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  #1  
Alt 27.06.2012, 12:07
fridolitis fridolitis ist offline
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Standard Liposarkom-Rezidiv

Hallo,

meine Name ist Alexandra (38), ich bin verheiratet und habe zwei Kinder (3 und 11) und ich lese hier bereits seit 2010 immer mal wieder mit und habe mich heute dazu entschlossen, mich "richtig" anzumelden, weil ich endlich akzeptieren muss, dass mein Mann Krebs hat.

Bei meinem Mann (39) wurde im Sommer 2010 in einer Feld- und Wiesenklinik eine "Weichteilschwellung" operiert, die sich dann als myxoides Liposarkom G1 entpuppte.
Die Diagnose zog uns den Boden unter den Füßen weg, aber nach viel Lesen im Netz und positiv Denken (puh!) wurde uns klar, das KANN man schaffen!

Es wurde dann im Juli 2010 in Großhadern (leider nicht direkt im Sarkomzentrum, sondern bei einem "empfohlenem" Chirurgen) nachoperiert, um eine 0-Resektion zu erreichen. Die Progrnosen der Ärzte waren gut, bis sehr gut... wir dachten bis gestern, dass wir noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen wären, O-Ton des Arztes vor einem Jahr: "Das dürfte es gewesen sein!"

Gestern dann Nachsorge-MRT und der Schock: An genau der gleichen Stelle, wächst wieder "was". Das Lungen-Röntgen war zum Glück unauffällig.

Es ist komisch... aber ich habe seit gestern viel mehr Angst, als beim ersten Mal. Die Sorge um meinen Mann zerfrisst mich förmlich. Ich versuche seit heute Vormittag mit dem Sarkomzentrum in Großhadern in Kontakt zu treten, und warte von dort auf Rückantwort.
Ich hoffe, sie nehmen sich unseres Falles an....
Der Professor möchte meinen Mann auf alle Fälle am kommenden Montag in seiner Sprechstunde sehen.... das Warten macht mich verrückt, mein Mann zeigt nach Außen hin viel Stärke, trotzdem lag er heute die ganze Nacht wach, genauso wie ich.

Rezidiv... ist das das Ende der Hoffnung auf ein tumorfreies Leben? Wie sieht das Rezidiv aus? Ist es wieder "nur" G1 oder dieses Mal schlimmer? Kann man es wieder relativ leicht mit großem Sicherheitsabstand operieren oder ist da irgendwann Schluss, weil nix mehr drunter wegzuschnibbeln ist?
Alles Fragen, die mich seit gestern beschäftigen und nicht mehr loslassen.

Liebe Grüße
Alexandra

Geändert von gitti2002 (27.06.2012 um 12:56 Uhr) Grund: PN
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  #2  
Alt 27.06.2012, 19:09
Benutzerbild von susa212
susa212 susa212 ist offline
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Standard AW: Liposarkom-Rezidiv

Hallo Alexandra,

willkommen hier, auch wenn wir alle dich lieber unter anderen Umständen kennengelernt hätten

Ein Rezidiv zu bekommen, ist erst einmal ein großer Schock, mir ging es damals genauso. Bei mir waren knapp 1 1/2 Jahre nach OP und Bestrahlung des Primär-Tumors vergangen und irgendwie war ich auch der Meinung, dass ich das jetzt durch bin. Auch mir hat die Diagnose mehr den Boden unter den Füßen weggerissen, als die Erst-Diagnose. Ich glaube, das lag daran, dass ich jetzt wusste, was das bedeutet - bei der Erst-Diagnose war ich zum Einen noch unbedarft und zum Anderen in einer Schockstarre.

Ihr habt einen Termin im Sarkomzentrum, das ist der wichtigste Schritt überhaupt. Die Warterei bis Montag ist schwer, aber so schnell einen Termin zu bekommen, ist bei vielen Ärzten nicht normal und zeugt davon, dass man sich des Ernstes der Lage bewusst ist und schnell handeln möchte. Die paar Tage gehen rum - besser ein paar Tage als ein paar Wochen

Ein Rezidiv ist keinesfalls das das Ende der Hoffnung auf ein tumorfreies Leben! Schau mich an, ich bin jetzt nach der Rezidiv-OP über 3 Jahre tumorfrei und hoffe (klopfe ganz schnell auf Holz ) dass das auch so bleibt. Meine Gesundheit verdanke ich guten Ärzten, vor allem denen im Sarkomzentrum in M. Ob das Rezidiv wieder "nur" G1 ist, kann ich dir nicht beantworten, dazu bin ich nicht kundig genug, das kann wahrscheinlich auch nur eine Biopsie abschließend klären. Wie und ob man es operieren kann, auch das werden euch die Spezialisten im Sarkomzentrum sagen können. Dort wird ein Schlachtplan entwickelt, dort haben die Ärzte "das Ohr an der Forschung" und es wird alles nach derzeitigem Wissensstand notwendige getan werden, damit dein Mann die besten Chancen hat. Ihr bekommt Vorschläge, entscheiden müsst ihr natürlich, ich habe immer die Wahl gehabt, ob ich den Schlachtplan annehme oder nicht.

Dein Kopfkino kann ich gut verstehen, dass ging mir genauso und meinem Mann natürlich auch. Aber im Moment hilft das alles nicht (ich weiß, das ist leichter gesagt, als getan ...) - lenkt euch ab, macht was Schönes am Wochenende und versucht, die Gedanken an das Rezidiv wenigstens für eine Zeit zu vergessen.

Ganz liebe Grüße IHR SCHAFFT DAS !!!
Susanne
__________________

Sarkome gehören in Experten-Hände!

Näheres in der Ärzte-Liste, die ganz oben angepinnt ist

Mein Motto: Geduld und Humor sind die Kamele, die uns durch jede Wüste tragen. (Aus dem Oman)
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  #3  
Alt 27.06.2012, 22:56
Martin 40 Martin 40 ist offline
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Beiträge: 113
Standard AW: Liposarkom-Rezidiv

Hallo alexandra,
bitte verzeih zuerst m.form, zum ersten
mal mit handy online!
Ich selbst liposarkom g 3 betroffener bin nun seit knapp fünf jahren durch
gehend tumorfrei! Ich wiederhole, liposarkom g 3! Dein mann begibt sich in fachkundige hände, das ist das allerwichtigste! So weit ich kundig bin kann man ein 2tes mal an gleicher stelle wieder m.abstand operieren u falls nötig auch bestrahlen, DAS geht nur einmal, um auf nummer ganz sicher zu gehn, aber diese option hat d.mann sicher noch
zusätzlich offen, da noch nicht bestrahlt wurde! Keine metas.,hmmm, super,-das rezidiv muß nicht zwangsläufig mutiert sein! Ihr seid gsd in besten hánden! Also augen zu und durch!!!! Tumorfreiheit, denk schon! Überleben? Na mit links, wenns meine histologie schafft!
Dir u d. besseren hälfte ganz viel kraft. Ihr schafft das!
Alles liebe,
martin
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  #4  
Alt 27.06.2012, 23:17
kaiserfisch kaiserfisch ist offline
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Beiträge: 33
Standard AW: Liposarkom-Rezidiv

Hallo Alexandra.

kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Jeder Fall liegt anders und am Anfang habe ich mich auch sehr nach Statistiken gerichtet, aber das hilft nicht viel. Ich hatte auch ein Liposarkom G2 und bin seit 19 Monaten rezidivfrei, habe am Montag wieder Kontrolle und dann kann schon alles wieder anders sein. Ihr habt, wie Martin schon sagte, den Vorteil, dass ihr noch bestrahlen könnt. Wo war denn der Ersttumor? Wäre denn noch genug Gewebe da? Bei mir wäre es sicher schwierig, da ich nur noch 1/3 Trizeps am Oberarm habe und was will man da noch wegschneiden?

Ich drück euch die Daumen und hoffe, dass alles Gut wird.

Andrea
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  #5  
Alt 28.06.2012, 08:11
fridolitis fridolitis ist offline
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Standard AW: Liposarkom-Rezidiv

Erst mal vielen lieben Dank für Eure aufmunternden Worte und Antworten auf meine Fragen!

Mein vorrangigstes Problem ist im Moment, dass ich einen Termin, bzw. einen Kontakt zum Sarkomzentrum bekomme. Meine E-Mail blieb bisher unbeantwortet und eine telefonische Nachfrage hat die Aussage erbracht, dass wir beim bisher behandelnden Chirurgen in guten Händen seien und sie ja ohnehin in einem Haus untergebracht seien.

Puh.... der vor zwei Jahren operierende Chirurg ist sehr gut, das wissen wir. Er hat die Situation auch vor zwei Jahren ernst genug genommen, um uns damals schon sehr schnell Termine zu geben und war immer extrem entgegenkommend und menschlich. Evtl. tue ich ihm ja auch Unrecht, wenn ich jetzt unbedingt zu einem Sarkomspezialisten will mit meinem Mann? Ich weiß, dass eine Terminvergabe auf so kurze Zeit normalerweise nicht üblich ist...

Der Ersttumor befand sich im linken Oberschenkel am großen Adduktor. Davon wurde bei der Nachresektion auch sehr viel weggenommen. Zu Bewegungseinschränkungen kam es aber bisher zum Glück noch gar nicht. Mein Mann hat an der OP-Stelle eine 30 cm lange Narbe (der Ersttumor war sehr groß T 2) und wenn man genau hinsieht, merkt man auch das der Oberschenkel etwas "dünner" ist, als der andere. Aber er war weiterhin in der Lage seinen Sport auszuüben.

Die Fahrten zum Sarkomzentrum (von uns aus zum Glück nur 180 km) schrecken uns gar nicht, das ist das kleinste Problem, wir waren ja vor zwei Jahren und auch danach noch einmal zur Nachbesprechung einige Male bereits in der gleichen Klinik... nur eben nicht im Sarkkomzentrum!

Was meint ihr? Soll ich den Rat der Klinik folgen und erst mal am Montag gucken, was der Chirurg sagt, oder soll ich hartnäckig bleiben und auf Biegen und Brechen versuchen an das Sarkomzentrum direkt zu gelangen?

Noch mal vielen Dank Euch allen!

Nachtrag: So... ENDLICH eine kompetente Person aus dem Sarkomzentrum erreicht und schon viel beruhigter. Unser behandelnder Chirurg ist ohnehin im Team des Sarkomzentrums, also wir sind bereits in besten Händen. Trotzdem sollen wir ihn am Montag bitten, dass er einen Kontakt zur Sarkomsprechstunde herstellt.

Was mich immer wieder wundert, in dieser doch riesigen Gesundheitsfabrik, WENN man dann mal jemand erwischt, sind die so freundlich und nett und zuvorkommend. Man fühlt sich trotz der Größe dieser Organisation angenommen. Auch DAS beruhigt!

Danke für's Zuhören!

Liebe Grüße
Alex

Geändert von fridolitis (28.06.2012 um 08:45 Uhr)
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  #6  
Alt 02.07.2012, 19:26
fridolitis fridolitis ist offline
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Standard AW: Liposarkom-Rezidiv

So, frisch zurück aus dem Sarkomzentrum... und ich bin (obwohl sich an der Ausgangslage ja nicht wirklich was geändert hat) doch viiiiel beruhigter.

Der Chirurg ist sich sicher, dass er an dieser Stelle noch einmal weit ins Gesunde operieren kann und das wird jetzt Anfang nächster Woche schon in Angriff genommen. Ich bin den Leuten dort für ihre schnelle Hilfe sehr dankbar.

Das Rezidiv hat noch eine relativ (O-Ton) harmlose Größe, so dass wir auch mit keinen weiteren großen Bewegungseinschränkungen rechnen müssen, wenn alles glatt geht.

Und danach heißt es auf die Histologie warten.... das wird noch einmal hart. Denn auch wenn die dort alle sehr zuversichtlich geklungen haben, was das Grading angeht, ein Restzweifel bleibt natürlich, ob sich der Tumor nicht doch verändert hat. Aber wie war das? Positiv denken!

Danke fürs Zuhören und ich hoffe so sehr, ich kann Euch bald erfreulichere Nachrichten melden!
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