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  #1  
Alt 06.08.2013, 19:09
Aedan Aedan ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Tag 28:

Heute fand das Gespräch mit dem Krankenhaus statt, Proben waren endlich da. Der leitende Oberarzt hat uns klar gemacht, dass eine OP unter keinen Umständen in frage kommt und durchgeführt wird. Das "lohnt" sich nicht mehr... Gibt schönere Nachrichten.

Nächsten Dienstag fängt die Chemo an und damit wohl der letzte Part in dieser Horrorgeschichte. Wer weiß wann, wo und wie die ausgeht...

Ich hoffe irgendwann so gut es geht, aber das ist wohl wunschdenken.


Aedan
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  #2  
Alt 06.08.2013, 22:12
cicabohna cicabohna ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Lieber Aedan

Ja das ist wohl so. Keine schöne Nachricht. Ich wünsche euch dass sie die Chemo gut verträgt, dann kann sie bestimmt noch eine schöne Zeit haben. Ich wünsche es ihr sehr.
lg Cica
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  #3  
Alt 07.08.2013, 15:23
thomue thomue ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Zitat:
Zitat von Aedan Beitrag anzeigen
Heute fand das Gespräch mit dem Krankenhaus statt, Proben waren endlich da. Der leitende Oberarzt hat uns klar gemacht, dass eine OP unter keinen Umständen in frage kommt und durchgeführt wird. Das "lohnt" sich nicht mehr...
Ärzte die Ihren Patienten in der beschriebenen Form tragische Nachrichten überbringen haben in Krankenhäusern und Praxen nichts, aber auch rein gar nichts zu suchen.

"Das lohnt sich nicht mehr" ... wie kann man nur!?

Ich bin sprachlos und angewidert. Ich hätte den sauberen Herrn in Grund und Boden gestampft. Verbal, versteht sich.
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  #4  
Alt 07.08.2013, 20:38
Altmann Altmann ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Hallo Aedan,
hat er das wortwörtlich so gesagt mit dem "lohnen"?
Es ist so, lohnen würde es sich schon, aber die können nicht.
Die können nicht in lebenswichtige Organe schneiden und vor allem
nicht in die Hauptschlagader, sonst bleibst Du denen auf dem Tisch,
wie man so schön sagt.
Es ist ein schei. . . ., bei meinem Mann ist es genauso.
Ich kanns und wills auch nicht begreifen, aber man wird dann
wahrscheinlich vor vollendete Tatsachen gestellt.
Warum können die einem nicht helfen.
Ich denke fast, daß Beten am ehesten hilft.
Ich wünsche Dir alles Gute
viele Grüsse
Altmann
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  #5  
Alt 19.08.2013, 17:14
Aedan Aedan ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Tag 41:

Jetzt sind einige Tage vergangen, seitdem ich das letzte Mal hier geschrieben habe. Jetzt die neusten Nachrichten:

Letzten Dienstag (13. August) ging die Chemo los. Sie hat das ganze ganz gut überstanden und keinerlei Beschwerden.Es keimte doch ein wenig Hoffnung auf. Ich arbeite weiterhin ca. 42 Stunden Vollzeit die Woche und kümmere mich um das meiste nebenher, vom Einkauf, Haushalt, Wäsche etc. Das raubt schon Kraft. Und Zeit. Die meiste Zeit rennt der Tag nur vorbei, und um 20:00 Uhr falle ich müde ins Bett bis morgens um 05:00 Uhr bis das gleiche Spiel losgeht. Und dazu kommt noch, dass mir gestern Morgen ein Reh vor's Auto gerannt ist, schön im Regen in der Wallapampa 2 Stunden gewartet bis ein Abschlepper kam und den ganzen Tag Kopfweh. Der heutige Tage toppt dann im negativen Sinne wieder alles: Erst der Anruf aus der Werkstatt, dass der Wagen wirtschaftlich wohl n Totalschaden hat.Ergo steht mir auch kein kostenloser Leihwagen zur Verfügung, sondern müsste den bezahlen (soll am Donnerstag eigtl zum Einstellungstest für mein Duales Studium nach Hannover, was von mir aus ca. 350 KM sind je Tour. Mit Zug leider nicht zu bewerkstelligen aufgrund der Zeiten und ohne Auto nun auch nicht mehr, also muss ich da absagen, obwohl ich Wochen für diese Chance gekämpft habe... :s ) Und n neues Auto kann ich mir trotz Vollzeit nicht mal eben so kaufen.. Und als wenn das noch nicht reichen würde, rief heute die Vertretung unseres Hausarztes (hat Urlaub) an, da morgen ja der zweite Chemo Termin sein sollte. Dieser Termin wird wohl nicht stattfinden, die Leberwerte sind katastrophal... Ob es eigentlich irgendwann in diesem scheiss verfickten Leben irgendwo mal ne gute Nachricht und Gerechtigkeit gibt?! Ich glaube die Hoffnung ist genauso sinnlos, wie der Wunsch nach Gerechtigkeit.

Mit meinem Ex-Arbeitgeber streite ich mich seit Wochen um mein qualifiziertes Arbeitszeugnis. Angeblich soll das ja sofort gemacht worden sein, das war Ende Juni! Und bis heute ist nichts gekommen, ausser das man mir gedroht hat, dass ich den "Betriebsfrieden" stören würde... Das versteht man also darunter, wenn man auf seine Rechte pocht, interessant.

Hachja, das reicht erstmal für den Anfang. Meine Schnaps Flasche lächelt mich gerade sehr an und ich werde mir erstmal auf den ganzen Scheiss einen netten Schluck genehmigen. Jetzt versteh ich auch erst, warum manche Alkoholiker geworden sind, die vorher ein normales Leben geführt haben und durch persönliche Einschläge der Flaschen verfallen sind. Hatte ich dafür früher nie Verständnis, kann ich mittlerweile verstehen warum sie das taten und was für eine psychische Belastung diese Menschen aushalten mussten und kein anderes Ventil gefunden haben, als Alkohol.


Aedan
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  #6  
Alt 19.08.2013, 20:22
Kim28 Kim28 ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Hallo Aedan,

Jetzt bist du aber Mies drauf.
Hier mal ein paar Tipps:
1. Arbeitgeber noch einmal mit Fristsetzung auffordern das Zeugnis auszustellen. Gleich mal netterweise mit dem Arbeitsgericht drohen. Nicht mehr anrufen, regst dich eh nur auf.
2. Wenn das nicht fruchtet, gehst du zum Arbeitsgericht und reichst Klage ein. Kostet dich keinen Cent und klappt garantiert.
3. das Vorstellungsgespräch wirst du mal schön wahrnehmen, du nimmst dir einfach nur für diesen Tag den Leihwagen. So teuer sind die nicht mehr. Es geht hier auch ein Stück um deine Zukunft.
4. ja kipp dir einen hinter die Binde, wie man so schön sagt. Morgen brummt dir dann gewaltig der Schädel. Aber bitte jammere dann nicht

So nun mach was draus, ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück.

LG
Kim
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  #7  
Alt 21.08.2013, 20:33
Aedan Aedan ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Hallo Kim,

ersteres ist getan - per Einschreiben samt Rückschein, der heute auch wieder ankam. Frist ist gesetzt, ebenfalls der nette Hinweis, sollte bis zum genannten Datum nichts "fruchtbares passiert sein", sehe ich mich gezwungen, meinen berechtigten Anspruch gerichtlich durchzusetzen. Mal schauen, ob nun was passiert.

Zum zweiten Punkt bin ich mir nicht ganz sicher - kostenlos für mich ist das ganze doch sicher nicht? Ist es nicht so, dass beide Parteien, unabhängig vom Ausgang, die Kosten selbst tragen müssen? Ich mein mir kam da so etwas zu Ohren.. ?!

4. Gejammert wird nicht, aber auch nicht so einen hinter die BInde gekippt. Nur nen kleinen "Absacker". ;-)

Tag 43:

Die Chemo fand doch statt, trotz der Bedenken. Zu meinem Bedauern sieht man aber ab und an schon leicht gelblich. Meiner Meinung nach das erste Zeichen, dass die Leber nicht mehr so arbeitet wie sie sollte...

Aedan
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  #8  
Alt 21.08.2013, 21:24
Kim28 Kim28 ist offline
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Standard AW: Bauchspeicheldrüsenkrebs oder das Tagebuch des langsamen, aber sicheren Abschieds

Hi Aedan,

Gut gemacht . Die Klage beim Arbeitsgericht ist absolut kostenfrei. Der AG ist verpflichtet ein qualifiziertes Zeugnis zu schreiben. Die Kosten vom Arbeitsgericht trägt der, der den Prozess verliert. Da du einen Anspruch darauf hast, beantwortet sich die Frage von allein. Du kannst nicht verlieren.
Zum Thema Auto: dein Wagen steht doch in der Werkstatt (?), frage doch mal ganz nett und höflich nach einem Werkstattwagen. Bei mir kostet der 25,00 Euro pro Tag. Sollte doch machbar sein

Du bekommst das schon hin. Es wird noch den ein oder anderen Tag geben, wo du alles gegen die Wand schmeißen möchtest.

Also Kopf hoch, die Daumen sind dann mal gedrückt

LG
Kim
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