fragen zu geben.

Ich bin beidseits brusterhaltend operiert worden, gestern waren es genau 5 Jahre her...
In der Zwischenzeit hat sich die noch vorhandene sehr kleine Brust im Aussehen verändert, ist noch kleiner geworden, wohl altersbedingt. Vom Warzenhof an aufwärts fehlt beidseits durch die Operation jegliches Gewebe.
Des weiteren ist leider fast die ganze Narbe im oberen Teil der rechten Brust am Brustmuskel angewachsen. Inzwischen ist auch der Brustmuskel von der Achsel her stärker geworden, so dass nun eine gut sichtbare Einbuchtung im Ausschnitt-Bereich entstanden ist, mit der ich nicht so ganz glücklich bin.
Bei der linken Brust ist zwar auch eine Einbuchtung entstanden, jedoch ist diese nicht so stark, die dortige Narbe ist verschiebbar.

Und all dies lässt mich nun darüber nachdenken, ob Implantate für mich richtig wären. Anfang Januar war ich bei einem Fachmann für plastisch-ästhetische und rekonstruktive Chirurgie und habe mich beraten lassen:

- Eigengewebe vom Bauch wäre zu bevorzugen, jedoch hat's dort bei mir kein voriges - den Muskel vom Rücken her zu nehmen, würde er mir nicht empfehlen, es gebe eine grosse Narbe und wäre doch wieder eine zusätzliche Stelle zum Verheilen

- da die Brust nur unterhalb der Mamille noch etwas Fülle hat, kann mit einem tropfenförmigen Implantat auch der obere "leere" Teil unterlegt werden

- als Implantat empfiehlt der Arzt Silikon mit texturierter Oberfläche (ergibt weniger Kapselfibrose); als Inhalt Silikongel, welches ziemlich fest ist (läuft also nicht aus) und seine Form behält (Kochsalzlösung werde in Europa kaum mehr verwendet)

- das Implantat (die Prothese) wird unter dem Brustmuskel in einem zu konstruierenden Bett eingelegt, Zugang wäre bei mir am besten von der unteren Brustfalte her (ist aber auch am Warzenhofrand oder in der Achselhöhle möglich)

- wegen der Mammographie darf das Implantat nicht über dem Brustmuskel liegen, was auch besser ist für das Aussehen (die Implantat-Ränder wären wohl sichtbar, da bei mir zwischen Muskel und Haut kein Fettgewebe mehr vorhanden ist).

Den Nachsorgearzt habe ich wegen kommender Untersuchungen ebenfalls konsultiert. Er meint, dass Ultraschall kein Problem biete, bei der Mammographie könnte ev. nicht das ganze Brustgewebe bis zum Brustmuskel erfasst werden. Bei Unsicherheit müsste dann ein MRI gemacht werden.

Im Moment liegt also ein Gesuch um Kostengutsprache bei der Krankenkasse. Ob diese bewilligt wird, ist zwar noch recht unsicher...

Ich hoffe, diese Angaben können bei einer Entscheidung mithelfen - alles Gute und liebe Grüsse
Erika Rusterholz
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  #5  
Alt 31.01.2009, 22:07
patzi patzi ist offline
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Standard AW: Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbau

Hallo Suan,

ich melde mich noch einmal. Ich hatte acht Jahre lang ein Silikonimplantat und fand es von Anfang an ganz schrecklich, hatte immer ein Fremdkörpergefühl. Ich kann es gar nicht beschreiben, es war einfach nicht meins!
Und nach einiger Zeit hat sich dieses Implantat dann auch noch sehr unschön verformt, wies irgendwie so Beulen auf.

Als ich acht Jahre später ein Rezidiv hatte, musste dieses Silikon raus, und ich war richtig froh.
Dann wurde die Brust total abgenommen und ich hatte 10 Jahre lang keine Aufbau.

Vor neun Wochen habe ich dann einen Aufbau aus Eigengewebe aus dem Bauch machen lassen. Und schon jetzt bin ich damit sehr zufrieden!!!
Mir haben die Chirurgen auch gesagt, dass Silikon mit der Zeit immer schlechter wird und das Eigengewebe immer schöner. Schon jetzt sieht die Brust viel schöner aus als sie mit dem Silikon jemals ausgesehen hat. Für mich käme nie wieder Silikon in Frage.
Die Narbe am Bauch ist überhaupt kein Problem. Ich hatte mir das auch alles viel schlimmer vorgestellt. Sonst hätte ich auch keine 10 Jahre damit gewartet!

patzi
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  #6  
Alt 31.01.2009, 23:26
Suan Suan ist offline
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Standard AW: Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbau

Hallo Ihr lieben,

vielen Dank für Eure Mitteilungen.
Das zeigt mir das jeder Körper auch wahrscheinlich auf jede Methode unterschiedlich reagiert.... was die Entscheidung nicht vereinfacht.

Ich würde mich jedenfalls um weitere Kommentare freuen.... vielleicht kann ich mich dann die nächsten Wochen durchringen nach 6 Monaten mal eine Entscheidung zu treffen - Ansonsten bleibt der Expander einfach drin.... bis die 12 Monate um sind.

Viele Grüsse,
suan
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  #7  
Alt 01.02.2009, 13:40
Tina61 Tina61 ist offline
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Standard AW: Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbau

Hallo Susan,

ich stand letztes Jahr vor ähnlichen Problemen wie du.
Letztendlich habe ich mich für die Latissimus Dorsi OP entschieden.
Obwohl ich auch sehr schlank bin, konnte aus dem Muskel eine Brust - 75 B - rekonstruiert werden. Das Ergebnis ist wirklich sehr gut geworden.
Probleme habe ich aber noch immer im Rückenbreich. Das Taubheitsgefühl an der Entnahmestelle ist bis heute geblieben und die Beweglichkeit ist leicht eingeschränkt. Nach Aussagen des plast. Chirurgen wird das wahrscheinlich auch so bleiben.
Ich würde diese OP-Methode aber jederzeit wieder machen lassen.
__________________
Tina


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  #8  
Alt 01.02.2009, 15:33
patzi patzi ist offline
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Standard AW: Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbau

Hallo Tina,

und warum würdest Du die Methode wieder wählen, wenn Du bleibende Beeinträchtigungen dadurch hast ????

Das kann ich nicht nachvollziehen.

Ich hatte vor neun Wochen einen Brustaufbau mit Gewebe aus dem Bauch, und ich habe schon heute überhaupt keine Beeinträchtigungen und keine Beschwerden mehr. Und das Ergebnis ist 1A!

patzi
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  #9  
Alt 03.02.2009, 14:49
Tina61 Tina61 ist offline
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Standard AW: Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbau

Hallo Patzi,

klar, die Beeinträchtigungen sind noch da, aber ein Leben ohne Brust könnte ich schwerer ertragen.

Aufbau durch Bauchgewebe war bei mir mangels Masse nicht möglich und Silikon wollte ich nicht.

Das muss eben jeder für sich entscheiden, dann aber mit den Folgenschäden klar kommen.
Wahrscheinlich tut man sich deshalb vor der OP auch so schwer, den richtigen Weg zu finden.
__________________
Tina


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  #10  
Alt 03.02.2009, 15:44
patzi patzi ist offline
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Standard AW: Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbau

Hi Tina,

na klar, das verstehe ich!
Mein Chirurg hat bis zum letzten Moment versucht mich zu überreden, Gewebe vom Bein zu nehmen (wg. mangels Masse am Bauch ).

Ich habe mich aber strikt dagegen gewehrt und gesagt, entweder vom Bauch oder ich lass es. Und ... er hat es geschafft.
Er sagte zwar hinterher, der Lappen (so nennen die das ja ) sei wirklich nicht ausreichend für eine Brust gewesen, aber er hätte es dann doppelt genommen und .... das Ergebnis ist hervorragend!
Not macht eben erfinderisch.

patzi
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  #11  
Alt 19.05.2009, 09:21
Suan Suan ist offline
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Standard AW: Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbau

Hallo Ihr lieben,

das Thema ist jetzt bei mir durch.
Vor 3 Wochen habe ich den Wiederaufbau durch S-Gap (Fettgewebeentnahme aus dem Gesäss) machen lassen und das Ergebnis sieht super aus !!!!

Ich hatte schon zwei Tage nach der OP keine Schmerzen mehr und nach 4 Tagen konnte ich problemlos im Krankenhaus umherwandeln.
Nach 10 Tagen im Krankenhaus bin ich nun schon wieder 10 Tage Zuhause und fühle mich sehr gut.

Der Unterschied am Hintern ist kaum zu merken und die Narben an der Brust werden hoffentlich schnell verblassen.
Ansonsten fühlt sich alles so toll an und das dumpfe Gefühl des Silikonexpanders gehört der Vergangenheit an !!

Bald werde ich auch wieder eine Mammographie machen lassen können und somit die max. möglichen Untersuchungen weiterführen können.

Wollte heute nur meine freude mit Euch teilen !!

Viele liebe Grüsse,

Suan
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