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  #1  
Alt 18.02.2018, 21:48
Derjayger Derjayger ist offline
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Standard AW: Neue Diagnose: Hodenkrebs (90% non-semiom, Chorionkarzinom)

Hey Golsen,

Hallo erstmal!

Du bist ja in guten Händen, die Charité ist laut Internetseite ein Kompetenzzentrum für Hodenkrebs.

Wurde Dein Tumor als sogenannter mediastinaler "Hoden-"krebs eingestuft?
Ich denke nicht, weil er ja im Hoden (nur nicht unten im Sack ) wuchs, oder?

Ob die Tumorhistologie aggressiv ist oder nicht, spielt für Therapie und Prognose normalerweise keine Rolle! (Außer bei reifem Teratom, das v.a. operiert wird)
Wegen der nicht sichtbaren Mikrometastasen hast Du recht, weil der Tumormarker steigt.

Der Therapieplan, den Du beschreibst, entspricht jedenfalls Nichtseminom 1S.
Erstlinie: 3xPEB (ein Drittel davon machst Du ja jetzt, danach wird kontrolliert, um ggf. schnell reagieren zu können), danach ist man quasi fertig und nur noch in der Nachsorge.
Zweitlinie, wenn Marker nicht genug fallen: Hochdosis.
Also: Wenn die Marker nicht fallen, wird umgeschwenkt. Das ist ganz normal und kein Sonderfall durch Deine spezielle(?) Situation

Hier eine Leitlinie, in die es sich lohnt, einzulesen:
http://uroweb.org/guideline/testicular-cancer/#7
Es gibt mehrere Leitlinien, die sich in Details unterscheiden. Dazu einfach mal googlen.
Aber eigentlich brauchst Du das nicht, weil Du ja bei Spezialisten bist.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Geändert von Derjayger (18.02.2018 um 22:04 Uhr)
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  #2  
Alt 18.02.2018, 22:26
Golsen Golsen ist offline
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Standard AW: Neue Diagnose: Hodenkrebs (90% non-semiom, Chorionkarzinom)

Danke Derjayger für die gute Antwort und den Link

Naja Spezialist bin ich keiner. Alle Ärzte sagen immer nur, dass das ein komischer Fall ist, wegen dem Bauchhoden und dem Chorion... Ich höre das jetzt eigentlich nicht so gerne. Aber am Ende ist es egal. Ich frage ich gerade nur, ob 4x PEB oder 2 PEB + 2 Hochdosis das gleiche sind. Aber noch sind wir nicht so weit. Es wird hoffentlich erstmal auf Sicht gefahren...

Mir machen nur einfach die schnell steigenden Marker wieder sorgen.
Zitat:
Zitat von Derjayger Beitrag anzeigen
Wurde Dein Tumor als sogenannter mediastinaler "Hoden-"krebs eingestuft?
was meinst du damit?

Geändert von gitti2002 (18.02.2018 um 22:32 Uhr)
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  #3  
Alt 18.02.2018, 22:57
Derjayger Derjayger ist offline
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Standard AW: Neue Diagnose: Hodenkrebs (90% non-semiom, Chorionkarzinom)

Zitat:
Zitat von Golsen Beitrag anzeigen

Ich frage ich gerade nur, ob 4x PEB oder 2 PEB + 2 Hochdosis das gleiche sind.
Was meinst Du mit das gleiche? Letzteres ist wohl wirksamer, aber auch toxischer.

Zitat:
Mir machen nur einfach die schnell steigenden Marker wieder sorgen.
Warum?

Zur letzten Frage: Hodenkrebs wird unterteilt in: gondal, medastenal und retroperitoneal.
Das hängt u.a.(?) davon ab, wo und woraus sich der Primärtumor entwickelte.
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  #4  
Alt 19.02.2018, 00:41
Maaddiin Maaddiin ist offline
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Standard AW: Neue Diagnose: Hodenkrebs (90% non-semiom, Chorionkarzinom)

Grüß dich Golsen!

Ist ja echt was seltenes, was dich erwischt hat, jedoch kriegen die dich auch wieder hin.

Ich denke nicht, dass das als mediastinaler Hodentumor eingestuft wird, da der Primärtumor sich ja im Hoden gebildet hat, nur dass sich der Hoden halt im Bauchraum befand. So habe ich das zumindest verstanden.

Dein ß-HCG war am 11.01. so hoch, dass dich dies eigentlich in Stadium 3c befördert hätte. Zum Glück ist dieser postoperativ gefallen. Er steigt zwar wieder und wird wohl noch einen großen Sprung innerhalb des ersten Zyklus nach oben machen, weil die Krebszellen absterben, aber sollte dann kontinuierlich fallen.

Es wundert mich fast, dass du keine sichtbaren Metastasen hast, obwohl dein ß-HCG teilweise so hoch war.

Sollte der Marker trotz PEB weiterhin steigen, wird man wohl auf Hochdosis umsteigen, um den Mistkerl komplett zu eliminieren.

4xPEB ist nicht mit 2xPEB+2xHochdosis vergleichbar.

Ich drücke dir beide Daumen und halte uns auf dem Laufenden!
__________________
08/16 - Diagnose Hodenkrebs
Stadium IIIc, 95%Seminom 5% Teratokarzinom, ßHCG 225.000, AFP 29, LDH 1.800
Lymphknotenpakete bis zu 12cm paraaortal
08/16 Orchitektomie, Port rein, Beginn 4xPEB
11/16 Ende 4xPEB, Markernormalisierung.
12/16 Abschluss-CT zeigt noch Lymphknoten mit 1,5cm
01/17 Offene radikale RLA. 22Lymphknoten entfernt. Kein vitales Tumorgewebe.
04/17 Port raus, 1. Nachsorge - weiterhin krebsfrei
07/17 2. Nachsorge - Alles in Ordnung
10/17 3. Nachsorge - Alles in Ordnung
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  #5  
Alt 19.02.2018, 09:02
Golsen Golsen ist offline
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Standard AW: Neue Diagnose: Hodenkrebs (90% non-semiom, Chorionkarzinom)

Zitat:
Zitat von Derjayger Beitrag anzeigen
Zur letzten Frage: Hodenkrebs wird unterteilt in: gondal, medastenal und retroperitoneal.
Das hängt u.a.(?) davon ab, wo und woraus sich der Primärtumor entwickelte.

Hierzu habe ich leider keine Antwort in den Berichten gefunden. Im Moment gehe ich und die Berichte aber von einem Abdonimalhoden aus, der auch den Primärtumor beherbergt bzw. erzeugt hat.

Natürlich macht die Bildgebung erstmal Mut. Wirkt aber auch komisch, weil die Beta-HCG Werte schon sehr hoch sind.

Wobei ich von Ärzten, aber auch hier im Forum schon gelesen habe, dass gerade das Chorionkarzinom extrem hohe Werte produzieren kann (sogar 7-stellig). Das macht natürlich Angst, sollte aber trotzdem in den Griff zu bekommen sein. Ich hoffe natürlich, dass ich um die Hochdosis herumkomme, das ist aber noch völlig offen.

Ich werde jetzt vermutlich in die Onkologie überwiesen, weil sie sich da sicherer mit solchen Verfahren fühlen. Da würde es dann direkt nach der 1x PEB mit Hochdosis weitergehen. Gleich die härteste Keule. Eine Option wäre vermutlich noch Buch in Berlin.

Geändert von Golsen (19.02.2018 um 10:00 Uhr)
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  #6  
Alt 19.02.2018, 18:43
Dusty Dusty ist offline
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Standard AW: Neue Diagnose: Hodenkrebs (90% non-semiom, Chorionkarzinom)

Ich hatte selber auch Anteile eines Chorionkarzinoms und deswegen leider auch sehr schnell Metastasen, auch wenn die Marker nie so hoch waren. Mir hatte damals ein Arzt gesagt, ich solle mir das so vorstellen: dadurch dass das Chorionkarzinom sich so schnell und oft teilt wirkt die Chemo erst recht gut. Die Chemo zerstört die Zellen immer dann, wenn sie sich teilen - also sollte es beim Chorionkarzinom ratz fatz aus sein .

Buch ist meiner Meinung nach eine sehr gute Anlaufstation, da du vor Ort neben der Onkologie auch noch Sch. hättest. Aber erst mal abwarten wie der erste Zyklus läuft! Sollte dann eine HD Therapie notwendig sein müsste man dir ja eh erst mal die Stammzellen entnehmen und müsste dafür ggf. auch noch eine spezielle Chemo über 24h machen. Aber wie gesagt, erst mal abwarten!
__________________
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe

http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/

Geändert von gitti2002 (19.02.2018 um 20:17 Uhr)
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  #7  
Alt 19.02.2018, 19:57
Golsen Golsen ist offline
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Standard AW: Neue Diagnose: Hodenkrebs (90% non-semiom, Chorionkarzinom)

Hallo Dusty

Wir hatten ja schon E-Mail Kontakt und deine "Laufbahn" ist beeindruckend. Ich habe jetzt nochmal eine Meinung eingeholt. Mal schauen, was Sch. zu der Hochdosissache sagt. Ansonsten ist die Onkologie in der Charite sicher auch ein guter Weg. Meine Hoffnung ist natürlich erstmal, dass die PEB-Chemo gut wirkt. Aber es muss halt immer alles weg. Die Theorie: Mehr Zellteilung = bessere Chemoansprache, wäre natürlich wünschenswert.

Das verwunderliche ist in der Tat, dass noch keine auffälligen Metastasen diagnostiziert wurden. Alle 3 Bildgebungsverfahren waren bisher ohne Befund. Vermutlich werden wir aber nach dem 1. Zyklus nochmal reinschauen.

Ansonsten hatte ich bisher außer an dem blutendem Hodem noch keine komischen Symptome (Lunge, Hirn, Rücken etc). Es drückt also nichts. Immerhin. Ich hoffe einfach, dass es gut war, gleich einzusteigen in die Chemo.

Geändert von Golsen (19.02.2018 um 20:21 Uhr)
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