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  #1  
Alt 11.01.2006, 12:08
anny anny ist offline
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Standard Mutters Geschichte

Meine Mutter starb im Juni 2003 an einem Kolonkarzinom mit Lymphknotenmetastasen.

Bereits im Jahre 2000 klagte sie immer wieder über diffuse Bauchschmerzen,ihr Stuhl war damals alles andere als normal. Breiig und vorallem rot. Daraufhin wurde sie ins KH eingewiesen,zahlreiche Untersuchungen hat sie über sich ergehen lassen.Befunde waren negativ......kein Hinweis auf ein Karzinom.
Ihr BB war grauenhaft,alles deutet auf eine innere Blutung hin,nur man fand nichts.

Daraufhin wurden ihr die Gallensteine entfernt,man nahm an dass die Beschwerden daher führen.
Nach der OP hörten auch die Bauchschmerzen vorübergehend auf.
Als sie nach dieser OP wieder nach Hause kam ging es ihr einige Zeit gut,nur eines Nachts kam es zu massiven Schmerzdurchbrüchen,das war ca. eindreiviertel Jahr später.

Wieder kam sie ins KH...wieder begannen diverse Untersuchungen und dann diagnostizierte meine Mum ihr Karzinom während der Untersuchung.
Sie hatte ein Cäkumca. faustgroß.......das sah sogar ein Blinder.

Den Ärzten war es ein Rätsel das man dies bei den Untersuchungen nie gefunden hat.
Ich war damals gerade in meiner Arbeit,natürlich versank ich in ein Loch....Mutter nicht.
Was solls,sagte sie......in 2 Wochen werden sie versuchen den Bauch zu öffnen und wenn im Peritoneum keine Metas vorhanden sind dann schneiden sie mir die Hälfte des Darmes raus.
Das wars.

Mutter wurde am 18.Dez. 2001 operiert....nach der Op ging es ihr beschissen.
Der Bauch war aufgeblasen wie bei einem Walross und sie hatte immense Schmerzen.
Schmerztherapie schien in manchen KHs noch immer ein Fremdwort.

Nach 14 Tagen kam sie nach Hause und dann fragte sie mich was ich von einer Chemo halte.
Bedingt durch die infauste Prognose sagte ich,ich würde keine Chemo machen......den dadurch beeinträchtigst du deine verbleibende Lebensqualität.

Doch es war Mutter Entscheidung,nicht die Meinige.....und daher sagte sie....sie werde diese Chemo machen.
Sie bekam von Beginn an den stärksten Zyklus das hieß wenn dieser nicht ein wenig greift dann gibt es nichts mehr.

Unzählige Male ging sie ins KH um ihre Chemo in Anspruch zu nehmen.....ein halbes Jahr ging es ihr auch relativ gut.
Von mir bekam sie zu dieser Zytostatikatherapie eine Misteltherapie wöchentlich.
Dadurch waren die Nebenwirkungen der Chemo zu Beginn leichter zu ertragen.

Zwischen uns gab es kein Tabu,beide wußten wir wie es um sie stand....niemand machte dem anderen etwas vor.
Der Rest der Familie hat sich still und heimlich aus dieser ganzen Affäre gezogen,sie meinten immer und immer wieder.....du bist diejenige die Erfahrung hat und vom Fach bist du auch,also wirst du da auch durch gehen. Punkt und aus.

Im Herbst 2002 fing sie wieder und wieder an an den verschiedensten Stellen zu bluten.Metastasen hatte sie von Anfang an,im Bereich der Lymphknoten.
Ein Lymphknoten am Rande der Bauchaorta konnte ihr damals bei der OP nicht entfernt werden,es wäre eine Gefahr gewesen.
Genau dieser Lymphknoten ist mehr und mehr gewachsen. Eigroß war er zum Schluss,dadurch hat es ihr das Bauchnetz zerissen.

Bei der Körperpflege hat man richtige Beulen auf ihrem Bauch gesehen.....kein flacher Bauch,es sah aus wie eine Hügelpiste.
Schmerzdurchbrüche waren damals an der Tagesordnung,nicht einmal hat sie geschrien....ich stand sehr oft hilflos daneben und wußte nicht was ich noch alles tun soll.

Während ich meine Mum pflegte habe ich auch weiterhin meinen Dienst im KH versehen.
Also 10 Stunden Dienst und dazwischen war Mum an der Reihe.
Dazwischen hab ich immer wieder angerufen und gewartet ob sie noch das Telefon abheben kann.
Sie konnte es bis zum Schluss,obwohl sie schon fast nichts mehr gesehen hatte.

Bei uns war es damals im Jahre 2003 im Frühjahr sehr heiß.Mutter litt unter dieser Hitze......im April ist sie das letzte Mal in ihren Garten gegangen,mit Hilfe ....denn mittlerweile war sie bis auf die Knochen abgemagert.

Mutter hatte sich mit ihrem bevorstehenden Tod abgefunden und sie hat sich immer wieder damit auseinandergesetzt.
Es gab Tage da hat sie nur geweint und es gab Tage da kam sogar ein Lachen über ihre Lippen.
*Hast du Angst vor dem Tod* fragte ich sie....sie verneinte.....*ich bin froh das ich den Zeitpunkt nicht erfahre,Angst habe ich vor dem WIE sterbe ich*

Während meiner Begleitung hab ich ziemlich viel mit ihr gearbeitet.......Gespräche,*Spiele*....Rollenspiel e.......etc.

Mum hatte seit Beginn ihrer Erkrankung einen großen Wunsch,sie wollte unbedingt zu Hause....umgeben von ihren Katzen sterben.
Doch genau diesen Wunsch konnte ich ihr nicht mehr erfüllen.

4 Tage vor ihrem Tod.......war sie an ihrer Grenze,sie war bereits sehr ausgetrocknet,sie roch nach Aceton und sie hatte nur mehr Schmerzen .... trotz den Morphinen die sie bekommen hat.

Mutter setzte sich vor den Spiegel und sah sich an....* weißt du,genauso haben meine Patienten ausgesehen kurz vor ihrem Tod......*

Dann kam die Rettung und ab ins KH.......ihr letzter KH Aufenthalt.

Ein Psychiater hat ihr endlich eine richtige Schmerztherapie verordnet,von da an war sie schmerzfrei. Sie bekam eine Pumpe.
Beim ersten Besuch war sie euphorisch,sie lachte und teilweise wirkte sie abwesend......ich wußte sie macht sich auf ihren Weg.

Am 4. Tag wollte ich eigentlich erst später ins KH fahren,nur irgendetwas sagte mir geh gleich........als ich bei ihr am Bett stand traf mich fast der Schlag.
Mutter war aufgedunsen wie ein *Wal*.....sie wurde in Flüssigkeit per Infusion ertränkt.
Ihr Körper konnte diese Mengen nicht mehr aufnehmen,ich hab ihr diese verdammte Infusion entfernt.
Der Oberarzt war ein A........ Mutter erzählte ihm von ihrem Glauben an ein Leben nach dem Tod.....er meinte ach,alles Schwachsinn.
Mum ließ sich auf am Ende ihres Lebens von den Ärzten nichts gefallen und sie meinte......*irgendwann liegen sie auch auf der Schaufel und dann werden wir ja sehen *

Mutters letzter Tag war das Schlimmste was ich in meinem Leben gesehen und erfahren haben.
Sie verlor bei Bewußtsein sehr viel Blut,schwarzrot ronn es ihr aus dem Mund....und sie röchelte.
Dieses Todesröcheln kannte ich .....aber nicht in dieser Form.

Mutter kämpfte,sie war zeitlebens eine sehr starke Frau und genau so ist sie gegangen......es war ein Todeskampf.

fast 24 Stunden dauerte dieser Kampf. Ihr Lebensgefährte und ich blieben bei ihr,hielten ihre Hand und ich betete lass sie endlich einschlafen....und ich sagte ihr.....*ich lass dich gehen*
Ich wartete auf ihren letzten Atemzug,nur das war alles andere........es war als ob sie ersticken müsste...............und dann rann diese schwarzrote Flüssigkeite ohne Unterbrechung aus ihrem Mund.

Handtücher,Zellstoff,Leintücher.....nichts hat im ersten Moment geholfen.

Aber sie hatte es endlich geschafft.

Viele Menschen sind in meinem Beisein eingeschlafen,Mums Tod war das Ärgste was mir widerfahren ist. Ich meine dies mitanzusehen.

Aber sie hat mir wertvolle Dinge mitgegeben........vorallem EINES.....nicht ICH bin der ARME weil ich verlassen wurde von ihr....sondern SIE,die ihr irdisches Leben lassen musste.

Mutti hat mir noch etwas gezeigt,beginne zu lernen wie man stirbt....während deines Lebens.

Bei der Begleitung meiner Mutter stand ich an einem Punkt wo selten ein Mensch zuvor gestanden ist,ich hielt eine leere Spritze in der Hand und sah sie an.....ja,ich wollte ihr helfen zu sterben......sie sagte *tu es nicht,denk an dein Kind*

Das Schönste zeigte sie mir kurz vor ihrem Tod.
Da ist mitten in der Nacht ein großer Schmetterling zu ihrem Bett geflogen und hat sich auf ihrer Brust niedergelassen.
Mutter bekam das nicht mehr mit......nur wir sind daneben gestanden und haben dieses Schauspiel beobachtet.....dieser Schmetterling bliebe lange bei ihr........kurze Zeit später starb sie.

Geändert von anny (11.01.2006 um 19:04 Uhr)
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  #2  
Alt 11.01.2006, 12:25
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GEP GEP ist offline
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Standard AW: Mutters Geschichte

Liebe anny,

mich hat die Geschichte Deiner Mutter sehr berührt und ich DENKE nach.
Ich bin auch nicht der ARME.

Danke
Gerhard
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  #3  
Alt 11.01.2006, 12:43
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Mutters Geschichte

Liebe Anny,

Du schriebst:
Zitat:
Aber sie hat mir wertvolle Dinge mitgegeben........vor allem EINES.....nicht ICH bin der ARME weil ich verlassen wurde von ihr....sondern SIE,die ihr irdisches Leben lassen musste.

Mutti hat mir noch etwas gezeigt,beginne zu lernen wie man stirbt....während deines Lebens.
Genauso ist es mir ergangen, es war so schmerzlich mit ansehen zu müssen, wie die körperliche Hülle immer schwächer, der Geist jedoch hell wach war un die ihre Seele Liebe zu mir hin ausstrahlte. Sie wurde - wie Deine Mutter - von ihrem Leid erlöst und Du durftest sie auf einem Teil dieses Weges begleiten.

Diese Begleitung zum Sterben ist schmerzlich für uns Überlebende, denen etwas ganz Liebes genommen wird. Ich möchte jedoch diese Erfahrung - Hand in Hand- Abschied nehmen zu können, auf keinen Fall missen. Ich habe keine Angst mehr vor dem Tod, er gehört nun zu meinem Leben und ich geniesse bewußt jeden Tag.

Du hättest den Tag sicher gerne mit Deiner Mutter und ich mit meiner Frau verbracht.

Der Schmetterling ein wundervolles Symbol zum Abschied.

Danke für Deinen Beitrag.

LG
shalom

Geändert von shalom (11.01.2006 um 13:20 Uhr)
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  #4  
Alt 11.01.2006, 16:31
Benutzerbild von Sandra!
Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: Mutters Geschichte

Liebe Anni!

Du hast Recht. Die Geschichte deiner Mutter ähnelt sehr der meines Vaters. Beide hatten sich mit dem bevorstehendem Tod abgefunden und beide wollte sie zu Hause sterben, aber bei keinem ist es so eingetreten. Mein Vater hatte auch eher Angst davor WIE er sterben wird, als vor der Tatsache, dass er sterben wird. Ich denke, dass das auch der Grund war, warum er nicht wollte, dass ich bis zu seinem wirklich allerletzten Atemzug da blieb. Schließlich wusste er ja vorher nicht, dass er einfach nur friedlich einschlafen würde. Das hätte ich deiner Mutter auch gewünscht. Ich hoffe, dass dich diese schrecklichen Bilder nicht verfolgen und du sie gut verarbeiten konntest!

Wenn ich darüber nachdenke, wie lange deine Mutter mit dieser Krankheit gekämpft hat, so bin ich doch eher „glücklich“ darüber, dass es bei meinem Vater „nur“ heftige 4 Monate waren. Zwar hatte er vorher (= vor Diagnosefeststellung) schon mal Magenprobleme gehabt, das waren aber eher Problemchen, die man nicht so ernst genommen hatte und somit auch nicht ärztlich untersuchen lassen hat. Heute wissen wir, dass das wahrscheinlich ein großer Fehler war. Aber andersrum, wer sagt und garantiert uns, dass wenn die Krankheit etwas eher festgestellt worden wäre, dass er dann ein schöneres und längeres Leben gehabt hätte?! Solche Hätte, Wenn und Aber-Gedanken sind im Nachhinein aber auch eher müßig und alles andere Förderlich für unseren Trauerprozess. Daher verschwende ich nun auch keinen Gedanken mehr daran.

Was jedenfalls unsere Liebsten aber nun gemeinsam haben, ist, dass sie von ihren unsagbaren Qualen erlöst wurden. Und das ist das Wichtigste!

Liebe Grüße
Sandra
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  #5  
Alt 11.01.2006, 17:32
anny anny ist offline
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Standard AW: Mutters Geschichte

Ich habe eine andere Einstellung in Bezug auf Tod und Sterben,eine andere als viele Menschen.
Mich hat niemand in den Arm genommen nach Mums Tod,es lag an mir alles weitere zu organisieren.
Einen Tag nach ihrem Tod konnte ich endlich richtig weinen,alles was sich in den vergangenen Monaten angesammelt hat kam raus.

Doch es musste weitergehen......Mutter hat ihren Körper zu Lebzeiten der Anatomie gespendet....*wenn ich schon tot bin,dann sollen andere noch davon profitieren* ;-) auch hier dachte sie an die Anderen.

Für mich bedeutete es kein richtiger Abschied,dachte ich damals.....kein Begräbnis,kein Grab wo ich hingehen könnte und Blumen draufstellen kann....nichts.
Es war als ob es sie nie gegeben hätte.

Meine Tochter und ich wir entwarfen sogar ihren Partezettel,mit einem großen Schmetterling,alle ihre Lieben haben wir namentlich erwähnt.....auch ihre beiden Katzen. ;-)

Das war der Beginn meiner Trauer.....ich kenne das Gefühl versteinert zu sein und kenne dieses Gefühl wo du glaubst es zerreisst einem das Herz.
Trotzdem geht mein Leben weiter,freilich gab es Einbrüche .....wo auch ich am Abgrund gestanden bin und nicht mehr leben wollte. Nur das hatte mit meiner Mum nichts zu tun.

Im Laufe meines Lebens habe ich immer wieder Menschen verloren die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Als ich 7J alt war,starb meine beste Freundin....sie war gerade mal sechs Jahre alt.
In der Schule hab ich wieder eine Freundin verloren,sie war 16J .......als ich mein Kind zur Welt brachte starb kurze Zeit später wieder eine Freundin von mir an Leukämie.
Viele Freunde unserer Clique kamen bei Autounfällen ums Leben,es gab eine Zeit da war ich fast wöchentlich auf einem Begräbnis.

Trotzdem sage ich heute *ich bin für mein Leben verantwortlich,für alles was mir in meinem Leben widerfährt*
Das heißt ja nicht,dass ich schuld bin am Tod dieser Menschen,sondern es heißt für mich meine *Seele* wollte diese Erfahrungen sammeln,sie wollte bestimmte Dinge lernen....und durch den Tod dieser Menschen habe ich sehr vieles dazugelernt. Denn jede Krise in meinem Leben stellt eine gewisse Herausforderung an mich egal ob Schmerz oder Leid.
Auch hier habe ich die freie Wahl,nehm ich es an oder stecke ich den Kopf in den Sand.

Der Sinn des Lebens ist für mich,seelisch und geistig zu wachsen und dies gelingt mir indem ich diese Stürme meines Lebens bewußt durchschreite.

So absurd das für manche klingen mag,für mich ist es so und nicht anders......ein Körper besteht für mich nicht nur aus Fleisch und Blut,sonst wär er nur ein Häufchen Chemie..........

Geändert von anny (11.01.2006 um 17:59 Uhr)
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  #6  
Alt 12.01.2006, 11:16
anny anny ist offline
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Standard AW: Mutters Geschichte

Meine Mutter hat sich während dieser *Erkrankung* sehr verändert.
Damit meine ich nicht körperlich sondern ich meine auf der gefühlsbetonten Ebene.
Früher war sie eher zurückhaltend,zeigte in Gegenwart anderer Menschen nie ihre wahren Gefühle.
Auch mir und meinem Bruder gegenüber nicht,sie hat es in ihrer eigenen Kindheit nie gelernt oder lernen dürfen.
Heute erinnere ich mich,als ich noch ein Kind war wünschte ich mir sehr oft dass sie mich nur einmal in den Arm nimmt......so richtig. :-)

Wenn sie mich in meinem späteren Leben dann einmal umarmt hat war es sehr sonderbar für mich. Teilweise kam sie mir vor wie ein fremder Mensch.

Als sie diese Diagnose erhielt,begann sie *aufzutauen*.
Diese 2 Jahre,so schrecklich sie auch waren,waren für mich die schönsten 2 Jahre.
In diesen Jahren lernte ich meine Mum kennen,was sie wirklich für ein Mensch ist. Negative Gedanken in dem Sinne hatte sie keine mehr,es war als ob alles weggefegt worden ist. Auf mich wirkte es als hätte sie durch diese Krankheit die Möglichkeit bekommen ihr *Herz* zu öffnen.

War es deshalb weil ihr eigenes Leben bedroht war,war es desahlb weil sie auf ihr bisheriges Leben aus einem anderen Blickwinkel zurückblicken konnte.....ich weiß es nicht mit Sicherheit.
Sie lebte bewußter,sie lebte im Hier und Jetzt....über das Morgen oder über ihre Zukunft hat sie sich nicht mehr soviele Gedanken gemacht.

Bewußt hat sie für sich darüber entschieden was sie mit ihrer verbleibenden Zeit anfangen möchte......ihrer Mutter hatte sie in diesen Momenten verziehen,alles auch dass sie ein ungeliebtes Kind gewesen ist.

Sie hat mir gezeigt,dass es gut ist die Gelegenheit zu nützen um zu vergeben und zu verzeihen.

Geändert von anny (12.01.2006 um 11:19 Uhr)
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  #7  
Alt 15.01.2006, 20:29
anny anny ist offline
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Standard AW: Mutters Geschichte

Was hat mir meine Mutter noch gezeigt,bzw. welche Erfahrungen habe ich für MICH noch machen dürfen ?
Das nach dem Tod ein Weiterleben existiert,ja dafür danke ich Mum.

Schon als Kind war ich sehr empfänglich für diese Dinge.......heute wird sehr gerne von parapsychologischen Phänomenen gesprochen. ;-)
Nur es ist wirklich so,zumindest für mich ....nein,sondern es ist vollkommen normal.

In meinem Leben,ich meine in meinem Erwachsenenwerden habe ich sehr vieles von meinem Kindsein verlernt....auch diesen sogenannten 6. Sinn....der ist irgendwie verkümmert und durch den Tod meiner Mum begann er sich wieder zu rühren.

Ja,ich habe Kontakt mit ihr,seit ihrem Tod....einmal mehr einmal weniger,sie ist da,ich rieche sie,ich höre sie und ich sehe sie.

In diesen 2 Jahren hatte ich bedingt durch einen Suizidversuch eine NDE und seither habe ich alle Zweifel an ein Leben nach dem Tod ausgeräumt.
Darum sagte ich,ich glaube nicht,sonder ich weiß es............
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  #8  
Alt 15.01.2006, 22:39
Alina Alina ist offline
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Standard AW: Mutters Geschichte

Liebe Anny,

auch meine Mutter ist an Krebs gestorben und ich habe mich intensiv mit dem Thema NDE beschäftigt, d.h vieles darüber gelesen, nachgedacht,..( das tat ich allerdings auch schon immer, mehr oder weniger ).

Es ist mir bewusst, dass eine NDE eine sehr kostbare, intime Erfahrung ist, über die es ev. auch nicht leicht ist zu sprechen.
Kannst/willst du uns etwas darüber erzählen oder ist das hier für dich nicht passend ?

Ich würde mich jedenfalls sehr freuen,
Liebe Grüße,
Alina
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  #9  
Alt 15.01.2006, 22:54
anny anny ist offline
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Standard AW: Mutters Geschichte

Zitat:
Zitat von Alina
Liebe Anny,

auch meine Mutter ist an Krebs gestorben und ich habe mich intensiv mit dem Thema NDE beschäftigt, d.h vieles darüber gelesen, nachgedacht,..( das tat ich allerdings auch schon immer, mehr oder weniger ).

Es ist mir bewusst, dass eine NDE eine sehr kostbare, intime Erfahrung ist, über die es ev. auch nicht leicht ist zu sprechen.
Kannst/willst du uns etwas darüber erzählen oder ist das hier für dich nicht passend ?

Ich würde mich jedenfalls sehr freuen,
Liebe Grüße,
Alina
Hallo Alina,

es war eine der schönsten Erfahrungen die ich in meinem Leben machen durfte......nur....wie immer wieder nachzulesen ist bei mir fehlte dieser Tunnel :-)
Es war als ob ich in einer anderen Welt zu Besuch war,in einer nicht zu beschreibenden Welt.
Meinem Freund erzählte ich von Rosen,die *Himmel und Erde* verbinden.....
Es umgab mich eine Leichtigkeit,ein Glücksgefühl,schwer dies alles in Worte zu fassen.....
Mum war da,alle waren da......keiner war damit einverstanden das ich dort war ;-)

Es gibt mehr als nur unsere Erde,das weiß ich und das fühle ich mehr denn je....

ich werde dir mehr erzählen.

Liebe Grüße
anny

So,schreibe gleich hier weiter.
Damals nach meinem S...... wurde ich nach einiger Zeit,wielange es genau gedauert hat weiß ich nicht .....reanimiert.....alles hab ich von weiter Ferne mitbekommen,einerseits dieses Kämpfen um mein Leben,dabei wollte ich doch nicht mehr.....andrerseits dieses unvorstellbar Schöne,was mir in meinem Leben noch nie begegnet ist.
Nicht das was ich mit meinen *Augen* gesehen hab,sondern das was ich wahrgenommen habe,gefühlt habe......Liebe pur.

Angst vor dem Tod habe ich keine mehr,was mir immer wieder ein wenig Angst macht ist die Reaktion der anderen Menschen,dieses *Nicht-wahr-haben-wollen*,oder dieses *ist sie vielleicht verrückt*......ja,das macht mir Angst.

Ich bin nicht verrückt,ich arbeite seit Jahren in der Psychiatrie,auch nach diesem S.....,nach diesem Erlebniss......hat keiner von meinen Mitarbeitern mit den Fingern auf mich gezeigt.....auch eine andere Welt. ;-)

Geändert von anny (15.01.2006 um 23:42 Uhr)
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  #10  
Alt 19.01.2006, 14:36
SUS SUS ist offline
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Standard AW: Mutters Geschichte

Liebe Annie,

die Geschichte Deiner Mutter hat mich sehr beeindruckt, ebenso Deine Art über das Geschehene zu erzählen.
Es ist eine besondere Erfahrung einen geliebten Menschen auf diesem Weg zu begleiten. Hätte mir das jemand vorher gesagt, ich hätte ihn für komplett verrückt erklärt, aber ich bin froh, dass ich meiner Mutter beistehen konnte.

Deine Mutter muss auch ein ganz besonderer Mensch gewesen sein. Ich finde es geil, was sie zu dem Arzt sagte ("...dann werden wir ja sehen ";-) Manche Menschen sind so durch und durch arrogant und unempfänglich für gewisse Dinge, dass man Ihnen am liebsten direkt eine klatschen möchte...

In dem Moment in dem meine Mutter ging, war eine wahnsinnige Aura um sie herum und um die ganze Familie, die bei ihr im Krankenhaus war und ihre Hand hielt. Ich wusste in dem Moment, dass es ihr nun endlich gut gehen würde. Ich habe sie gebeten mir ein Zeichen zu geben, dass es ihr gut geht und das sie angekommen ist. Als das lange Zeit nicht passierte, begann ich an meinem Glauben, oder meiner Hoffnung nach dem Leben danach zu verlieren. Ich habe aber einige Träume gehabt, die so real waren, küzlich kam sie nachts zu mir und hat mich in den Arm genommen und gedrückt, zum ersten Mal. Ich habe sie gefragt wie es ihr geht und wo sie denn jetzt sei. Sie sagte es gehe ihr wirklich gut, aber sie weiss auch noch nicht ganz genau, wo sie eigentlich ist.

Glaubst Du es gibt eine Art 'Zwischenleben', wenn man sich einerseits vielleicht nicht wirklich trennen kann um 'anzukommen?

Viele Gruesse

Susanne
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  #11  
Alt 20.01.2006, 17:49
anny anny ist offline
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Standard AW: Mutters Geschichte

Hallo liebe Susanne,

dein Erlebniss mit der Aura finde ich wunderschön. Zwar hatte ich auch die verschiedensten Erlebnisse aber soetwas habe ich bei Mum nicht gesehen. ;-)

Deine Frage bzgl. der Zwischenwelten kann ich mit Ja beantworten.
So eine Art Zwischenwelt existiert,dort befinden sich *erdnahe* Seelen.
Die Seele vermag sich Kraft ihrer Gedanken diese *Umgebung* zu schaffen.

Ich denke aber nicht,dass sich deine Mutter in einer Art Zwischenwelt befindet auch wenn sie dir im Traum gesagt hat sie weiß noch nicht genau wo sie ist.
Das kann durchaus vorkommen....denn nach dem irdischen Tod muß sich eine Seele ebenfalls orientieren.
Ist sie zu sehr mit ihrem irdschen Leben behaftet dann gelingt ihr dieses Loslassen nicht von heute auf morgen. Das dauert dann seine *Zeit*.

Andere Seele widerrum beginnen sich auch nach und nach zu orietieren,*Zeit* spielt dabei keinerlei Rolle. Sie hat ja nun genügend Zeit. ;-)
Einfluß auf dieses Zurechtfinden hat sicherlich auch das irdische Leben. Was hat deine Mutter in ihrem Leben an Erfahrungen,Traumen etc. erlebt....all läßt sie Revue passieren,sieht dies aus einem anderen Blickwinkel.

Du wirst sicherlich noch öfter von ihr träumen und sie wird dir irgendwann sagen können wo sie nun ist. ;-)
Hab dabei etwas Geduld.

Liebe Grüße
anny
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