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Alt 18.03.2006, 09:09
Babsi1970 Babsi1970 ist offline
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Lächeln @ Adminsistratoren - Idee: "Ehemalige" stellen sich vor

Hallo,

beim Lesen des Themas "BK-user" stellen sich vor, kam mir die Idee einen ähnlichen Thread zu eröffnen mit Geheilten BK-Usern. Vielleicht wird das ein schöner Hoffnungsthread für alle Neuen, die sich (wie ich damals) nicht vorstellen können, das dieser ganze Horror auch gut ausgehen kann.

Was haltet ihr davon?

Mache mal einen Anfang:

Ich erhielt meine Diagnose Nov 2003, mit 32 Jahren. T2 G3 N2 Mx, Her2+++ und Hormonpositiv.
Damals glaubte ich nicht, das ich Weihnachten noch erleben könnte, denn ich kannte bislang nur Frauen, die daran jämmerlich gestorben waren (meine Erfahrung war allerdings auch sehr beschränkt)
Aber es kam alles anders, und heute bin ich wieder eine sehr gesunde und lebenslustige junge Frau!

Wie meine Ärzte mir rieten nahm ich Teil an der Gepar-Trio-Studie und begann die Therapie mit 6 Zyclen TAC. Es war die absolute Hölle, aber es hatte sich gelohnt: der Tumor war makroskopisch veschwunden, ich konnte brusterhaltend operiert werden, wo dann noch versprengte Reste gefunden wurden, und klar wurde, das auch 2 LK befallen waren - ich mußte nachoperiert werden. Es folgten 30 Bestrahlungen der gesamten rechten Brust, der Achsel und des Brustbeins.
Meine Ängste waren nun noch größer, denn ich befürchtete jetzt auch noch viele Langzeitschäden von Chemo und Bestrahlung (Eierstöcke kaputt? Lunge verstrahlt? Nervenschädigungen?)
Ich bekam erst Tamoxifen, dann Arimidix, und fühlte mich immer kränker. Ich denke alle die das auch einnehmen, wissen wovon ich rede.
Meine Regel hatte sich schon nach der 1. Chemo verabschiedet, die Hormone waren auf 0. "Frau-Sein" fühlt sich anders an.

Die wichtigste Entscheidung für mich war dann folgende: Lebensqualität statt -quantität, und ich setzte nach langem Hadern und vielen Gesprächen die Tabletten ab.
Und innerhalb von 3 Wochen änderte sich mein Leben und Empfinden radikal, ich fühlte mich richtig lebendig, weiblich und endlich wieder beweglich!

Endlich konnte ich mir vorstellen, nach über einem Jahr wieder in die Arbeit zu gehen (bin ausgerechnet Krankenschwester), was mir dann einen weiteren Schub gab.
Meine Periode kam vorerst sehr unregelmäßig aber dennoch deutlich wieder zurück - das war ein Fest - saß auf der Toilette und hab Rotz und Wasser geheult - scheinbar hatten meine Eierstöcke die Chemo doch überlebt.

Den längsten Ärger hatte ich eigentlich durch die Bestrahlung mit meinem Arm, alle Muskeln und Sehnen waren verkürzt, aber durch regelmäßige Lymphdrainage (sehr zu empfehlen!!!) schon während den Bestrahlungen, anschliesenden ostheopathischen Behandlungen und viel Schwimmen ist das auch wieder in Ordnung gekommen. Ich merke es zwar noch, aber das, und die Narben, sind die einzigen Dinge, die mich noch an meine Erkrankung erinnern.
Meine Brust ist jetzt nach 2 Jahren fast unsichtbar verändert, wer´s nicht weiß sieht´s nicht, ich gehe auch wieder in die Sauna und fühle mich in meinem Körper so richtig wohl. Und irgendwie wird´s immer noch besser....

Ich gehe regelmäßig zur Nachsorge, und die paar Tage jeweil vor dem Termin sind die einzigen, an denen ich ansatzweise in meine alten Ängste zurückfalle, aber nachdem immer alles in Ordnung ist, wird das auch alle 3 Monate besser.

Es war ein langer harter Kampf um mein Leben, aber es hat sich in der Rückschau auf alle Fälle gelohnt, und im Moment arbeite ich mit meinem Mann daran, ein neues Leben in die Welt zu setzen...

Ich hoffe euch allen mit meiner Geschichte ein wenig Mut gemacht zu haben, und wünsche euch alles Gute und viel Kraft,

Eure Babsi
 

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