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Alt 12.10.2008, 15:40
Benutzerbild von Anna39
Anna39 Anna39 ist offline
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Registriert seit: 12.10.2008
Beiträge: 3
Standard Meine Mama ist tot.. :(

Zu allererst muss ich erwähnen,dass meine Situation wahrscheinlich etwas komplizierter ist und sich deshalb höchstwahrscheinlich auch etwas schwieriger lesen/verstehen lässt.Meine leibliche Mutter "Karina" bekam mich im Alter von 16 Jahren und war damals/ist es auch heute noch drogenabhängig.Ihre Mutter also meine Oma nahm mich zu sich und für mich stand von Anfang an fest,dass sie der wichtigste Mensch in meinem Leben war.Wann immer ich krank war,es mir nicht gut ging oder ich mich über Erfolgserlebnisse gefreut habe,sie war da.Deshalb möchte ich gleich einmal klarstellen,dass wenn ich Mama schreibe damit meine Oma gemeint ist.Sie hat mir alles ermöglicht vom Sportverein bis zum Klavierunterricht und hat stets darauf geachtet,dass es mir gut geht auch wenn sie selbst dabei viel verzichten musste.Vor 4 jahren besuchte ich die 7te Klasse eines Gymnasiums hier in unserem Ort.Alle waren stolz und meinten ich würde es zu etwas bringen vor allem meine Mama.Mit 13 Jahren blieben Streitigkeiten natürlich nicht aus und auch ich wollte meine Grenzen testen.Eine Woche vor Weihnachten (2003) hat sich herausgestellt,dass meine Mama Lungenkrebs und Hirnmetastasen hat.Obwohl sie Raucherin war,hatte sie ironischer Weise genau die Art Lungenkrebs,die nicht vom Rauchen entsteht.Wir haben dann schnellstmöglichst gehandelt,weil der Krebs spät entdeckt wurde.Chemotherapie begonnen aber abgebrochen,weil wir als Familie entschieden,dass es eventuell andere Möglichkeiten gebe.Sie hat dann eine Strahlentherapie und anschließend eine Misteltherapie gehabt und ihre Haare verloren.An meinem 14.Geburtstag war ich allein zuhause weil die Therapie in Hannover stattfand und Mama solange bei ihrem Sohn (mein Onkel Holger,42) und der Schwiegertochter war.Ich kann mich noch genau an den Tag ihrer Rückkehr erinnern..Die Tür ging auf und meine Mama stand ohne Haare vor mir.Ich war geschockt,traurig entsetzt..denn genau ab diesem Zeitpunkt hat man nicht nur gewusst,dass sie krank ist..nein man hat es dann genau sehen können.Die erste Zeit war schwierig aber meine Mama hat normal weitergelebt.Keinerlei Einschränkungen oder Ähnliches.Im November 2005 kam die Nachricht,dass meine "Mutter" Karina zum zweiten Mal ein Kind bekommen hat.Trotz Krankheit nahm meine Mama sie auf und ich lebte zusammen mit meiner kleinen Halbschwester und meiner Mami hier zusammen.Meine Mama verzichtete voll und ganz auf Schulmedizin und schwor förmlich auf ein Alternatives Präparrat aus den USA namens 4Life..über eine bekannte,ebenfalls krebserkranke gingen die Empfehlungen weiter.Ganz an die Wirkung dieses Mittels habe ich nie geglaubt aber wichtig war,dass sie es tat.Sie hatte 7 Metasthasen im Hirn und nach einem halben Jahr ohne weitere Behandlung nur durch Einnahme ihres Mittels waren alle weg.Die Ärzte waren fassungslos aber selbstverständlich haben sie den Erfolg nicht dem 4Life zugeschrieben..wie auch als Schulmediziner..Weihnachten 2007 ging es meiner Mama etwas schlechter sie war schlechter zurecht und ist hingefallen.Im März 2008 hatte sie einen Autounfall und auch da ergaben sich schlechte Phasen.Ich kam Ende März von der Schule und bekam den Schreck meines Lebens ich fand meine Mutter regungslos und eingemacht im Schlafzimmer vor und rief sofort den Notarzt..Im Krankenhaus stellte sich dann heraus,dass sie einen sogenannten Krampfanfall verursacht durch die Hirntumore hatte.Sie lag in ihrem Krankenhausbett und ich war vor Sorge außer mir.Zusätzklich geschwächt von einer Lungenentzündung war sie fiebrig und der Arzt sagte mir sie würde sterben er rief Mamas Sohn in Hannover an und sagte er wolle ihr kein Antibiotikum geben,weil sie sich mit dem Krebs eh quälen müsste.Ich bräuchte keine Weihnachtsgeschenke mehr zu kaufen..den Tipp gab er mir..Weil wir alle wussten,dass dies nicht der Fall war hat er ihr welches gegeben und sie ist erstaunlich schnell auf die Beine gekommen.Wir hatten eine ganz tolle Zeit und ich hab Mama von Tag zu Tag mehr schätzen gelernt.Sie war so wütend über die Äußerung dass sie gesagt hat: Anna,Weihnachten gehen wir ins Krankenhaus und zeigen dem Arzt was ne Hake ist.Der schätzt uns aber falsch ein..Vor 7 wochen dann ist meine Mutter hingefallen..Schenkelhalsfraktur sie wurde operiert und bekam ein neues Gelenk..im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt sollte es zur Reha gehen..In meiner Anwesenheit beleidigten die Schwester sie Haltes sie das Maul und ähnliches ich habe alles mitbekommen..nach 5Tagen ist meine Mama ausgerastet und wollte da raus..Sie haben sie dann in die Psychiatrie geschickt und mich vielen verschiedenen Psychofarmakern vollgestopft..In der Psychiatrie sagte man mir sie sei nicht psychisch krank oder einfach nur stur und dickköpfig..Von da aus ging es ins betreute wohnen,damit ich zeit hatte einen neuen Antrag auf Reha zu stellen..Da hat es ihr einigermaßen gut gefallen aber auch dort meinten sie ihr jeden Tag sagen zu müssen dass sie eh sterbenskrank ist und sie saß durch den Bruch und die fehlende mobilisation im Rollstuhl von den Schwestern kamen dann Sprüche wie :Ich bin doch nicht ihr Laufbursche..Am Montag vor einer Woche kam sie wieder ins Krankenhaus weil ein verdacht auf Trombose bestand.Er hat sich jedoch nicht bestätigt sondern nur eine Entzuündung die dann mit Antibiotikum behandelt werden sollte..Jeden Tag war ich in der Schule und im Anschluss daran bei meiner Mama..Und diese 7 Woche hin und her ohne dass Zuhause in Aussicht war haben sie sehr geschwächt ich hab ihr weiterhin Mut gemacht und gesagt dass wir es schaffen.Samstag und Sonntag vor einer Woche war sie sehr abwesend ich habe mir dabei nichts gedacht,weil sie das durch die Vielfalt an Medikamenten häufiger war..Sonntag verließ ich ihr Zimmer mit den Worten :Sei tapfer,Mama..Wir schaffen das!
Montag um 15 rief ich im Krankenhaus an,um zu fragen,ob ich nachher mit meiner Mama razsfahren darf,damit sie eine rauchen kann.Und dann kam die Nachricht sie erzählten mir dass Mama gestorben sei um 13Uhr.Ich war fassungslos und bin ins Krankenhaus gegangen und ich habe am Bett meine Mutter gesessen und geweint und ich habe sie gebeten aufzustehen und ihr gesagt dass ich nach hause kommt und jetzt alles gut ist ich habe sie angefleht aber sie hat sich nicht mehr bewegt..Sie sei durch eine Lungenentzündung einfach eingeschlafen..täglich war ich da mir wurde nichts aber auch gar nichts von einer Lungenetzündung erzählt..Die Ärzte erzählten mir,dass es unerwartet gewesen sei..Keiner hat mich angerufen sie musste allein sterben und ich hätte so viel gefragt/gesagt..Aber sie haben mir die Chance genommen obwohl ich auf sämtlichen Stationen meine Nummern hinterlassen habe,selbst die von der Schule..

Ich bin 17 Jahre alt und mein ganzes Leben wird sich ab jetzt verändern..Ich weiß nicht mehr weiter ich kann nicht verstehen,dass meine Mama nicht mehr zurückkommt ich habe doch so für sie gekämpft und sie wollte auch noch so vieles sie wollte noch so so viel

Geändert von Anna39 (12.10.2008 um 15:50 Uhr)
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