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  #1  
Alt 30.06.2006, 17:40
THBO THBO ist offline
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Registriert seit: 30.06.2006
Beiträge: 2
Standard Adjuvante Chemotherapie nach Darm OP

Hallo,

es geht um meine Mutter 72 Jahre alt, es wurde bei Ihr ein ein Adenokarzinom der rechten Colonflexur festgestellt. Bei der Operation am 10.4.2006 stellte sich herraus das der Tumor ausserhalb des Darms bis nach hinten kurz vor die Niere gewachsen war. Im Arztdeutsch heisst das retroperitonealer Infiltration. der Tumor war in etwa so groß wie zwei Fäuste. Nekrosen hatten sich auch schon gebildet. Operativ wurde eine rechtsseitige Hemikollektomie durchgeführt.

Nach der Operation bildete sich eine Abzesshöhle die dann drainiert und gespült wurde. Eine Offene Stelle mit schlechter Wundheilung gab es auch noch. Laut Arzt ist es nicht möglich gewesen den Sicherheitsabstand im gesunden gewebe bei der Operation einzuhalten. Es wurden im Bauchraum keine Metastasen gefunden, in der Lunge auch nicht. Der Patologische Befund lautet: pT4, N0(28/0),L0,V0,Pn0,M0,G3(High Grade), UICC-Stadium IIB,R0). was ich daraus lese ist, das der Tumor restlos entfernt wurde, keine Lympfknoten befallen sind und keine Metastasen vorhanden sind(Kann mir vielleicht jemand mal die bedeutung von L0,V0,Pn0 erklären)?
Diese Art von Tumor und Größe ohne Metastasen und befallene Lympfknoten ist wohl ein ziemlich seltenes Bild.
Jetzt geht es um die Adjuvante Chemotherapie, was ist dort sinnvoll ? 5Flouracil über Port, oder ist Xeloda besser geeignet ? Ich fürchte der Onkologe wird meine Mutter mit 5Flouracil über Port traktieren wollen. Ich persönlich würde aber Xeloda in Tablettenform vorziehen. Gibt irgendwo erfahrungswerte für pT4 N0,R0,M0? Alles was ich bisher gefunden habe zu Xeloda bezog sich immer auf T3 oder T4 mit Metastasen und Lympfknotenbefall.

MfG THBO
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  #2  
Alt 30.06.2006, 23:27
IsaH IsaH ist offline
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Registriert seit: 11.10.2005
Beiträge: 107
Standard AW: Adjuvante Chemotherapie nach Darm OP

Hallo THBO,

zur adjuvanten Chemo kann ich dir leider nichts sagen, da ich ins Blasenkrebsforum gehöre, aber die Bedeutung von L0 und V0 ist:
L0: kein Befall der Lymphgefäße
V0: kein Befall der Venen
Siehe hier:
http://www.krebsinformation.de/Frage...nm-system.html

Pn0 (Pneum... 0) bedeutet wohl, dass keine Metastasen in der Lunge gefunden wurden.

Wünsche deiner Mutter und dir alles Gute!
LG
Isa
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  #3  
Alt 01.07.2006, 01:43
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Registriert seit: 08.12.2005
Ort: Ort bei Kiel
Beiträge: 402
Standard AW: Adjuvante Chemotherapie nach Darm OP

Hi THBO,

Jutta hat einen Sammelthread zum Thema chemo eingestellt. Da kannst du Vieles nachlesen: Chemo bei Darmkrebs

Ich hatte auch einen T4, G3 (alles andere 0). Mein Tumor war ähnlich groß, durch den Dünndarm und in die Bauchdecke gewachsen. Eine adjuvante Chemo habe ich abgelehnt, weil ich einerseits den Nutzen nicht einsah und es mir andererseits auch ohne Chemo schon sehr schlecht ging. Für mich war meine Entscheidung richtig. Alles, was man mit der Chemo zu bekämpfen versucht hätte, müsste man mittlerweile fast mit bloßem Auge erkennen können. Bei den Nachsorgen wurde bislang aber nichts festgestellt. Ich bin froh über meine Entscheidung.

Andererseits weiß ich aber mittlerweile, dass ein T4, der nicht gestreut hat, eine ähnlich schlechte Langzeitprognose hat wie ein T3, der gestreut hat. Da man mit einer Chemo aber eh nicht vorbeugend für die Zukunft behandeln kann, finde ich meine Entscheidung immer noch ok. Möge deine Ma für sich auch eine richtige Entscheidung treffen. Ich wünsche euch von Herzen alles Gute.

LG chaosbarthi
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  #4  
Alt 01.07.2006, 08:11
bobbylee bobbylee ist offline
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Registriert seit: 04.12.2005
Beiträge: 1.515
Standard AW: Adjuvante Chemotherapie nach Darm OP

Hallo THBO,

das ist keine leichte Entscheidung. Ich hatte T3,G3, sonst alles 0. Ich habe mich für eine adjuvante Chemo entschieden, weil ich alle Möglichkeiten ausnutzen wollte und auch Vertrauen in die Ärzte hatte (und immer noch habe).Habe beides, die Chemo-und die Strahlentherapie relativ gut überstanden, es gab schon einige Nebenwirkungen, aber keine gravierenden. Ich bekam 5FU eine Woche lang als Dauerinfusion über ZVK und das Ganze 6mal. Das heißt, ich war halt sechsmal je eine Woche lang in der Klinik. Die Strahlentherapie wurde damals auch begonnen und fiel zweimal in den Klinikaufenthalt, ansonsten ambulant.
Ich habe für mich ,glaube ich , richtig entschieden. Es war, wie schon gesagt, nicht einfach, alles abzuwägen und im Endeffekt habe ich dann gemacht, was mir mein "Bauch" gesagt hat. Und da ich nicht viel Nebenwirkungen hatte, weil die Chemo durch die Dauerinfusion sehr schonend verabreicht wurde, bin ich froh über meinen Entscheidung.
Ach ja, das alles ist jetzt 4 Jahre her (Im Juli 2002 hatte ich den letzten Chemozyklus).

Ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute und hoffe, dass ihr bald zu einer Entscheidung findet.
Liebe Grüße
Bobby Lee
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