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  #1  
Alt 29.08.2018, 16:44
mäx2015 mäx2015 ist offline
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Standard AW: Barrett-Syndrom

Hallo zusammen,

ja das mit den PPI und den Nebenwirkungen interessiert mich ebenso.

Ich bin knapp 41 und bei mir wurde vor 4 Wochen leider ein Barrett ohne Neoplasien festgestellt, knapp 3 cm. Untersuchung aufgrund asthmatischer Beschwerden bzw Husten.

Mein Arzt meinte ich soll in 3 Jahren wieder kommen - gerne aber auch in einem Jahr - wenn es mich beruhigt. Ich soll meine PPI 20mg nehmen und mich bewusst ernähren - dann wird es wahrscheinlich immer auf dieser Stufe bleiben. Ein Abtragen ist aufgrund Nebenwirkung in Relation mit dem Entarungsrisiko nicht zu empfehlen.

Auf die Frage hin wie lange ich das Barret schon habe meinte er - das haben Sie bestimmt schon 20 Jahre...

Wer von Euch hat sich damit schon mal beschäftigt wie lange man so ein Barrett schon hat? Wenn ich nun, das zwar niedrige Risiko anwende, kommme ich doch auf ein hohes Risiko irgendwann mal etwas Bösartiges zu bekommen. Das macht mir im Moment sehr große Sorgen (nicht älter wie 50, 60 oder 70 zu werden.... )


LG Mäx
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  #2  
Alt 30.08.2018, 06:13
Furia1701 Furia1701 ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Barrett-Syndrom

Hallo Mäx, dein Arzt hat wohl recht und ist gut informiert.Warscheinlich hast du es sogar noch länger! Barrett entwickelt sich warscheinlich( nach neuestem Wissensstand) schon in der Kindheit. Zumindedt habe ich es in einem Bericht führender Gastroenterologen so gelesen. Natürlich besteht ein Risiko aber das ist im Alter allgemein dann recht hoch Krebs zu bekommen. Man sagt ja das jeder 2. in seinem Leben Krebs entwickelt. Das du Speiseröhrenkrebs bekommst ist jetzt nun recht unwarscheinlich...da du unter Kontrolle bist und dysplasien dann ja entfernt werden bevor sie Krebs werden.
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  #3  
Alt 01.09.2018, 08:45
Meiky Meiky ist offline
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Registriert seit: 27.06.2017
Beiträge: 3
Standard AW: Barrett-Syndrom

Hi

also mein Alter: 43 Jahre. Barrett wurde bei mir vor 8 Jahren diagnositiziert. PPI nehme ich schon etwas länger. Nach über 8 Jahren PPI (1 x tägl. Pantoprazol 40 mg) mehren sich die Nebenwirkungen:
- Lebensmittelunverträglichkeiten häufen sich (Laktose, Fruktose und mit Ölen muss ich auch wählerischer sein)
- Verdauungsstörungen (häufiger Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung).
- Ganz schlimm auch die Gasbildungen die tageweise nicht abgehen wollen. Der Darm bläht sich extrem auf und wenn man die Luft dann nicht loswird endet das immer mit heftigen Krämpfen und schmerzen und meist blutig)
- manchmal hört der Magen Darm Trakt einfach auf zu Arbeiten. Der Speisebrei verbleibt dann sehr viel länger im Verdauungstrakt was zu einem niemals endendem Völlegefühl führt. Abhilfe schafft da dann nur eine Darmspülung.
- Mangel an Magnesium was häufig zu nächtlichen Wadenkrämpfen führt.

Habe letzte Woche nochmal mit meinem Doc gesprochen da ich 4 Tage lang wirklich schlimme Probleme hatte. Alle 20 minuten zur Toilette und lediglich Luft losgeworden und eine schleimige klare Flüssigkeit. Diesmal ging es unblutig zuende aber im Normalfall ist das nach ein paar Stunden vorbei und hält keine 4 Tage an. Nach einer Blutuntersuchen gab es dann Entwarnung: keine Endündungszeichen erkennbar. Weitere Untersuchungen die hätten Folgen sollen (wie eine Darmspiegelung) sind dann abgesagt. Es wurde dann entschieden, dass es ein Zusammenspiel von Nebenwirkungen war da ich derzeit auch meine Tennisellenbogen behandeln lassen muss und als das ganze Anfing so schlimm zu werden habe ich Cortison spritzen bekommen. Zusammen mit dem Diclofenac soll das dann diese Auswüchse angenommen haben.

Sicher muss ich normalerweise aufpassen was ich so zu mir nehme: Rauchen ist gaaaaaaanz böse ... das habe ich jetzt gerade mal wieder sein gelassen. Bin also angehender nichtraucher derzeit - seit 2 Wochen
Alkohol darf ich eigentlich auch nicht. Dafür trinke ich aber definitiv zuviel. Warum auch immer kann ich das nicht so einfach sein lassen. Vielleicht muss ich mir ja auch noch eingestehen Alkoholiker zu sein.
Zu Essen bleibt mir vermutlich wirklich nur noch Rohkost und schonend gegartes Gemüse. Fleisch muss ja irgendwie zubereitet werden und mit Öl ist schon wieder schwierig. Da ich aber kein Vegetarier oder Veganer werden will werde ich hin und wieder Sündigen müssen. Zumindest solange das noch irgendwie geht. Ich denke auch dass man mehr und mehr Lebensmittelunverträglichkeiten entwickelt wenn man eher auf diese bestimmten Lebensmittel verzichtet. Darum halte ich das generell für keine Gute Idee. Darum esse ich auch ab und an noch eine Sahnsoße obwohl ich genau weiß wie das endet.

LG
Meiky

Geändert von Meiky (02.09.2018 um 03:08 Uhr)
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  #4  
Alt 09.09.2018, 21:01
matze74 matze74 ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Barrett-Syndrom

Hallo Meiky,

Hast du auch mal Probiert die Dosierung auf 20mg herab zusetzen oder vielleicht alle 2 Tage eine 40mg zunehmen?
Hat dir dein Arzt die Dosierung empfohlen?
Mein Arzt hat mir gesagt das ich sie nur nach Bedarf nehmen brauch. Ich nehme sie zur Zeit aber alle zwei Tage da ich gerade nicht so auf meine gesunde Ernährung achte.
Ich habe da noch eine Frage.
Hat sich dein Barrett in den letzten 8 Jahren verändert?
Gehst du jedes Jahr zur Kontrolle?

Gruß Matthias
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  #5  
Alt 14.09.2018, 11:36
mäx2015 mäx2015 ist offline
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Registriert seit: 29.08.2018
Beiträge: 7
Standard AW: Barrett-Syndrom

Sodbrennen wie es die meisten haben kenn ich nicht ... Früher hatte ich in der Nacht oft Hustenanfälle und mir ist der Magen hochgekommen... Das war aber alles durch zu spätes Essen und ein Zuviel an Alkohol.
Mittlerweile sind diese Symptome bei mir gänzlich verschwunden (auch ohne PPI ! ) ...
Auch ein Glück das ich das Barrett noch erkannt habe bevor es weiterhin unbehandelt vorliegt. Auch meine Speiseröhre zeigt keine Erosionen noch sonstige Auffälligkeiten bei der Erstdiagnose.

Mein jetziger Status: viel Sport, Gemüse, Obst, Fisch, wenig schlecht-fettige Nahrung, selten Kaffe (2x pro Woche), keinen Alkohol

Meine Diagnose ist noch zu frisch um mich wieder entspannter dem Leben zu widmen - obwohl - so gesund habe ich mich noch nie gefühlt ...

Diese Risikoklassifizierungen sind für mich nicht klar dargestellt - wenn ich das in meinem Verständnis auswerte lese ich - das jeder mit Barrett irgendwann mal Krebs entwickelt?!

Ein Abtragen (mit RFA) von Dysplasien (wenn sie dann da sind), dürfte ja aktuell auch nicht das unkomplizierteste bzw. eine sichere Methode sein um ein Fortschritten der Krankheit aufzuhalten.

Gibt es hier jemanden der schon seit mehr als 50 Jahren, 60 Jahren ein Barett hat (in Summe mit der Vermutung über das Alter eines Barretts) ?
Welche Infos habt Ihr hierzu?
Wie geht es den Personen die schon in jungen Jahren von Ihrem Barrett erfahren haben?

LG

Geändert von mäx2015 (14.09.2018 um 12:00 Uhr)
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  #6  
Alt 21.11.2018, 12:02
LM100 LM100 ist offline
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Registriert seit: 14.05.2008
Beiträge: 32
Standard AW: Barrett-Syndrom

Diese Veröffentlichung aus 2015 ist vielleicht schon bekannt und relativiert das Risiko doch beträchtlich:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/16...rett-Karzinoms


Auszug:
Im Vergleich zu den häufigsten Tumorerkrankungen ist das Barrett-Karzinom in Deutschland eine noch vergleichsweise seltene Erkrankung. So rechnet das Robert-Koch-Institut für 2014 mit 5400 Ösophaguskarzinomen bei Männern und 1500 bei Frauen, wobei aktuell das Plattenepithelkarzinom noch leicht überwiegt. Das Lebenszeitrisiko beträgt für Männer 0,9 % und für Frauen 0,3 % (e1).

Demgegenüber ist der Barrett-Ösophagus wesentlich häufiger.
Auf der Basis einer populationsbasierten Endoskopiestudie sind mindestens 1–2 % der erwachsenen Bevölkerung betroffen.
Eine systematische Analyse der Literatur ergab eine Prävalenz des:
- Langsegment-Barrett-Ösophagus (metaplastisches Segment von > 3 cm in longitudinaler Ausdehnung) in der Bevölkerung von 1 %,
- des Kurzsegment-Barrett-Ösophagus (1–3 cm) von 8 %
- und des ultrakurzen Barrett-Ösophagus (< 1 cm) von 15 %.


Da der Barrett-Ösophagus viel häufiger ist als bisher vermutet und das Barrett-Karzinom seltener als befürchtet, ergibt sich für den einzelnen Patienten mit Barrett-Ösophagus ein geringeres Progressionsrisiko zum Karzinom als bisher angenommen.
Populationsstudien haben gezeigt, dass das Karzinomrisiko eines Barrett-Ösophagus zwischen 0,10 % und 0,15 % pro Jahr beträgt und dass Patienten mit Barrett-Ösophagus nur selten an einem Barrett-Karzinom sterben.

Geändert von LM100 (21.11.2018 um 13:46 Uhr)
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  #7  
Alt 23.11.2018, 10:40
mäx2015 mäx2015 ist offline
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Registriert seit: 29.08.2018
Beiträge: 7
Standard AW: Barrett-Syndrom

https://gut.bmj.com/content/65/2/196

Den vollen Artikel kann man auch im Netz in Englisch finden.
Was ich genau davon halten soll weiß ich nicht genau.

Alles aus Studien bzw. Papers:

Auf der einen Seite gibt es viel Statistiken die ein weit höheres Entartungsrisiko zeigen die anderen sehen es wieder als geringes Risiko an - besonders wenn man die Länge mit einbezieht.

Einiges sagen "gute" Barretts bleiben stabil - einige wiederum - es handelt sich hierbei immer um kumulative Bewertungen.

Ist eine Barrett überhaupt eine fakultative Präkanzerose?
Gibt es Menschen die damit mehr als 50, 60 oder 70 Jahre lange gelebt haben ? Leider - solche Aufzeichnungen wird es so gut wie nicht geben.

Letztendlich - leben, hoffen und das beste daraus machen
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