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  #31  
Alt 11.11.2008, 10:35
Dorle Dorle ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo Sun
Es tut mir leid,dass ihr keine positiveren Nachrichten erhalten habt.
So direkt nach der OP ist das alles immer ziemlich heftig.Da muß zuerst mal die Diagnose und die Nachwirkungen der OP verkraftet werden.Es ist aber erstaunlich wie schnell auch die Besserung des Befindens einsetzt.Hoffentlich erholt sich deine Mutter schnell und sie kann die nötige Kraft sammeln um für die Chemo bereit zu sein.Mit einer Tochter die so hinter ihr steht wird ihr das sicher gelingen und die Chemo alle Reste entweder beseitigen oder zumindest für lange Zeit in Schach halten.
Gute Besserung für deine Mutter von Dorle
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  #32  
Alt 11.11.2008, 16:25
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo Sun,

puh, habe gerade gelesen, daß deine Mama schon alles hinter sich hat, die OP vorverlegt wurde.

Das Wichtigste ist jetzt erstmal, daß deine Mama die OP gut verkraftet hat und sich bald von diesen Strapazen erholt, um dann die Chemo gut zu verkaften.

Habe ich das richtig verstanden? Sie konnten nicht tumorfrei operieren, aber im Bauch ist jetzt alles sichtbar tumorfrei. Ich nehme an, nur die Peritonealcarcinose blieb inoperabel.

Du solltest dich erkunden, wieviele Lymphknoten entfernt wurden. Man entfernt nicht nur die auffälligen Lymphknoten, sonden weitere Knoten, denn sie könnten trotzdem befallen sein, auch wenn man nichts sieht.

Bei mir wurden 28 Lymphknoten entfernt und keiner war befallen. Die Anzahl der Lymphknoten im Körper eines Menschen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und dadurch ist die Anzahl der entfernten Lymphknoten auch sehr unterschiedlich. Es gibt hier Patientinnen, denen wurden 40 und mehr Lymphknoten entfernt.

Ich nehme aber an, daß bei deiner Mutter mehr als nur die auffälligen Lymphknoten entfernt wurden und du nur irgendwas nicht richtig verstanden hast oder dieser Assistenzarzt hat das nicht richtig erklärt.

Auf jeden Fall solltet ihr euch noch durch den Oberarzt aufklären lassen oder wenigstens von einem Arzt, der der gesamten OP beiwohnte.

Bei mir hat man damals einen Teil des Bauchfells entfernt, das Bauchfell kann wohl nicht komplett entfernt werden. Die Chemo hatte aber zu diesen Zeitpunkt schon so gut gewirkt, daß die Peritonealcarcinose komplett verschwunden war.

Genau das wünsche ich deiner Mama. Alles Gute für euch!

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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  #33  
Alt 11.11.2008, 22:38
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Liebe Sun,

es tut mir sehr leid für Euch, daß die Operation nicht positiver verlaufen ist.

Zunächst mal wünsch ich Deiner Mutter eine rasche Erholung von der OP. Ich hatte eine sehr, sehr nette Intensivschwester. Ihre Worte waren: "jeden Tag geht ein bißchen mehr".... und das war tatsächlich so!:-)
Jetzt drück ich ganz feste die Daumen, daß auch bei Deiner Mutter jeden Tag ein bißchen mehr geht und sie bald wieder auf den Beinen ist.
Mit der OP ist ja noch lange nicht die Fahnenstange der Behandlung erreicht, ich wünsch Euch so sehr, daß die Chemo gut anschlägt und von Deiner Mutter auch gut vertragen wird.

Liebe Grüße
Lizzy
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  #34  
Alt 12.11.2008, 09:34
Sunny64 Sunny64 ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo Sun,

gibts denn was Neues? Hab heute morgen so an dich gedacht.
__________________
LG Sunny
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  #35  
Alt 12.11.2008, 11:20
here_comes_the_sun here_comes_the_sun ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo, ihr lieben Mädels,

jetzt habt ihr es echt geschafft, mich zu Tränen zu rühren!!!
Der Montag mit all dem Warten, das unglaubliche Gespräch mit dem Assistenten, die konkrete Gewißheit (obwohl ja vor der OP schon alles klar war) haben mir echt den Boden unter den Füßen weggerissen. Und auch meine Mutter hat zum ersten Mal seit der Diagnosestellung so richtig ihre Angst gezeigt. Der Abend zu Hause, die Nacht und auch der gestrige Morgen waren furchtbar. Ich war total verheult, mir hat für alles total die Kraft gefehlt (v.a. fürs Aufstehen). So muß sich eine Depression anfühlen. Ich habe dann meine Mutter gestern auf der Intensivstation besucht und ihr nach einem erneuten Arztgespräch alles erklärt. Nun geht es uns schon viel besser, wir haben auch schon wieder gelacht. Und auch mein armer kleiner Bruder (26) läßt nicht mehr all zu sehr den Kopf hängen.
Der OP-Bericht ist noch nicht in der Reinversion geschrieben, den werde ich mir aber dann geben lassen, genauso wie alle anderen wichtigen Befunde. Die Histologie ist Ende der Woche fertig. Dann wird entschieden, welche Chemo exakt durchgeführt wird, und dann du blöder "Parasit" wird Dich die Sonne wegbrutzeln!!!
Die Oberärztin gestern hat mir alles noch mal (besser) erklärt und war v.a. auch sehr einfühlsam (ja, es gibt auch die Guten ). Man hat alle SICHTBAREN Lymphknoten entfernt (der junge Mann hat mir da wohl Mist erzählt, mißverstanden habe ich ihn kaum bei meiner höchsten Aufmerksamkeit im Gespräch, zumal ich ja noch fragte, warum nicht ALLE???). Wieviel es genau waren, habe ich mir leider nicht gemerkt, irgend etwas zwischen 20 und 30, aber das steht ja dann im OP-Bericht.

Nachher besuche ich meine Mutter wieder und habe ihr bereits gestern angedroht, daß wir heute tanzen. Außerdem will sie in ein paar Tagen wieder eines der superleckeren Sahnetörtchen essen, die es beim Feinbäcker bei mir um die Ecke gibt (hmmmm ).

Ich bin also zuversichtlich, daß sie sich jetzt wieder berappelt. Und dann wird die Pleurakarzinose und evtl. noch andere Reste weggeschmolzen.

Danke Euch Lieben. Eure Sun.
__________________
"Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich"
(Afrikanische Weisheit)
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  #36  
Alt 12.11.2008, 14:38
romantic romantic ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Liebe Sun,
sieh's doch mal so: so ein schlechter "Start" kann auch ein guter Anfang sein !

Und die Einstellung Deiner Mutter macht sehr viel aus. Gut, daß Du für sie da sein und sie unterstützen kannst !

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen ! Alles, alles Gute !
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  #37  
Alt 12.11.2008, 16:19
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo Sun,

ich hoffe, ich bin dir mit meinem Satz, daß du vielleicht was falsch verstanden hast, nicht zu nahe getreten. Sorry, ich dachte halt, wie ich in einer solchen Situation wäre, ziemlich aufgeregt und während ich noch die eine Nachricht verdaue, bekomme ich bei der nächsten irgendwas nicht mit.

Ich hatte total vergessen, daß du ja als Ärztin ganz anders zuhörst als unsereins, der ja zunächst, kurz nach der Diagnose, noch gar keine Ahnung hat...

Ich finde es unverantwortlich, daß ein Assistenzarzt, der nichtmal während der ganzen OP anwesend war, den Auftrag bekam, dich zu unterrichten und dann noch auf dem Flur, wo alle zuhörend...

Nun gut, jetzt weißt du ja mehr und bist von einer kompetenten und freundlichen Person aufgeklärt worden. Schön, daß es auch sowas gibt.

Und ich habe nochwas falsch in Erinnerung gehabt: Ich dachte an Peritonealcarcinose und habe gerade gelesen, daß es eine Pleuracarcinose gibt. In meinem allerersten Bericht mit Histologie nach der Bauchspiegelung stand auch was von Pleuracarcinose... gesagt hat mir das damals niemand, es war immer nur die Rede von einem malignen Pleuraerguß... In allen Berichten, Diagnosen und Histologien, die ich danach in Kopie erhalten habe, stand das Wort Pleuracarcinose nicht mehr drin, sondern nur immer maligner Pleuraerguß... Hm!

Na ja, egal was es war, die Chemo hat ihm einen Garaus bereitet und es ist nie wieder was gewesen, obwohl ich immer ein bißchen Angst davor habe, daß an der Lunge nochmal irgendwas wiederkommen könnte.

Auf jeden Fall wünsche ich deiner Mama, daß es ihr bald vieieieiel besser geht! Ist sie noch auf der ITS?

Alles Gute
Liebe Grüße
Mosi-Bär
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  #38  
Alt 12.11.2008, 19:35
Benutzerbild von Pfingstrose
Pfingstrose Pfingstrose ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo Sun,
freut mich zu lesen, dass Deine Mama schon wieder lachen kann und an leckere Sahnetörtchen denkt! Ich wünsche ihr eine schnelle Genesung und viel Kraft und Energie für alles, was sie noch vor sich hat!

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute, liebe Grüße von Katja
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  #39  
Alt 12.11.2008, 23:25
here_comes_the_sun here_comes_the_sun ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo, ihr lieben Mädels,

heute Nachmittag konnte meine Mom von der ITS auf die Normalstation gebracht werden, vorhin saß sie vorm Schlafen schon allein am Waschbecken! Es geht aufwärts!

Liebe Mosi, nein, Du brauchst Dich überhaupt nicht entschuldigen, das mit dem falsch verstanden ist absolut o.k. Man ist in so einer Situation total aufgeregt, da kann man ja auch mal was falsch verstehen oder überhören. Da ich das weiß, hatte ich aber eben für genau dieses Gespräch all meine Sinne geschärft. Es war vom Assistenten einfach total deplaziert auf dem Flur solch ein Gespräch zu führen und dann auch noch teilweise falsche Infos zu geben... Aber das ist ja nun geklärt... Mach Dir um Deine Lunge keine Sorgen. Das ist leicht gesagt, aber Du hast doch alles bisher so toll geschafft!!!

Nochmals tausend Dank für Euren Zuspruch! Alles Liebe, Sun.
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  #40  
Alt 13.11.2008, 01:04
Heiderose Heiderose ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Liebe Sun,

ich bin glücklich zu hören, dass es bei Deiner Ma aufwärts geht. Leider kann ich mich erst heute melden, weil ich erst heute selbst aus der Klinik kam.
Also Kopf hoch und die Chemo angegangen, es muss einem nicht immer schlecht dabei gehen.

Habe bei der letzten (Caelyx) ziemliche Nebenwirkungen gehabt und die jetztige vertrage ich wirklich gut ,nicht mal schlecht war es mir.

Alles Liebe
Heiderose
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  #41  
Alt 13.11.2008, 11:35
Sunny64 Sunny64 ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo Sun,

es freut mich zu hören dass es deiner Mutter schon wieder besser geht und sie sogar schon alleine am Waschbecken sitzt. Wundervoll wenn es aufwärtsgeht und man die großen Sorgen etwas vergessen kann.
Ich kann gut nachempfinden wie es dir am Montag Abend ging - man hat irgendwie keine Halt mehr - aber jetzt kannst du wieder gut nach vorne schauen. Musste heute morgen schon wieder an euch denken.
Genau - Kampf dem Parasiten und weg mit ihm.
Meine Mutter hat die erste Chemo sehr gut vertragen - morgen kommt die zweite, hoffe das geht genauso gut.

Wieder viel Sonne für das Gemüt und das Herz. Alles Gute für Euch.
__________________
LG Sunny
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  #42  
Alt 15.11.2008, 13:34
romantic romantic ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo Ihr Lieben,
wollte nur eben vermelden, daß meine Mutter das Bild noch fertig bekommen hat ! Sie hat es sogar mit zittriger Hand noch signiert und auch das, was sie bereits schon seit längerem fertig hat. Mein Vater mag das Bild so sehr leiden, daß sie überlegt noch eins für ihn zu malen. Aber ich glaube, das schafft sie jetzt doch nicht mehr ...

Wir haben hin und her überlegt und zusammen mit meiner Mutter viel diskutiert. Und jetzt wollen wir sie in die Palliativ-Station bringen, sie ist dort angemeldet und jetzt warten wir nur noch auf ein freies Bett. Mein Vater bekommt nachts keine Stunde Schlaf mehr. Ich komme tags noch nicht einmal zum Essen kochen für meinen Männe oder meinen Vater oder beide ...

Es geht einfach nicht mehr, was nützt es, wenn wir zusammenklappen. Und neben der ganzen medizinischen und pflegerischen Versorgung haben wir kaum noch Zeit, einfach für meine Mutter da zu sein oder mal mit ihr zu reden. Sie kann ja selbst kaum noch reden, freut sich aber natürlich jedesmal sehr, wenn wir sie etwas ablenken.

Die Palliativ-Station ist im Krankenhaus bei uns um die Ecke, genial, ein 5-Minuten-Weg. Ich glaube, da bleibt uns mehr Zeit, die wir mit ihr verbringen können, als wenn wir sie noch rund um die Uhr versorgen müssen. Unser Hausarzt weiß auch mit der Medikation nicht so recht weiter, ich denke da müssen wirklich Profis ran ! Und mein Vater und ich könnten endlich mal eine Nacht durchschlafen !

Es ist so traurig, daß es so zuende gehen muß ! Aber man hatte mich ja gewarnt, daß es wahrscheinlich kein einfaches Einschlafen während der Nacht wird, sondern sehr viel extremer. Scheint, als würde das bald der Fall sein...

Heute bin ich wirklich einzig und allein eine traurige Tochter !
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  #43  
Alt 15.11.2008, 14:12
here_comes_the_sun here_comes_the_sun ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Liebste Romantic,

das hier zu lesen macht mich sehr traurig. Von Deiner Email wußte ich ja bereits, wie´s wirklich aussieht... Sorry, daß ich noch nicht die Zeit hatte, Dir zu antworten.
Schön, daß Deine Mutter nun doch auf die Palliativstation möchte. Ich denke, daß das letztendlich der richtige Weg ist. Wie Du schon selbst sagst, haben Du und Dein Vater nun die Möglichkeit, Kraft zu schöpfen und v.a. wieder mehr Zeit mit ihr zu verbringen als ausschließlich mit der Pflege und der Alltagsbewältigung (Haushalt! Einkaufen!) beschäftigt zu sein. Und in der Regel findet man gerade auf den Palliativstationen ein wirklich liebevolles und hoch professionelles Umfeld, in dem Deine Mutter sicher gut aufgehoben ist. Oft dürfen Angehörige dort auch übernachten, wenn das gewünscht ist. Kurzum, das wird Euch enorm entlasten!
Genial ist wirklich der superkurze Weg!!!
Liebe Romantic, fühl Dich ganz doll geknuddelt und getröstet!

Meine lieben anderen Mädels hier: Mit meiner Mutter geht´s nach der OP jetzt schrittweise aufwärts, auch wenn sie immernoch ganz schön müde ist. Seit Do habe ich den OP-Bericht mit neuen "kleinen" Überraschungen. Dazu aber ein anderes Mal mehr, wenn ich mehr Zeit und Ruhe habe. Auf die Histologie warte ich ja immernoch....

Liebe Grüße, Sun.
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  #44  
Alt 15.11.2008, 22:17
here_comes_the_sun here_comes_the_sun ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich dachte, nach der OP geht´s aufwärts und meine Mutter kann nun schrittweise ihr "Programm absolvieren", kommt nun ein Rückschlag nach dem anderen. Die letzten Tage habe ich versucht, mich von der Erkrankung "fern zu halten" und Optimismus zu verbreiten, aber es schon ein ganz schön tiefes Tal, das wir durchschreiten...
Im besagten OP-Bericht war nun doch nicht mehr von intraabdomineller Tumorfreiheit die Rede. Neben der besagten Pleurakarzinose sind im Bauchraum auch kleine Herde von maximal 2mm Größe zurückgeblieben... Nun dachte ich nach einem erneuten Hänger, o.k., damit müssen wir "uns" irgendwie arrangieren, die Chemo wird dem schon das Garaus bereiten. Nun hatte meine Mom gestern abend wieder zunehmend Luftnot, ein Röntgen ergab dann einen erneuten riesenhaften Pleuraerguß, so daß heute früh eine neue Drainage gelegt werden mußte. Nun hatte ich gehofft, daß dieses Problem mit der Chemo beseitigt werden kann (wie ja z.B. bei Mosi, zumal zunächst nach der OP alles stabil erschien), doch ohne Drainage schafft sie es so garnicht bis zur Chemo. Und die tut ihr verdammt weh! Also ist die Frage nach einer Alternative, da man wahrscheinlich nicht warten kann, bis eine Chemo greift. Die Alternative wird vermutlich Pleurodese lauten (Verkleben der Pleurablätter durch Medikamente, die eine Entzündung verursachen, oft sehr schmerzhaft, bringt wiederum andere Probleme mit sich)... Ärzte waren heute am Samstag natürlich nicht zu sprechen...
Obendrein war bis heute eine ältere Frau mit im Zimmer, die meiner Mutter die ganze Zeit von den üblen Nebenwirkungen der Chemo erzählt hat und obendrein weiter Tumorwachstum hat (es ist aber unklar um WAS für ein Tumor es sich überhaupt handelt, WAS für eine Chemo die Dame erhalten hat, da gibt´s ja schon riesige Unterschiede...).
Quintessenz von all dem ist, daß meine Mutter über Therapieabbruch nachdenkt ("Hat das alles einen Sinn?") und sogar über aktive Sterbehilfe, wie sie in der Schweiz praktiziert wird, nachdenkt!!! Nun hoffe ich, das dies alles "nur" das übliche seelische Tief bei solch einer Erkrankung ist, ich bin total traurig und verletzt. Ich habe mir soviel Mühe gegeben, ihr Hoffnung zu machen, sie zu trösten und ihr hilfreich/beratend zur Seite zu stehen. Und ich würde doch NIEMALS zulassen, daß sie sich unnötig quält!!! Aber nun spürt sie leider langsam ihre ungebetenden Untermieter, die auf ihre Kosten Party feiern...

Sorry, ich will Euch bei all diesen traurigen Meldungen hier nicht auch noch runterziehen, aber ich mußte mir das jetzt einfach von der Seele tippen. So Grau wie der Tag heute war, so fühle ich mich auch heute. Und ganz besonders auch meine Mama...

Eure traurige Sun.
__________________
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  #45  
Alt 16.11.2008, 09:22
Dorle Dorle ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo Sun
Habe gerade deinen Bericht gelesen.Ich kann durchaus nachempfinden wie deine Mutter sich nun fühlen muß.
Die Tage nach der OP sind schon für jeden "normal operierten" sehr schwierig. Die Diagnose muß verarbeitet werden ,die körperliche Schwäche macht einem zu schaffen
und die Angst vor der Chemo und der Zukunft überhaupt zieht einen zusätzlich runter.Wenn dann noch solche Schwierigkeiten wie bei deiner Mutter auftreten ist es für mich sehr nachvollziehbar das sie solche Gedanken hegt.
Die Hilflosigkeit der Angehörigen in dieser Situation zieht diese dann mit in's tiefe Tal und somit können sie dann auch nicht mehr viel helfen.
Das ist natürlich für dich eine sehr schwierige Situation ,vor allem weil du ja auch weißt was alles auf deine Mutter zukommen kann.
Vielleicht kannst du bei euch im Krankenhaus ja auch psychoonkologische Hilfe bekommen die in vielen Häusern ja inzwischen angeboten wird?
Bei mir gab es sowas zwar nicht aber ich habe es von anderen in der Reha gehört und die haben sehr positiv darüber berichtet.
Wichtig ist oftmals auch der Gedanke dass man noch gebraucht wird und es sich darum lohnt den Kampf aufzunehmen.Wenn ich meine Tiefs hatte, hat mich der Gedanke an meine Kinder immer wieder aufgerichtet .Sie waren bei meiner Erstdiagnose 15 und 17 Jahre alt.
Vielleicht findest du bei deiner Mutter auch einen Grund
für den sich der Kampf lohnt.
Liebe Sun ich wünsche dir sehr viel Kraft um diese deiner Mutter weitergeben zu können.
Dorle
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