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  #1  
Alt 16.10.2010, 13:01
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Ich wünschte, dass der Himmel ein Telefon hätte,
so könnte ich Deine Stimme wieder hören.
Ich dachte an Dich heute, aber das ist nichts Neues.
Ich dachte gestern an Dich und alle Tage davor auch.
Ich denke an Dich im Schweigen, ich spreche häufig Deinen Namen.
Alles, was ich habe, sind Erinnerungen und ein Bild in einem Rahmen.*
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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  #2  
Alt 22.10.2010, 02:21
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Bin so schlaflos heute ... und wütend bin ich!

Denke darüber nach wie der 22. Mai war, wie es Dir ging ... 2 Tage später hast Du die Augen zugemacht ... für immer.

Das sind nun schon 5 Monate ...

Ich bin so wütend irgendwie - nicht darauf dass Du nicht mehr da bist, denn ich gönne Dir Deine Ruhe von Herzen und außerdem bist du nicht weg, sondern nur Dein schwacher kranker Körper ist nicht mehr greifbar - auch schlimm genug.

In einer Woche muss ich eine 1monatige Massnahme der DRV Bund beginnen - ich MUSS!

Dabei hätte ich so viel Wichtigeres zu tun, aber ich habe keine Wahl.
Man hat einfach keine Wahl, auch wenn man lebt ...

Lieber als diese bekloppte Massnahme zu machen würde ich woanders hinfahren, um einem Menschen beizustehen und für ihn da zu sein, der in gleicher Situation ist wie Du es gewesen bist.

Ich würde verdammt noch mal hinfahren, wenn man mich nur ließe.

Aber von wem kann man Verständnis erhoffen?

Es gibt so viel Not - ich würde sie ein klein wenig zu lindern versuchen, damit wenigstens die Einsamkeit dieses Menschen nicht so schlimm ist und er etwas Halt findet in dieser für ihn so schweren Zeit und jemand da ist der ihm etwas Herz, Wärme und Nähe schenkt.
Aber man darf Not nicht lindern, es gibt 1000 Regularien in dieser Mühle, in die man sich einzufügen hat.

Wenn man mich ließe ... ich würde mir meine Unterstützung vom Staat schon "verdienen" mit Aufgaben die niemand sieht und wahrhaben will ....

Lilli, wenn man mich ließe, dann wäre ich schon längst bei Dir.
Ich hätte einfach geklingelt und wäre einfach da - auf unbestimmte Zeit.

So, wie ich bei Dir gewesen bin, meine tapfere und liebe Freundin.

Traurige und nachdenkliche Grüße ...
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  #3  
Alt 22.10.2010, 12:37
sunflower77 sunflower77 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

liebe angie

du bist immer so selbstlos, für andere da - wunderschön. findest immer liebe und aufbauende worte - hast kraft für andere, hilfst wo du nur kannst...

ja, wenn du bei lilli sein könntest, das wäre wunderbar !! ich leise eure zeilen und sie stimmen mich sehr traurig!! wozu das alles... :-( es macht wütend und enttäuscht..

ich weiss gar nicht was schreiben - auch nur, dass ich mir so sehr wünsche, dass niemand mehr von dieser krankheit heimgesucht wird ! ich wünsche euch allen so viel kraft und alles liebe... es ist noch immer ein langer weg.

herzlich, chris
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  #4  
Alt 22.10.2010, 14:50
Lilli44 Lilli44 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Angie,ich weiß,das du mich meinst,ich danke dir,ich danke dir für deine offene Worte,und deinen Willen mir beistehen zu wollen,ich schätze das sehr.

Angie,ich würde mir wünschen,du denkst ein wenig mehr an dich,denn deine Traurigkeit und Wut ist deutlich spürbar in deinen Zeilen.
Du machst die Erfahrung,wie wir sie alle immer wieder machen werden,das das Leben weiterläuft,so als wäre nie deine Freundin von uns "gegangen".
Das Leben fragt nicht dannach ob man noch trauert,oder nicht,es ist egal,wen man gern beistehen möchte oder nicht,das Leben läuft einfach weiter.
Für dich ist diese Tatsache derzeit unverständlich,denn du trauerst sehr um deine "Freundin"die dir viel bedeutet hat.Und ganz sicher hat deine Freundin gespürt,wieviel sie dir bedeutet,und nicht umsonnst konntes du selbst dabei sein,als deine Freundin für immer die Augen schloss.
Ich wünschte ich könnte dich jetzt in den Arm nehmen und sagen,das alles wieder gut werden wird,das die zeit des Trauerns einmal nicht mehr so weh tuen wird.
Du bist eine bewundernswerte Frau,die sich so Gedanken macht um das leid der anderen hier,du würdes jeden der "Krebs"hat am liebsten das Dingen herausreißen damit alle gesund werden und niemand mehr leiden muß.
Aber leider Angie geht das nicht,wir müßen aktzeptieren,das der Krebs immer wieder zuschlagen wird.
Und das du die "maasnahme"da mitmachen sollst,das wird auch etwas gutes haben,dur wirst abgelenkt sein,und wirst im "Leben"sein.

Und ja Angie,dich würde ich mir als "Freundin"vorstellen können,bei dir hätte ich keine Angst,wenn ich einmal "gehen "muß.


Lilli44
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  #5  
Alt 23.10.2010, 00:51
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Ach, Du liebe Lilli. Ja, ich meine Dich .
Und in manchem was Du schreibst hast Du auch recht.

Natürlich ist es so, dass ich jedem gerne diesen Scheiß-Krebs rausreißen würde, aber ich bin mir sehr bewußt, dass das nicht geht und ich die Welt nicht werde retten können.

Meine Wut ist eine andere - sie gehört in die Vergangenheit.
Es macht mich wütend, dass ich in einer so blöden Lebenssituation bin, die mir die Hände bindet und mich abhängig sein läßt ...

Wäre "unser Thema" früher nicht passiert wäre ich vielleicht heute
in einer Beziehung, wäre vielleicht etwas abgesichert und könnte sagen:
"Ich bin mal weg, weil ich etwas Wichtiges tun möchte"
und ich könnte mich einfach in den Zug setzen und zu Dir fahren
und es wäre kein Problem, weil dann hier nicht alles zusammenbräche.

Wie viele Hausfrauen, die nicht arbeiten müssen, weil sie auch so ihr Auskommen haben haben diese Freiheit?
Diese Freiheit wünsche ich mir auch so sehr!!!

Aber dadurch was damals ........ bin ich zu einer solchen Beziehung nicht fähig und mir wird gerade jetzt wieder schmerzlich bewußt, wie weit die Kreise
dieser früheren Geschichte sich ziehen ... und meine Wut gehört dem, der das mit mir getan hat und ich fühle mich in einem Leben gefangen was ich nicht haben möchte.

Ich möchte wenigstens tun können und entscheiden können was mein Herz mir sagt, ohne das dadurch droht dass wir unser Dach über dem Kopf verlieren.

Ist es nicht eine Strafe, wenn es so ist, nur weil man für jemanden etwas Schlimmes einen ganz ganz winzigen Hauch erträglicher machen möchte???

In meinem Leben habe ich schon so viel Leid und Elend gesehen um das sich niemand gekümmert hat.

Ich hätte gern die Freiheit zu sagen: ich kümmere mich, weil ich mich kümmern möchte.

Es ist nicht erst seitdem ich hier bin so, dass ich oft denke ich sei für eine solche Gesellschaft nicht geschaffen.
Man kann so viel tun - wenn man nur ein wenig von dieser Freiheit hätte ...
die einem nicht gelassen wird.
.... ich will nicht ungerecht sein, denn als das mit Heike war da hat man mir etwas Freiraum eingeräumt und meine Akte nochmal ganz nach unten gelegt.

Seither wünsche ich mir, meine Akte würde dort für immer liegen bleiben.
man würde mir mein weniges Geld einfach zahlen und ansonsten vergessen dass es mich gibt ... dann könnte ich dort hingehen wo ich gerne sein möchte und tun, was mir wichtig erscheint.

Aber das Leben ist kein Wunschkonzert und dennoch wünsche ich mir schon immer, ich könne in diesem Wunschkonzert nur eine kleine eigene Note sein, deren Klang anderen etwas Freude schenkt, Wärme und ihnen etwas Halt gibt und das Gefühl nicht mehr allein zu sein ...


In Freundschaft für Dich,
Angie
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  #6  
Alt 26.10.2010, 17:57
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

... heute ist ein sehr durchwachsener Tag - habe eine Einladung vom Hospiz erhalten für den 7.11. Da findet eine Gedenkfeier für Dich und all jene statt die in den letzten 12 Monaten dort "zu Gast" sein mussten oder durften ....?

Ob ich es schaffe hinzugehen weiß ich noch nicht ... der Wunsch ist da, aber
ich denke auch dass es alles wieder sehr aufwühlt, zu dem ich in mir etwas Abstand zu gewinnen versuche - vor allem, wenn sie Deinen Namen sagen werden - und das werden sie, weil sie es immer so machen ...

Andererseits treffe ich vielleicht dort die Menschen wieder, die in den anderen Zimmern in ähnlicher Situation waren wie Du und ich, die man manchmal auf dem Flur traf und mit denen man gegenseitig versucht hat die Tränen zu trocknen ...

Mal schauen ... In Gedanken bin ich eh jeden Tag mehrfach bei Dir.
Wahrscheinlich ist dass ich hingehe, gemeinsam mit Deinen Kindern ...
dann sind wir alle nochmals "so" zusammen, wie wir es bei der Trauerfeier gewesen ist - das letzte Mal als wir "richtig" beisammen waren.

Bin sehr still im Moment und in mich gekehrt irgendwie.
Der nächste Tag den wir uns treffen, Deine Kinder und ich, wird Dein Geburtstag sein - der 17.11. Mit Dir in unserer Mitte werden wir versuchen zu feiern, dass es Dich hier auf Erden gegeben hat und Du uns etwas Wunderbares hinterlassen hast ... den Glauben an Vertrauen, Freundschaft, Verlässlichkeit und daran, dass Liebe und auch Zeit etwas ganz Besonderes sind.

Ganz liebe Grüße nach oben und grüß auch meine Mama, solltest sie bei Dir sein!

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  #7  
Alt 28.10.2010, 17:52
Lilli44 Lilli44 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Ich lese gerade deinen Beitrag hier was du schriebs,und mir kommen so die tränen.
Ich weine hier wie Hund,denn ich weiß,auch ich werde diesen oder ähnlichen Weg wie deine "Freundin"gehen müßen.
Deine Freundin muß und war bestimmt ein wunderbarer Mensch,die einen wunderbaren Menschen wie dich kennen lernen durfte,und sicher jeden Moment mit dir als eine wertvolle Erfahrung erfuhr.


Deine Freundin schaut sicherlich oft auf dich, auf euch herunter und bewundert deinen Mut und deine Kraft,deinen Weg weiter zu gehen.
Und das du deine Freundin immer wieder und noch immer vermisst,das ist sowas von normal,und etwas von dir wird sie immer missen selbst wenn alles mal sehr weit zurückliegen wird.


Lilli44
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