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  #1  
Alt 01.10.2004, 14:22
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Alpträume :-(

Hallo,

andauernd habe ich diesen Alptraum:
Ich komme nach Hause (es ist immer nachts) und gehe in den ersten Stock, meinen Vater besuchen. Dann gehe ich in den zweiten Stock, wo meine Mutter wohnte (beide haben sich "in echt" freundschaftlich getrennt). Da gehe ich durch die Wohnung, mir ist schon etwas unheimlich, und dann sehe ich meine Mutter in der Küche. Im Traum weiß ich, daß sie doch gestorben ist, aber ich sehe sie trotzdem. Und sage panisch den Satz vor mich hin: "Sie ist nicht da, sie ist nicht da." Gleichzeitig versuche ich meine Schwester (die bei meinem Vater 1 Stockwerk tiefer ist) zu überzeugen, daß unsere Mutter doch in der Wohnung ist. Und beide reden auf mich ein, daß das nicht sein kann. Ich gehe wieder hoch, durch die Wohnung und bin froh, daß ich meine Mutter nicht sehe. Aber nach ein paar Mal auf und abgehen ist sie wieder da.
Und ich schreie, warum sie doch nicht da ist, und wir fangen zu streiten an. Meistens wache ich dann auf.

Dieser Traum macht mich allmählich fertig, besonders, weil ich zu meiner Mutter ein schönes Verhältnis hatte - wir konnten über alles reden!!
Sie ist Dezember 2002 elend an Lungenkrebs gestorben, meine Schwester und ich haben sie die letzten Tage im Hospiz auf ihrem Weg begleitet. Leider konnte ich nicht so oft da sein, da mein Sohn damals 2 Monate alt war.

Habt Ihr auch Erfahrungen mit Alpträumen (gemacht)? Ich weiß wirklich nicht, warum ich diese Träume habe - manchmal denke ich: Gut, war halt mal wieder ein Alptraum, aber manchmal verfolgt er mich den ganzen Tag :-(

Liebe Grüße von Antje
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  #2  
Alt 01.10.2004, 14:41
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Alpträume :-(

Liebe Antje, Alpträume nach dem Tod eines Elternteils sind bestimmt nichts Ungewöhnliches. Ein Tipp, hört sich evtl. komisch an, aber wenn du dich zum Schlafen hinlegst, nimm dir feste vor, im Traum dieses Mal nicht panisch zu reagieren, sondern sprich mit deiner Mutter (auch wenn du weißt, daß sie eigentlich gestorben ist). Der Traum wird danach eine andere Wendung nehmen und es kann sein, daß du es das letze Mal geträumt hast. Das ist eine Technik, die oft bei Angst- und Panikträumen angewendet wird. Soll erfolgreich sein....leider kann ich dir nicht persönlich sagen, obe es funktioniert.
Und: Redest du mit deinem Vater und deiner Schwester oft über deine Mutter? Erzähl ihnen von deinem Traum. Evtl. klärt sich in einem gemeinsamen Gespräch einiges....

Liebe Grüße Beate
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  #3  
Alt 02.10.2004, 04:23
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.320
Standard Alpträume :-(

Liebe Antje,

Alpträume sind an manchen Tagen einfach wegzuschieben, und an anderen Tagen verfolgen sie Dich. Hast Du das Gefühl, es gibt noch unausgesprochene Dinge? Gedanken, daß Du damals nicht alles für Deine Mutter getan hast, weil Du Dich auch um Deinen Kleinen kümmern mußtest?

Ich weiß nicht, ob Du mit Deiner Schwester heute reden kannst, aber falls nicht, erzähle hier von den Zweifeln. Oft hilft es diese Gedanken niederzuschreiben, loszulassen und zu verarbeiten. Viele Angehörige, die einen Lieben begleiteten, machen sich im nachhinein solche Gedanken. Und da sie nie wirklich verarbeitet werden, können Alpträume dieses ausdrücken.
Würde es Dir helfen, wenn Du Dir 1-2 schöne Erinnerungen mit Deiner Mutter jeden Abend vor dem Zubettgehen aufschreiben würdest? Um dann mit guten Gedanken an sie einzuschlafen?

liebe Grüße
Jutta
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  #4  
Alt 02.10.2004, 14:17
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Alpträume :-(

Hallo Ihr beiden,
danke für Eure Worte!

Eigentlich "rede" ich kaum über meine Mutter - mehr so in Gesprächen, was sie in dieser Situation gesagt hätte. Oder wenn ich meinem Sohn sage: "Zieh mal was warmes an, mich frierts", dann spricht meine Mutter aus mir ;-)
Klar gibt es einiges aus der Vergangenheit, über das ich nie mit ihr geredet habe. Und dazu gehörte auch, daß es eigentlich immer nur um "sie" ging. Sie hatte teilweise eine sehr emotional-egoistische Art, zum Beispiel war ICH für SIE da, nachdem mein Vater sich von ihr getrennt hatte.
Manchmal denke ich, ich bin über diese Sachen hinweg, aber dann wurmt es mich wieder...
Mit meiner Schwester könnte ich reden, möchte es aber nicht - dazu habe ich nicht genügend Vertrauen zu ihr. Was heißt, ich fühle mich ihr nicht "nah" genug.
Das mit dem Aufschreiben und den Gedanken werde ich mal versuchen.

Liebe Grüße von Antje
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